Mitten in der Wunderwelt

 

Winzigkleiner, blauer Ball

in dem Riesenuniversum,

drehst dich fern und nah genug

kreisrund um die Sonne rum.

Dichter dran würdest du glühn.

Weiter weg, da wärst du Eis.

Und dergleichen noch viel mehr

Wissenschaft zu zeigen weiß.

Deine Achse ist erstaunlich

lebensrichtig schräg geneigt

und dein Nachbar, unser Mond,

der sich nachts am Himmel zeigt,

hält sie fest, damit die Erde

nicht beim Drehn geschleudert werde.

Außerdem bewegt der Mond

an den Ufern Wassermassen,

weil nur so sich für das Plankton

Nährstoffe gewinnen lassen,

Plankton, das uns Sauerstoff

in den Meeren produziert

und zugleich und unter anderm

nährend Fischreichtum gebiert.

Nährstoff spült vom Land ins Wasser.

Wasser sorgt für alles Leben,

weil zum Wasser Wind, Luft, Licht

außerdem ihr Bestes geben.

Und die Sonne ist ein Stern

wie kaum ähnliche noch sind,

hell und warm genug und schön,

pflegt sie’s Leben wie ihr Kind.

Und der Mond und die Planeten

schützen uns vor Allgeschossen.

Wer hat dies Zusammenspiel

für das Leben so beschlossen?

Und noch viel mehr Teamworkspiele

haben Leben ja zum Ziele!

 

Alles Leben wäre nicht,

wär die Welt nicht wunderbar.

Um sie eine dünne Schicht,

nicht zu trübe, nicht zu klar,

Gasgemisch für Leben pur,

regelt nicht nur Tem’pratur,

sondern lässt sich auch noch atmen,

schützt uns durch’s Ozon zugleich.

Wie viel Herrlichkeiten machen

diese Welt zum Königreich,

das ein Lebenswunsch regiert,

der seit Urzeiten pulsiert

und den Tod stets neu bezwingt,

wenn der um die Herrschaft ringt!

 

Soll das alles Zufall sein?

Lädt dies nicht zum Glauben ein?

Ist nicht alles eine Spur,

die in Kosmos und Natur

den, der alles schuf, verrät,

einen, der das Leben wollte?

Mancher meint, es gäb Gott nicht.

Doch sag, wie das gehen sollte,

dass aus Zufall, Knall und Nichts

Chaos Ordnung schuf allein,

die Billionenlebensvielfalt

möglich macht und lässt gedeihn?

Wie kommt in Materie Leben,

Liebe sogar und das Denken?

Geht dies ohne einen Denker,

ohne Planen, ohne Lenken?

Tausende von Kreisläufen

plus, im Kosmos eingestellt,

Kräfte und Entfernungen,

für die Wesen unsrer Welt,

machen Leben zwischen Wasser,

Erde, Luft und Licht

nicht nur möglich, sondern sinnvoll.

Ohne Planung geht das nicht.

Nur Verfall geht ganz von selbst.

Aufbau braucht stets Plan und Kraft.

Das ein Garten Garten bleibt,

hat er nie von selbst geschafft.

Dass die Wohnung selbst sich aufräumt,

hat noch niemand je gesehn.

Würd’s passiern, man riefe staunend:

„O, ein Wunder ist geschehn!“

Die viel größre Ordnung aber,

soll von selbst geworden sein?

Wer das glauben will, soll’s glauben.

Mein Verstand sagt dazu „nein“.

 

Das ist meine Meinung nur.

Jeder darf es anders sehn.

Ich jedoch kann staunend dankbar

unterm Sternenhimmel stehn.

Mein Verstand erkennt die Weisheit

und die Vielfalt, die uns liebt,

die im Geist des Schöpfers wohnt,

der den Wesen Leben gibt.

 

Und mein Umgang mit dem Leben

soll dem Schöpfer Ehre geben.

Ehrfurcht vor dem Leben ist,

dass man’s fördert und erhält

und für Kinder gut bewohnbar

hinterlässt die Wunderwelt,

wenn man von der Erde geht,

die sich nicht für uns nur dreht.

 

Es gibt viele tausend Fragen,

Zweifel auch und echte Sorgen.

Doch ich weiß mich selbst im Leid

aufgehoben und geborgen

in dem, der mich schuf und leitet

und zum großen Ziel begleitet.

Nichts ist auf dem Weg vergebens

zu dem Ziel und Fest des Lebens!

Dies ist’s, was mein Herz mir sagt,

das Gott preist und Glauben wagt.

 

(R. Fuchs, 6. 9. 2010)