Meine Seele ist stille zu Gott, der mit hilft


(Psalm 62,2)

 

Besinnungen auf Gottes Liebe und Segen zusammengestellt von Pastor Rüdiger Fuchs

 

„Vorwort“

 

Im Jahr 1996 lernte ich bei Christen der methodistischen Kirche in Freudenstadt im Schwarzwald eine einfache Form von Abendandachten kennen. Seither hatte ich den Wunsch, nach dieser Form tägliche Andachten rund um Grundwahrheiten des christlichen Glaubens zu entwickeln. Hier sind sie nun. Sie sind auch ohne Lieder lesbar. Die Lied- und Textauswahl, die ich für meinen „Sing- und Klönkreis“ zusammenstellte, ist natürlich variierbar und möchten auch zum eigenen „Basteln“ von Kurzandachten nach ihrem Grundmuster anregen. Am Schluss sollte der oder die Andachtsleiter/in einen Segen sprechen (s. dazu auch die Rubrik "Sei gesegnet - oder. An Gottes Segen ist alles gelegen!").

Zum Einstieg hier eine richtungweisende Andacht nach noch einfacherem Schema aus dem sehr empfehlenswerten Buch von Adrian Plass, Unterwegs in stürmischen Zeiten . Neue Kraft für jeden Tag, Brendow Verlag, Moers 2008. auf S. 629-630 schreibt Plass:

 

Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die rettende Botschaft erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet. Ganz gewiss werdet ihr durch diese Botschaft gerettet werden, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht. Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift. Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist. Er hat sich zuerst Petrus gezeigt und später allen zwölf Jüngern. Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben. Später ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen. Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte. (1.Kor 15,1-8)

 

Paulus ist entschlossen, die abirrenden Korinther wieder fest aufs Gleis zu setzen. Es gibt nur eine richtige Richtung, in die sie gehen können, und hier erinnert er sie daran, welche das ist.

            Ich erinnere mich, wie ich einmal eine jener endlosen U-Bahn-Fahrten von der Londoner Innenstadt in irgendeinen namenlosen Vorort mitten in der Pampa machte. an der Baker Street steigen zwei Geschäftsleute vom Typ „dynamischer Manager“ ein und begannen sich mit sonoren, übertrieben lauten Stimmen zu unterhalten. Sie sprachen von „öl“ und „Produktivität“ und „Marktposition“ und „internationalem Wettbewerb“. Während ich ihrem selbstbewussten Gespräch lauschte und ihre überlegene Technik beim Festhalten an den Riemchen bewunderte, machte sich ein leichtes Gefühl der Minderwertigkeit in mir breit. Hier waren diese beiden ungeheuer kompetenten Drahtzieher der Industrie auf dem Weg, um irgendein Millionen-Pfund-Geschäft unter Dach und Fach zu bringen, während ich wieder einmal mit einem Koffer voller Bücher, die ich verkaufen wollte, einem Vortragabend entgegenrollte. Meine trübseligen Gedanken wurden unterbrochen, als der Zug etwa die dritte Haltestelle nach der Baker Street erreichte und einer der beiden Männer plötzlich erschrocken hinaus auf den Bahnsteig spähte. „Wir fahren in die falsche Richtung!“, blökte er.

            Die beiden Erfolgstypen hechteten aus dem Zug, während ich zurückblieb und über die Tatsache nachdachte, dass ich zwar ein bisschen vertrottelt, aber immerhin in der richtigen Richtung unterwegs war.

            Paulus erinnert seine Leser an die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens. Jesus ist der Weg, und alles andere hängt davon ab, dass wir seiner Führung folgen. Was wir dazu brauchen, ist weniger Talent als Gehorsam.

 

Bin ich noch an Bord?

 

Soweit Adrian Plass. Und nun – hier für jeden Tag ein Input für Herz, Kopf und Leben:

 

 


1. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Gott spricht: Mein Volk habe ich zu meiner Ehre geschaffen, ja, ich habe sie gemacht. (Jes 43,7)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 1] „Vergiss es nie“ Str. 1

 

PSALM 139

 

Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

Es war dir mein Gebein nicht verborgen, / als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten auf der Erde.

Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war,

und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß!

Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Am Ende bin ich noch immer bei dir.

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.

Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

 

GEMEINSAMES LIED: „Vergiss es nie“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Die Mäusefamilie im Konzertflügel

 

Es war einmal eine Mäusefamilie, die lebte heimlich ganz unten in einem kostbaren Konzertflügel eines Starpianisten. Oft saßen die Mäuse mit Gänsehaut da und genossen das herrliche Klavierspiel, das sie täglich hören konnten, wenn der Pianist übte. Die kleinen Mäuse fragten die großen Mäuse: „Woher kommt die herrliche Musik?“ „Die macht ein toller Klavierspieler!“, antworteten die Erwachsenen. Eines Tages machte sich ein neugieriges junges Mäuschen auf und kletterte ein Stück höher und kam ganz aufgeregt und enttäuscht zu den anderen Mäusekindern zurück: „Hey Leute, die Musik kommt gar nicht von einem tollen Klavierspieler, sondern von Metalldrähten, die schwingen und Töne machen“. Was für eine Enttäuschung! Es dauerte nicht lange, da hörten sie wieder Klavierspiel und sofort machte sich ein anderes Mäuschen auf und kletterte noch höher. Es kam aufgeregt zurück: „Hey Leute, die Musik kommt gar nicht von schwingenden Drahtseilen, sondern von Holzhämmerchen, die die Drahtseile anschlagen und zum Schwingen bringen.“ Was für eine gewaltige, neue Erkenntnis! Nun, nicht lange danach kletterte ein drittes Mäuschen etwas höher hinaus und kam wieder mit einer alles Bisherige Wissen übertreffenden Erkenntnis, dass die Hämmerchen von einer Mechanik bewegt wurden, dass sie dann die Saiten in Schwingung setzten und so die Töne zustande kamen... Und allen Mäusen war längst klar, dass ihre primitiven Vorfahren naiv und dumm gewesen waren und deshalb noch glaubten, ein Pianist mache die Musik, die sie täglich umgab. Nun wusste man es besser: So hoch man auch kletterte und Erkenntnisse sammelte – einen Pianisten hatte man dabei nicht entdeckt und also gab es ihn auch nicht. Man würde eines Tages schließlich doch noch drauf kommen, woher die Musik käme, auch wenn man da jetzt noch Fragen habe... Und trotzdem spielte der Klavierspieler weiterhin täglich seine wunderbare Musik...

 

(Verfasser mir unbekannt)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Danke für jeden guten Morgen,

danke für jeden neuen Tag.

Danke, dass ich all meine Sorgen

auf dich werfen mag.

 

Danke für deinen Schöpfungsgarten.

Danke für deine schöne Welt.

Danke, dass wir hier Wohnung haben

unter’m Himmelszelt.

 

Danke, dass wir uns freuen können.

Danke für Meer und Wald und Flur.

Danke für Pflanzen, Tiere, Menschen –

Segen der Natur!

 

Danke für die, die vor uns waren,

danke, wir leben heut’ davon.

Danke für ihrer Liebe Gaben,

ihrer Mühe Lohn.

 

Danke, für viele Jahre Frieden,

danke für Kindeskinder-Glück!

Frieden sei unser’m Ort beschieden.

Lenk’ unser Geschick.

 

Danke für jeden guten Morgen,

danke für jeden neuen Tag!

Danke, dass Menschen für mich sorgen

Und dass ich sie mag.

 

GEMEINSAMES LIED: „Vergiss es nie“ Str. 3

 


2. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Das Einzigartige an Gottes Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns seine Liebe geschenkt. Er gab uns seinen Sohn, der alle Schuld auf sich nahm, um uns von unserer Schuld freizusprechen. (1.Joh 4,10)

 

GEMEINSAMES LIED: [LP 166] „Mein Jesus, mein

                                                        Retter“

 

PSALM aus dem NT:

 

Wir orientieren uns an Dir, Jesus, unser Retter:

Obwohl Du Gott in allem gleich

warst und Anteil an Gottes Herrschaft hattest,

bestandest Du nicht auf Deinen Vorrechten.

Nein, Du verzichtetest darauf und wurdest rechtlos

wie ein Sklave.

Du wurde wie jeder andere Mensch

geboren und lebtest als Mensch unter uns

Menschen.

Du erniedrigtest Dich selbst und warst Gott gehorsam

bis zum Tod, ja, bis zum schändlichen Tod am Kreuz.

Darum hat Dich Gott auch herrlich

zu sich erhoben und Dir den Namen gegeben,

der über allen Namen steht.

Vor Dir, Jesus, werden sich einmal alle beugen: alle Mächte im Himmel, alle Menschen und Geschöpfe auf der Erde

und alle im Totenreich.

Und jeder, ohne Ausnahme, soll zur

Ehre Gottes, des Vaters, bekennen:

Du, Jesus Christus,  bist der Herr!

(Nach Phil 2,5-11)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 44] „Lobe den Herrn, meine Seele“

 

GEDANKEN  


Gott schuf dich und liebt dich über alles!

Aber du liebst alles mögliche und dich selbst mehr als Gott. Darum kann auch in deinem Leben und durch dich nicht sein Wille geschehen. Deshalb wurde und wird diese Welt auch durch dich und jeden Menschen, wie schon  durch alle unsere Vorfahren, immer mehr zur Gefahr für das Leben, für die Kinder, für Mann und Frau und Familie, für den Frieden, für die Liebe, für den Glauben und dir Hoffnung. „Wir waren geboren, um zu leben“, aber wir alle haben Gottes Chance vertan.

Das Gute aber ist, dass Gott uns dafür nicht straft oder abschreibt – sondern: Er kam als Mensch unter uns Menschen zur Welt in Jesus. Jesus kam, damit wir in seiner Person Gottes Liebe, von der Krippe bis zum Kreuz, wieder sehen und hören können und uns mit ihm verbünden, einmal mit der Taufe und dann von Abendmahl zu Abendmahl. Im Bund mit ihm werden wir wieder Menschen und Mitmenschen, die eine Freude für ihn sind.

 

(nach den „Vier geistlichen Gesetzen“ von Campus für Christus)

 

STILLE          

GEBET = GEMEINSAMES LIED: [LP 143]

 

Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.

Du hast gesagt, dass jeder kommen darf.

Ich muss dir nicht erst beweisen,

dass ich besser werden kann.

Was mich besser macht vor dir,

das hast du längst am Kreuz getan.

Und weil du mein Zögern siehst,

streckst du mir deine Hände hin,

und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin.

 

Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin.

Ich muss nicht mehr als ehrlich sein vor dir.

Ich muss nichts vor dir verbergen,

 der mich schon so lange kennt –

du siehst, was mich zu dir zieht

und auch, was mich noch von dir trennt.

Und so leg ich Licht und Schatten

meines Lebens vor dich hin,

denn bei dir darf ich mich geben, wie ich bin.

 

Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin.

Nimm fort, was mich und andere zerstört.

Einen Menschen willst du aus mir machen,

wie er dir gefällt, der ein Brief von deiner Hand ist,

voller Liebe für die Welt.

Du hast schon seit langer Zeit

mit mir das Beste nur im Sinn.

Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.

 


3. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag (Losung und Lehrtext o. ä.):

 

Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem ganzen Leben für Gott da zu sein. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist die angemessene Antwort auf seine Liebe. (Röm 12,1)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 53/LP 12] „Das Höchste meines

                                                              Lebens“ Str. 1

 

PSALM 111

 

Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht,

der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der

gnädige und barmherzige HERR.

Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.

Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem

            Volk, dass er ihnen gebe das Erbe der Heiden.

Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.

Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht

und verlässlich.

Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.

Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang.

Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet

ewiglich.

 

GEMEINSAMES LIED: „Das Höchste... “ Str. 2

                                                                                             

GEDANKEN  

 

Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem ganzen Leben für Gott da zu sein. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist die angemessene Antwort auf seine Liebe. Passt euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt. In der Vollmacht,1 die mir Gott als Apostel gegeben hat, warne ich euch: Überschätzt euch nicht, sondern bleibt bescheiden. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat. Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib Christi, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen. Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat jemand die Gabe, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden, dann muss dies mit der Lehre unseres Glaubens übereinstimmen. Wem Gott einen praktischen Dienst übertragen hat, der soll ihn gewissenhaft ausführen. Wer die Gemeinde im Glauben unterweist, soll diesem Auftrag gerecht werden. Wer andere ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer beauftragt ist, die Armen zu versorgen, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein. Wer Kranke und Alte zu pflegen hat, der soll es gern tun. Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen. (Röm 12,1-10)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben

und für den Glauben, den du uns gegeben,

dass wir in Jesus Christus dich erkennen

und Vater nennen.

 

Jedes Geschöpf lebt von der Frucht der Erde,

doch, dass des Menschen Herz gesättigt werde,

hast du vom Himmel Speise uns gegeben

zum ewgen Leben.

 

Wir, die wir alle essen von dem Mahle

und die wir trinken aus der heilgen Schale,

sind Christi Leib, sind seines Leibes Glieder,

Schwestern und Brüder.

Aus vielen Körnern ist ein Brot geworden.

So führ auch uns, o Herr, aus allen Orten

zu einer Kirche durch dein Wort zusammen

in Jeus Namen.

 

In einem Glauben lass uns dich erkennen,

in einer Liebe dich den Vater nennen,

eins lass uns sein wie Beeren einer Traube,

dass die Welt glaube.

 

Gedenke, Herr, die Kirche zu erlösen,

sie zu befreien aus der Macht des Bösen,

als Zeugen deiner Liebe uns zu senden

und zu vollenden.

 

(Maria Luise Thurmair)

 

GEMEINSAMES LIED: „Das Höchste...“ Str. 3

 

 

 

 

 

 

 

4. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun. Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt. (Hebr 10,24-25)

 

 

GEMEINSAMES LIED: [E 88/LP 81] „Gut, dass wir

                                                              einander haben“ Str. 1

 

PSALM 84

 

Wie lieb sind mir deine Wohnungen, HERR Zebaoth!  Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN;

mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.

Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –

deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.

Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.

Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!

Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.

Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.

HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!

Gott, unser Schild, schaue doch; sieh doch an das Antlitz deines Gesalbten!

Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.

Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in der Gottlosen Hütten.

Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.

HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

 

GEMEINSAMES LIED: „Gut, dass wir...“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Gott ist ein Feind der Einsamkeit. Deswegen sagt Jesus, er wirke dort und bringe dort die Gebete der Gläubigen zum Vater, wo mindestens zwei oder drei sich um ihn versammeln, die ihm folgen und dienen wollen. Deshalb verteilt Gott die Gaben und Begabungen in der Gemeinde so, dass keiner ohne die anderen glauben, hoffen und lieben kann und niemand überflüssig ist. Jede und Jeder wird gebraucht. Wenn du Gott um etwas bittest, gibt er es häufig nicht dir, sondern Geschwistern in deiner Gemeinde. so sorgt er dafür, dass wir einander unsere Bedürfnisse mitteilen und einander dienen müssen. Und so sorgt er dafür, dass Einsamkeit durch die Liebe zurückgedrängt wird. „Wozu soll ich in die Kirche rennen? Das bringt mir nichts. Ich kann auch für mich allein im Wald oder zu Hause beten“ – ist zwar eine verbreitete Ansicht. Aber sie lässt die anderen im Stich, enthält der Gemeinde die eigenen Gaben vor, verpasst es, Jesus unter und in den mindestens zwei oder drei Geschwistern zu erleben und stellt die falsche Frage „Was bringt es mir?“ Ich frage kritisch zurück: „Was bringt es den anderen ein, wenn du fehlst?“ Mutter Teresa sagt: Die schlimmste Krankheit auf Erden ist – unerwünscht zu sein. Und die Bibel sagt, dass es nichts wichtigeres gibt, als anderen Menschen und Gott das Herz zu füllen mit der Gewissheit: Du bist erwünscht, gewollt und geliebt. Die eine braucht diese Botschaft durch Lob und Anerkennung, der andere durch Zärtlichkeit, ein dritter durch Hilfsbereitschaft, wieder eine andere durch ein Geschenk, das wirklich sie meint und wieder eine andere dadurch, dass du Zeit mit ihr verbringst. Eine besonders kostbare Art der Liebe ist die Vergebung. Die Liebe ist im christlichen Glauben jedenfalls alles und ohne die Liebe ist für Christen alles nichts! Und – Hand auf’s Herz: Was gibt es Schöneres als das strahlen der Augen eines Menschen, der deine Liebe erfährt oder Momente, in denen du meinst, Gottes fröhliches Lachen zu hören, weil du ihm deine Liebe zeigst wie ein Kind, dass seinem Papa ein selbstgemaltes Bild schenkt.

 

(nach u. a. Jesus Christus, Paulus, Mutter Teresa und Gary Chapman)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit

in Ewigkeit.

 

Amen.

           

GEMEINSAMES LIED: „Gut, dass wir...“ Str. 3

 

 

  5. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Die Heiligen Schrift zeigt dir den einzigen Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus. Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott Freude macht.

So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun. (2.Tim 3,15-17)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 36] „Dass dein Wort...“ Str. 1

 

PSALM 1

 

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, / der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.

 

GEMEINSAMES LIED: „Dass dein Wort...“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

„Du kannst vielleicht nichts dafür, dass diese Welt so ist, wie sie ist, aber du kannst sehr wohl etwas dafür, wenn sie so bleibt, wie sie ist“ (Die Toten Hosen) Und:

„Unsere Welt sieht nicht so schlimm aus, weil die Christen ihre Bibel lesen und danach handeln, sondern weil sie es nicht tun.“ (Amerikanischer Historiker)

„Die meisten Menschen stöhnen, dass sie die Bibel nicht verstehen. Ich hingegen fange immer dann an zu stöhnen, wenn ich einen Satz der Bibel verstanden habe.“ (Mark Twain)

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Dass dein...“ Str. 3

 

   

6. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jesus spricht: Wer meine Gebote annimmt und danach lebt, der liebt mich. Und wer mich liebt, den wird mein Vater lieben. Auch ich werde ihn lieben und mich ihm zu erkennen geben... Ihm antwortete Jesus: "Wer mich liebt, richtet sich nach dem, was ich ihm gesagt habe. Auch mein Vater wird ihn lieben, und wir beide werden zu ihm kommen und immer bei ihm bleiben. (Joh 14,21.23)

  

GEMEINSAMES LIED: [F 117] „Folgen“ Str. 1

 

PSALM 119

 

Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des HERRN wandeln!

Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen, die auf seinen Wegen wandeln und kein Unrecht tun.

Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

Ich danke dir mit aufrichtigem Herzen, dass du mich lehrst die Ordnungen deiner Gerechtigkeit.

Deine Gebote will ich halten; verlass mich nimmermehr!

Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.

Zeige mir, HERR, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende.

Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.

Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?

Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Erhalte mich durch dein Wort, dass ich lebe, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.

Stärke mich, dass ich gerettet werde, so will ich stets Freude haben an deinen Geboten. (Aus Ps 119)

 

GEMEINSAMES LIED: „Folgen“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Herr, dein Wort, die edle Gabe.
Lieblich schmückt sie mein Regal.
Samstags wische ich drauf Staub,
und dann glänzt es so sakral.

Wenn dein Wort nichts mehr soll gelten,
ja, was hätt ich dann zu tun?
Dann würd ich kein Staub mehr wischen,
um stattdessen auszuruhn.

Dein Wort, Herr, niemals vergehet.
Ewig bleibt's im Schrank hier steh'n.
Schwarzer Einband, sogar Goldschnitt,
wunderbar ist's anzusehn.

Würd ich's lesen und befolgen,
änderte mein leben sich…
Ach, lass ab von dem Gedanken,
der scheint mir ganz fürchterlich.

Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir.
Denn wenn es mal bei mir klingelt,
und mein Pastor steht in der Tür,

Gott sei Dank, steht deine Gabe,
hier im Schrank frisch staubgewischt.
Und es ist dann keine Frage,
ob ich Christ bin oder nicht!

 

(SUPERZWEI)

 

STILLE          

 

GEBET

 

O Herr, vergib mir alle Gedanken, die ich hätte denken sollen, aber ich habe sie nie gedacht und vergib mir alle Gedanken, die ich gedacht habe, aber ich hätte sie niemals denken sollen.  

O Herr, vergib mir alle Worte, die ich hätte sagen sollen, aber ich habe sie nie gesagt und vergib mir alle Worte, die ich gesagt habe, aber ich hätte sie niemals sagen sollen.    

O Herr, vergib mir alle Taten, die ich hätte tun sollen, aber ich habe sie nie getan und vergib mir alle Taten, die ich getan habe, aber ich hätte sie niemals tun sollen. Amen.

 

(Nach einem Gebet von Antonio Banderas in: „Der dreizehnte Krieger“)

 

GEMEINSAMES LIED: „Folgen“ Str. 3

 

 

7. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Freut euch mit den Fröhlichen! Weint aber auch mit den Trauernden! (Röm 12,15)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 10] „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ Str. 1+2

 

PSALM 63

 

Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir,

mein ganzer Mensch verlangt nach dir aus

trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.

So schaue ich aus nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne sehen deine Macht und Herrlichkeit.

Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen

preisen dich.

So will ich dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben.

Das ist meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich

dich mit fröhlichem Munde loben kann;

wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.

Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.

Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.

GEMEINSAMES LIED: „Ein Schiff...“ Str. 3

 

GEDANKEN  

 

So war es in der ersten Kirchengemeinde auf Erden:

 

Alle in der Gemeinde ließen sich regelmäßig von den Aposteln im Glauben unterweisen und lebten in enger Gemeinschaft, feierten das Abendmahl4 und beteten miteinander. Eine tiefe Ehrfurcht vor Gott erfüllte sie alle. Er wirkte durch die Apostel viele Zeichen und Wunder. Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte ihn und half mit dem Geld denen, die in Not waren. Täglich kamen sie im Tempel zusammen und feierten in den Häusern das Abendmahl. In großer Freude und mit aufrichtigem Herzen trafen sie sich zu gemeinsamen Mahlzeiten. Sie lobten Gott und waren im ganzen Volk geachtet und anerkannt. Die Gemeinde wuchs mit jedem Tag, weil Gott viele Menschen rettete. (Apg 2,42-47)

 

Was trage ich dazu bei, dass meine Gemeinde so wird, wie jene es war?

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Ein Schiff...“ Str. 5

 

 

 8. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Am Morgen stand Jesus vor Tagesanbruch auf und zog sich an eine einsam gelegene Stelle zurück, um dort allein zu beten. (Mk 1,35)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 5] „Nun ruht die Arbeit“ Str.

                                                                                      1+2

 

PSALM 36

 

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie die große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

 

GEMEINSAMES LIED: „Nun ruht...“ Str. 3

 

GEDANKEN  

 

Zufriedenheit im Augenblick

 

Wo ich lebe, will ich leben,

will ganz hier sein, wo ich bin.

Ich verbanne, was mich stör`n will

aus dem Herzen und dem Sinn,

lass wie Wolken die Gedanken

weiterwandern und verweh`n.

Will gedankenleer, mich liebend,

in mir sein, von Kopf bis Zehn.

Lass den Atem ruhig strömen,

spüre Füße, Bein und Hand,

Bauch und Finger und den Pulsschlag,

bleib dem Außen abgewandt.

Wenn ich liege, will ich liegen.

Wenn ich sitze, sitze ich.

Wenn ich aufsteh`, steh ich auf.

Wenn ich geh, beweg ich mich,

aber aufmerksam für das,

was mir hier und jetzt geschieht.

Wer noch wandernd schon am Ziel ist,

der verpasst und übersieht

jede Schönheit, alles Gute,

den Genuss im Augenblick.

Stocktaub, herz- und augenblind,

rennt vorbei man an dem Glück,

das die Gegenwart bereithält.

Spüren will ich, was ich fühle.

Koste den Moment voll aus,

Tageslicht und Abendkühle.

Ich genieße diese Stille.

Jeder Muskel lockert sich.

Haut wird glatt, die Seele frei.

Ich bin ich, entspanne mich.

Ich will hier sein. Ich bin jetzt.

Zukunft kann ich doch nicht lenken.

Gestern ist Vergangenheit.

Daran will ich jetzt nicht denken.

Wenn ich ruhe, will ich ruhen,

ganz bei mir, mit Herz und Sinn.

Gott ist um mich, heute, immer.

Welche Freude, dass ich bin!

 

(R. Fuchs, 14.2.10 zu Ps 4,9 und als geistliche Einstimmung für die

Entspannung nach Edmund Jacobson/PMR, die ich auf Usedom lernte)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Gott ist gegenwärtig.

Lasset uns anbeten

und in Ehrfurcht vor ihn treten.

Gott ist in der Mitten.

Alles in uns schweige

und sich innigst vor ihm beuge.

Wer ihn kennt, wer ihn nennt,

schlag die Augen nieder,

kommt, ergebt euch wieder.

 

Du durchdringest alles.

Lass dein schönstes Lichte,

Herr, berühren mein Gesichte.

Wie die zarten Blumen

willig sich entfalten

und der Sonne stille halten,

lass mich so still und froh

deine Strahlen fassen

und dich wirken lassen.

 

Herr, komm in mir wohnen,

lass mein’ Geist auf Erden

dir ein Heiligtum noch werden.

Komm, du nahes Wesen,

dich in mir verkläre,

dass ich dich stets lieb und ehre.

Wo ich geh, sitz und steh,

lass mich dich erblicken

und vor dir mich bücken.

 

(Gerhard Tersteegen)

 

GEMEINSAMES LIED: „Nun ruht...“ Str. 4


 

9. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jesus spricht: Dies ist das wichtigste Gebot Gottes: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Ihn sollt ihr von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft. Ebenso wichtig ist das andere Gebot: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!

(Mk 12,30-31)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 86] „Ein neu Gebot...“

 

PSALM 27

 

Der Herr ist mein Licht, er rettet mich. Vor wem sollte ich mich noch fürchten?

Bei ihm bin ich geborgen wie in einer Burg. Vor wem sollte ich noch zittern und zagen?

Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Hause des Herrn bleiben.

Dort will ich erfahren, wie gut der Herr es mit mir meint.

Er bietet mir Schutz in schwerer Zeit und versteckt mich in seinem Zelt. Er stellt mich auf einen hohen Felsen.

Höre mich, Herr, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte!

Denn ich erinnere mich, dass du gesagt hast: "Suchet meine Nähe!" Das will ich jetzt tun und zu dir beten.

Verbirg dich nicht vor mir, stoße mich nicht im Zorn zurück! Ich diene dir, und du hast mir bisher immer geholfen.

Gib mich nicht auf, verlass mich nicht, du mein Gott und mein Retter!

Wenn Vater und Mutter mich verstoßen, nimmst du, Herr, mich doch auf.  

Ich aber vertraue darauf, dass ich am Leben bleibe und sehen werde, wie gut Gott zu mir ist.

Vertraue auf den Herrn! Sei stark und mutig, vertraue auf den Herrn!

 

GEMEINSAMES LIED: [16] „Kopf und Herz“ Str. 1=1+2

 

GEDANKEN  

 

Sende mich

 

Einsame Kinder, betrogene Mütter.

Jeder Mensch braucht einen, der ihn versteht.

Gebrochene Herzen, verbitterte Seelen,

ein stummer Schrei nach Liebe,

der durch die Erde weht.

Und ich spüre deine Tränen Gott,

nein, dir ist das nicht egal.

Fast peinlich, es zu sagen –

Die Antwort darauf ist so banal:

Herr, hier bin ich,

Herr, hier bin ich,

Herr, hier bin ich!

Ja,

sende meinen Pastor,

denn der wird schließlich

auch dafür bezahlt!

 

(SUPERZWEI)

 

STILLE          

 

GEBET

 

O Herr,
mach mich zum Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten: nicht nur, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht nur, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht nur, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.

(Franz v. Assisi?)

 

GEMEINSAMES LIED: „Kopf und Herz“ Str. 2 = 3+4

 


10. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? (Mt 6,26)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 5] „Laudato si“ 1+3

 

PSALM 104

 

Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich;

du bist schön und prächtig geschmückt.

Licht ist dein Kleid, das du anhast.

Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich;

der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, dass es bleibt immer und ewiglich.

Du feuchtest die Berge von oben her, du machst

das Land voll Früchte, die du schaffest.

Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst,

dass der Wein erfreue des Menschen Herz und

sein Antlitz schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.

HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.

Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.

Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.

Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.

Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du machst neu die Gestalt der Erde.

Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich, der HERR freue sich seiner Werke! Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!

 

GEMEINSAMES LIED: „Laudato si“ 5 + 6

 

GEDANKEN  

 

Liebe Gottes in der Natur

 

In die Natur ist ein Geheimnis der Liebe eingebaut. Ich finde es phantastisch. Das klopfen meines Herzens: 130.000-mal am Tag, gratis. Es ist nicht zu glauben: Ich atme jeden Tag zwanzigtausend Mal, und für die 137 cbm Luft, die ich dazu benötige, wird mir keine Rechnung ausgestellt.

 

Die wesentlichen Dinge des Lebens sind umsonst. Sie werden dir gratis gegeben.

 

Ich frage mich, wie viele Flüge von wie vielen Bienen nötig waren für das kleine Löffelchen goldgelben Honigs zu meinem Frühstück? Und wie viele Blumen dazu blühten? Und wer die Sonne scheinen ließ, denn wenn es regnet, fliegen sie nicht. Das alles für das kleine Löffelchen Honig zu meinem Frühstück.

 

Der herrliche Apfel, woran ein Apfelbaum die ganze Saison gearbeitet hat. Für jedes Stück Brot, das ich esse, hat jemand ein Saatkorn in die Erde gebracht.

 

Ein Wesen, größer als der Mensch, hat in das Saatkorn den Überfluss blühenden Getreides gelegt, und alle Weizenfelder der Welt entstammen einem ersten, winzigen Ur-Weizenkorn, so viel Energie, auf so wenig Raum gebündelt. Ich liebe das Saatkorn, das aus der warmen Umarmung der Muttererde emporwächst, um Scheunen voll Getreide zu geben für das Brot der Menschen. Jedes Kind kann ein Weizenkorn zerkauen, aber alle Wissenschaftler der Welt zusammen können keins bauen. Ich liebe das Brot, das der Bäcker für uns backt. Das Brot ist eine Gabe von Himmel und Erde, durch Gott an die Menschen und durch Menschen an Menschen gegeben.

 

Ich fühle mich geliebt bis in meine Zehenspitzen. Ich möchte danken, aber sag mir, wem ich danken muss? Keinem Präsidenten oder General, keinem Professor oder Technokraten – Gott, dir will ich danken! Du bist Liebe. Dein Wille ist Liebe. Deine Gesetze und Kräfte sind Gesetze und Kräfte des Lebens und der Liebe.

 

(Phil Bosmans)

 

STILLE          

 

GEBET           

 

Wir danken dir, Herr, denn du bist freundlich und deine Güte währet ewiglich. Amen.

 

GEMEINSAMES LIED: „Laudato si“ 7-9

 

   

11. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Mit welchem Recht verurteilst du also einen anderen Christen? Und warum schaust du auf ihn herab, nur weil er sich anders verhält? Wir werden alle einmal vor Gott stehen, und er wird über uns urteilen. (Röm 14,10)

 

GEMEINSAMES LIED: [26] „Jesus will uns baun...“

 

PSALM 150

 

Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht!

Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!

Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!

Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln!

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!

 

GEMEINSAMES LIED: [F 115] „Aufstehn“ 1+2

 

GEDANKEN  

 

Einfach Christ

 

Bin hier neu, hab keine Ahnung.

Weiß nicht genau, was zählt.

Wer sagt mir, worauf soll ich achten,

wie man sich als Christ verhält?

Ich würd zum Beispiel gerne wissen,

wie lang ich beten muss

und ob der liebe Gott auch lieb ist?

Was hält er vom Zungenkuss?

Jeder sagt mir hier was andres,

jeder weiß es ganz genau.

Glaube ich jetzt an den Papst?

Ist Madonna eine Frau?

Wer hat Weihnachten erfunden,

war’s vielleicht ein Adventist?

Und darf ich mein fahrrad waschen,

oder bin sich dann Baptist?

Hände hoch, Hände runter,

darf’s charismatisch sein?

Oder kommt der böse Schwarmgeist

beim Zungenreden rein?

Ist die CDU denn christlich,

oder wählt man PBC?

Und kommt Jesus in die Kirche,

in die ich am Sonntag geh?

Was soll ich tun, was soll ich machen?

Muss ich mich erst bekehrn?

Darf ich vorher eine rauchen,

oder sieht man das nicht gern?

Ich mag den Hall in unsrer Kirche

und singe freundenvoll,

doch ganz freundlich sagt der Pastor:

„Halt die Fresse! Sing in Moll!

 

Ich wär so gerne einfach Christ,

ein Typ, an dem man nichts vermisst!

 

(SUPERZWEI)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Herr Jesus Christus, du wurdest von einer hebräischen Mutter geboren. Babylonische Weise huldigten dir. Du warst voll Freude über den Glauben einer syrischen Frau und eines römischen Hauptmannes. Dein Kreuz trug ein Afrikaner. Wir danken dir, dass wir zu dir gehören. Hilf uns Menschen aller Rassen und Völker als Miterben in dein Reich zu bringen.

 
Aus Afrika

 

 

GEMEINSAMES LIED: „Aufstehn“ 3+4

 

   

12. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jesus beauftragt uns: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft. Denn wer glaubt und getauft ist, der wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden. (Mk 16,15-16)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 56] „Wer das Wasser in der

                                                    Wüste kennt“ Str. 1

 

PSALM 73

 

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,

du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.

 

GEMEINSAMES LIED: „Wasser“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Clubhaus oder Rettungsstation?

 

An einer gefährlichen Küste befand sich vor Zeiten eine kleine armselige Rettungsstation. Die Küste war schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Deshalb hatte sich eine Handvoll Freiwilliger hier eine kleine Hütte gebaut, um den Wachdienst zu versehen. Zu dieser Rettungsstation gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die kleine mutige Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten.

Es dauerte nicht lange, daß dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Erretteten und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen.


Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste Zufluchtsstätte. Deshalb beschloß man, die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten zu ersetzen. Man erweiterte das Gebäude und stattete alle Räume mit schöneren Möbeln aus. Auf diese Weise wurde die Rettungsstation allmählich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Die Station diente den Männern als Clubhaus, in dem man gesellig beieinander sein konnte.
Gleichzeitig geschah aber auch etwas sehr Verständliches: immer weniger Freiwillige waren bereit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen. Was tat man? Man heuerte für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume, und von der Decke des Zimmers, in dem gewöhnlich der Einstand eines neuen Clubmitgliedes gefeiert wurde, hing das Modell eines großen Rettungsbootes.
Und nun passierte folgendes: Vor der Küste scheiterte ein großes Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen Frierender und Halbertrunkener zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientalen. In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee ließ deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne.
Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, daß Lebensrettung die vorrangige Aufgabe sei und daß man sich auch noch als "Lebensrettungsstation" bezeichne. Sie wurden schnell überstimmt. Man sagte ihnen: Sie könnten ja auch woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig sei.
Das taten sie dann auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus - usw.. usw. Die neue Station wandelte sich genauso wie die erste. Und so kam es dann schließlich zur Gründung einer dritten Rettungsstation. Doch auch hier wiederholte sich die alte Geschichte. Zuerst gab es wieder nur eine kleine erbärmliche Hütte. Aber der gute Ruf verbreitete sich schnell; es gab Gönner; es wurde ein Clubhaus aus gebaut usw. usw.
Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exclusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur - die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!
Was sind unsere Kirchen: Clubhäuser für geistlich Müdegewordene oder Rettungsstationen für Verlorene?

 

(Verfasser unbekannt)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Vater, so sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen Sohn zu uns sandtest, damit alle, die sich ihm anvertrauen und folgen, dir und einander nicht verloren gehen, sondern ewig mit und bei dir leben. Fülle uns mit deiner Sehnsucht, Verlorene zu retten, damit wir ihnen dich, unseren Retter, nicht gleichgültig oder feige verschweigen. Du hast uns den rettenden Glauben an Jesus geschenkt. So mache uns zu deinen Rettungsassistenten in Gebet, Wort und Tat inmitten einer verlorenen Welt und Menschheit. Amen.

 

GEMEINSAMES LIED: „Wasser“ Str. 3

 

 

 13. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt. (1.Kor 13,12)

 

GEMEINSAMES LIED: [LP 149] „Komm herein“ 1 + 2

 

PSALM 139

 

HERR, du erforschest mich und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so

weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist

du da; bettete ich mich bei den

Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand

mich führen und deine Rechte

mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein -,

so wäre auch Finsternis nicht

finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.

Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

 

GEMEINSAMES LIED: „Komm herein“ 3

 

GEDANKEN  


Bitte höre, was ich nicht sage ! Lass dich nicht von mir narren. Lass dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache. Denn ich trage tausend Masken, die ich fürchte abzulegen. Und keine davon bin ich. So tun als ob, ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass dich dadurch nicht täuschen.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles Wasser und als könne ich über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden. Aber glaube mir nicht, bitte glaube mir nicht !

Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist eine Maske. Darunter ist nichts Entsprechendes. Darunter bin ich wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und alleine. Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es irgend jemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwäche bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor dem wissenden Blick schützt, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiß es. Wenn er verbunden wäre mit Angenommenwerden, mit Liebe. Das ist das einzige, das mir Sicherheit geben würde, die ich mir selbst nicht geben kann: Dass ich wirklich etwas wert bin !

Aber das sage ich dir nicht. Ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst, daß dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, du wirst gering von mir denken und über mich lachen - und dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, daß ich tief drinnen in mir selbst nichts bin, nichts wert, und daß du das siehst und mich abweisen wirst. So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen.

Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes. Ich erzähle dir alles, was wirklich nichts ist, und nichts von dem, was wirklich ist, was in mir schreit: deshalb lass dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede. Bitte höre sorgfältig hin und versuche zu hören, was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich um des Überlebens willen rede, und was ich nicht sagen kann.

Ich verabscheue Versteckspiel. Ehrlich! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe. Es ist ein unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst, aber du musst mir helfen. Du musst deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das Letzte zu sein scheint, was ich mir wünsche. Nur du kannst diesen leeren Glanz von meinen Augen nehmen. Nur du kannst mich zum Leben rufen. Jedes mal, wenn du freundlich und sanft bist und mir Mut machst, jedes mal wenn du zu verstehen suchst, weil du dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel - sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel ! Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft deines Verstehens hauchen mir Leben ein. Ich möchte, daß du das weißt. Ich möchte, daß du weißt, wie wichtig du für mich bist, wie sehr du aus mir den Menschen machen kannst, der ich wirklich bin - wenn du willst. Bitte, ich wünschte du wolltest. Du allein kannst die Wand niederreißen, hinter der ich zittere. Du allein kannst mir die Maske abnehmen. Du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt, aus Angst und Unsicherheit befreien - aus meiner Einsamkeit.

Übersieh mich nicht. Bitte - bitte, übergehe mich nicht! Es wird nicht leicht für dich sein. Die lang andauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern. Je näher du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man hat mir gesagt, daß Liebe stärker sei als jeder Schutzwall, und darin liegt meine Hoffnung.

Bitte versuche diese Mauern einzureißen, mit sicheren Händen, aber mit zarten Händen: ein Kind ist sehr empfindsam. Wer ich bin, magst du fragen. Ich bin jemand, den du sehr gut kennst. Denn ich bin jedermann, den du triffst, jeder Mann und jede Frau, die dir begegnen.

(Brief eines unbekannten Studenten, aus: Tobias Brocher, Von der Schwierigkeit zu lieben)

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: [LP 223] „Wo ich auch

                                                                          stehe“

 

 

14. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. (Sprüche 14,31)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 75] „Es gibt noch Hoffnung“

                                                    Str. 1

 

PSALM 10

 

HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?

Weil der Gottlose Übermut treibt, müssen die Elenden leiden; sie werden gefangen in den Ränken, die er ersann.

Denn der Gottlose rühmt sich seines Mutwillens, und der Habgierige sagt dem HERRN ab und lästert ihn.

Der Gottlose meint in seinem Stolz, Gott frage nicht danach. »Es ist kein Gott«, sind alle seine Gedanken.

Er fährt fort in seinem Tun immerdar. Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde nimmermehr wanken, es wird für und für keine Not haben.«

Sein Mund ist voll Fluchens, voll Lug und Trug; seine Zunge richtet Mühsal und Unheil an.

Er sitzt und lauert in den Höfen, er mordet die Unschuldigen heimlich, seine Augen spähen nach den Armen.  

 

 

Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! Du siehst es doch,  denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen.

Die Armen befehlen es dir; du bist der Waisen Helfer. Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR.

Du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf, dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.

 

 

GEMEINSAMES LIED: „Hoffnung“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Jesus sprach zu dem Jüngling: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib´s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben. (Matthäus 19,21a)

 

Reich

 

Einer hatte große Pläne,

wollte viel und immer mehr,

und so schuftete und investierte er,

spekulierte an der Börse,

kaufte Aktien, Häuser, Gold,

kam im Porsche bei den Banken angerollt.

Endlich war er kurz vor seinem Ziel,

plante gierig den ganz großen Deal,

doch dann starb er,

plötzlich war es sonnenklar,

welch ein armer Kerl

der reiche Mann doch war.

 

Reich und doch so arm,

den falschen Traum geträumt,

gerafft, gegiert, gegeizt,

das Wichtigste versäumt!

 

Einer hatte gute Karten,

er war jung und hatte Geld,

doch er spürte, dass ihm trotzdem etwas fehlt.

Darum ging er hin zu Jesus,

fragte: „HERR, wie fang ich’s an?

Ich will wissen, wie ich wirklich leben kann?“

Auf die Antwort war er nicht gefasst:

„Geh, verkaufe alles, was du hast!

Gib’s den Armen, dann gewinnst du

hundertfach!

Und dann komm“, sagt Jesus,

„komm und folg mir nach!“

 

Reich wird, wer verschenkt,

wer Liebe, Zeit und Geld,

die Gott ihm anvertraut,

nicht für sich selbst behält!

 

(Christoph Zehender)

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Nun ruht die Arbeit“ 3

 

   

15. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

 

GEMEINSAMES LIED: [25] „Ein jeder trage“ Str. 1

 

PSALM 103

 

Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,

der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,

der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.

Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.

Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun.

Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.

Er wird nicht für immer hadern noch ewig zornig bleiben.

Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.

So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.

 

GEMEINSAMES LIED: „Ein jeder trage“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Jesus lehrt: „Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes. Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden. Glücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen. Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden. Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen. Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben. Denn ihnen gehört Gottes neue Welt. Glücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt. Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt. (So im Einsatz) seid Ihr für die Welt wie Salz (gegen Fäulnis). Aber: Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum. (So als Tröster und Friedensstifter, als Barmherzigkeit und Gerechtigkeit übende in dieser Welt) seid Ihr das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben... Erweist euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose. Wollt ihr etwa noch dafür von Gott belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sind!

Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel." (Aus Mt 5)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Immer mehr von dir, immer mehr,

immer mehr sein wie du, immer mehr,

immer mehr deine Worte verstehn,

deine Werke tun, o Herr, immer mehr.

Du bist ein Gott, der seine Kinder liebt,

der als ein Vater ihr Verlangen sieht.

Niemand und nichts kommt dir jemals

gleich, o Herr.

Du zeigst  dich uns als ewig treuer Freund

und weißt genau, wie unser Herz es meint.

Gib uns mehr von dir, immer mehr.

Immer mehr von dir, immer mehr,

immer mehr sein wie du, immer mehr,

immer mehr deine Worte verstehn,

deine Werke tun, o Herr, immer mehr.

 

GEMEINSAMES LIED: „Ein jeder trage“ Str. 3

 

 

16. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jesus lädt uns ein: Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben. (Mt 11,28-29)

 

GEMEINSAMES LIED: [8] „Du bist mein Zufluchtsort“

 

PSALM 62

 

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.

Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht fallen werde.

Sei nur stille zu Gott, meine Seele, denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde.

Bei Gott ist meine Rettung und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott.

Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.

Aber Menschen sind ja nichts, große Leute täuschen auch; sie wiegen weniger als nichts, so viel ihrer sind.

Verlasst euch nicht auf Gewalt und setzt auf Raub nicht eitle Hoffnung;

fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.

Eines hat Gott geredet, ein Zweifaches habe ich gehört: Gott allein ist mächtig, und du, Herr, bist gnädig; denn du vergiltst einem jeden, wie er's verdient hat.

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht fallen werde.

 

GEMEINSAMES LIED:

 

GEDANKEN  

 

DIE GRUBE

 

Ein Mann fiel in eine tiefe Grube und konnte – schwer verletzt – nicht mehr herauskommen. Da kam ein subjektiver Mensch vorbei und sagte: „Ich habe Mitgefühl für dich da drunten." Da kam ein objektiver Mensch vorbei und sagte: „Es ist logisch, dass jemand in diese Grube fallen würde." Ein christlicher Wissenschaftler (Sektenname: Christliche Wissenschaften) kam vorbei und sagte: „Sie denken nur, dass sie in einer Grube sind." Ein charismatischer „Triumphalist" kam vorbei und sagte: „Bekenne einfach, dass du nicht in einer Grube bist! Die Herrlichkeit Gottes ist Offenbar und du stehst schon vor seinem Thron!" Ein Pharisäer sagte: „Nur ein schlechter Mensch würde in eine Grube fallen." Buddha sagte: "Deine Grube ist nur ein Gemütszustand." Ein Hindu sagte: „Diese Grube stellt für dich eine Läuterung dar und macht dich vollkommener." Konfuzius sagte: „Hättest du auf mich gehört, wärest du nie in die Grube gefallen." Ein Anhänger der „New-Age-Bewegung" sagte: „Vielleicht solltest du mit anderen in die Grube gefallenen Menschen Verbindung aufnehmen." Ein Evolutionist sagte: „Du bist ein zurückgeblibebner Mutant, dem es bestimmt

ist, vom evolutionären Zyklus ausgemerzt zu werden. Du wirst in der Grube sterben, damit du keinen minderwertigen „Ins-Lochfallenden"-Nachwuchs hervorbringst." Eine sich selbst bemitleidende Person sagte: „Du hast bislang nichts vom wahren Leid gesehen, bis Du nicht meine Grube gesehen hast." Ein Nachrichtenreporter sagte: „Könnte ich die Exklusiv-Rechte an deiner „Grube-Geschichte haben?" Ein Finanzbeamter sagte: „Haben sie für die Grube Steuer bezahlt?" Ein Landesbeamter sagte: „Haben sie eine Genehmigung für diese Grube?" Ein Realist sagte: „Das ist eine Grube. Wie schade zwar, aber es ist eben so, wie es ist." Ein Idealist sagte: „Die Welt sollte keine Gruben haben." Ein Optimist sagte: „Es könnte schlimmer sein." Mohammed sagte: „Tu deine religiösen Pflichten. Dann ist Allah vielleicht gnädig, je nachdem, ob du genug getan hast oder nicht, und du kommst ins Paradies“. Ein Pessimist sagte: „Es wird noch schlimmer kommen." JESUS, als er den Mann sah, wurde von Mitleid ergriffen, stieg unter Lebensgefahr in die Grube, nahm ihn, selbst beim Abstieg verletzt, auf die Schultern und holte ihn aus der Grube.

 

[Weltanschauungsgleichnis, Verfasser unbekannt. die Grube ist Symbol für die Gott verloren gegangene Welt. Es geht also in dem Gleichnis nicht darum, ob einzelne Menschen, egal welcher Weltanschauung sie folgen, Hilflosen helfen. Es geht vielmehr darum, welche "Erlösungs-Angebote" die verschiedensten Weltanschauungen und Lebensweisen anbieten: gar keine oder Selbsterlösung des Menschen durch eigene Kraft, Ideen, Leistungen, oder Erlsöung durch einen Retter Jesus, weil der Mensch gr nicht im Stande ist, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen, den wir, seit es Menschen gibt, von Generation zu Generation vergrößern.


Jesus sagt über seine Sendung in den Evangelien: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er mich hergab. Nun werden alle, die sich auf mich verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.“ (Joh 3,16)

„Ich bin gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.“ (Lk 19,10)

Schon die Kinder möchte er wieder in Gottes Bereich zurück bringen: „Einige Eltern brachten ihre Kinder zu Jesus, damit er sie segnete. Die Jünger aber wollten sie wegschicken. Als Jesus das merkte, wurde er zornig: "Lasst die Kinder zu mir kommen, und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt. Hört, was ich euch sage: Wer sich die neue Welt Gottes nicht wie ein Kind schenken lässt, dem bleibt sie verschlossen." Dann nahm er die Kinder in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.“ (Mk 10,13-16)

 

Jesus macht jedem Menschen das Angebot: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben. Mir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.“ (Mt 11,28-30)]

 

STILLE          

 

GEBET           

 

Gebet in schweren Zeiten

 

Aus eigener Kraft, Herr, vermag ich es nicht, aber in der

Kraft deines Geistes gebe ich dir aufs Neue mein Ja.

Dir will ich angehören mit ungeteiltem Herzen.

Mitten in meiner unerträglichen Situation bekenne ich:

Du bist mein Gott.

Du bist mir verborgener denn je,

aber ich will dir vertrauen.

Auswegloser als jetzt habe ich mein Leben nie erfahren,

aber du weißt den Weg.

Ich spüre deine Liebe nicht,

aber ich will nicht auf meine Gefühle bauen.

Für alle Zeit bin ich dein.

Du ermisst die Tiefe meines Erschreckens und weißt um

die Dürftigkeit meines Glaubens.

Du nimmst dich meiner Schwachheit an.

Selbst in der äußersten Verlassenheit bist du da.

Ich werde nicht zerbrechen, denn du wachst über mir.

 

Amen.

 

(Sabine Naegli)

 

GEMEINSAMES LIED: [LP 5] „Anker in der Zeit“

 

   

 

17. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. (Joh 1,12)

 

GEMEINSAMES LIED: [LP 11] „Jesus in meinem Haus“

                                         Str. 1

 

PSALM 51

 

Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.

Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde;

denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.

An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan,

auf dass du Recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest.

Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund.

Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast.

Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat.

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.

 

GEMEINSAMES LIED: „Jesus in meinem Haus“ Str. 2

 

GEDANKEN  

 

Mein Herz - Christi Wohnung?

(nach Roger Munger)

 

Jesus nachfolgen ist nicht einfach. Oft stellen wir uns selbst ein Bein und wundern uns dann, dass wir keine Freude im Glauben haben, dass unser Glaube saft- und kraftlos ist. Die Kraft des heiligen Geistes, des lebendigen Jesus in einem Menschenleben am Werk, kennen viele nur vom Hörensagen. Die nachfolgende Geschichte versucht anhand eines Hauses den Glauben zu verdeutlichen. Ist Jesus nur Gast bei Dir in Deinem Lebens-Haus? Oder ist er der Hausbesitzer?

 

Eine erfundene und dennoch wahre Geschichte

 

Eines Abends lud ich Jesus Christus in mein Herz ein. Wie er hereinkam? Es war nichts Spektakuläres, nichts Emotionelles, es war etwas ganz Reales. Es geschah etwas genau im Mittelpunkt meines Lebens. Ich hatte, durch verschiedene Lebenserfahrungen endlich offen für ihn, die Berichte von ihm in der Bibel gelesen, mit Christen gesprochen und war zum Schluss gekommen: Diesem und keinem anderen soll mein Leben gehören und dienen. In einem persönlichen Gebet sagte ich es ihm und –

Er kam in die Dunkelheit meines Herzens und entzündete das Licht. Er machte ein Feuer im Ofen und vertrieb die Kälte. Er brachte Musik, wo Schweigen geherrscht hatte, und er füllte die Leere mit seiner wunderbaren Freundschaft. Nichts ist mit seiner Liebe und Wahrheit zu vergleichen! Ich habe es noch nie bereut, Christus die Tür geöffnet zu haben, und ich werde es in Ewigkeit nicht bereuen!

In meiner Freude über diese neu entdeckte Beziehung sagte ich zu Jesus Christus: „Herr, ich möchte, dass mein Herz dir gehört. Ich möchte, dass du darin wohnst und dich ganz zu Hause fühlst. Alles, was ich habe, gehört dir. Komm, ich möchte dir alles zeigen.“

 

Der erste Raum war das Arbeitszimmer, die Bibliothek. In meinem Haus ist dieser Raum, der dem Verstand gehört, sehr klein und hat ziemlich dicke Wände, aber er ist sehr wichtig. In gewisser Weise ist er die Kommandozentrale des Hauses. Jesus trat mit mir ein und sah sich die Bücher im Regal, die Zeitschriften auf dem Tisch und die Bilder an der Wand an. Ich folgte seinem Blick und – mir wurde unbehaglich... Merkwürdig, vorher hatte ich deshalb nie Verlegenheit gekannt, aber nun, wo ER da war und die Sachen ansah, war es mir peinlich. Es gab da Bücher, für die seine Augen zu rein waren. Es gab einen Haufen Mist und Sachen auf dem Tisch, mit denen ein Christ, einer, der Jesus liebt und Freude machen möchte, nichts zu tun haben sollte. Und was die Bilder an der Wand betraf - einige von ihnen waren schändlich.

Ich drehte mich zu ihm um und sagte: „Meister,' ich weiß, dass dieses Zimmer grundlegend verändert werden muss. Willst du mir dabei helfen, es so zu machen, wie es sein soll, damit alle Gedanken auf dich gerichtet sind?“ - „Gewiss“, antwortete er. „Zuerst prüfe all das, was du liest und dir ansiehst, und was davon in meinem Augen nicht nützlich, sauber, gut und wahr ist, das wirf hinaus. Dann stell die 66 biblischen Bücher von 1. Mose bis Offenbarung des Johannes durch dein Lesen nach und nach in die frei gewordenen Regale. Fülle die Bibliothek mit der Heiligen Schrift und „meditiere darin Tag und Nacht“ (Jos. 1, 8). Was die Bilder an der Wand betrifft, so wirst du Schwierigkeiten haben, diese Vorstellungen zu kontrollieren, aber auch dafür gibt es eine Hilfe.“ Er gab mir ein großes Bild von sich selbst. „Häng das in die Mitte“, meinte er, „gewissermaßen an die Wand deines Geistes.“ Ich folgte Jesu Rat. Ich tat und tue immer noch, was er mir damals riet – und im Laufe der Jahre stelle ich fest, dass, wenn meine Aufmerksamkeit sich auf Christus selbst richtet, seine Reinheit und Kraft die unreinen Gedanken zum Verschwinden bringt. Wer in die Sonne schaut, dem fallen die Schatten hinter sich. Mein Lesen der Bibel und das Gespräch mit Jesus über das Gelesene verdrängen das aus meiner Bibliothek, was ihn traurig machen würde und weder schön noch gut noch wahr oder nützlich ist. Auf diese Art hilfte er mir, meiner Gedanken Herr zu werden.

 

(Fortsetzung folgt)

 

STILLE          

 

GEBET           

Herr Jesus Christus, ich brauche Dich. Ich habe, mal unwissentlich, mal absichtlich in Gedanken und Worten und Taten gegen Dich und deine Liebe zu mir und allen Geschöpfen gelebt. Ich habe so einen Graben, einen Sund zwischen Dir und mir aufgerissen. Ich habe ge-sündigt. Ich öffne Dir nun aber mein Leben und bitte Dich, mein Herr und Retter zu werden und zu bleiben. Vergib mir alles, was mich von Dir trennte, meine Schuld. Übernimm die Regierung über mein Leben und verändere mich so, wie Du mich haben willst. Mein ganzes Leben soll Dir Freude und bei den Menschen Dir und deinem Vater Ehre machen.

 

GEMEINSAMES LIED: [E 112] „In Deinem Haus“

 

   

18. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Jesus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals wieder Hunger leiden, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. (Joh 6,35)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 111] „Immer, wenn ich dein

                                                      Wort höre“ 1 + 2

 

PSALM 131

 

Herr, ich bin nicht hochmütig und schaue nicht auf andere herab.

Ich maße mir nicht an, deine Geheimnisse und Wunder zu ergründen.

Ich bin zur Ruhe gekommen. Mein Herz ist zufrieden und still.

Wie ein Kind in den Armen seiner Mutter, so ruhig und geborgen bin ich bei dir!

Volk Gottes, vertraue dem Herrn, jetzt und für alle Zeiten!

 

GEMEINSAMES LIED: „Immer, wenn“ 3 + 4

 

GEDANKEN  

 

Fortsetzung des 17. Tags:

 

Eines Abends lud ich Jesus Christus in mein Herz ein. Diesem und keinem anderen sollte mein Leben gehören und dienen. In einem persönlichen Gebet sagte ich es ihm und –

Er kam in die Dunkelheit meines Herzens und entzündete das Licht. Er machte ein Feuer im Ofen und vertrieb die Kälte. Er brachte Musik, wo Schweigen geherrscht hatte, und er füllte die Leere mit seiner wunderbaren Freundschaft. In meiner Freude über diese neu entdeckte Beziehung sagte ich zu Jesus Christus: „Herr, ich möchte, dass mein Herz dir gehört. Ich möchte, dass du darin wohnst und dich ganz zu Hause fühlst. Alles, was ich habe, gehört dir. Komm, ich möchte dir alles zeigen.“

 

Nachdem wir mein Arbeitszimmer besucht hatten und Jesus die Bibel, sein Bild und das tägliche Gespräch mit ihm in mein Arbeitszimmer gebracht hatte, gingen Jesus und ich in das Esszimmer meines Lebenshauses, in den Raum der Wünsche und Sehnsüchte. Ich verbrachte darin immer viel Zeit und unternahm eine Menge, um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich sagte zu ihm: „Das ist ein sehr gemütliches Zimmer, und ich bin überzeugt, was wir hier für dich haben, wird dir gefallen.“ Er setzte sich an den Tisch und fragte: „Was steht für heute Abend auf der Speisekarte?“- „Oh“, antwortete ich, „mein Lieblingsessen: Alte Knochen, Kornhülsen, saurer Müll, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, direkt aus Ägypten, alles das, was alle so sagen und machen und tun, sozusagen vorgekaut...“ Das waren die „Speisen“, die ich mochte – „weltliche“ Nahrung, das, was diese Welt zu bieten hat. anderes kannte ich ja nicht.

Als das Essen vor ihm stand, sagte er nichts, aber ich merkte, dass er nicht aß. Ich sagte zu ihm: „Meister, das Essen schmeckt dir nicht? Wo fehlt es?“ Er antwortete: „Ich habe Nahrung zu essen, von der du nichts ahnst. Wenn du Speise haben willst, die dich wirklich dauerhaft sättigt, die deinen Hunger und Durst nach Leben befriedigt, so erforsche und tue den Willen des Vaters, statt deiner eigenen Vergnügungen; suche nicht deine eigenen Begierden, nicht deine eigene Befriedigung, sondern suche mir zu gefallen. Diese Nahrung wird dich satt machen.“ Und dort bei Tisch ließ er mich die Freude schmecken, Gottes Willen zu ergründen und zu tun. Gott von Herzen und mit ganzem Einsatz lieben und meine Mitmenschen wie mich selbst – welcher Geschmack! Welche Nahrung und Lebenskraft für die Seele! Es gibt keine andere solche Nahrung auf der ganzen Welt. Sie vertreibt sogar Schwermut. Nur sie allein befriedigt. (Fortsetzung 19. Tag)

 

STILLE          

 

GEBET

 

Herr, Dein Wort wurde meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. Amen

 

GEMEINSAMES LIED: [E 118] „Und seine Liebe“

 

 

19. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben. (Ps 69,33)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 93] „Von Gott geliebt“

 

PSALM 8

 

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan:

Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere,

die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht.

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

 

GEMEINSAMES LIED: [F 91] „Jesus, du allein“

 

GEDANKEN  

 

Fortsetzung des 18. Tags:

 

Ich hatte Jesus in das Haus meines Lebens eingeladen: „„Herr, ich möchte, dass mein Herz, mein Leben, wie ein Haus, dir gehört. Ich möchte, dass du darin wohnst und dich ganz zu Hause fühlst. Alles, was ich habe, gehört dir. Komm, ich möchte dir alles zeigen.“

Nachdem Jesus mit mir in meiner Bibliothek gewesen war, in dem nun er, das Gespräch mit ihm und seine Bibel das Wichtigste waren und dann im Esszimmer meines Lebens, in dem mein Durst und Hunger nach Leben durch ihn gesättigt wurde, ging es ins Wohnzimmer. Der Raum war behaglich und gemütlich. Ich mochte ihn gern. Es gab da einen Kamin, Sessel, ein Sofa und eine Atmosphäre der Ruhe. Er sagte: „Das ist wirklich ein tolles Zimmer. Hier sollten wir öfter hinkommen. Es ist abgeschlossen und ruhig, und wir können zusammen sein.“

Ich war begeistert. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als ein paar Minuten ganz allein mit Christus zusammen zu sein. Er versprach: „Ich werde jeden Morgen früh in dieses Zimmer kommen. Triff mich hier, und wir beginnen gemeinsam den Tag.“ So ging ich jeden Morgen die Treppe hinunter in das Wohnzimmer oder, wie ich es in meinen Gedanken gern nannte, „das Wohlfühl-Zimmer“. Er nahm dann ein Buch der Bibel aus dem Regal, wir schlugen es auf und lasen es miteinander. Er berichtete mir vom Reichtum der Bibel und zeigte mir hier nicht ihre Wahrheiten, so, wie im Studierzimmer, sondern er zeigte mir, sie als Liebesbrief Gottes an mich und alle Menschen zu lesen. Mein Herz wurde warm. Es waren herrliche Stunden. Ich begann sogar, mit ihm oder für ihn Lieder zu singen.

Aber – nach und nach hatte ich soviel zu tun, dass die Zeit kürzer wurde. Ich weiß nicht, warum, aber ich glaubte, zu beschäftigt zu sein, um Zeit mit Christus zu verbringen. Wohlgemerkt: Das war nicht absichtlich. Es ergab sich einfach: Schließlich wurde nicht nur die Zeit mit ihm im Wohnzimmer kürzer, sondern ab und zu ließ ich einen Tag aus. Vielleicht lag irgend etwas anderes Dringendes an. Dann versäumte ich zwei Tage nacheinander, oft noch mehr.

Ich erinnere mich, dass ich eines Morgens die Treppen hinab rannte, es eilig hatte, weg zu kommen, und am Wohnzimmer vorbeikam. Ich bemerkte, dass die Tür offen war. Als ich hineinblickte, sah ich ein Feuer im Kamin und den Herrn, der dort saß. Erschrocken dachte ich bei mir: „Er ist mein Gast. Ich habe ihn in mein Herz eingeladen, und dennoch vernachlässige ich ihn." Mit niedergeschlagenen Augen sagte ich: „Meister, Freund, vergib mir. Hast du jeden Morgen hier auf mich gewartet?“ - „Ja“, sagte er. „Ich hatte dir doch zugesagt, dich jeden Morgen hier zu treffen. Denk daran, dass ich dich liebe. Ich habe dich unter Einsatz meines Lebens erlöst. Ich wünsche mir deine Freundschaft. Wenn du schon die stille Zeit für dich selbst nicht einhalten und dir Gutes gönnen kannst, dann tue es für mich.“ Die Tatsache, dass Christus sich meine Gesellschaft wünscht, dass er mich bei sich haben möchte und auf mich wartet, hat mehr dazu beigetragen, meine morgendliche stille Zeit mit Gott anders zu gestalten, als jeder andere Vorgang. Diese Minuten geben meinem Herz Gottes Liebe und meinem Leben Tag für Tag Kraft und Richtung.

Lassen Sie Christus nicht allein im Wohnzimmer Ihres Herzens warten, sondern nehmen Sie sich jeden Tag die Zeit, mit der Bibel und im Gebet mit ihm zusammen zu sein. Genießen Sie seine Liebe! (Fortsetzung 20. Tag)

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: [LP 171]

 

„Nur den Saum deines Gewandes“

 

   

20. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Wie auch immer sich die Gaben des Geistes Gottes bei jedem Einzelnen von euch zeigen, sie sollen der ganzen Gemeinde nützen. (1.Kor 12,7)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 126] „Gott, singe mich“ 1+ 2

 

PSALM 116

 

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.

Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?

Ich will den Kelch des Heils nehmen und des HERRN Namen anrufen.

Dir will ich Dank opfern und des HERRN Namen anrufen

Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen vor all seinem Volk

in den Vorhöfen am Hause des HERRN, in dir, Jerusalem. Halleluja!

 

GEMEINSAMES LIED: „Gott, singe mich“ 3

 

GEDANKEN  

 

Fortsetzung des 19. Tags:

 

Wenig später fragte er: „Gibt es in deinem Haus eine Werkstatt?“ Im Keller des Hauses meines Lebens hatte ich eine Werkbank und einiges Werkzeug, aber ich benutzte sie nicht oft. Ab und zu ging ich hinunter und bastelte an ein paar kleinen Geräten herum, ohne etwas Gescheites zustande zu bringen. Ich führte ihn nach unten. Er betrachtete sich die Werkstatt und sagte: „Nun - sie ist ja ganz ordentlich ausgestattet. Was produzierst du hier für deine Gemeinde, damit Gottes Reich in der Welt wächst?“ Er besah sich ein oder zwei Spielzeuggegenstände, die ich auf die Bank geworfen hatte. Eines davon hob er empor und sagte zu mir: „Ist dieses Spielzeug alles, was du in deinem christlichen Leben hervorbringst?“ „Herr“, antwortete ich, „also gut, ich weiß, dass es nicht viel ist. Ich würde auch gern mehr machen, aber irgendwie scheint es mir dafür an der Stärke und an der Geschicklichkeit zu fehlen.“ „Möchtest du es besser machen?“ fragte er. - „Natürlich“, erwiderte ich. „Gut. Gib mir deine Hände. Nun entspanne dich und lass meinen Geist durch dich arbeiten. Ich weiß, dass du unbeholfen und ungeschickt bist, aber der Heilige Geist ist ein Meister. Wenn er deine Hände und dein Herz führt, wird er durch dich arbeiten.“ Und: Versuche nie, das zu tun, was du nicht kannst, auch wenn es andere vielleicht von dir erwarten. Sondern: Tu nur dass, wofür Gott dich begabt hat und was du deshalb auch kannst und gern tun wirst!

Er trat hinter mich und legte seine mächtigen, starken Hände unter meine. Das Werkzeug, meine Begabungen, hielt er in seinen geschickten Fingern und begann, durch mich zu wirken. Je mehr ich locker ließ und ihm vertraute, desto mehr konnte er aus meinem Leben machen. „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!“, lächelte er (1.Mose 12,2).

 

(Fortsetzung 21. Tag)

 

STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Gott, singe mich“ 4 + 5

 


21. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1.Joh 2,1-2)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 74 / LP 93] „Herr, der Ewigkeit“

 

PSALM 130

 

Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst - Herr, wer wird bestehen?

Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.

Ich harre des HERRN, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort.

Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen; mehr als die Wächter auf den Morgen hoffe Israel auf den HERRN!

Denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm. Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.

 

GEMEINSAMES LIED: [F 73 / LP 44] „Du hast Erbarmen“

 

GEDANKEN  

Fortsetzung des 20. Tags:

 

Erfragte mich, ob ich einen Hobby-Raum in meinem Lebenshaus hätte. Ich hatte gehofft, er würde das nicht ' fragen. Es gab da gewisse Beziehungen, Freundschaften, Unternehmungen und Vergnügungen, die ich für mich behalten wollte. Eines Abends, als ich fort ging, um ein paar Freunde zu treffen, hielt er mich durch einen Blick an und fragte: „Gehst du heute Abend aus?“ Ich antwortete: „Ja.“ - „Gut“, sagte er, „ich möchte gern mitkommen.“ „Ach“, antwortete ich ziemlich verlegen, „ich glaube nicht, Herr Jesus, dass du wirklich mitkommen möchtest. Vielleicht gehen wir morgen Abend zusammen? Morgen Abend gehen wir zu einer Gebetsstunde, aber heute bin ich schon verabredet.“ „Das tut mir sehr leid“, sagte er. „Als ich in dein Haus kam, dachte ich, wir könnten alles zusammen machen, richtig als Freunde. Ich möchte gern, dass du weißt, dass ich mir dir gehen würde.“ „Na ja“, murmelte ich, als ich aus der Tür schlüpfte, „wir gehen morgen Abend irgendwo hin.“

An diesem Abend verbrachte ich ein paar elende Stunden. Ich fühlte mich grässlich. Was für eine Sorte Freund war ich für Christus, wenn ich ihn absichtlich von meinen Bekannten fern hielt, Dinge tat und Orte aufsuchte, von denen ich sehr gut wusste, dass er nichts von ihnen hielt.

Als ich spät Abends zurückkam, war noch Licht in seinem Zimmer, und ich ging nach oben, um die Sache mit ihm zu besprechen. Ich sagte: „Herr, ich habe meine Lektion gelernt. Ohne dich macht mir alles keinen Spaß. Wir wollen alles zusammen tun.“ Dann gingen wir in die Rumpelkammer des Hauses, und er räumte sie völlig um. Er brachte neue Freude in mein Leben, neue Zufriedenheit, neue und bleibende Freude. Seitdem ist mein Haus immer voller Lachen und Musik.

 

Eines Tages fand ich ihn an der Tür auf mich warten. Er hatte einen Blick, der mich zum Stutzen brachte, und sagte zu mir, als ich eintrat: „Es riecht so merkwürdig im Haus. Hier ist irgend etwas Totes. Es ist oben. Ich bin sicher, es ist in dem Wandschrank in der Diele.“ Er hatte kaum die Worte gesagt, als ich auch schon wusste, wovon er redete.

Ja, es gab da einen kleinen Wandschrank oben auf dem Treppenabsatz, knapp einen Quadratmeter groß. In diesem Schrank hatte ich hinter Schloss und Riegel einige private Dinge, die ich Christus nicht zeigen wollte. Ich wusste, dass sie tot und verfault waren, dennoch hing ich an ihnen. Mir bangte davor, ihre Existenz einzugestehen. Ich ging mit ihm nach oben, und als wir die Treppe hinaufstiegen, wurde der Geruch stärker und stärker. Jesus zeigte auf die Tür. Ich war wütend; anders kann man es nicht ausdrücken. Ich hatte ihn in die Bibliothek, das Esszimmer und das Wohnzimmer, die Werkstatt und den Hobbyraum hineingelassen, und nun wollte er etwas von mir – wegen eines kleinen Schränkchens, das nur einen Quadratmeter groß war. Ich sagte innerlich: „Das geht zu weit. Ich gebe ihm den Schlüssel nicht.“

Er las meine Gedanken und antwortete: „Wenn du glaubst, ich bleibe hier oben im ersten Stock bei diesem Geruch, dann irrst du dich. Ich gehe nach draußen auf die Terrasse.“ Ich sah, wie er die Treppe hinunter wollte. Mein Widerstand brach zusammen. Wenn jemand Christus kennen und lieben lernt, ist das Schlimmste, was einem passieren kann, dieses Gefühl, dass die Freundschaft mit ihm zuende gehen könnte. Ich musste nachgeben. Jesus kann man nicht so haben, wie man es gern hätte, sondern nur so, wie er ist und es gern hat.

„Ich gebe dir den Schlüssel“, sagte ich traurig, „aber du musste den Schrank aufmachen und ausräumen. Ich habe nicht die Kraft dazu.“ „Gib mir nur den Schlüssel“, sagte er, „gib mir das Recht, mich um diesen Schrank zu kümmern.“ Mit ganzer Liebe ging Jesus ans Werk. Weder verachtete er mich für das, was er zutage förderte, noch hielt er mir eine Moralpredigt oder ähnliches. Er trocknete mir die Tränen ab, als ich beweinte, was ich so lange verdrängt hatte, was ich so ewiglange nicht sehen und wahrhaben wollte. Die Befreiung, die ich spürte, als ER sein Werk vollbracht hatte, werde ich mein Leben lang nicht vergessen! Kann man einen besseren Freund haben als Jesus?

 

STILLE = Möglichkeit zur stillen Beichte vor Gott           

 

GEBET = Vaterunser      

 

GEMEINSAMES LIED (jeder spricht dadurch den anderen Gottes Gnade zu): [F 8] „Geh unter der Gnade“

 

   

22. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. (Gal 2,20)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 74] „Ihr seid Gottes Haus“ 1 +

                                                                                          2

 

PSALM 127

 

Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.

Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen;

denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

 

GEMEINSAMES LIED: „Ihr seid Gottes Haus“ 3

 

GEDANKEN  

 

Fortsetzung des 21. Tags:

 

Mit zitternden Fingern hatte ich ihm den Schlüssel zur verborgenen Rumpelkammer meines Lebenshauses übergeben. Er nahm ihn, ging hinüber zur Tür, öffnete sie, griff hinein, nahm das ganze vergammelte Zeug, das drinnen faulte, und warf es fort, innere Verletzungen und schwarze Flecken in meinem Leben, von denen keiner wissen sollte. Er durfte alles sehen und von mir nehmen. Dann säuberte er den Schrank und strich ihn neu - alles in einem Augenblick. Was für ein Sieg und welche Befreiung, dieses tote Zeug aus meinem Leben wegzuhaben!

Mir kam ein Gedanke. „Herr, gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, dass du die Leitung für das ganze Haus meines Lebens übernimmst und es für mich verwaltest, so wie diesen Wandschrank? Würdest du die Verantwortung dafür übernehmen, dass mein Leben so bleibt wie es sein sollte?“

Sein Gesicht begann zu leuchten, als er antwortete: „Gewiss will ich das tun. Du kannst aus eigener Kraft nicht als Christ siegen. Lass es mich durch dich und für dich tun. Das ist der beste Weg. Aber“, setzte er langsam hinzu, „ich bin nur Gast. Ich habe keine Vollmacht, zu handeln, weil der Besitz nicht mir gehört.“ Ich fiel auf die Knie und sagte: „Herr, du warst mein Gast und ich war der Gastgeber. Von nun an will ich der Diener, aber du sollst der Herr im Haus sein.“ So schnell ich konnte, rannte ich zum Tresor und holte die Besitzurkunde über das Haus, in der sein ganzes Zubehör, seine Vorzüge und seine Belastungen aufgeführt sind. Eifrig überschrieb ich ihm das Haus für Zeit und Ewigkeit. „Hier“, sagte ich „hier ist es, alles, was ich bin und habe, für immer. Nun führe du das Haus. Ich möchte nur als Diener und Freund bei dir bleiben.“

Seit Jesus bei mir wohnt und mein Herz zu seinem Haus gemacht hat, wird alles anders. Mein alter Mensch in mir versucht immer wieder, sich die Besitzurkunde des Lebenshauses zurück zu holen, aber der neue Geist Jesu in mir, SEIN Geist, hilft mir, auf seinem Kurs zu bleiben. So, wie es im Galaterbrief (2,20; 5,16-25) zu lesen ist, so ist es auch in meinem Leben. Paulus schreibt: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“, und dann rät Paulus den Menschen, die ihren Glauben an Jesus wegwerfen wollten: Lasst euer Leben von Gottes Geist bestimmen. Wenn er euch führt, werdet ihr allen selbstsüchtigen Wünschen widerstehen können. Denn, selbstsüchtig wie wir Menschen sind, wollen wir immer das Gegenteil von dem, was Gottes Geist will. Doch der Geist Gottes duldet unsere Selbstsucht nicht. Beide kämpfen in uns gegeneinander, so dass ihr das Gute, das ihr doch eigentlich wollt, nicht ungehindert tun könnt... Gebt ihr aber den Kampf auf und euren selbstsüchtigen Wünschen nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Zügellosigkeit, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, zur Anbetung selbsterdachter Lieblingsgottesbilder statt Jesus und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Egoismus und eigene Begierden führen zu Feindseligkeit, Streitsucht, Eifersucht, Wutausbrüche, Intrigen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben ebenso wie Neid, Trunksucht, üppige Gelage und vieles andere. (Schaut in die Welt – so gehen die Menschen ohne Gottes Geist miteinander um). Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes neue Welt kommen. Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so?...

 

STILLE          

 

GEBET

 

Herr, komm in mir wohnen,

lass mein’ Geist auf Erden

dir ein Heiligtum noch werden.

Komm, du nahes Wesen,

dich in mir verkläre,

dass ich dich stets lieb und ehre.

Wo ich geh, sitz und steh,

lass mich dich erblicken

und vor dir mich bücken.

 

GEMEINSAMES LIED: [E 70]  „Zauberhaft“

 

 

23. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Mk 9,24)

 

GEMEINSAMES LIED: „Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben“ 1 + 2

 

PSALM 73

 

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,

du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.

 

GEMEINSAMES LIED: „Du bist...“ 3 + 4

 

GEDANKEN  

 

Jesus lädt die, die in den Bund mit ihm eingetreten sind, ein: „Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun... Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Schüler. (Joh 15,4-5.8; vgl. die Früchte des Hl. Geistes Gal 5,22-25 in der vorherigen Andacht)...“ Und:

„Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren... Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.“ (Joh 14,21.23-24)... „Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat... Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Joh 7,16.38).

 

 STILLE          

 

GEBET = GEMEINSAME/s LIED/er:

 

Lass mich dein Sein und bleiben,

du treuer Gott und Herr,

von dir lass mich nichts treiben,

halt mich bei deiner Lehr.

Herr, lass mich nur nicht wanken,

gib mir Beständigkeit;

dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit. (EG 157)

 

Oder/Und:

 

Immer mehr von dir, immer mehr,

immer mehr sein wie du, immer mehr,

immer mehr deine Worte verstehn,

deine Werke tun, o Herr, immer mehr. 

Du bist ein Gott, der seine Kinder liebt,

der als ein Vater ihr Verlangen sieht.

Niemand und nichts kommt dir jemals

gleich, o Herr.

Du zeigst  dich uns als ewig treuer Freund

und weißt genau, wie unser Herz es meint.

Gib uns mehr von dir, immer mehr.

 

 

 24. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag:

 

Am letzten Abend vor seinem Leiden und Sterben sagte Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt nun in dieser Zeit Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. An dem Tag habt ihr keine Fragen mehr an mich... In dieser Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (nach Joh 16,22-23.33)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 63] „Erscheinen meines Gottes

     Wege“ Str. 1 + 2

 

PSALM 90

 

Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!

Denn tausend Jahre sind vor dir / wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.

Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst, das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt.

Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen.

Denn unsre Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.

Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn, wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.

Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,

und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

Wer glaubt's aber, dass du so sehr zürnest, und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!

Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.

Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden.

Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Herrlichkeit ihren Kindern.

Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

 

 

GEMEINSAMES LIED: „Erscheinen...“ Str. 3 + 4

 

GEDANKEN 

 

Was ist Glauben? „Vertrauen“ sagen viele und das zurecht, aber dem unsichtbaren Gott vertrauen? Das ist immer wieder ein Wagnis, eine unmögliche Möglichkeit für den Menschen, der so sehr auf Sichtbarkeiten und Sicherheiten bauen möchte. Dazu folgendes Gleichnis:

 

Ein Mensch wanderte an einen herrlichen Tag im Gebirge. Auf einem Felsvorsprung angekommen, stellte er sich an den Rand und genoss den wunderbaren Ausblick auf die sonnenbeschienene Landschaft. Er bemerkte dabei aber nicht, dass es unter seinen Füßen zu bröckeln begann. Plötzlich brach das Stück Felsen, auf dem der Mensch stand, unter seinen Füßen weg. Er stürzte in die Tiefe. Doch – zum Glück gelang es ihm, eine kleine Krüppelkiefer zu packen, die aus der Felswand wuchs. Hilflos hing er nun zwischen Himmel und Erde und spürte, dass seine Kräfte schwanden. „Hilfe“, schrie er verzweifelt, „ist da irgendjemand, der mit helfen kann?!“ Und tatsächlich hörte er eine Stimme über ihm: „Ja, ich bin hier und ich werde dir helfen!“ Verduzt schaute der Mensch hinauf, sah aber niemanden, und rief: „Wer bist du?“ „Ich bin Gott und ich werde dir helfen“, kam die Antwort. „O. k.“, rief der Mensch nach einigen Schrecksekunden, „aber mach schnell, wirf ein Seil zu mir runter! Ich kann mich nicht mehr lange halten!“ „Vertraust du mir?“, fragte Gott. „Hab ich denn eine andere Wahl? Ja, na gut“, rief der Mensch, „aber mach hinne, ich kann nicht mehr! Wirf ein Seil runter!“ „Vertraust du mir wirklich!“ „Ja, Mann, aber mach zu, bitte, wirf ein Seil runter!“ „Wenn du mir wirklich vertraust“, sprach da Gott, „dann lass jetzt den Ast los“....

STILLE

           

GEBET

 

Gib mir Kraft für einen Tag!
Herr, ich bitte nur für diesen,

dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Jeder Tag hat seine Last, 
jeder Tag bringt neue Sorgen,
und ich weiß nicht, was für morgen

du mir Herr beschieden hast.
Aber eines weiß ich fest,
dass mein Gott, der seine Treue

täglich mir erwies aufs Neue,
sich auch morgen finden lässt.
Gib mir heute deinen Geist, 
dass das Band wird stark erfunden,
das mich hält mit dir verbunden

und bis morgen nicht zerreißt.
Schenkst du doch mit milder Hand 
täglich neue Gnadenrettung,
bis die Aneinanderkettung

meines Lebens Zeit umspannt.
Nun, so will ich meine Bahn

ohne Sorgen weiterschreiten;
du wirst Schritt um Schritt mich leiten,
bis mein letzter Schritt getan. 

 

(Verfasser mir unbekannt)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 76] „Schritte wagen“

 

 

25. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Jesus spricht: Geht und macht zu meinen Schülern alle Menschen, indem ihr sie in den Bund mit Gott, dem Vaters, dem Sohn und dem Heiligen Geistes tauft und sie lehrt all das zu tun, was ich euch befohlen habe. Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28,19-20)

 

GEMEINSAMES LIED:  „Aufstehn“ Str. 1 + 2

 

PSALM 92

 

Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster,

des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen

Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände.

HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.

Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht.

Die Gottlosen grünen wie das Gras, / und die Übeltäter blühen alle - nur um vertilgt zu werden für immer!

Aber du, HERR, bist der Höchste und bleibest ewiglich.

Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.

Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.

Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,

dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.

 

GEMEINSAMES LIED: „Aufstehn“ Str. 3 + 4

 

GEDANKEN 

 

Nach Arno Backhaus „Die 10 paradoxen Gebote im Führungsstil“ umformuliert für Christen, die den Nichtchristen Jesus Christus in Tat und Wort, in Glaube, Hoffnung und Liebe bezeugen möchten – schau an Kreuz! Dort siehst du Gottes Liebe für die, die ihn nicht lieben und lernst für dich:

 

1. Die Menschen sind unlogisch, unvernünftig und egoistisch. Liebe sie trotzdem.

 

2. Wenn du Gutes tust, werden dich Menschen anklagen wegen „unlauterer Motive“. Tue trotzdem das Gute.

 

3. Wenn du Erfolg hast, wirst du falsche Freunde und richtige Feinde gewinnen. Arbeite trotzdem am Erfolg im Auftrag Gottes, als einzelner Christ und in deiner Gemeinde.

 

4. Das Gute, das du heute tust, könnte morgen vergessen sein. Tue trotzdem Gutes.

 

5. Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verletzlich. Sei trotzdem offen und ehrlich.

 

6. Die Menschen mit den größten Ideen werden abgeschossen von den Menschen mit den kleinsten Ideen. Denke trotzdem groß.

 

7. Die Menschen haben Mitleid mit dem Verlierer, aber folgen nur dem Sieger. Kämpfe trotzdem für die Verlierer.

 

8. Was du in Jahren aufgebaut hast, kann in einer Nacht zerstört werden. Bau trotzdem am Reich Gottes mit, dass sein Segen und Einflussbe-Reich wachse.

 

9. Menschen brauchen wirklich Hilfe, aber greifen dich an, wenn du ihnen hilfst. Hilf ihnen trotzdem.

 

10. Gib der Welt das Beste, was du hast, und du wirst dafür geschlagen. Gib der Welt trotzdem dein Bestes, deine Liebe, mit deinen Begabungen und Ideen.

 

STILLE         

 

GEBET

 

Du hast versprochen, Jesus, dass die, die dein Wort hören und tun und verkündigen und dafür auch den Gegenwind zu spüren bekommen, den du ertragen musstest, am Ende selig und glücklich mit dir und deinem Vater feiern werden.

(Mt 25,14-30)

Gib uns darum den Mut, auf dem Weg zu deinem Fest auch auf dein anderes Wort zu hören und zu vertrauen: „Wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um Verkündigung der Einladung zum glaube an dich willen, der wird's erhalten.“ (Mk 8,35)

Du stellst uns die Frage dazu, die uns hilft, Prioritäten zu setzen: „Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt kaufen und gewinnen könnte und nähme an seiner Seele Schaden und verliert sein Leben? Was kann denn der Mensch geben, womit er seine Seele zurück- und freikaufen könnte? Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem von Gott abtrünnigen und sündigen Menschengeschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.“ (Mk 8,36-37) Wir hören dein Wort. Gib uns den Mut, es zu tun. Amen.

 

GEMEINSAMES LIED: [F 102] „Lasst uns nicht länger schweigen“

 

 

26. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund Gottes in meinem Blut, (das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden); das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (nach Mt 26,26-28; Lk 22,19-20; 1.Kor 11,23-26)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 111] „Du kommst hinein...“ Str.

                                              1

 

PSALM 111

 

Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.

Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.

Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, dass er ihnen gebe das Erbe der Heiden.

Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.

Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verlässlich.

Er sendet eine Erlösung seinem Volk; / er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.

 

Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.

 

GEMEINSAMES LIED: „Du kommst hinein“ 2 + 3

 

GEDANKEN 

 

Paulus bezeugt uns das Zeichen aller Zeichen Gottes für die für uns möglich gewordene Vergebung unserer Sünden durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi in 1.Kor 15,1-21:

 

Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr geglaubt. Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch "einen" Menschen (Adam) der Tod gekommen ist, so kommt auch durch "einen" Menschen (Jesus) die Auferstehung der Toten. 

  

STILLE         

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: [E 67]

 

Am Abend der Welt

Selbst in den tiefsten aller Krisen,

bist du Gott uns Menschen nah,

selbst am Ende unsrer Tage,

scheint dein Licht uns hell und klar.

Selbst im Tod schenkst du uns Leben,

schenkst uns Hoffnung, sprengst die Zeit,

drum kannst du uns aufstehn helfen

aus den Krisen unsrer Zeit.

 

(Clemens Bittlinger)

 

 

27. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. (2.Mose 20,2-3)

 

GEMEINSAMES LIED: [E 53] „Das Höchste meines

                                                    Lebens“ Str. 1

 

PSALM 18

 

Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke! HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter;

mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!

Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet.

Es umfingen mich des Todes Bande, und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.

Des Totenreichs Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich.

Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott.

Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich und zog mich aus großen Wassern.

Der HERR ward meine Zuversicht. Er führte mich hinaus ins Weite, er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

Der HERR lebt! Gelobt sei mein Fels! Der Gott meines Heils sei hoch erhoben,

Darum will ich dir danken, HERR, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen.

 

 

GEMEINSAMES LIED: „Das Höchste...“ 2

 

GEDANKEN 

 

Ich bin der HERR, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, d. h. Ehepartner, Mitarbeiter, Tiere noch alles, was dein Nächster hat.“ (Aus 2.Mose 20)

Und Jesus spricht: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,

und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«. Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. Es ist kein anderes Gebot größer als diese. (Mk 12,30-31)

 

Zu diesen Bibeltexten rund um das Prioritätensetzen folgende, eindrucksvolle Geschichte:

 

Ein Philosophieprofessor füllte während der Vorlesung ein großes Glas mit Golfbällen. Dann fragte er die Studenten, ob das Glas voll sei? Sie bestätigten es. Daraufhin nahm er eine Handvoll kleiner Kieselsteine und schüttete sie ins Glas. Er rüttelte es ein wenig, damit die Steinchen den Raum zwischen den Golfbällen füllten, und fragte erneut, ob das Glas voll sei? Wieder bestätigten die Studenten dies. Dann schüttete er Sand hinein, der auch die kleinen Zwischenräume füllte, und fragte, ob das Glas voll sei. Nachdem die Studenten dies bejaht hatten, schüttete er noch zwei Tassen Tee ins Glas.

Ich möchte euch klar machen, das dieses Glas euer Leben darstellt. Die Golfbälle sind die wichtigsten Dinge, die ein erfülltes Leben bedeuten: Familie, Gesundheit, Freunde. Die Steinchen sind die anderen wichtigen Dinge: Job, Haus, Auto. Der Sand ist alles andere, das nicht so Wichtige. Wenn ihr den Sand zuerst einfüllt, bleibt kein Platz mehr für die Golfbälle oder die Steine. Im Leben ist es genauso: Wenn ihr eure Zeit mit Unwichtigem vergeudet, bleibt kein Raum mehr für das Wichtige. Konzentriert euch darauf was fürs Glück unverzichtbar ist. Alles andere ist nur Sand.“ Eine Studentin hob die Hand und fragte, was der Tee darstelle? Der Professor lächelte: „Er soll euch zeigen, das auch in einem ausgefüllten Leben immer noch platz für zwei Tassen Tee mit einem Freund ist.“

 

Gott und sein Gebot, das möchte uns Jesus ins Herz eingravieren, an erster Stelle im Leben - das ist für Christen der wichtigste „Golfball“. Wenn er zuerst das Glas des Lebens ausfüllt, wird sich alles andere darum sortieren! (vgl. auch Mt 6,19-34 dazu)

 

STILLE  - jeder für sich: Wie stehe ich vor Gott da?

 

Die Gebote Gottes sind Spiegel, in dem wir erkennen, wie wir vor Gatt dastehen. Sie sind Zügel, mit denen uns Gott wie ein Reiter sein Reittier auf seinem guten Weg lenken möchte und sie sind Riegel, die uns hindern wollen, Grenzen zu überschreiten, die Gott, den Nächsten und uns selbst schützen. Fragen zu den 10 Geboten: Wer oder was ist das Wichtigste in meinem Leben wirklich? Wie rede ich mit und über Gott? Nimmst du dir freie Tage und Auszeiten zur Beziehungspflege mit Gott und seiner Gemeinde? Wie gehe ich mit meinen Eltern und Vorfahren um? Gibt es Menschen, die du nicht ausstehen kannst und denen evtl. du sogar den Tod wünscht? Kannst du Gott für deine Sexualität danken? Achtest du fremdes Eigentum? Wie redest du über andere? Beneidest du andere und vergleichst du dich mit ihnen?

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Das Höchste...“ 3

 

 

28. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag – Jesus spricht: Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. (Mt 6,9-10)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 114] „Vater, unser Vater“ Str. 1

 

PSALM 25

Nach dir, HERR, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich;

lass mich nicht zuschanden werden. Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret.

HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige!

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Der HERR ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg.

Die Wege des HERRN sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten.

Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld, die so groß ist!

Der HERR ist denen Freund, die ihn fürchten; und seinen Bund lässt er sie wissen.

Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.

Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.

Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten!

Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden!

Bewahre meine Seele und errette mich; lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich!

 

GEMEINSAMES LIED: „Vater“ Str. 2 + 3

 

GEDANKEN 

 

Jesus lehrt: „Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben...  Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ (Mt 6,7-15.31-34)

Der Lebensgarten

Das Erdenleben ist begrenzt,

und zwar nach allen Seiten,

durch Kraft- und Zeitverlust und auch

durch Pannen, Pech und Pleiten.

Jedoch – wenn du’s wie’n Garten siehst,

umzäunt, nach oben offen,

dann zieht der Zaun die Grenzen zwar,

doch es gibt Grund zum Hoffen!

Ein Garten blüht und bringt viel Frucht,

durch Sonne, Wind und Regen.

 

Wenn du nach „oben“ offen bist,

dann kann des Himmels Segen

in deinen Grenzen Leben schaffen,

die Liebe bringt dann Frucht.

Ja, dies geschieht, wo Glaube hofft

und betend Chancen sucht,

und dies so wie im Vaterunser:

bereit, auch Gottes Willen,

den er durch Jesus uns erklärt,

auf Erden zu erfüllen.

 

(R. Fuchs, nach Martin Luther)

 

STILLE         

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Vater“ Str. 4-6

 

 

29. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. (Röm 10,9)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 74] „Herr der Ewigkeit“  Str. 1

 

PSALM 23

 

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

 

GEMEINSAMES LIED: „Herr der Ewigkeit“ Str. 2 + 3

 

GEDANKEN            zum Glaubensbekenntnis:

 

Schon im NT finden sich Vorformen des Wortlauts unseres Glaubensbekenntnisses u. a. in 2.Tim 4,1; Phil 2,6-11; Mt 28,18-20. Für das Bekenntnis, das wir heute im Konfirmandenunterricht lernen und im Gottesdienst sprechen (es entstand irgendwann nach 150 n. Chr.), verloren und verlieren unzählige Christinnen und Christen ihre Ehre, ihre Sicherheit, Familie, Freunde, ihr Leben. Es sind unsere Mütter und Väter, Schwestern und Brüder im glauben. Dies geschah und geschieht in verschiedensten Christenverfolgungen, derzeit in über 60 Ländern der Erde. Über 200.000.000 Christinnen und Christen werden derzeit (2011) entweder staatlicherseits, unterdrückt, bestraft, benachteiligt oder – mindestens 50 % davon – sogar verfolgt, um sie zu töten. Keine Religion wurde mehr verfolgt. Kein Buch mehr verbrannt und verboten als unsere Bibel. Sie gaben alles, damit auch du und ich zum rettenden Glauben finden, den sie so bekannten und bekennen:

 

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

 

Ein Glaubensbekenntnis wie das Apostolische Glaubensbekenntnis, benennt die wichtigsten Glaubensinhalte zum Zwecke des gemeinsamen (gottesdienstlichen) Betens der Gläubigen und des Bekennens des eigenen Glaubens gegenüber Andersdenkenden. Unser Glaubensbekenntnis wird von den westlichen Kirchen allgemein anerkannt. In der Kirche von England hat es eine herausragende Bedeutung, da es morgens und abends zu rezitieren ist. In der römisch-katholischen Kirche ist es das Taufbekenntnis (in Frage- und Antwortform, auch bei der Tauferneuerung) sowie der Anfang des Rosenkranzgebets. In den reformierten (calvinistischen) Kirchen findet es ausschließlich im Taufritus und nicht im Gottesdienst Anwendung. In den östlichen Kirchen (griechische, russische usw. Kirche) ist es im allgemeinen unbekannt; dort wird statt dessen das Nicänische Glaubensbekenntnis verwendet. (s. auf der letzten Seite unseres Gesangbuchs !). Unser Glaubensbekenntnis enthält aber keine Aussagen, die in der Ostkirche umstritten sind und umgekehrt können wir ihr Bekenntnis problemlos sprechen.

Manche bei uns meinen, dass sie bestimmte Aussagen unseres Bekenntnisses z. B. aus naturwissenschaftlichen Gründen nicht mehr sprechen können, etwa die Aussage, Jesus sei von einer Jungfrau geboren worden. Gewiss entscheidet diese Aussage nicht darüber, ob jemand gerettet wird oder nicht. Hier gilt Röm 10,9 für alle! Aber: Wer meint, die Jungfrauengeburt aus Vernunftgründen ablehnen zu müssen, muss sich schon fragen lassen, welches Gottesbild er oder sie hat. Traust du Gott nicht zu, dass er Versprechen/Zeichen, die er laut AT gab/ankündigte, nicht auf unerklärbaren Wegen erfüllt hat, was traust du dann Gott überhaupt über das hinaus zu, was dein Menschenverstand sich nicht auch ohne Gott denken kann? Kann Gott mehr als du oder nicht?

Zu kritisieren ist an unserem Glaubensbekenntnis, dass der für uns menschgewordene Gott mit einem damals beliebten, jüdischen Namen vieler Männer, der Zimmermann, der Wanderprediger, der gelacht und geweint hat, der gefeiert und getrauert hat, der geholfen, getröstet und geheilt, versöhnt und gestritten hat, dass eben der Mensch Jesus im Glaubensbekenntnis zu einer ab- und aufsteigender „Rakete“ Gottes wird, fast ohne Bodenkontakt: Von Gott ausgehend, streift er kurz Maria und kollidiert nur noch mit Pontius Pilatus, dringt ins Totenreich ein, um sodann von dort gleich wieder zu Gott zu entschwinden – bis zweiten Kommen von dort. Auch dann aber kommt er nur als Richter, nicht als das, was die Christen im NT erstens und vor allem fröhlich erwarten: als rechtzeitig eingreifender Retter. Doch – bei aller Kritik: Das Glaubensbekenntnis wurde zu einer Zeit verfasst, die unserer gar nicht so unähnlich ist, nämlich als viele meinten, dass Jesus nur Mensch war, nicht zugleich Gott und Herr. Dagegen musste seine im NT bezeugte Gottheit betont werden. Und: Ein Glaubensbekenntnis die Bibel nicht ergänzen, sondern – wie ein Personalausweis – lediglich manch Wesentliches von Gott aus der Bibel zusammenfassen. Unser Personalausweis macht uns für jeden, der ihn liest, eindeutig, enthält aber nicht annähernd all das, was wir über uns an Wichtigem zu sagen hätten, oder? Er macht uns eindeutig von anderen unterscheidbar. So soll das Glaubensbekenntnis unseren Herrn von anderen Göttern unterscheiden helfen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

STILLE         

 

GEBET

 

Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesu offenbart;
Ich geb mich hin dem freien Triebe,
wodurch auch ich geliebet ward;
Ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken.

 

Wie bist Du mir so zart gewogen,
und wie verlangt Dein Herz nach mir!
Durch Liebe sanft und tief gezogen,
Neigt sich mein Alles auch zu Dir.
Du traute Liebe, gutes Wesen,
Du hast mich und ich Dich erlesen.

 

O Jesu, daß Dein Name bliebe
Im Grunde tief gedrücket ein!
Möcht Deine süße Jesusliebe
In Herz und Sinn gepräget sein!
Im Wort, im Werk, in allem Wesen
Sei Jesus und sonst nichts zu lesen.

 

GEMEINSAMES LIED: [17] „Laufen und jagen“

 

 

30. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag – Gott spricht: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. (1.Mose 12,2)

 

GEMEINSAMES LIED: [28] „Komm, Herr, segne uns“ Str.

 1

PSALM 65

 

Man kann dir, o Gott, begegnen: wenn man dich still anbetet, dir Loblieder singt und das einlöst, was man dir versprochen hat.

Weil du Gebete erhörst, kommen die Menschen zu dir. Schwere Schuld drückt uns zu Boden; doch trotz unserer Untreue wirst du uns vergeben.

Glücklich ist jeder, den du erwählt hast und der zu deinem Heiligtum kommen kann!

Dort, in deinem Tempel, segnest du uns mit allem Guten und stillst unsere Sehnsucht.

Gott, du bist treu! Mit gewaltigen Taten antwortest du uns, wenn wir deine Hilfe brauchen.

Du bist die Hoffnung aller Völker bis in die fernsten Länder.

Mit deiner Kraft hast du die Berge gebildet, deine Macht ist allen sichtbar. Du besänftigst das Brausen der Meere, die tosenden Wellen lässt du verstummen;

ja, auch die tobenden Völker bringst du zum Schweigen. Alle Bewohner der Erde erschrecken vor deinen Taten, vom Osten bis zum Westen jubeln die Menschen dir zu.

Du sorgst für das ganze Land, machst es reich und fruchtbar. Du schenkst Wasser im Überfluss, deshalb wächst Getreide in Hülle und Fülle.

Du feuchtest das gepflügte Land und tränkst es mit Regen. Das ausgedörrte Erdreich weichst du auf, und alle Pflanzen lässt du gedeihen.

Du schenkst eine reiche und gute Ernte – die Krönung des ganzen Jahres. Selbst die Steppe fängt an zu blühen, von den Hügeln hört man Freudenrufe.

Dicht an dicht drängen sich die Herden auf den Weiden, mit wogendem Korn bedecken sich die Täler.

Alles ist erfüllt von Jubel und Gesang.

 

GEMEINSAMES LIED: „Komm, Herr,...“ Str. 2 + 3

 

GEDANKEN 

 

AT: Der Herr sprach zu Mose: "Sag Aaron und seinen Söhnen, sie sollen die Israeliten mit diesen Worten segnen: 'Der Herr segne dich und bewahre dich! Der Herr wende sich dir in Liebe zu und zeige dir sein Erbarmen! Der Herr sei dir nah und gebe dir Frieden!' So sollen sie in meinem Namen zu den Israeliten sprechen, und ich selbst werde mein Volk dann segnen." (4.Mose 6,22-27)

NT: Jesus lehrt: Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise keinen ab, der etwas von dir leihen will. Es heißt bei euch: 'Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde! Ich sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose. (Mt 5,42-45)

  

STILLE

 

GEBET = GEMEINSAMES LIED: „Komm, Herr...“ Str. 4

 

 

31. Tag

 

ALLE              Im Namen des einen Gottes, des Vaters, des

Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

EINE/R            Wort zum Tag: Ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und auch das Meer war nicht mehr da... Hier wird Gott mitten unter den Menschen zelten, und sie werden sein Volk sein... Er wird alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei. (Aus Offenbarung 21)

 

GEMEINSAMES LIED: [F 110] „Und dein Herz nimmt

                                                      Flügel“

 

PSALM 126

 

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.

Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein.

Dann wird man sagen unter den Heiden:

Der HERR hat Großes an ihnen getan!

Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

HERR, bringe zurück unsre Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Südland.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen

und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

GEMEINSAMES LIED: [F 109] „Wer Jesus folgt“ Str. 1

 

GEDANKEN 

 

Jesus deutet unser Leben bis zur Begegnung mit Gott u. a. so:

 

Es wird dann so sein wie bei dem Mann, der ins Ausland reisen wollte. Er rief alle seine Verwalter zusammen und beauftragte sie, während seiner Abwesenheit mit seinem Vermögen zu arbeiten. Dem einen gab er fünf Zentner Silberstücke, einem anderen zwei und dem dritten einen Zentner, jedem nach seinen Fähigkeiten. Danach reiste er ab. Der Mann mit den fünf Zentnern Silberstücke war so erfolgreich bei seinen Geschäften, dass er die Summe verdoppeln konnte. Auch der die zwei Zentner bekommen hatte, verdiente zwei hinzu. Der dritte aber vergrub sein Geld an einem sicheren Ort. Nach langer Zeit kehrte der Herr von seiner Reise zurück und forderte seine Verwalter auf, mit ihm abzurechnen. Der Mann, der fünf Zentner Silbergeld erhalten hatte, brachte zehn Zentner. Er sagte: 'Herr, fünf Zentner hast du mir gegeben. Hier, ich habe fünf dazuverdient. Da lobte ihn sein Herr: 'Du warst tüchtig und zuverlässig. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir größere Aufgaben anvertrauen. Ich lade dich zu meinem Fest ein! Danach kam der Mann mit den zwei Zentnern. Er berichtete: 'Herr, auch ich habe den Betrag verdoppeln können.` Da lobte ihn der Herr: 'Du warst tüchtig und zuverlässig. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir größere Aufgaben anvertrauen. Ich lade dich zu meinem Fest ein!' Schließlich kam der mit dem einen Zentner Silberstücke und erklärte: 'Ich kenne dich als strengen Herrn und dachte: Du erntest, was andere gesät haben; du nimmst dir, was ich verdient habe. Aus Angst vor Dir habe ich das Geld sicher aufbewahrt. Hier hast du es wieder zurück!' Zornig antwortete ihm darauf sein Herr: 'Auf dich ist kein Verlass, und faul bist du auch noch! Wenn du schon der Meinung bist, dass ich ernte, was andere gesät haben, und mir nehme, was du verdient hast, hättest du zumindest mein Vermögen bei einer Bank anlegen können! Dort hätte es wenigstens Zinsen gebracht! Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die fünf Zentner hatte! Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen. Und jetzt werft diesen Nichtsnutz hinaus in die Finsternis, wo es nur Weinen und ohnmächtiges Jammern gibt!'" (Mt 25,14-30)

Und Jesus sagt:

Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben." (Mt 5,14-16)

 

STILLE         

 

GEBET: Vaterunser    

 

GEMEINSAMES LIED: „Wer Jesus folgt“ Str. 2 + 3