Wie wird man Christ und bleibt man Christ?


(Nach: „Die vier geistlichen Gesetze“ von Campus für Christus ISBN 388 404 023 5. eine Kurzfassung der nachfolgenden Gedanken findest du, falls du es eilig hast, am Ende dieses Abschnitts unter der Überschrift "Zusammengefasst kann man sagen")

 

Wie wird man und wie bleibt man Christ? Das ist eine Frage, für die Sie sich, Du dir einen Augenblick Zeit gönnen sollten/st! Wer so fragt und sucht, kann viel mehr Sinn für sein Ganzes Leben finden, als er je ahnte (ich spreche aus Erfahrung). Gott sagt in der Bibel (Altes Testament, Buch des Propheten Jeremia, Kap. 29, Verse 13-14):

 

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen!“

 

Das ist eine starke Zusage, eine Einladung zum Ausprobieren! Allerdings ist das nichts für Halbherzige, wie Jeremia sagt, sondern für Menschen, die wirklich von ganzem Herzen fragen, suchen, finden möchten. Jesus bestätigt die Zusage Gottes im Neuen Testament:

 

Bittet (Gott) und ihr werdet bekommen! Sucht (ihn) und ihr werdet finden! Klopft (bei ihm) an und es wird euch geöffnet!“ (Matthäusevangelium 7,7)

 

Das ganze Leben kann ein Abenteuer für „Schatzsucher“ im „Lebensacker“ werden. Ein Mitarbeiter von Jesus, Paulus, verkündigt suchenden und fragenden Menschen in Athen:

 

Gott hat gewollt, dass die Menschen ihn suchen, damit sie ihn ertasten und finden mögen. Denn er ist ja jedem von uns ganz nahe.“ (Apostelgeschichte 17,27)

 

Schön, dass Sie oder dass Du zu den Lesern dieser Zeilen gehören/st. Denn dann regt sich in Ihnen/dir ja auch etwas von der Sehnsucht und Neugier aller Suchenden, die Kostbares und Tragfähiges für ihr Leben finden möchten. Jesus sagt sogar voraus, wie es sein wird, welche Freude es wird, wenn ein Mensch bei solchem Suchen eine ganz neue „Welt“ für sich entdeckt:

 

Die neue Welt Gottes ist mit einem Schatz zu vergleichen, der in einem Acker vergraben war: Ein Mensch fand ihn und deckte ihn schnell wieder zu. In seiner Freude verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz, um ihn zu heben.Oder: Wer die Einladung in Gottes neue Welt hört und ihr folgt, handelt wie der Kaufmann, der schöne Perlen suchte: Als er eine entdeckte, die besonders wertvoll war, verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Matthäus 13,44-46)

 

Und wer endlich wissen will, was wirklich echt ist, was ihn wirklich trägt, nicht nur in guten Zeiten, sondern auch durch erschütternde Krisen hindurch, der könnte bei Jesus an der richtigen Adresse sein. Jesus verspricht: „Wer meine Worte hört und sein Leben danach aufbaut, wird am Ende dastehen wie ein kluger Mensch, der sein Haus auf felsigen Grund baute. Als dann Lebenskrisen wie Regenfluten kam, die Flüsse über die Ufer traten und der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, stürzte es nicht ein, weil es auf Fels gebaut war.“ (Matthäus 7,24-25) Jesus verspricht niemandem Krisen- und Sorgenfreiheit, aber dass er die trägt und durchträgt, die sich von ihm tragen und beraten lassen, dann, wenn das Leben geschüttelt und gerüttelt wird. Wer in guten Zeiten sein Lebenshaus nach Jesu Rat aufbaut, wer seinen Alltag nach seinen Worten gestaltet, der wird in schweren Zeiten von ihm getragen werden. Also:

 

Es gibt viele Gründe, Gott zu suchen: Reine Neugier oder ein Erlebnis, das einem wie ein Wunder Gottes erscheint – und nun will man dankbar mehr darüber herausbekommen, ob es einen Gott gibt. Gibt es eine „höhere Adresse“ für meine Dankbarkeit? Die Betrachtung so vieler „Zufälle“ im Zusammenspiel der Kräfte im Universum und in unserer Schöpfung, die mein Leben ermöglichen, kann ebenfalls dazu führen, dass man anfängt, nach einem Schöpfer zu fragen. Oder: ich gerate in eine Notlage, in der ich frage, ob man allein im Universum ist oder ob es vielleicht doch einen Gott gibt, der helfen kann? Es können aber auch Begegnungen mit beeindruckenden oder hilfsbereiten Menschen sein, die im christlichen Glauben offensichtlich etwas gefunden haben, das mir fehlt. Man kommt ins Gespräch usw. „Viele Wege führen nach Rom“, sagt ein Spruch und noch mehr Wege können zur Suche nach Gott führen.

 

Es gibt vier „geistliche Wahrheiten oder Gesetze“, meint die Bibel, die wir bei unserer Suche nach Gott – wie Naturgesetze – beachten müssen, damit unsere Suche nicht ins Leere geht. Wenn wir Gott suchen und ihm die Möglichkeit geben möchten, dass er uns finden und antworten kann, dann sollten wir die Wege beschreiten, die er dafür angeboten hat, ihn zu finden. Das ist wie mit einem Radio: Um uns herum gibt es viele Stimmen, Musik usw. die wir aber nur dann hören können, wenn wir unser Radio einschlaten und die Antenne auf Empfang stellen. Bei der Suche nach dem Gott, den Jesus uns nahebringen möchte, heißt diese "Antenne" Vertrauen riskieren und ausprobieren. 

 

Hier die vier Wahrheiten:

 

1. Gott liebt dich und mich und hat für jeden von uns einen Plan

 

(Zu diesem ersten Abschnitt kannst du ergänzend den 1. und den 10. Tag bei den "Täglichen Inputs" Lesen)

 

Welches Bild hattest du, hatten Sie von Gott bisher? In der ganzen Natur, im Kosmos wie in meinem Körper, gibt es Regelmäßigkeiten, Gaben, Grenzen, Gesetze und Zusammenspiele für das Leben. Je besser wir die kennen und mit ihnen leben lernen, desto mehr wird die Natur in und um uns sich als „Freundin“ erweisen können. Sie kann uns beschenken und ernähren, gesund erhalten, Freude machen, entspannen, schützen. Wenn wir aber ungesund oder auf Risiko gegen die Natur oder gegen unsere Seele und unseren Körper an leben, können wir vom Segen der Natur viel weniger oder gar nichts erleben, ja, wir werden negative Folgen sogar noch für unsere Nachfahren bewirken. Beispiel: Unsere Naturzerstörung fällt immer mehr auf uns selbst zurück, z. B. durch zunehmende „Zivilisationskrankheiten“ und menschengemachte Naturkatastrophen, nicht aber weil die Natur es böse mit uns meint. Wir achten sie nicht und lernen nicht, mit ihr zu leben und dann wehrt sie sich. Wer gegen den Rhythmus der Meereswellen anschwimmt, erschöpft schnell. Er erlebt das Meer als Feind und geht darin unter. Wer aber gründlich schwimmen lernt, Wind und Wetter und den Rhythmus des Meeres achtet und sich von den Wellen tragen lässt, erfährt das Meer als wunderschön.

 

Gott ist wie das Meer. Gott liebt dich und mich und jeden Menschen und möchte deshalb auch, dass alle Menschen die Wahrheit über ihn erkennen und gerettet werden (1.Timotheusbrief Kap. 2,4). „Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt (die er als sein Kunstwerk schuf), dass er mich mitten unter die von ihm abgekommenen Menschen sandte, so sagt Jesus, und fährt dann fort: „Jeder, der sich mir anvertraut, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannesevangelium Kap. 3,16) Jesus ist sozusagen Gottes Rettungsring, den Gott in das inzwischen von uns zum Tosen gebrachte Meer hineinwarf, in das Meer des Lebens, der Krisen, Kriege und Katastrophen im Kleinen und Großen. „Ich bin gekommen, damit die Menschen wieder das Leben und volle Genüge haben sollen,“ sagt Jesus (Joh 10,10).

 

Es gäbe noch viel zum Schöpfer, zur Schöpfung und zu unserem Leben darin zu sagen –

hier nur ein Literaturtipp zu Gottes Spuren in der Schöpfung: Lee Strobel, „Indizien für einen Schöpfer“, Verlag Gerth Medien (ISBN 3 865 910 122)

 

Es gibt eine zweite Wahrheit: Die Welt, in der wir leben, ist längst nicht mehr die Welt, die Gott sich für uns wünschte. Wir können von dem Zustand der Welt und unseres Lebens nicht einfach auf Gottes Charakter schließen oder ihn dafür beschuldigen. 

 

2. Durch die Abkehr der Menschen vor uns von Gott, aber auch durch unser eigenes Es-immer-besser-wissen-wollen als Gott, wurde und wird die Welt, die Gott schuf und liebte, Gott entrissen.

 

(Zu diesem zweiten Abschnitt kannst du auch unter "Gedichte" z. B. das Gedicht "Lässt Gott das Leid der Welt wirklich zu?" lesen und die Rubrik "Aktuelles zur Naturzerstörung")

 

Wir sind wie kleine Kinder, die zu große Dinge anpacken, also Dinge, die wir gar nicht überschauen. An den Folgen, vor denen man uns durchaus auch warnte, müssen wir, aber auch die Generationen nach uns dann leiden. Selbst Gottes „Bausteine“, Gene und Atome sind uns nicht mehr „heilig“, und wir ernten spätestens seit der Erfindung der Atom-Bombe mehr Nachteile, als wir bei der „Aussaat“ unserer Ideen je ahnten. In unserer Welt „jenseits von Eden“ geschieht nicht mehr Gottes Wille, „wie im Himmel, so auf Erden“. Unsere Welt ist in unserer Hand und wird immer mehr zu einem Ort, an dem Menschenwille und nicht Gottes Wille geschieht. Der Gospel-Song „He’s got the whole world in his hands“ – Er hat die ganze Welt in seiner Hand – klingt zwar gut, ist inhaltlich aber so nicht zutreffend. Gott hat dem Menschen die Verantwortung über die belebte Schöpfung übertragen (1.Mose Kap. 1-2; vgl. Matthäusevangelium Kap. 25,14-30: In dem Gleichnis, das Jesus dazu erzählt, übergibt Gott seinen Dienern, das sind wir, wirklich sein ganzes Vermögen, damit wir es gut verwalten). Aber der Mensch hat Gottes Auftrag, die Schöpfung im Namen Gottes nicht nur zu bebauen, sondern auch ebenso zu bewahren, gegen Gottes Gebote bewusst anders ausgeführt. Wir nehmen mehr heruas aus der Natur als wir ihr zurückgeben. Und: Selbst diejenigen von uns, die Gottes „Mitarbeiter“ sein wollen, wollen das zumeist nur „in beratender Funktion“ sein, wollen ihm Vorschläge oder gar Vorschriften machen und beten mit den Lippen zwar „Dein Wille geschehe“, meinen aber meistens doch: „Mein Wille geschehe...“

 

Gott liebt uns über alles, aber wir lieben alles mögliche und uns selbst mehr als ihn. Der Mensch hat sich, seit es Menschen gibt, von Gott getrennt bzw. hat sich sogar an Gottes Stelle gesetzt. Deshalb kann man in unserer Welt die Liebe Gottes nicht mehr klar erkennen oder erfahren, auch wenn es noch viel zu staunen gibt und manches Gottes Fürsorgeabsicht für das Leben noch erahnen lässt (z. B. die wundersam vielfältigen Selbstheilungskräfte im Menschen bei Krankheit und Verletzung usw.). Es gibt daneben jedoch so viel Leid und Unecht in der Welt. Der Schauspieler Joachim Fuchsberger, der 2010 seinen Sohn auf tragische Weise verlor, antwortete auf die Frage, ob er Gott vorwürfe mache: „Ich mache Gott keine Vorwürfe. Es gibt ihn ja gar nicht. Ich habe den Glauben an Gott schon vor Jahrzehnten im Krieg verloren. Einen Gott, der Feinde segnet, damit sie sich dann hinterher umbringen, gibt es nicht!“ Wenn wir einen Augenblick über diese Worte nachdenken, können wir einerseits Fuchsbergers Schmerz ein wenig mitspüren – aber: Wir erkennen andererseits auch seinen Denkfehler. Er hat nicht den Glauben an Gott verloren, sondern nur erkannt, dass Gott kein Kriegsgott ist, wie die Kirche in ihrer Vergangenheit öfter zu predigen meinte. Fuchsberger ist ein Bild von einem Kriegsgott zerbrochen worden, dass man seiner Generation in der Nazizeit „einimpfte“. Es wäre also zu fragen: Wenn es keinen Kriegsgott gibt – gäbe es dann Hoffnung, weil Gott vielleicht ganz anders ist? Gäbe es die Möglichkeit, dass es einen guten Gott gibt, der womöglich sogar unsichtbar da war, als Joachim Fuchsbergers Sohn starb? Gibt es vielleicht sogar Hoffnung für den Sohn des Schauspielers? Könnte es sein, dass Gott gegen Leid und Krieg ist und dass wir ihn nicht weniger, sondern mehr zu Wort kommen lassen oder wenigstens suchen sollten, wenn uns Leid und Unrecht verletzen? Sind alle Wunder des Lebens und der Zusammenspiele des Lebens in der Schöpfung vielleicht Indizien für einen Schöpfer, der eher für das Schöne (man bestaune einen Pfau oder Schmetterling!) und Gute (woher kommt die Liebe?) ist und der sogar Böses bekämpfen will mit Gutem (Fachleute staunen über unser Immunsystem und die Heilkräfte der Natur, wenn man sie nur intakt lässt und zu gebrauchen und zu fördern lernt!).

 

Die Bibel sagt:

 

Alle Menschen, seit es Menschen gibt,  haben sich von Gott getrennt oder sind auch schon in eine Welt ohne Kontakt zu Gott geboren worden, sie haben die Herrlichkeit verloren, die es bei Gott gibt, und können nicht mehr zurück. Die Abkehr von Gott brachte und bringt Leid, Sterbenmüssen und Tod über alles Leben, für das der Mensch die Verantwortung übertragen bekam (vgl. 1.Mose 1-11; Röm 1-3).

 

Wir graben einen Sund, einen Graben zwischen uns und Gott, seit es uns gibt. Der Graben, der Sund (daher: das Wort „Sünde“ für Trennung von und den Abstand zu Gott!) besteht aus den Versäumnissen und negativen Taten der Vorfahren, die unsere Welt negativ verändert haben. Aber dieser Graben zwischen Gottes Liebe und uns wird auch durch uns immer neu gegraben. Beispiel: Unsere Vorfahren veränderten durch zwei Weltkriege die Welt auch noch für uns und unsere Nachkommen für immer in vielem negativ. Aber unsere Generation lernt nichts daraus. Sie erlebt mehr Kriege denn je auf Erden und jeder von uns trägt im Kleinen zum großen Leid bei. Wir sind immer Opfer und Täter zugleich. Und die Verstrickung in dieses Verhängnis, das spüren wir in unseren Tagen, nimmt zu. Vor 2000 Jahren schrieb Paulus Worte, die auch für heute gelten können, oder?: „Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf den Tag, an dem die Kinder Gottes offenbar werden und in Gottes Welt wieder so mit dem Leben umgehen, wie Gott es will. Denn alles Geschaffene ist (durch die Abkehr der Menschen von Gott) der Sinnlosigkeit ausgeliefert, versklavt an die Vergänglichkeit. Und das nicht durch eigene Schuld, sondern weil Gott die Menschen, die seinen Auftrag nicht mehr erfüllen wollten, nämlich die Schöpfung zu bewahren, ihrem eigenen Willen überlassen hat. Er gab legte aber seinen Geschöpfen die Hoffnung ins Herz, dass auch sie eines Tages von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit werden und teilhaben an der unvergänglichen Herrlichkeit, die Gott seinen Kindern schenkt.“

 

Der Mensch wurde geschaffen, um in der Gemeinschaft mit Gott zu leben und dadurch gemeinschaftsfähig auch mit anderen Menschen. Er, unser Schöpfer und wir, seine „Familie“, Schwestern und Brüder, sollen in Liebe verbunden und für die Welt da sein – das ist Gottes Wunschtraum (besonders in den ersten beiden Kapiteln der Bibel wunderschön illustriert, vgl. auch Offenbarung 21-22). Aber in seinem Eigenwillen entschied sich der Mensch gegen diesen Traum Gottes vom Glück, gegen das harmonische miteinander. Der Mensch wollte und will selbst Gott „spielen“ – und stürzte darum alles Leben ins Unglück (ab Kapitel 3 bis Kap. 11 des ersten Mosebuches in der Bibel veranschaulicht). Die Gemeinschaft war und ist zerstört. Bis heute haben wir es dadurch auch schwer miteinander. Dieser Eigenwille des Menschen, den die Bibel Sund/Sünde nennt, wird durch eine Haltung aktiver Auflehnung in vielen Variationen oder durch passive Gleichgültigkeit gegenüber Gott und seinem Ratschlag gekennzeichnet.

 

„Eure Sünden trennen euch von Gott“ (Jes 59,2) Der Segensstrom Gottes ist zur Welt hin durch den Menschen abgeschnitten, unterbrochen, weil Gottes Vertreter auf Erden, die Menschen, ihn durchtrennten. Es heißt z. B. im ganzen 2. Kapitel der Bibel: „Ich habe euch den Paradiesgarten zum Genießen geschenkt. Bebaut ihn und bewahrt ihn.“ Aber – bis heute bevorzugen wir eher das Bebauen, Versiegeln, entwalden und Verbauen. Bewahren ist nicht unsere Sache. Die Folgen für unseren Wahnsinn (jeden Tag verschwinden allein in Deutschland zwischen 70 – 130 Hektar Natur!) wollen wir aber dann zumeist Gott in die Schuhe schieben. Aber: nicht er, sondern wir zerstören die Natur, brechen Ehe- und Weltkriege vom Zaun, verstrahlen und „verfeinstauben“ die Luft, sodass u. a. die psychischen Störungen und Krebserkrankungen zunehmen usw.

 

Gott ist heilig. Der Mensch ist unheilig-eigenwillig, sündig. Zwischen beiden ist eine tiefe Kluft. gott will unser Bestes, wir aber wollen ihn nicht, wollen höchstens etwas von ihm, dass er nämlich tut, was wir wollen und ausbügelt, was wir vermasseln.

 

Der Mensch merkt, dass etwas nicht stimmt mit der Welt und seinem Leben. Er ist zwar ständig bemüht, ein sinnerfülltes, schönes Leben zu erreichen oder gar Gott. Aber alle seine eigenen Anstrengungen haben die Welt nie zum Paradies gemacht. Weder ein gutes Leben noch Philosophie, weder Religiosität noch Gewalt, weder Meditation und Wellnesskuren, weder Geld noch sonst irgendetwas haben die Trennung aufgehoben.

 

Literaturtipp zur Frage nach dem Leid und Unrecht in der Welt und zu sonstigen kniffligen fragen zum Glauben: Lee Strobel, „Glaube im Kreuzverhör“ (ISBN 3 865 918 581), GerthMedien.

 

Das dritte geistliche „Naturgesetz“ zeigt uns den Ausweg aus der Trennung von Gott:

 

3. Jesus ist Gottes Ausweg für uns!

 

Weil wir nicht zum Glück zurückfinden, das man nur mit Gott zusammen erleben kann, weil es nur mit Gott in Harmonie auch gelungenes Miteinander der Menschen und des Menschen mit der Natur gibt, darum hat Jesus sich aus Gottes Welt zu uns aufgemacht. Er hat alle Vorteile und Macht abgelegt und wurde einer von uns, damit wir wieder Menschen für ihn und wie er würden. Er weiß, was wir in unserem Leben durchmachen (vgl. Neues Testament, Philipperbrief Kap. 2,5-11). Jesus ist Gottes Ausweg aus unserer Sackgasse, Gottes Brücke über den Graben. Er ist der Rettungsring in unserem tosenden Meer des Lebenschaos, das wir fabrizieren. Durch Jesus können du und ich den Plan Gottes für unser Leben neu kennen und nach seinen Ratschlägen leben lernen. Er sagt: „Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir anders leben; dann findet euer Leben Erfüllung und Frieden. Was ich euch gebiete, ist gut für euch, und was ich euch (für die Welt) zu tragen gebe, ist keine Last.“ (Matthäusevangelium 11,28-30)

 

Gott aber beweist seine Liebe zu uns darin, dass er Jesus nicht zurückhielt, sondern für uns sogar in den Tod gehen ließ. Er gab sein Leben hin, als wir noch gegen ihn waren, als wir noch Sünder waren, ja, sogar seine Feinde“ schreibt Paulus (Römerbrief 5,8.10) – und in der Tat: Jesus betete sogar am Kreuz immer noch genau für die um Vergebung, die ihn folterten, verspotteten oder feige im Stich ließen. Erkennen wir uns in ihnen wieder? Auch wir können aggressiv gegen Gott und alles werden, was er liebt, oder verächtlich oder zu feige, um zu unserem Glauben oder unserer Überzeugung zu stehen, wenn andere spotten, wenn Nachteile drohen, oder? Jesus bete für jeden von uns, dort am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen gar nicht, was sie dir antun“...

 

Genauer (Lukasevangelium, Kap. 23,33-44:)

 

„Als sie zu der Stelle kamen, die »Schädel« genannt wird, nagelten die Soldaten Jesus ans Kreuz und mit ihm die beiden Verbrecher, den einen links von Jesus, den anderen rechts. Jesus sagte: »Vater, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.« Dann losten die Soldaten untereinander seine Kleider aus. Das Volk stand dabei und sah bei der Hinrichtung zu. Die Ratsmitglieder verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen; jetzt soll er sich selbst helfen, wenn er wirklich der ist, den Gott uns zum Retter bestimmt hat!« Auch die Soldaten machten sich lustig über ihn. Sie gingen zu ihm hin, reichten ihm Essig und sagten: »Hilf dir selbst, wenn du wirklich der König der Juden bist!« Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht: »Dies ist der König der Juden.« Einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, beschimpfte ihn: »Bist du denn nicht der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!« Aber der andere wies ihn zurecht und sagte: »Nimmst du Gott immer noch nicht ernst? Du bist doch genauso zum Tod verurteilt wie er, aber du bist es mit Recht. Wir beide leiden hier die Strafe, die wir verdient haben. Aber der da hat nichts Unrechtes getan!« Und zu Jesus sagte er: »Denk an mich, Jesus, wenn du deine Herrschaft antrittst!«Jesus antwortete ihm: »Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.«

 

Darum sagt ein Augenzeugenbericht in Bibel auch: „Christus ist für unsere Schuld gestorben. Er hat ge- und ertragen, was wir nach dieser Bosheit und allen unseren Versäumnissen und Übeltaten verdient hätten. Er ist begraben und am dritten Tag vom Tod erweckt worden durch Gott, so wie es in den Schriften vorausgesagt war. Darauf hat er sich Petrus gezeigt, dann dem ganzen Kreis der Jünger. Später über 500 auf einmal und zuletzt auch mir, der ich die Gemeinde der Christen ausrotten wollte!“ So schreibt der ehemalige Christenverfolger, hochstudierte Jude, mit dem römischen Bürgerrecht zugleich zur höheren Gesellschaft des Römerreiches gehörig, Paulus, etwa 25 Jahre nach der Auferstehung Jesu im ersten seiner beiden Briefe an die Menschen in der Stadt Korinth (1.Kor 15,3-11). (Literaturtipp: Ein ehemaliger Terrorist, der in unseren Tagen Christ wurde, schrieb ein Buch voller Liebe über seine Kehrtwende: Mosab Hassan Yousef, „Sohn der Hamas“, Verlag Hänssler 2010)

 

Irgendetwas gewaltiges war am Ostermorgen vor gut 2000 Jahren bei Jerusalem passiert. Tausende streng fromme Juden wie Paulus ließen sich wenige Wochen später in den Bund mit Jesus taufen und änderten plötzlich ihre uralten religiösen Bräuche, was fromme Juden eigentlich nie tun würden, denn sie behaupteten den Auferstandenen zu erleben, was ihre Änderungen bewirkt habe. Vor allem änderten sie den Wortlaut ihres Glaubensbekenntnisses, das sie täglich sprachen. Zuvor sprachen sie: „Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner“ (5. Mose 6,4). Nun sprachen sie: „Dieser Herr ist uns in unserem Retter, Jesus, dem Messias begegnet“. Selbst als die Römer anfingen, die Christen zu verfolgen und umzubringen, verleugneten sie ihren Glauben nicht. Ich sage dazu nur: Wer weiß, wie schwer es ist, sich als Mensch überhaupt zu ändern und wie unmöglich es für streng fromme Juden ist, ihr Bekenntnis und ihre Bräuche zu ändern, der weiß, dass damals am Ostermorgen wirklich ein Wunder geschehen sein musste, ein Wunder, das tiefgläubige, jüdische Menschen vor 2000 Jahre so sehr ergriff, das dieses Wunder, eben die Begegnugnen mit dem Auferstandenen über einen Monat lang, sogar schließlich unsere westliche Zeitrechnung verändert hat. Aus dem Christenverfolger und Juden Paulus wurde der Prediger von „Glaube, Hoffnung und Liebe“ (1.Kor 13,13), der bis zu uns nach Europa reiste. „Der Auferstandene ist mir begegnet“, berichteten viele Frauen und Männer, „und jeder kann mit ihm ins Gespräch/Gebet kommen und sich ihm anvertrauen!“ Jesus selbst bietet uns an (Matthäus 18,19-20): „Wenn nur zwei von euch, wo auch immer, sich gemeinsam um mich versammeln und um Gott um irgendetwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.“ Deswegen kommen fast alle Christen seit 2000 Jahren in aller Welt am Sonntag, dem Auferstehungstag Jesu, und nicht mehr am Sabbath (Samstag), zusammen und feiern Gottesdienst und bringen Jesus und dem Vater Jesu gemeinsam ihre Anliegen vor, damit er sie zum Vater bringt. 

 

Jesus hatte in der Nacht vor seinem Tod zu seinen Freunden gesagt:

 

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand findet zu Gott als liebendem Vater, außer durch meine Hilfe!“ (vgl. Joh 14,6)

 

Gott hat von sich aus durch Jesu Handeln die Kluft überbrückt, die uns von ihm unüberbrückbar trennte; er sandte seinen Retter, Jesus, weil Gott eben nicht die Welt mit all ihrem Leid und Unrecht zulässt, hinnimmt und im Stich lässt. Er kam zu uns, weil wir nicht mehr zu ihm zurück fanden. „Welt ging verloren, Christ ist geboren“, singen und feiern die Christen in aller Welt zu Weihnachten. Er wollte uns nicht hinrichten für unsere Abkehr von ihm, sondern uns aufrichten! Jesus starb an unserer Bosheit, aber durch sein Opfer und Gebet am Kreuz schuf er Verzeihung für jeden, der ihn darum bittet.

 

(Du kannst jetzt, wenn du magst, diesen dritten Abschnitt mit dem 2.Tag bei den "Täglichen Inputs" vertiefen)

 

Literaturtipp zu Jesus: Lee Strobel, „Der Fall Jesus“ (ISBN 386591800X), Gerth Medien (darin auch eine gut verständliche und trotzdem wissenschaftlich gründliche Widerlegung der immer wieder vorgetragenen Behauptung, das Neue Testament und die Berichte von Jesus seien unglaubhafte Märchenerzählungen)

 

4. Wenn wir persönlich wieder mit Gott in Gemeinschaft leben möchten, dann genügt es, die Einladung Jesu: „Vertrau dich mir an! Ich helfe dir zum Vater!“ mit einem Gebet anzunehmen

 

Wenn du Jesus darum bittest:

 

„Jesus, denk an mich! Befreie mich aus den Verstrickungen der Eigenwilligkeit gegenüber Gott, die meine Vorfahren und ich bis jetzt gelebt haben. Vergib mir meine Versäumnisse und meine Auflehnung gegen Gottes Regierung über mein Leben. Sei du ab heute mein „Chef“, mein Herr. Komm in mein Herz, mein Denken, mein Leben. Nimm meine Gaben und Grenzen in deinen Dienst der Liebe zu Gott und seinen Geschöpfen. Füge mich ein in die Gemeinschaft meiner Geschwister, dass wir deinen Plan für das Glück finden und leben, dass du für mich und uns schaffen möchtest. Amen.“

 

alternativ kannst du auch mit einem Liedtext von Manfred Siebald beten:

 

Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.

Du hast gesagt, dass jeder kommen darf.

Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann.

Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan.

Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir die Hände hin,

und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin.

 

Jesus, bei dir kann ich mich so geben, wie ich bin.

Ich muss nicht mehr als ehrlich sein vor dir.

Ich muss nichts vor dir verbergen, der mich schon so lange kennt -

du siehst, was mich zu dir zieht und auch, was mich noch von dir trennt.

Und so leg ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin,

denn bei dir darf ich mich so geben, wie ich bin.

 

Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin.

Nimm fort, was mich und andere zerstört.

Einen Menschen willst du aus mir machen, wie er dir gefällt,

der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt.

Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn.

Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.

 

Wenn du das so oder ähnlich Jesus bittest, dann bist du wieder in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen worden (Lies mal Lukasevangelium Kap. 15!) und Neues beginnt in deinem Leben zu wachsen. Möglichst solltest du noch mit dem Vaterunser Gott sozusagen die „offizielle Genehmigung“ aussprechen, dein Leben zu regieren – bewusst im Wir-Stil, der dich in die Gemeinschaft aller gläubigen stellt: „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“

 

Sehr schön ist es auch, den hier beschriebenen Schritt in die Liebe Jesu und unter die Führung Gottes mit einer vertrauten Christin, einem vertrauten Christen oder mit deinem Pastor, deiner Pastorin gemeinsam zu gehen. Auf jeden Fall solltest du dann Erich Kästners Rat befolgen: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – und dich nach einer Gemeinde getaufter Geschwister umsehen, dich dort taufen lassen oder – wenn schon getauft bist: dich mit einer Abendmahlsfeier offiziell als Schwester oder Bruder wieder aufnehmen, segnen und als Familienmitglied Gottes willkommen heißen lassen. Dies ist ein Geheimnis, das sich dir beim Mitleben mit anderen Christen zeigt: Jesus wirkt durch die anderen für dich und es ist ebenso herrlich zu erleben, wie er dich mit deinen Begabungen einsetzt und andere froh und dankbar macht. Du wirst dich auch ganz neu als Mitgeschöpf aller Geschöpfe Gottes empfinden und aus Liebe alles dir Mögliche tun, die Schöpfung zu bewahren, anstatt sie noch weiter mit zu zerstören.

 

Wenn du willst, kannst du das hier in Abschnitt 4. Gelesene ab dem 17. Tag der "Täglichen Inputs" vertiefen. Noch besser ist es, wenn du nach der Lektüre von "Wie wird man Christ und wie bleibt man Christ" täglich einen der 31 "Täglichen Inputs" liest.

 

(Literaturtipp: Ein Neues Testament besorgen oder bei bibelserver.com auf die Suche gehen – lesen Sie, lies dort in Ruhe das Lukasevangelium und vom selben Autor Lukas ebendort auch seinen zweiten Band, die Apostelgeschichte, im Neuen Testament. Lukas hat extra verständlich für Nichtchristen und Anfänger im Glauben geschrieben! Da erfährst du einerseits, wie es auf der Erde mit dem Glauben an Jesus begann und die ersten Gemeinden entstanden. Aber – du wirst dann auch andererseits Gottes Handschrift im Leben heutiger Christen wiedererkennen, weil Gott immer wieder nach seinem Urmodell Gemeinde baut und Menschen zusammenführt.)

 

Wie bleibt man Christ?

 

Christen sind auch nur Menschen. Gemeinsam mit Gott leben lernen geht natürlich nie nur reibungslos, nie ohne Fehler und Schuld, ohne Vergebung und Neuanfänge. Aber – alle wahren Christen arbeiten daran, dass ihre Gemeinschaft vor Ort dem Leitbild der allerersten Kirchengemeinde auf Erden immer ähnlicher wird, die zu Pfingsten vor über 2000 Jahren entstand. Menschen fragten damals einen Mitarbeiter und Freund Jesu, den Petrus, und die anderen seiner „Kollegen“ (Griechisch: Apostel, Deutsch: Abgesandte Jesu):

 

Wie sollen wir leben? Was sollen wir tun?« Petrus antwortete: »Kehrt jetzt um und lasst euch taufen auf Jesus Christus; lasst seinen Namen über euch ausrufen und bekennt euch zu ihm - jeder und jede im Volk! Dann wird Gott euch eure Schuld vergeben und euch seinen Heiligen Geist schenken. Denn was Gott versprochen hat, ist für euch und eure Kinder bestimmt und für alle, die jetzt noch fern sind und die der Herr, unser Gott, hinzurufen wird.« Noch mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte sie Petrus. Und er sagte zu ihnen: »Lasst euch retten vor dem Strafgericht, das über diese verdorbene Generation hereinbrechen wird!« Viele nahmen seine Botschaft an und ließen sich taufen. Etwa dreitausend Menschen wurden an diesem Tag zur Gemeinde hinzugefügt. Sie alle widmeten sich eifrig dem, was für sie als Gemeinde wichtig war: Sie ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn, und sie beteten gemeinsam. Alle Menschen in Jerusalem wurden von ehrfürchtiger Scheu ergriffen; denn Gott ließ durch die Apostel viele Staunen erregende Wunder geschehen. Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und taten ihren ganzen Besitz zusammen. Von Fall zu Fall verkauften sie Grundstücke und Wertgegenstände und verteilten den Erlös unter die Bedürftigen in der Gemeinde. Tag für Tag versammelten sie sich einmütig im Tempel, und in ihren Häusern hielten sie das Mahl des Herrn und aßen gemeinsam, mit jubelnder Freude und reinem Herzen. Sie priesen Gott und wurden vom ganzen Volk geachtet. Der Herr aber führte ihnen jeden Tag weitere Menschen zu, die gerettet werden sollten.  (Apg 2,37-47)

 

Ist das nicht eine gute Botschaft? Wir, du und ich, können als Gottes geliebte Kinder gerettete Retter werden und sein und als Gottes Familie eine „Gegenkultur“ der Liebe und der Gemeinsamkeit „Einer für alle, alle für einen“ entwickeln! Und dies inmitten einer Welt voller Einsamkeit und Gegeneinander. Menschen sollen durch uns nach Hause finden. Wir werden gebraucht, um in Gottes Auftrag Glauben zu bringen, wo der Zweifel regiert, Hoffnung zu bringen, wo Verzweiflung herrschen möchte und die Liebe Gottes dorthin zu tragen, wo sie fehlt oder sogar mit Füßen getreten wird. Viele christliche Hilfswerke sind  entstanden, weil einzelne Menschen umsetzten, was Jesus tat.

 

Jesus selbst sagt über den Auftrag, den er seinen Nachfolgern und „Rettungsassistenten“ auf Erden samt dem Auftragsbuch, der Bibel, gibt:

"Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes. Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden. Glücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen. Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden. Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen. Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben. Denn ihnen gehört Gottes neue Welt. Glücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt. Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt." Und weiter:  "Ihr seid (so, als Friedensstifter, Tröster usw.) für die Welt wie (vor Fäulnis schützendes) Salz. Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum. Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben." Und weiter: "Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen. Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange Himmel und Erde bestehen. Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird in Gottes neuer Welt nichts bedeuten. Wer aber anderen Gottes Gebote weitersagt und sich selbst danach richtet, der wird in Gottes neuer Welt großes Ansehen haben. Ich warne euch: Wenn ihr das Gesetz Gottes nicht besser erfüllt als die Pharisäer und Schriftgelehrten, kommt ihr nicht in Gottes neue Welt.“ (Mt 5,1-20)

 

Das ganze Leben ist, bis Gott uns zu größeren Aufgaben daraus abruft, eine Art Prüfung Gottes, sagt Rick Warren (Pastor), „unser Glaube wird ständig durch Probleme geprüft, unsere Hoffnung durch Geld und unsere Liebe durch Menschen, die unsere Hilfe oder Vergebung brauchen.“

 

(Literaturtipp: Rick Warren, „Leben mit Vision“, GerthMedien – ISBN 3 894 904 801)

 

Also: „Du kannst nichts dafür, dass die Welt so ist, wie sie ist, aber du kannst sehr wohl etwas dafür, wenn sie so bleibt, wie sie ist“, hat Campino, der Sänger der Band „Die toten Hosen“ nicht nur gesagt, sondern vor einigen Jahren lernte er darum wieder das Vaterunser auswendig. Er will es wieder beten, schweigt nicht mehr zu religiösen Themen und versucht die Welt positiv zu gestalten (vgl. auch Herbert Grönemeyer, Xavier Naidoo und viele andere, die wieder etwas zu ihrem Glauben zu sagen und zu singen haben).

 

Gott liebt dich und hat einen Plan für dich. Er braucht dich und glaubt an dich und deine Begabungen, viel mehr als du an ihn je glauben könntest! Jesus möchte es für dich hell machen. Er sagt einmal:

 

Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben.“ (Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 12)

 

Und er, die „Sonne“ Gottes, macht dich und mich zum

Lichtstrahl für andere, wenn wir nur möchten: „Ihr seid das Licht für die Welt...  Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten erleben und euren Vater im Himmel preisen.“

 

Zusammengefasst kann man sagen:

 

Christ wird und ist, wer sich Jesus Christus anvertraut.

 

Christ werden ist...

 

a) Gott hat alles Leben und uns Menschen aus Liebe geschaffen. Er liebt uns und ein Leben in Gemeinschaft mit uns über alles. Darum schuf er uns so, dass wir ihn und einander lieben können. Gott und den Nächsten und sich selbst lieben, das ist nach der Bibel der höchste oder sogar einzige Sinn des Menschenlebens (s. Markusevangelium Kap. 12,30-31).

 

b) Aber wir Menschen, seit es uns Menschen gibt, lieben alles andere und uns selbst mehr als Gott. Dass sein Wille, seine Liebe auf Erden geschieht, wie ER es will, das wollen wir nicht. Darum kamen Unrecht, Leid und Tod über alles Leben.

 

c) Das hinderte Gott aber nicht daran, uns um so mehr zu lieben. Er liebt uns am meisten, wenn wir es am wenigsten verdienen, weil wir seine Liebe dann am nötigsten haben. Jesus betete voller Liebe zu den Menschen genau in dem Moment, wo ihn Menschen ohne jede Liebe zu ihm kreuzigten: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" (Lukasevangelium Kap. 23,33-43) und er sagt über sich selbst: „So sehr liebt Gott seine Schöpfung, dass er mich zu euch Menschen sandte, damit alle, die sich mir anvertrauen, nicht ohne Gott zugrunde gehen, sondern das ewige Leben mit Gott haben.“ (Johannesevangleium Kap. 3,16)

 

d) Darum gilt: Jede und jeder, die/der sich Jesus anvertraut und ihm folgt, wird aus dieser ungerechten Welt des Todes zurückgebracht zu Gott, nicht am Leid vorbei, aber hindurch. Und unterwegs gilt es nun, Christ zu sein und zu bleiben:

 

Christ bleibt, wer dann in Freud und Leid an Gott dran bleibt und mit persönlichen Begabungen und Ideen versucht, die Welt und Geschöpfe nach Jesu Vorbild und seiner Lehre (im Neuen Testament der Bibel), also mit seinen Augen der Liebe zu sehen (1. Abschnitt). Das ist ein lebenslanger Lernprozess. Ein Christ ist mit der Hoffnung auf die von Jesus versprochene Zukunft Gottes unterwegs ("Dein Reich komme"). die Bibel ist seine "Mutmacherin" und sein "Auftragsbuch" Gottes. Christen lesen die Bibel wie einen Liebesbrief Gottes an uns (Anfänger im Bibellesen sollten mit dem Neuen Testament beginnen und darin mit dem Lukasevangelium und dann mit seiner Fortsetzung, der Apostelgeschichte). Ein Christ bleibt in jeder Lage in ständigem Gespräch (Gebet) mit dem "Auftraggeber" Jesus/Gott, der mich und alle seine Geschöpfe liebt. Ein Christ ist kein "Einzelkämpfer", sondern "einer für alle, alle für einen" mit Schwestern und Brüdern im Glauben (= christliche Gemeinde) gemeinsam im "Einsatz". Wo Menschen Gott suchen, lädt ein Christ sie zum Glauben ein. Wo Menschen verzweifeln, lädt er sie zu seiner Hoffnung ein. Wo in dieser Welt die Liebe fehlt oder mit Füßen getreten wird, trägt er die Liebe Gottes hin, die ihn schuf und erfüllt. Wir tragen die Liebe Gottes in Gebeten, in Worten, in Taten in die Welt. Jesus sagt in Matthäus 25,31-46: "Was ihr den Hilfsbedürftigen, den Leidenden, den Schwachen tut, dass habt ihr mir getan".

 

Gebet:

 

Herr, dies will ich mir schreiben in Herz und Sinn,

dass ich nicht für mich selbst nur auf Erden bin,

dass ich die Liebe, von der ich lebe,

liebend an andere weitergebe.

 

Also: Du kannst jetzt so bleiben, wie du bist – aber du musst es nicht! Wag’s, und fang mit Gott an. Dazu wünsche ich dir Gottes Segen! Und – wenn du Fragen hast, kannst du sie ja z. B. auch mir stellen.

 

Herzliche Einladung zum Gespräch!

 

Wenn du das hier Gelesene nun vertiefen möchtest, kannst du dies 31 Tage lang anhand der kurzen "Inputs" tun, die ich unter der Rubrik "Tägliche Inputs" anbiete.

 

Viel Segen! Denn Glaube ist ein Abenteuer:

 

Glaube ist...

 

Glaube ist mehr als Bibel studieren,

Glaube ist das tun, was darin steht.

Glaube ist mehr als Philosophieren.

Glaube ist Wagnis, das Schritte geht.

 

Glaube ist mehr als Meinen und Labern,

Glaube ist mehr als ,,könnte schon sein“,

Glaube ist mehr als Zweifeln und Hadern,

Glaube ist: Ich lass mich auf Gott ein.

 

Glaube ist Zitternd-mutig-Vertrauen.

Glaube ist Liebe, die Gott verehrt.

Glaube ist mit Gott reden und leben.

Glaube ist, dass man auf sein Wort hört.

 

Glaube ist Hoffnung auf Gottes Zukunft.

Glaube ist Neugier und Zuversicht.

Glaube ist Spannung, Kampf, Abenteuer.

Glaube, das ist im Dunkeln ein Licht.

 

Glaube will tapfer beim anderen bleiben.

Glaube ist stark, er weicht nicht zurück.

Glaube ist auch für andre zu leiden.

Glaube bringt Opfer für anderer Glück.

 

Glaube ist Gott zusammen zu feiern.

Glaube lässt sich von Lasten befrein.

Glaube ist Danken, Loben und Träumen.

Glaube ist Singen, Lachen, sich freun.

 

Glaube ist von Gott Segen empfangen.

Glaube ist andern Segen zu sein.

Glaube will stets zum Besten gelangen,

immer zusammen, niemals allein.

 

5. Wichtige Urbilder und Vorbilder dafür, wie Christen für das Gute Gottes in dieser Welt zusammenleben und -arbeiten sollen

 

Aus der Apostelgeschichte, Kap. 2, Verse 36-47:

 

Petrus rief beim Pfingstfest in Jerusalem der Menge zu: „Ihr alle sollt wissen: Gott hat Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Retter gemacht." Als die Leute das hörten, waren sie von dieser Botschaft tief betroffen. Sie fragten Petrus und die anderen Apostel: "Brüder, was sollen wir tun?" "Kehrt um zu Gott!", forderte Petrus sie auf. "Jeder von euch soll sich auf den Namen Jesu Christi taufen lassen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt... Viele Zuhörer glaubten, was Petrus ihnen sagte, und ließen sich taufen. Etwa dreitausend (der damals 40.000 - 100.000 und mehr) feiernden Menschen wurden an diesem Tag in die Gemeinde aufgenommen. Alle in der Gemeinde ließen sich regelmäßig von den Aposteln im Glauben unterweisen und lebten in enger Gemeinschaft, feierten das Abendmahl4 und beteten miteinander. Eine tiefe Ehrfurcht vor Gott erfüllte sie alle. Er wirkte durch die Apostel viele Zeichen und Wunder. Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte ihn und half mit dem Geld denen, die in Not waren. Täglich kamen sie im Tempel zusammen und feierten in den Häusern das Abendmahl. In großer Freude und mit aufrichtigem Herzen trafen sie sich zu gemeinsamen Mahlzeiten. Sie lobten Gott und waren im ganzen Volk geachtet und anerkannt. Die Gemeinde wuchs mit jedem Tag, weil Gott viele Menschen rettete.

 

Aus dem Römerbrief, Kap. 12:

 

Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt (seit der Taufe = Paulus blickt auf die ersten 11 Kapitel zurück, wo er darlegt, wie sich Gott der Menschen annimmt, die sich in der Taufe mit ihm verbünden lassen), fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem ganzen Leben für Gott da zu sein. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist die angemessene Antwort auf seine Liebe.

Passt euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt. In der Vollmacht,1 die mir Gott als Apostel gegeben hat, warne ich euch: Überschätzt euch nicht, sondern bleibt bescheiden. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat. Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib Christi, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen. Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat jemand die Gabe, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden, dann muss dies mit der Lehre unseres Glaubens übereinstimmen. Wem Gott einen praktischen Dienst übertragen hat, der soll ihn gewissenhaft ausführen. Wer die Gemeinde im Glauben unterweist, soll diesem Auftrag gerecht werden. Wer andere ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer beauftragt ist, die Armen zu versorgen, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein. Wer Kranke und Alte zu pflegen hat, der soll es gern tun. Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen. Bewältigt eure Aufgaben mit Fleiß, und werdet nicht nachlässig. Lasst euch ganz von Gottes Geist durchdringen, und dient Gott, dem Herrn. Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt. Seid standhaft, wenn ihr verfolgt werdet. Und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen. Helft anderen Christen, die in Not geraten sind, und seid gastfreundlich!... Lasst euch nicht vom Bösen überwinden, das euch in der Welt begegnet, sondern überwindet das böse mit Gutem!