Der folgende Text entstand in meiner Vorbereitung auf das Thema Taufe Jesu, das ich mit Mitarbeiterinnen unseres St. Katharinen- kindergartens besprechen und für unsere Kindergartenkinder für einen Gottesdeinst entwickeln möchte. Dabei geht es erst im letzten Schritt um Vorüberlegungen, wie eine umfangreiche Thematik mit z. T. hoher Theologie für Kinder umgesetzt werden kann:
Was bedeutet die Taufe und wie kann man Kindern zumindest das Wesentliche davon erschließen?
Hinführung zum Thema
Was ist eigentlich der Sinn von Kirche und Kirchengemeinde? - Ein Gleichnis dazu
(Diese Hinführung ist aus dem Gleichnamigen Abschnitt auf der Hompage übernommen)
Es war einmal eine Gitarrensaite, die sagte sich: „Phhh! Ich bin doch nicht blöd! Ich lass mich doch nicht einspannen, schon gar nicht in der Nähe der schräg klingenden H-Saite und der fetten E-Saite! Nee, ich will mich entspannen! Und so rollte die Gitarrensaite sich gemütlich zusammen und entspannte sich und entspannte und entspannte, tagein, tagaus. Es dauerte aber gar nicht lange, da kam in ihr ein merkwürdiges, negatives Gefühl auf, für das sie zunächst kein Wort fand. Was war es bloß, das in ihr Unbehagen auslöste? Sie überlegte – und – plötzlich wusste sie es: Bedeutungslosigkeit! Das, was in ihr rumorte, es war das Gefühl der Bedeutungslosigkeit. Aber – der alte, weise Gitarrenspieler, der die Saite schon lange beobachtete und kannte und suchte, redete ihr gut zu: „Wenn du wüsstest, was für Musik in dir steckt!“ „M-M-Musik?“, stotterte die Saite, „In mir? In mir ollem Drahtseil?“ Der Gitarrenspieler aber redete ihr weiterhin gut zu. Und seine Stimme rührte sie tief an. Sie fasste erst zögernd, dann aber immer mutiger und neugierig Vertrauen zu ihm. Sie ließ es zu, dass er sie in seine Hände nahm und – dann behutsam genau in der Nähe der schräg klingenden H-Saite und nahe der fetten E-Saite in seine alte Gitarre einspannte. Dann begann er die Saite vorsichtig und mit seinem unglaublich feinen Gehör und Gespür für ihren Ton zu stimmen. Und – o Wunder – weil er ein Meister war, fand er genau ihren Ton! Er begann dann, unglaublich schön, auf der Gitarre zu spielen. Die Menschen, die es hörten, mussten bei einem Lied lachen und tanzen, bei dem anderen ergriffen weinen. Der Meister war überglücklich – denn er hatte endlich die ihm noch fehlende Saite gefunden. Die Gitarre war froh, denn sie klang nun erst vollkommen. Aber unbeschreiblich glücklich, ja, am glücklichsten war die Gitarrensaite selbst, denn: Eingespannt und bestimmt, hatte sie endlich, endlich ihre Be-Stimmung gefunden. und vor lauter Freude darüber hätte sie beinahe gar nicht bemerkt, dass das Gefühl der Bedeutungslosigkeit verschwunden war...
Ohne Bild gesprochen: Die Saiten sind du und ich. Die alte Gitarre ist die Gemeinschaft aller, die wirklich Christen sein möchten. Sie wird nicht auf Sympathie gegründet. Manche in einer Kirchengemeinde scheinen uns evtl. sogar wenig sympathisch zu sein. Christliche Gemeinschaft hat ihren Grund und ihren Sinn in dem Auftrag Gottes, seine Melodien der Liebe in der Welt zu Gehör zu bringen. Der Gitarrenspieler ist Gott. Der Moment der Einspannung in die Gitarre ist die Taufe und das bewusste Ja-Wort meinerseits, das ER mein Meister sein darf (vgl. Matthäusevangelium 28,16-20). Gott zwingt uns nicht. Er lädt uns, uns gut zuredend, ein, seine geliebten Kinder und seine Mitarbeiter/innen zu werden. In der ev.-luth. "Fraktion" seiner Gemeinde aller Getauften auf Erden geschieht Gottes Adoption von Menschen als seinen Kindern durch die Taufe meistens, aber nicht nur schon der Kinder und durch das Ja-Wort zu einem Leben mit und für Gott bei der Konfirmation, auf das hin Gott durch den Pastor/die Pastoren samtKirchenvorstand den jungen Erwachsenen in sein selbstverantwortliches Leben als Christin oder Christ einsegnet. Wir folgen dabei dem alten Wort Gottes 1.Mose 12,2: "Ich will dich segnen und du solst ein Segen sein" und dem Vorbild von Eisnegnungen im Neuen Testament (vgl. z. B. 1.Timotheusbreif 4,14; 2.Tim 1,6-8). Der Vorgang des Stimmens der "Saite" ist das Lernen der Worte Jesu nach dem Bundschluss mit Gott (am besten schon mit Gebet und Kinderbibel beginnend, bes. nochmals im Konfirmandenunterricht, aber eigentlich lebenslang) und dann das Umsetzen der Worte Jesu mit den persönlichen Begabungen und Ideen in tatkräftige Liebe, vor allem nach den Leitlinien der Bergpredigt (vgl. Matthäusevangelium 5-7). Jede und jeder ist da mit einem ganz eigenen "Ton" beschenkt, der der "Gitarre" Gottes nicht fehlen darf. Nur Gott kann diesen Ton und klang finden und in einer Ortsgemeinde, im Nehmen und Geben, im aufeinander Hören und miteinander Beten und Beraten der Gemeindeglieder zum klingen bringen. Unser "Ton" entfaltet sich durch unseren Glauben/unser Vertrauen zu ihm, durch unsere Liebe, durch unsere Hoffnung, die wir dort einbringen, wo Gott uns einspannt in der Gemeinde und in der Welt und Schöpfung.
Der höchste Sinn des Lebens, sagt Jesus, ist ein Leben im Dreiklang: "Liebe Gott von ganzem Herzen und mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft und Hingabe und deinen nächsten Mitmenschen wie dich selbst (Markusevangelium, Kap. 12, Verse 28-34).
Ich bin evangelisch als Baby getauft woren, hatte dann einen kurzfristigen "Karriereknick" im Leben nach dem Konfirmandenunterricht, wie so viele, wurde dann aber von liebevollen und höchst aktiven Senioren samt Pastorenehepaar erneut für ein Leben mit Gott gewonnen und "porbiere" dies seit 30 Jahren "aus". Ich habe nichts gefunden, was das Leben reicher macht, als im Dreiklang zu leben: Liebe Gott, deinen Nächsten, dich selbst. Wer nur sich selbst liebt, ist Egoist. Wer nur den Nächsten liebt, hat ein Helfersyndrom und endet im Burmnout, benutzt vermutlich andere, denen er hilft nur, um sich (aufgrund mangelnden Selbstwertgefühls?) gut zu fühlen o. ä. Und wer nur für Gott da ist, ist ein religiöser Fanatiker, vor dem uns Gott bewahre! Aber mit eigenen Ideen, Begabungen und Möglichkeiten die Mitte oder das ausgewogene Gleichgewicht zwischen den drei Polen Gott - Mitmenschen und -geschöpfen - sich selbst in der Liebe zu finden, anzustreben, zu verwirklichen, indem ich lobe, zärtlich bin, helfe, vergebe, zuhöre, tröste, Frieden stifte, Zeit mit jemandem verbringe, Geschenke mache, Gerechtigkeit anstrebe, der Natur beistehe oder, oder, oder und in allem Gott Freude machen möchte und Ehre bei den Menschen - das ist Leben mit Tiefgang und mit vielen einmaligen Begegnungen, das ist sinnvolles Leben jeden Tag. Liebe leidet zwar immer auch mit anderen und für andere oder auch an anderen, die meine Vergebung brauchen, wei ich die Vergebung anderer und Gottes brauche, aber: selbst solches Leid findet zu einem Licht hin, das der nie kennen lernt, der nur für sich lebt. (Vgl. den jubelden Erfahrungssatz bzw. das Gebet im Rückblick eines langjährig mit und für Gott lebenden Menschen in Psalm 36,6-10: "HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie die große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Tieren. Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.").
Eine Kerze kann sich schonen und so bleiben, wie sie ist. Aber sie gibt sich selbst her, wenn sie ist, wofür sie geschaffen wurde: helles, warmes, romantisches Licht. Eine Gitarrensaite bleibt sinnlos stumm, wenn sie "entspannt" nicht von einem Meister gestimmt und gespielt wird, und dies im Zusammenspiel mit anderen "Saiten", auch wenn sie sich dabei abnutzt... Ich gebe mich geliebt in den Dreiklang der Liebe hin, lasse mich einspannen, bringe meinen besonderen Ton und Klang ein und vertraue darauf, dass die Liebe Gottes, die mich zu ihrem Lied machte, mich am Ende wieder in sich aufnimmt, wenn meine Töne verklungen sind bzw. auf Erden in denen nach mir sogar eine Weile noch nachklingen. Und dann freue ich mich schon auf Gottes Konzert und Feier in der Ewigkeit - vgl. Lk 15 und Mt 25,14-30 und Johannes 16, wo Jesus uns ein wahnsinns Fest und vollkommene Freude vorhersagt, allen, die sich "einspannen" ließen).
Im Grunde ist der Taufbund Gottes mit Menschen und ihre Antwort darauf in Glauben und Liebe der beginn der Erfüllung von Träumen Gottes für erneutes gemeinsames Glück mit uns. Gottes Träume Gottes vom Gemeinsamen Glück durften die Propheten im AT schon in seinem Namen verkündigen. Taufe ist der Beginn der Erfüllung dieser alten Verheißungen Gottes (AT-Grundlagen):
Zum Beispiel durch Ezechiel (Hesekiel) weissagte Gott in Ez 36,21-27:
„Es tut mir Leid um meinen heiligen Namen, den mein Volk Israel entheiligte unter den Menschen, die mich nicht kennen, wohin sie auch kamen. Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entheiligt habt unter den Heiden, wohin ihr auch gekommen seid. Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Und die Heiden sollen erfahren, dass ich der HERR bin, spricht Gott der HERR, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, dass ich heilig bin. Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen, und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.
Auch Jeremja weissagte in Jer 31,31-34:
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, spricht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
II. Mit Jesus beginnt Gott, den angekündigten „neuen Bund“ mit Juden und dann auch Nichtjuden durch die Taufe zu schließen, beginnt „reines Wasser über Menschen zu sprengen, damit sie rein werden von Übeltaten und selbstgemacht falschen Gottesvorstellungen – Taufe im NT
Mt 3,13-4,11 (Matthäus/Levi (?), der Jude Matthäus, der nach dem Willen Gottes fragt):
Um diese Zeit kam Jesus von Galiläa her an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. Johannes versuchte, ihn davon abzubringen, und sagte: »Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir?« Aber Jesus antwortete: »Zögere nicht, mich zu taufen! Das ist es, was wir jetzt tun müssen. So eröffnen wir den Weg, auf dem der Wille Gottes ohne Abstriche erfüllt wird.« Da gab Johannes nach. Sobald Jesus getauft war, stieg er aus dem Wasser. Da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sagte: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.«
Danach führte der Geist Gottes Jesus in die Wüste, wo er vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. Nachdem er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, war er hungrig. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass die Steine hier zu Brot werden!« (= Verdrehung der ersten Bitte des Vaterunsers für unser: Brot ohne Gott, den Vater des Levbens, haben wollen) Jesus antwortete: »In den Heiligen Schriften steht: Der Mensch lebt nicht nur von Brot; er lebt von jedem Wort, das Gott spricht.« Darauf führte der Teufel ihn in die Heilige Stadt, stellte ihn auf den höchsten Punkt des Tempels und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hinunter; denn in den Heiligen Schriften steht: Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken und sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt.« (= Verdrehung der zweiten Bitte des Vaterunsers für uns Menschen: Religion und direkter Kontakt mit Gott ohne den Weg über seine Vergebung und Gott als unser Diener, nicht wir als seine Diener) Jesus antwortete: »In den Heiligen Schriften heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern.« Zuletzt führte der Teufel Jesus auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt in ihrer Größe und Pracht und sagte: »Dies alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.« (= Verdrehung der dritten Bitte des Vaterunsers für uns Menschen: Politik ohne Gottes Regierung und Hilfe als bloße Machtpolitik) Da sagte Jesus: »Weg mit dir, Satan! In den Heiligen Schriften heißt es: Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst.« Darauf ließ der Teufel von Jesus ab, und Engel kamen und versorgten ihn.
Mk 1,9-13 (Markus (?), der Neffe eines Fischers Petrus und Schüler/Begleiter des Paulus von Röm 8: „alle Kreaturen“ brauchen die Erlösung von der Vergänglichkeit):
Zu dieser Zeit geschah es: Jesus kam aus Nazaret in Galiläa zu Johannes und ließ sich von ihm im Jordan taufen. Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sagte zu ihm: »Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt.« Gleich danach trieb der Geist Gottes Jesus in die Wüste. Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan auf die Probe gestellt. Er lebte mit den wilden Tieren zusammen, und die Engel Gottes versorgten ihn. Vgl. „alle Kreatur“ in Mk 16,15f! Als eine Thema-Klammer um das Evangelium)
Lk 3,21-23... + 4,1-14 (Der Nichtjude Lukas (?), der von Paulus gelernt hat, dass erst das Volk Gottes, die Juden, aber ebenso alle Menschen von Gott mit der Taufe angenommen werden – seine Botschaft: “Einer von uns und für uns – zuerst Jude, aber ebenso „verwandt“ mit allen Adamskindern: der heruntergekommene Gott, Mensch gewordener Bruder, Messias der Juden, Retter und Herr aller Menschen/Adamskinder“):
Zusammen mit dem ganzen Volk (Israel) hatte auch Jesus sich taufen lassen. Gleich darauf, während er betete, öffnete sich der Himmel. Der Heilige Geist kam sichtbar auf ihn herab, anzusehen wie eine Taube. Und eine Stimme sagte vom Himmel her: »Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt.«Als Jesus sein Werk begann, war er etwa dreißig Jahre alt. Er galt als (Jude) als Sohn
Josefs. Josef war ein Sohn Elis usw. ... bis Jakob, Isaak, Abraham,
(und als „einer für alle Menschen“ als Nachkomme von denen vor Israel:)
Terach, Nahor usw. ... bis Adam - und Adam stammte von Gott.
Lukas lässt sodann beim Versuchungsbericht den jüdischen Tempel zunächst weg, der eben für ihn als Nichtjude wie für seinen Nichtjüdischen Adressaten, Theophilos, nie der Ort war und sein wird, an dem Gott und Menschen über Priester und Opferkult/Vergebung in Kontakt sind. Alle Menschen interessiert Brot und Politik. Der Tempel wird nur als drittes erwähnt, weil er als heilsgeschichtliches Wissen für Nichtjuden bedeutsam bleibt: Da war mal der Ort Gottes in Israel. Schon der 12-jährige Jesus aber spricht nicht mehr ausdrücklich vom „Tempel“ als „Haus Gottes“, sondern allgemeiner „ich muss sein in dem, was meines Vaters ist“):
Vom Heiligen Geist erfüllt, ging Jesus vom Jordan weg. Vierzig Tage lang wurde er vom Geist in der Wüste umhergetrieben und vom Teufel auf die Probe gestellt. Die ganze Zeit hindurch aß er nichts, sodass er schließlich sehr hungrig war. Da sagte der Teufel zu ihm: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch diesem Stein hier, dass er zu Brot wird!« Jesus antwortete: »In den Heiligen Schriften steht: Der Mensch lebt nicht nur von Brot.« Darauf führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm auf einen Blick alle Reiche der Welt und sagte: »Ich will dir die Macht über alle diese Reiche in ihrer ganzen Größe und Pracht geben. Sie ist mir übertragen worden und ich kann sie weitergeben, an wen ich will. Alles soll dir gehören, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.« Aber Jesus sagte: »In den Heiligen Schriften heißt es: Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst!« Dann führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn auf den höchsten Punkt des Tempels und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hinunter; denn in den Heiligen Schriften steht: Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken, dass sie dich beschützen. Und: Sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt.«
Jesus antwortete ihm: »Es heißt in den Heiligen Schriften auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern.« Als der Teufel mit all dem Jesus nicht zu Fall bringen konnte, ließ er ihn vorläufig in Ruhe.
Wichtig bei allen drei Texten: Wie Jesus, so werden alle Getauften nicht ins Paradies hineingetauft, sondern vom Geist Gottes in eine Welt jenseits von Eden geleitet. In dieser, unserer Welt müssen sie auch durch Wüstenzeiten und Anfechtungen gehen, um den Auftrag Gottes zu erfüllen, wo gelitten und Gottes Wille mit Füßen getreten wird. Von diesem Auftrag erfahren wir u. a. mehr von Paulus im Auftrag Jesu Christi im Römerbrief: Taufe befreit demnach zu einem neuen Leben mit Gott, aber dadurch auch zu einem ganz neuen, anderen Lebenssinn Glaube, Hoffnung, Liebe und schweißt alle getauften Menschen wie ein Körper zusammen, nämlich zur Gemeinde Jesu, dem „Leib Christi“:
Röm 6,3-14 und 12,1-13,14:
Ihr müsst euch doch darüber im Klaren sein, was bei der Taufe mit euch geschehen ist. Wir alle, die »in Jesus Christus hinein« getauft wurden, sind damit in seinen Tod hineingetauft, ja hineingetaucht worden. Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen mit ihm begraben. Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen. Denn wenn wir mit seinem Tod verbunden wurden, dann werden wir auch mit seiner Auferstehung verbunden sein. Das gilt es also zu begreifen: Der alte Mensch, der wir früher waren, ist mit Christus am Kreuz gestorben. Unser von der Sünde beherrschtes Ich ist damit tot und wir müssen nicht länger Sklaven der Sünde sein. Denn wer gestorben ist, kann nicht mehr sündigen; er ist von der Herrschaft der Sünde befreit. Wenn wir nun mit Christus gestorben sind, werden wir - davon sind wir überzeugt - auch zusammen mit ihm leben. Wir wissen ja, dass Christus vom Tod auferweckt wurde und nie mehr stirbt. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Mit seinem Tod hat Christus der Sünde ein für alle Mal gegeben, was sie zu fordern hat; mit seinem Leben aber gehört er Gott. Genauso müsst ihr von euch selbst denken: Ihr seid tot für die Sünde, aber weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, lebt ihr für Gott. Lasst also nicht zu, dass euer sterblicher Leib von der Sünde beherrscht wird. Gehorcht nicht seinen Begierden! Stellt eure Glieder und alle eure Fähigkeiten nicht länger in den Dienst der Sünde, die sie als Waffen gegen das Gute benutzt. Stellt euch vielmehr in den Dienst Gottes als Menschen, die gewissermaßen schon von den Toten auferstanden sind, damit Gott eure Glieder und Fähigkeiten als Waffen im Kampf für das Gute gebrauchen kann. Die Sünde wird nicht Herr werden über euch! Denn ihr lebt nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade...
Brüder und Schwestern, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt (und in der Taufe euch angenommen) hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem er Freude hat. Das ist für euch der »vernunftgemäße« Gottesdienst. Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist. In der Vollmacht, die Gott mir als Apostel gegeben hat, wende ich mich an jeden Einzelnen von euch. Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Durch den Glauben hat jeder von euch seinen besonderen Anteil an den Gnadengaben bekommen. Daran hat jeder den Maßstab, nach dem er sich einschätzen soll. Denkt an den menschlichen Leib: Er bildet ein lebendiges Ganzes und hat doch viele Teile, und jeder Teil hat seine besondere Funktion. So ist es auch mit uns: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein unteilbares Ganzes; aber als Einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit ihrer besonderen Funktion. Wir haben ganz verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade zugeteilt hat. Einige sind befähigt, Weisungen für die Gemeinde von Gott zu empfangen; was sie sagen, muss dem gemeinsamen Bekenntnis entsprechen. Andere sind befähigt, praktische Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen; sie sollen sich treu diesen Aufgaben widmen. Wer die Gabe hat, als Lehrer die Gemeinde zu unterweisen, gebrauche sie. Wer die Gabe hat, andere zu ermahnen und zu ermutigen, nutze sie. Wer Bedürftige unterstützt, soll sich dabei nicht in Szene setzen. Wer in der Gemeinde eine Verantwortung übernimmt, soll mit Hingabe bei der Sache sein. Wer sich um Notleidende kümmert, soll es nicht mit saurer Miene tun. Die Liebe darf nicht geheuchelt sein. Verabscheut das Böse, tut mit ganzer Kraft das Gute! Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern, und ehrt euch gegenseitig in zuvorkommender Weise. Werdet im Eifer nicht nachlässig, sondern lasst euch vom Geist Gottes entflammen. Dient in allem Christus, dem Herrn. Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung, bleibt standhaft in aller Bedrängnis, lasst nicht nach im Gebet. Sorgt für alle in der Gemeinde, die Not leiden, und wetteifert in der Gastfreundschaft. Wünscht denen, die euch verfolgen, Gutes. Segnet sie, anstatt sie zu verfluchen. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Traurigen.
Seid alle miteinander auf Einigkeit bedacht. Strebt nicht hoch hinaus, sondern haltet Gemeinschaft mit den Verachteten. Verlasst euch nicht auf eure eigene Klugheit. Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können. So weit es möglich ist und auf euch ankommt, lebt mit allen in Frieden. Nehmt keine Rache, holt euch nicht selbst euer Recht, meine Lieben, sondern überlasst das Gericht Gott. Er sagt ja in den Heiligen Schriften: »Ich bin der Rächer, ich habe mir das Gericht vorbehalten, ich selbst werde vergelten.« Handelt vielmehr nach dem Wort: »Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Dann wird es ihm bald Leid tun, dein Feind zu sein.« Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gute!
Röm 13,7ff:
Gebt also jedem, was ihr ihm schuldig seid! Wem Steuern zustehen, dem zahlt Steuern, wem Zoll zusteht, dem zahlt Zoll. Wem Respekt zusteht, dem erweist Respekt, und wem Ehre zusteht, dem erweist Ehre.2 Bleibt niemand etwas schuldig - außer der Schuld, die ihr niemals abtragen könnt: der Liebe, die ihr einander erweisen sollt. Wer den Mitmenschen liebt, hat alles getan, was das Gesetz fordert. Ihr kennt die Gebote: »Brich nicht die Ehe, morde nicht, beraube niemand, blicke nicht begehrlich auf das, was anderen gehört.« Diese Gebote und alle anderen sind in dem einen Satz zusammengefasst: »Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.« Wer liebt, fügt seinem Mitmenschen nichts Böses zu. Also wird durch die Liebe das ganze Gesetz erfüllt. Macht Ernst damit - und das erst recht, weil ihr wisst, was die Stunde geschlagen hat! Es ist Zeit für euch, aus dem Schlaf aufzuwachen. Denn unsere endgültige Rettung ist nahe; sie ist uns jetzt näher als damals, als wir zum Glauben kamen. Die Nacht geht zu Ende, bald ist es Tag. Deshalb wollen wir alles ablegen, was zur Finsternis gehört, und wollen uns mit den Waffen des Lichtes rüsten. Wir wollen so leben, wie es zum hellen Tag passt. Keine Sauf- und Fressgelage, keine sexuellen Ausschweifungen, keine Streitigkeiten und Rivalitäten! Lasst Jesus Christus, den Herrn, euer ganzes Leben bestimmen, und hätschelt nicht eure alte selbstsüchtige Natur, damit die Begierden keine Macht über euch gewinnen.
III. Die Bedeutung der Taufe, aus AT und NT erschlossen
Nach dem Durchgang durch einige Bibeltexte kann man festhalten: Taufe ist...
... Gottes Wunsch und Wille nach einem Bund mit uns und ist Jesu Auftrag, alle dazu
einzuladen
... Einladung an alle Menschen zu einem neuen Bund mit dem dreieinigen Gott, weil Gott alle
gleich liebt
... Gottes Handeln, genauer: Gottes Adoption seiner Töchter und Söhne, wie er an seinem
Sohn, unserem Bruder und Herrn handelte
... Aufnahme Gottes in seine Liebe und Freude (Herrliches Beispiel Apg 8: Taufe eines
Ministers aus Äthiopien)
... Aufnahme in Gottes Familie, ein unersetzbar kostbarer Teil des Ganzen Körpers Christi
werden
... wissen, zu wem ich gehöre, wo ich zuhause bin und erwünscht und willkommen
... wissen, wer mich immer und am meisten liebt
... erste „Bewässerung“ Gottes meiner Lebensblume/Begabungen, die Gott dann mit seinem
Wort und Geist fortsetzen möchte und von Abendmahl zu Abendmahl von allem befreit,
was Wachstum aus der Verbindung mit Gott erneut zerstören möchte (So Röm 6-12)
... symbolische Reinwaschung von den negativen Vorgaben meiner Vorfahren. Eine neue
Macht, der Geist, die Liebe Gottes übernimmt in mir eine Art Kampf gegen die alten,
unfrei machenden Prägungen Adams und seiner Nachfahren (vgl. Gal 5 von 2,20 her).
Ohne „Rückfälle“ geht es nicht zum Himmel...
... „Reinwaschung“ bei Kindern: Gottes Zusage, mir zukünftig zu vergeben, wie ich vergebe
meinen Schuldigern, also mein Beistand zu sein im Ringen
um den Weg mit Gott zum Ziel.
Vgl. Martin Luther (in Anlehnung an Wikipedia, dort gut zusammengefasst):
Martin Luther... sah vom NT her in der Taufe die sichtbar gewordene Zusage Gottes, den Menschen um Christi willen die Sünde zu vergeben. Die Taufe ist ein Bund mit Gott. Der Täufling verspricht Gott, täglich der Sünde absterben zu wollen. Zunächst war das Taufwasser für Luther ein Symbol der Heilsgewissheit nur für den Täufling, erst im Kampf gegen die sogenannten „Schwärmer“ betonte auch er Heilsamkeit des Taufwassers. Aber ohne Glauben an Jesus Christus ist Taufwasser für Luther schlicht Wasser. Taufe ist für Luther kein einmaliges Geschehen, sondern bedarf täglicher geistlicher Wiederholung:
„Also ist die tägliche Umkehr („Buße“) nichts anders denn ein Wiedergang und Zutreten zur Taufe, dass man das wiederholt und treibt, so man zuvor angefangen und doch davon gelassen hat.“ (Martin Luther: Großer Katechismus, Der vierte Teil, Von der Taufe). hier sind wir bei der Kernbedeutung von Reformation angelangt: Re = Zurückbesinnung und Formation = sich immer neu nach dem Ursprung in Form bringen.
Taufe ist auch...
Nach der Taufe kam für Jesus keine relxte Zeit, sondern starker Kampf, Gott treu zu bleiben. Taufe ist Erlösung von dem Bösen, das uns ständig wieder vom Weg Gottes abbringen möchte, so, wie „Unkraut“ jedes Beet überwuchert, dass man nicht pflegt und so, wie eine Landschaft zur Monokultur wird mit immer weniger Artenreichtum, wenn der Mensch nicht für Vielfalt sorgen möchte oder: so, wie nur ein gutes Maß an Training den Körper fit hält und genügend Ruhezeiten, Musik, Kunst usw. die Seele lebendig erhält und wie nur fortwährende geistige Beschäftigung den Geist wach hält und wie ein aktives Training in Glaube, Hoffung und Liebe im Gebet, im Lesen und Umsetzen des Wortes Gottes, im Gemeindeleben und im Einsatz für Gottes Welt den Glauben wachsen und lebendig bleiben lässt.
IV. Ethik, verändertes Verhalten, das aus dem Bund mit Gott folgt oder - erblüht
Taufe ist nach allem bisher gesagten der Beginn der lebenslangen Schule Jesu, bei der niemand Meister werden kann, sondern es lebenslang um immer neue Hinkehr zu IHM als Meister und um die Umsetzung seiner Lehre geht, zugleich aber auch um immer neue Re-Formation, Abkehr von falschen Wegen:
Mt 28,18-20:
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, zu dem Jesus sie bestellt hatte. Als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, sie aber zweifelten. Jesus trat auf sie zu und sagte: »Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«
Je eher die Schule mit Jesus beginnt – Stichwort: im KiGa mit Gott groß werden – desto besser:
Mk 10,13-16:
Einige brachten Kinder zu Jesus, damit er sie segnete. Die Jünger aber wollten sie wegschicken. Als Jesus das merkte, wurde er zornig: "Lasst die Kinder zu mir kommen, und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt. Hört, was ich euch sage: Wer sich die neue Welt Gottes nicht wie ein Kind schenken lässt, dem bleibt sie verschlossen." Dann nahm er die Kinder in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
Taufe ist Rettung, Abkehr von falschen Wegen und Hinkehr zum Leben für Gott in guten Taten für alle Menschen – Tit 2,10b-3,8:
Mit allem, was sie tun, sollen sie der Lehre Gottes, unseres Retters, Ehre machen. Denn die rettende Gnade Gottes ist offenbar geworden, und sie gilt allen Menschen. Sie bringt uns dazu, dass wir dem Ungehorsam gegen Gott den Abschied geben, den Begierden, die uns umstricken, und dass wir besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben, als Menschen, die auf die beseligende Erfüllung ihrer Hoffnung warten und darauf, dass unser großer Gott und Retter Jesus Christus in seiner Herrlichkeit erscheint. Er hat sein Leben für uns gegeben, um uns von aller Schuld zu befreien und sich so ein reines Volk zu schaffen/zu reinigen, das nur ihm gehört und alles daran setzt, das Gute zu tun... dass sie sich der Regierung und den staatlichen Behörden bzw. ihrer Ordnung unterzuordnen/einfügen. Sie sollen ihnen gehorchen und das heißt: bereit sein, bei allem Guten mitzuwirken. Ermahne sie, über niemand schlecht zu reden und nicht zu streiten, sondern friedfertig zu sein und allen Menschen freundlich zu begegnen. [Ab hier werden u. a. Weissagungen Ezechiels/Hesekiels aufgenommen, wie zuvor schon beim Stichwort sich ein Volk „reinigen“] Wir wollen nicht vergessen, dass wir selbst früher unverständig und ungehorsam waren. Wir waren vom rechten Weg abgeirrt und wurden von allen möglichen Wünschen und Leidenschaften beherrscht. Wir lebten in Bosheit und Neid, waren hassenswert und hassten uns gegenseitig. Aber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters. Wir selbst hatten keine guten Taten vorzuweisen, mit denen wir vor ihm hätten bestehen können. Nein, aus reinem Erbarmen hat er uns gerettet durch das Bad der Taufe - das Bad, in dem wir zu einem neuen Leben geboren wurden, erneuert durch den Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter. Durch dessen Gnade können wir vor Gott als gerecht bestehen, und darum sind wir auch eingesetzt zu Erben des ewigen Lebens, auf das wir nun hoffen dürfen. Diese Botschaft ist wahr und vertrauenswürdig. Ich erwarte, dass du mit Nachdruck für sie eintrittst und sie weitergibst. Du musst darauf hinwirken, dass alle, die zum Glauben an Gott gekommen sind, sich ernsthaft darum bemühen, das Gute zu tun. Das ist recht und bringt den Menschen Nutzen.
Taufe ist ebenso Auftrag Jesu, dass Gute, das ich dadurch empfangen habe (Kind Gottes werden, zu Gott als Vater beten dürfen, Gemeindeglied/Schwester/Bruder sein dürfen, den Heiligen Geist empfangen, der mir die Bibel als Gottes Wort für meinen Alltag erschließt und mich immer wieder auf Gott, den Vater und Sohn hinweist, zu ihm hin- oder zurückführt, gerade auch in Anfechtungen wie den Wüstenzeiten Jesu nach der Taufe, die wir auch kennen, wenn der Zweifel übergroß wird und scheinbar nichts mehr geht...), nicht der Welt und Schöpfung verschweige oder vorenthalte:
Mt 18,19-20:
Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«
Mk 16,15-16:
Geht in die ganze Welt und verkündet die Gute Nachricht allen Kreaturen Gottes! Wer zum Glauben kommt und sich taufen lässt, wird gerettet. Wer nicht glaubt, den wird Gott verurteilen.
Begründung – z. B. aus Röm 8:
Ihr aber seid nicht mehr von eurer eigenen Natur bestimmt, sondern vom Geist, so gewiss der Geist Gottes in euch Wohnung genommen hat. Wer diesen Geist - den Geist von Christus - nicht hat, gehört auch nicht zu ihm. Wenn nun also Christus durch den Geist in euch lebt, dann bedeutet das: Euer Leib ist zwar wegen der Sünde dem Tod verfallen, aber der Geist erfüllt euch mit Leben, weil Christus die Sünde besiegt hat und ihr deshalb bei Gott angenommen seid. Mehr noch: Der Geist, der in euch lebt, ist ja der Geist dessen, der Jesus vom Tod auferweckt hat. Dann wird derselbe Gott, der Jesus Christus vom Tod auferweckt hat, auch euren todverfallenen Leib lebendig machen. Das bewirkt er durch seinen Geist, der schon jetzt in euch lebt. Brüder und Schwestern! Wir stehen also nicht mehr unter dem Zwang, unserer selbstsüchtigen Natur zu folgen. Wenn ihr nach eurer eigenen Natur lebt, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber in der Kraft des Geistes euren selbstsüchtigen Willen tötet, werdet ihr leben.6 Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, die sind Gottes Söhne und Töchter. Der Geist, den Gott euch gegeben hat, ist ja nicht ein Sklavengeist, sodass ihr wie früher in Angst leben müsstet. Es ist der Geist, den ihr als seine Söhne und Töchter habt. Von diesem Geist erfüllt rufen wir zu Gott: »Abba! Vater!« So macht sein Geist uns im Innersten gewiss, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben, und das heißt: wir bekommen teil am unvergänglichen Leben des Vaters, genauso wie Christus und zusammen mit ihm. Wie wir mit Christus leiden, sollen wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen. Ich bin überzeugt: Was wir in der gegenwärtigen Zeit noch leiden müssen, fällt überhaupt nicht ins Gewicht im Vergleich mit der Herrlichkeit, die Gott uns zugedacht hat und die er in der Zukunft offenbar machen wird. Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf den Tag, an dem die Kinder Gottes vor aller Augen in dieser Herrlichkeit offenbar werden.
Denn alles Geschaffene ist der Sinnlosigkeit ausgeliefert, versklavt an die Vergänglichkeit, und das nicht durch eigene Schuld, sondern weil Gott es so verfügt hat. Er gab aber seinen Geschöpfen die Hoffnung, dass auch sie eines Tages von der Versklavung an die Vergänglichkeit befreit werden und teilhaben an der unvergänglichen Herrlichkeit, die Gott seinen Kindern schenkt. Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis jetzt noch stöhnt und in Wehen liegt wie eine Frau bei der Geburt. Aber auch wir selbst, die doch schon als Anfang des neuen Lebens - gleichsam als Anzahlung - den Heiligen Geist bekommen haben, stöhnen ebenso in unserem Innern. Denn wir warten sehnsüchtig auf die volle Verwirklichung dessen, was Gott uns als seinen Kindern zugedacht hat: dass unser Leib von der Vergänglichkeit erlöst wird. Wir sind gerettet, aber noch ist alles Hoffnung. Eine Hoffnung, die sich schon sichtbar erfüllt hat, ist keine Hoffnung. Ich kann nicht erhoffen, was ich vor Augen habe. Wenn wir aber auf etwas hoffen, das wir noch nicht sehen können, dann heißt das, dass wir beharrlich danach Ausschau halten.
Aber ebenso wie wir seufzt und stöhnt auch der Geist Gottes, der uns zu Hilfe kommt. Wir sind schwache Menschen und unfähig, unsere Bitten in der rechten Weise vor Gott zu bringen. Deshalb tritt sein Geist für uns ein mit einem Stöhnen, das sich nicht in Worte fassen lässt. Und Gott, vor dem unser Innerstes offen liegt, weiß, was sein Geist in unserem Innern ihm sagen will. Denn so, wie es vor Gott angemessen ist, legt er Fürsprache ein für die, die Gott als sein Eigentum ausgesondert hat. Was auch geschieht, das eine wissen wir: Für die, die Gott lieben, muss alles zu ihrem Heil dienen. Es sind die Menschen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat. Sie alle, die Gott im Voraus ausgewählt hat, die hat er auch dazu bestimmt, seinem Sohn gleich zu werden. Nach dessen Bild sollen sie alle gestaltet werden, damit er der Erstgeborene unter vielen Brüdern und Schwestern ist.
V. Weiterführende Zusammenfassung bis hierher:
Theologische Vorgaben:
Taufe ist Gottes Traum vom Glück, Annahme von Menschen, wiederaufbau einer zerstörten Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen und zwischen Menschen und Menschen. Menschen werden aus negativen Prägungen / „Kindschaften“ befreit für Gott und Gemeindeleben als Gottes Adoptivkinder [Bsp. Aufschub einer Taufe, weil die Eltern das Kind bewusst nach seinem für viel Geld erstellten Horoskop und als als „Kind der sterne“ großziehen wollten und sich ganz klar gegen das erste Gebot entschieden]. Kinder haben das Recht, immer und überall mit dem Vater zu sprechen, der sie wie eine Mutter liebt.
Gemeindebild:
Untereinander werden Getaufte als Kinder Gottes Geschwister, ja, sie werden so eng mit Jesus und miteinander verbunden, dass sie ein „Leib Christi“ sind, an dem kein Glied überflüssig ist, aber jedes gebraucht wird (röm 12; vgl. 1.Kor 12). Alle sind Gott gleich kostbar und ihm gleichnahe. Hierarchie ist dem NT fremd. Taufe sagt: Jede und jeder Getaufte ist begabt: Einer für uns alle, alle für den einen.
Ethik
Daher ist Taufe auch der beginn der Schule Jesu, NT in die Tat umsetzen: Wir lernen von ihm, Taufe und Glaube dorthin zu bringen, wo der Zweifel quält, Hoffnung in Zuversicht auf Gottes Zukunft verwandeln, wo Mutlosigkeit drückt, Trost bringen, wie wir getröstet werden, Barmherzigkeit üben Liebe üben (= Mitleid mit helfenden Händen dran), wo ihre Gegenteile Gleichgültigkeit und Hass regieren, Gerechtigkeit Gottes in ungerechter Welt aufrichten, Frieden durch Vergebung vermehren und durch Versöhnung ermöglichen. Und dies alles immer zuerst für die Mitchristen, weil nur eine starke Mannschaft auch gemeinsam dasselbe optimal für die Nichtchristen und Geschöpfe in die Welt einbringen kann. Vgl. etwa Gal 6,1-10.
Daraus folgen u. a. kritische Impulse gegen eine entmündigte Pastoren- anstatt einer müdigen Beteiligungskirche und gegen ein magisches Verständnis von Taufe:
Pastorenkirche oder die derzeitige Entmündigung der Ortsgemeinden und Kirchenvorstände durch die Nordkirchenerrichtung und Dienste und Werke ist das absolute Gegenteil von dem, was Jesus wollte. Jesus und die Apostel weigerten sich z. B. darum, selbst zu taufen oder tauften nur im Notfall, z. B. in der Erstmissionssituation, zwei, drei Leute. Ansonsten sollten dies alle Christen tun. Ebenso war es mit dem Abendmahl = ständig nötige Beziehungspflege nach der Taufe wie in jeder Freundschaft und Ehe: Im NT feierten das Abendmahl alle Christen, auch ohne Pastoren und Apostel usw... Übrigens: Im NT gab es keinen Formularkrieg um die Taufe und auch keine Datenbankenverwaltung usw. Da glaubte und vertraute man einfach J
VI. Wichtige Texte für das, was mit einem Menschen passiert, der von Jesus in die Familie Gottes aufgenommen wird, auch wenn er noch nicht getauft ist oder nicht mehr getauft werden kann (vgl. auch Mk 16,15-16: Glaubensbeziehung, nicht der Taufakt ist das entscheidende! contr. „Taufe“ und „Abendmahl“ des Atahualpa oder „Taufe“ der Sachsen durch Karl den Großen, contr frühere Praxis der Kirche, ungetaufte Babys nicht kirchlich zu beerdigen):
Lk 15:
Eines Tages waren wieder einmal alle Zolleinnehmer und all die anderen, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, bei Jesus versammelt und wollten ihn hören. Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer murrten und sagten: »Er lässt das Gesindel zu sich! Er isst sogar mit ihnen! Da erzählte ihnen Jesus folgende Gleichnisse:
(a) »Stellt euch vor, einer (= Gott) von euch hat hundert Schafe und eines davon verläuft sich. Lässt er dann nicht die neunundneunzig allein in der Steppe weitergrasen und sucht das verlorene so lange, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, dann freut er sich, nimmt es auf die Schultern und trägt es nach Hause. Dort ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden! Ich sage euch: Genauso ist bei Gott im Himmel mehr Freude über einen Sünder, der ein neues Leben anfängt, als über neunundneunzig andere, die das nicht nötig haben.
(b) »Oder stellt euch vor, eine Frau (= Gott) hat zehn Silberstücke und verliert eins davon. Zündet sie da nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht in allen Ecken, bis sie das Geldstück gefunden hat? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Silberstück wiedergefunden! Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt.«
(c) Jesus erzählte weiter: »Ein Mann (= Gott) hatte zwei Söhne. Der jüngere (= der „Abschaum“ an Jesu Tisch, der Ältere = die über Jesu Tischgenossen bzw. seine Annahme dieser murrenden Frommen) sagte: Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht! Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf. Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles. Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht. Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon. Endlich ging er in sich und sagte: Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger. Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst! So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. Vater, sagte der Sohn, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein! Aber der Vater rief seinen Dienern zu: Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe! Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen!
Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden. Und sie begannen zu feiern. Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er das Singen und Tanzen. Er rief einen der Diener herbei und fragte ihn, was denn da los sei. Der sagte: Dein Bruder ist zurückgekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat. Der ältere Sohn wurde zornig und wollte nicht ins Haus gehen. Da kam der Vater heraus und redete ihm gut zu.
Aber der Sohn sagte zu ihm: Du weißt doch: All die Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet, nie war ich dir ungehorsam. Was habe ich dafür bekommen? Mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte.
Aber der da, dein Sohn, hat dein Geld mit Huren durchgebracht; und jetzt kommt er nach Hause, da schlachtest du gleich das Mastkalb für ihn. Mein Sohn, sagte der Vater, du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe. Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot und ist wieder am Leben. Er war verloren und ist wiedergefunden.«
Lk 23,33-43:
Als sie zu der Stelle kamen, die »Schädel« genannt wird, nagelten die Soldaten Jesus ans Kreuz und mit ihm die beiden Verbrecher, den einen links von Jesus, den anderen rechts. Jesus sagte: »Vater, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.« Dann losten die Soldaten untereinander seine Kleider aus. Das Volk stand dabei und sah bei der Hinrichtung zu. Die Ratsmitglieder verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen; jetzt soll er sich selbst helfen, wenn er wirklich der ist, den Gott uns zum Retter bestimmt hat!« Auch die Soldaten machten sich lustig über ihn. Sie gingen zu ihm hin, reichten ihm Essig und sagten: »Hilf dir selbst, wenn du wirklich der König der Juden bist!« Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht: »Dies ist der König der Juden.« Einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, beschimpfte ihn: »Bist du denn nicht der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!« Aber der andere wies ihn zurecht und sagte: »Nimmst du Gott immer noch nicht ernst? Du bist doch genauso zum Tod verurteilt wie er, aber du bist es mit Recht. Wir beide leiden hier die Strafe, die wir verdient haben. Aber der da hat nichts Unrechtes getan!« Und zu Jesus sagte er: »Denk an mich, Jesus, wenn du deine Herrschaft antrittst!« Jesus antwortete ihm: »Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.«
VII. Fazit:
Jesus: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird von Gott gerettet. Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk 16,15-16) Aber dabei den Unterschied des Gerichtes Gottes über gläubige Christen einerseits = Mt 25,1-30 und andererseits über die „Heidenvölker“, also über Menschen, die Jesus auf Erden nie kannten und dennoch so an Gott glaubten und für ihn da waren bzw. für die schwachen und hilfsbedürftigen Geschwister Jesu, wie sie es nach bestem Wissen und Gewissen taten = Mt 25,31-46.
Daher tauft die Kirche Jesu seit 2000 Jahren Menschen nach dem Urbild Apg 2 (ab V. 36): Petrus predigte beim Pfingstfest in Jerusalem:
Ihr alle sollt also an dem, was ihr hier seht und hört, mit Gewissheit erkennen: Gott hat diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht.« Dieses Wort traf die Zuhörer mitten ins Herz und sie fragten Petrus und die anderen Apostel: »Brüder, was sollen wir tun?« Petrus antwortete: »Kehrt jetzt um und lasst euch taufen auf Jesus Christus; lasst seinen Namen über euch ausrufen und bekennt euch zu ihm - jeder und jede im Volk! Dann wird Gott euch eure Schuld vergeben und euch seinen Heiligen Geist schenken. Denn was Gott versprochen hat, ist für euch und eure Kinder bestimmt und für alle, die jetzt noch fern sind und die der Herr, unser Gott, hinzurufen wird.« Noch mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte sie Petrus. Und er sagte zu ihnen: »Lasst euch retten vor dem Strafgericht, das über diese verdorbene Generation hereinbrechen wird!« Viele nahmen seine Botschaft an und ließen sich taufen. Etwa dreitausend Menschen wurden an diesem Tag zur Gemeinde hinzugefügt. Sie alle widmeten sich eifrig dem, was für sie als Gemeinde wichtig war: Sie ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn, und sie beteten gemeinsam. Alle Menschen in Jerusalem wurden von ehrfürchtiger Scheu ergriffen; denn Gott ließ durch die Apostel viele Staunen erregende Wunder geschehen. Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und taten ihren ganzen Besitz zusammen. Von Fall zu Fall verkauften sie Grundstücke und Wertgegenstände und verteilten den Erlös unter die Bedürftigen in der Gemeinde. Tag für Tag versammelten sie sich einmütig im Tempel, und in ihren Häusern hielten sie das Mahl des Herrn und aßen gemeinsam, mit jubelnder Freude und reinem Herzen. Sie priesen Gott und wurden vom ganzen Volk geachtet. Der Herr aber führte ihnen jeden Tag weitere Menschen zu, die gerettet werden sollten.
Was auch bei der Taufe und Christwerdung passiert und warum deshalb Nichtchristen so schwer zu vermitteln ist, was Christen glauben und erleben. Glaube ist letztlich nur bis zu einer Schwelle vor einer offenen Tür Lehrbar – dann aber muss der getaufte und unterrichtete Mensch den Sprung ins Vertrauen selbst wagen – die Geburt in ein neues Leben, zwischen Hoffen und bangen, Glück und Schmerz, Abschied von Bisherigem und Einstieg und ankommen in ganz Neuem. Einstieg in den Glauben ist eine Umwertung aller Werte und der Eintritt in eine ganz neue Welt:
Zwillinge in der Gebärmutter unterhalten sich:
„Weißt du was?“, sagt die Schwester zu ihrem Bruder,
„Ich glaube, es gibt ein Leben nach der Geburt!“
„Was für eine Idee!“, erwidert er, „warum denn? Hier
ist es doch schön dunkel und warm, und wir haben
genug zu essen.“
Das Mädchen gibt nicht nach: „Es muss doch mehr
als diesen Ort geben, etwas, wo Licht ist. Und vielleicht
werden wir uns frei bewegen und mit dem Mund essen.“
Aber sie kann ihren Bruder nicht überzeugen. „Mit
dem Mund essen, so eine komische Idee. Und es ist noch
nie einer zurückgekommen von `nach der Geburt`.
Das hier ist alles, was es gibt! Und mit der Geburt ist
das Leben zu Ende. Warum willst du immer noch
mehr?!“
Nach längerem Schweigen sagt die Schwester zögernd:
„Aber weißt du, was ich noch glaube? Ich glaube, dass
wir eine Mutter haben!“ „Eine Mutter!“, entgegnet er
spöttisch, „ich habe noch nie eine Mutter gesehen, also
gibt es sie auch nicht!“
„Aber manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du
sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt
streichelt...“ Wieder schweigen beide eine Zeit lang.
Schließlich fährt die Schwester fort: „Spürst du nicht
ab und zu diesen Druck? Das ist doch immer wieder
ganz unangenehm. Manchmal tut es richtig weh.“
„Ja – aber: Was soll das schon heißen?“
„Ich glaube, dass dieses Wehtun dazu da ist, um uns
auf einen anderen Ort vorzubereiten, wo es viel
schöner ist als hier und wo wir unsere Mutter von
Angesicht zu Angesicht sehen werden. Wird das nicht
aufregend sein?“ (nach Henry Nouwen)
Bildhaft schön auch ausgedrückt, was Adoption eine Menschen durch Gott als seinem Vater meint:
Die Kinder des großen Königs
(Max Lucado)
Vor langer, langer Zeit gab es ein Dorf, wie es viele gibt. Fünf Waisenkinder lebten dort ohne Vater und Mutter recht und schlecht zusammen. Eines Tages hörte ein König von ihrem Unglück und beschloss, sie an Kindes statt anzunehmen. Er wollte sie Abholen und ihr Vater sein.
Alle Leute im Lande fanden es reichlich sonderbar, dass der König diese Kinder adoptierte. Hatte er doch wahrlich schon genug Leute, um die er sich kümmern musste!
„Warum will der König sie haben?“, fragten sich die Leute. Aber der König hatte seine Gründe.
Als die Kinder erfuhren, dass sie einen neuen Vater hatten und dass ihr Vater kein geringerer als der König war, waren sie außer sich vor Aufregung.
Auch die Leute gerieten in große Aufregung, als sie erfuhren, dass die Waisenkinder in ihrem Dorf einen Vater hatten und dass dieser Vater der König war. Eines Tages würde er kommen, um seine Kinder abzuholen. Die Leute machten den Kindern klar, was jetzt zu tun sein:
„Ihr müsst den König beeindrucken“, erklärten sie. „Nur diejenigen mit großen Gaben dürfen im Schloss leben.“
Doch die Menschen kannten den König nicht. Sie dachten einfach, dass alle Könige beeindruckt werden wollten.
Die Kinder begannen nun, ihre Gaben einzusetzen und schwer zu arbeiten:
Ein Junge, der sich aufs Schnitzen verstand, beschloss, dem König eine wundervolle Holzschnitzarbeit zu schenken. Er schnitt mit seinem Messer in das weiche Holz eines Ulmenstammes. Da wurden die kleinen Holzklötze lebendig.
Seine Schwester wollte den König mit einem Gemälde beschenken, das die Schönheit des Himmels abbilden sollte –
ein Bild, das es wert wäre, in seinem Schloss ausgestellt zu werden.
Eine andere Schwester wollte den König mit ihrer Musik erfreuen. Sie sang stundenlang und übte auf ihrer Mandoline. Die Dorfbewohner blieben an ihren Fenstern stehen und lauschten, wenn ihre liebliche Musik erklang.
Ein weiteres Kind nahm sich vor, den König mit seinem Wissen zum Staunen zu bringen. Noch zu später Stunde brannte seine Kerze neben den aufgeschlagenen Büchern über Geographie, Mathematik, Chemie. Er hatte einen großen Wissensdurst und lernte mit großem Eifer. Ein weiser Mann wie der König würde seine harte Arbeit sicher zu schätzen wissen.
Dann war da noch ein kleines Mädchen, das nichts zu bieten hatte: Seine Hände waren ungeschickt, seine Finger zu ungelenk für einen Pinsel; es probierte es mit Singen, aber heraus kamen nur schräge Töne. Mit dem Lesen hatte es auch so seine Schwierigkeiten. Es hatte kein Talent. Es war zu nichts begabt.
Das einzige, was es bieten konnte, war sein Herz. Und das war gut. Die Kleine verbrachte ihre Zeit damit, an den Stadttoren die Leute beim Kommen und Gehen zu beobachten.
Sie verdiente sich ein paar Groschen, indem sie sich um die Pferde kümmerte oder das Vieh fütterte. Sie war ein zuverlässiges Kind, das vielen gab, was es selbst nicht hatte: Das Gefühl, zu Hause zu sein. Sie hatte eben ein gutes Herz. Jeden Bettler kannte sie mit Namen. Sie streichelte jeden Hund. Die Heimkehrenden hieß sie willkommen und begrüßte die Fremden.
„Wie war deine Reise?“,
erkundigte sie sich.
„Sag mal, was hast du bei deinem Besuch erlebt?“
„Wie geht es deinem Mann?“
„Gefällt dir deine neue Arbeit?“
Sie hatte so viele Fragen an die Leute, weil ihr herz groß war und sie sich gerne um die Leute kümmerte.
Es bedrückte sie, das sie keine besonderen Gaben und kein Geschenk für den König hatte. Bestimmt würde er sich über sie ärgern. Die Dorfbewohner hatten ihr doch gesagt, dass der König unbedingt ein Geschnek erwarte und dass sie sich etwas überlegen solle. Also nahm sie ein Messer zur Hand und wandte sich an ihren Bruder, den Holzschnitzer:
„Könntest du mir zeigen, wie man schnitzt?“,
fragte sie.
„Tut mir leid“,
antortete der junge Handwerker, ohne aufzusehen,
„ich habe viel zu tun. Ich habe keine Zeit für dich. Du weißt doch, der König kommt!“
Das Mädchen legte das Messer beiseite und griff zum Pinsel. Es machte sich auf den Weg zu seiner Schwester, der Künstlerin. Die malte gerade einen Sonnenuntergang auf die Leinwand.
„Du kannst aber schön malen“,
sagte das Mädchen.
„Ich weiß“,
sagte die Malerin.
„Könntest du mir zeigen, wie man malt?“
„Nicht jetzt“,
antwortete die Schwester, den Blick auf ihre Palette gerichtet,
„du weißt doch, der König kommt.“
Das Mädchen dachte an seine andere Schwester, die Sängerin.
„Sie wird mir bestimmt helfen“,
sagte es sich. Als es jedoch das Haus seiner Schwester erreichte, standen dort schon Leute, die darauf warteten, die Schwester singen zu hören.
„Schwester!“,
rief es,
„Schwester, ich bin zu dir gekommen, um dir zuzuhören und von dir zu lernen.“
Doch seine Schwester konnte es nicht hören. Der Beifall der Leute war zu laut. Schweren Herzens drehte sich das Mädchen um und ging davon.
Dann dachte es an den Bruder. Es nahm ein Buch mit kleinen Wörtern und großen Buchstaben mit und machte sich auf den Weg zu ihm.
„Ich habe nichts, was ich dem König schenken könnte“,
sagte es.
„Könntest du mir nicht Lesen beibringen, damit ich ihm etwas bieten kann?“
Der Bruder schwieg. Er war in Gedanken versunken. Doch das unbegabte Kind ließ ihm keine Ruhe:
„Kannst du mir helfen? Ich kann doch nichts!“
„Geh weg“,
sagte der gelehrte unwillig.
„Siehst du denn nicht, dass ich mich auf das Kommen des Königs vorbereite?“
Schließlich verließ das Mädchen bekümmert seinen Bruder. Nichts hatte es erreicht.
Es kehrte zurück an seinen Platz an den Stadttoren und kümmerte sich wieder um die Tiere der Leute.
Einige Tage später kam ein Mann in Kaufmannskleidern in die kleine Stadt.
„Kannst du meinen Esel füttern?“,
fragte er das Mädchen.
Das Waisenkind sprang schnell auf seine Füße und schaute in das braungebrannte Gesicht eines Mannes, der weit gereist sein musste. Seine Haut war von der Sonne gegerbt, und seine Augen sahen fröhlich aus. Ein freundliches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Das Mädchen fasste gleich Zutrauen zu ihm.
„Das kann ich“,
antwortete das Mädchen und brachte voller Eifer das Tier zum Trog.
„Wenn du zurück bist, wird er gebürstet und gefüttert sein“. „Sag mal“,
erkundigte es sich, als der Esel trank,
„willst du hier bleiben?“
„Nur eine Weile“.
„Bist du müde von der Reise?“
„Allerdings!“
„Willst du dich nicht gerne hinsetzen und ein bisschen ausruhen?“
Das Mädchen deutete auf eine Bank in der Nähe. Der Große Mann mit der dunklen Haut setzte sich auf die Bank, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er schlief gleich ein...
Einige Minuten später öffnete er die Augen wieder und bemerkte, dass das Mädchen zu seinen Füßen saß und sein Gesicht anschaute. Es war der Kleinen peinlich, dass er sie dabei ertappt hatte, und sie wandte sich ab.
„Sitzt du schon lange hier?“
„Ja“.
„Was suchst du?“
„Nichts. Du scheinst ein freundlicher Mann zu sein und ein gutes Herz zu haben. Es tut einfach gut, in deiner Nähe zu sein.“
Der Mann lächelte und strich sich durch den Bart.
„Du bist ein kluges Mädchen“,
sagte er,
„wenn ich wiederkomme, können wir weiter plaudern.“
Der Mann kam zurück, ziemlich bald sogar.
„Hast du gefunden, wen du gesucht hast?“,
wollte das Mädchen wissen.
„Ich habe sie gefunden, aber sie waren zu beschäftigt für mich“.
„Wie meinst du das?“
„Die ich besuchen wollte, hatten keine Zeit, mich zu empfangen. Einer von ihnen ist Schnitzer, der es eilig hatte, eine Arbeit fertig zu stellen. Er bat mich, morgen wieder zu kommen. Eines der Mädchen ist Künstlerin. Ich sah es auf einem Hügel sitzen, aber die Leute in seiner Nähe meinten, es wollte nicht gestört werden. Wieder eine andere ist Musikerin. Ich saß mit den anderen Leuten da und hörte auf ihre Musik. Als ich mit ihr sprechen wollte, sagte sie mir, dass sie keine Zeit hätte. Noch einer, den ich aufsuchte, war in die Stadt gezogen, um zu lernen“.
Die Augen des Mädchens wurden immer größer.
„Aber du siehst gar nicht aus wie ein König“,
brachte es mühsam hervor.
„Ich versuche, nicht so auszusehen“,
erklärte er,
„weißt du, Könige können sehr einsam sein. Die Leute verhalten sich merkwürdig in meiner Nähe. Sie bitten mich, ihnen einen gefallen zu tun. Sie versuchen mich zu beeindrucken. Sie sagen mir all ihren Kummer.“
„Aber bist du dafür nicht König?“,
fragte das Mädchen.
„Sicherlich“, gab der König zurück, „aber es gibt Zeiten, in denen ich einfach nur mit meinem Volk zusammen sein will, in denen ich mit meinen Leuten reden möchte und von ihnen hören, wie ihr Tag war. Ich möchte ein wenig mit ihnen lachen, ein wenig weinen. Es gibt Zeiten, in denen ich nichts anderes will, als ihr Vater sein.“
„Hast du deshalb die Kinder adoptiert?“
„Genau! Kinder unterhalten sich gerne. Erwachsene meinen, sie müssten mir imponieren, Kinder nicht. Sie möchten einfach mit mir reden.“
„Aber meine Schwestern und Brüder waren zu beschäftigt?“
„Ja, wirklich. Aber ich werde wiederkommen. Vielleicht haben sie dann mehr Zeit für mich...
Möchtest du auf meinem Esel zum Schloss reiten?“, fragte der König. Und – so geschah es, dass die begabten Kinder den Besuch des Königs verpassten, weil sie keine Zeit hatten. Das Mädchen aber, dessen einziges Geschenk seine Zeit und Zuwendung war, wurde das Kind des Königs...
Ohne Bild gesprochen:
Worum es letztlich geht - Regierungswechsel: Alles andere, alle anderen und ich selbst steigen vom „Thron“ in meinem Herzen und wählen den Gott zu ihrem König, der in Jesus Mensch unter Menschen wurde und im Heiligen Geist in uns wohnen und dafür sorgen möchte, dass nichts und niemand mehr über uns die Herrschaft zurückgewinnt, das uns die Freiheit der Kinder Gottes wieder rauben würde:
1. Christ werden...
a) Gott hat alles Leben und uns Menschen aus Liebe geschaffen. Er liebt uns und ein Leben in Gemeinschaft mit uns über alles. Darum schuf er uns so, dass wir ihn und einander lieben können.
b) Aber wir Menschen, seit es uns Menschen gibt, lieben alles andere und uns selbst mehr als Gott. Dass sein Wille, seine Liebe auf Erden geschieht, wollen wir nicht. Darum kamen Unrecht, Leid und Tod über alles Leben.
c) Das hinderte Gott aber nicht daran, uns um so mehr zu lieben. Er liebt uns am meisten, wenn wir es am wenigsten verdienen, weil wir seine Liebe dann am nötigsten haben. Jesus sagt über sich selbst: „So sehr liebt Gott seine Schöpfung, dass er mich zu euch Menschen sandte, damit alle, die sich mir anvertrauen, nicht ohne Gott zugrunde gehen, sondern das ewige Leben mit Gott haben.“ (Joh 3,16)
d) Darum gilt: Jede und jeder, die/der sich Jesus anvertraut und ihm folgt, wird aus dieser ungerechten Welt des Todes zurückgebracht zu Gott, nicht am Leid vorbei, aber hindurch. Und unterwegs gilt es nun, Christ zu sein und zu bleiben, d. h. Schüler/in Jesu im Gebet, Bibellesen und gemeinsamen Umsetzen der Bibel mit anderen Getauften in Glaube, Hoffnung oder/und Liebe.
Gebet zur Christwerdung: Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin. / Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. / Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann. / Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan. / Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir deine Hände hin, / und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin.
Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. Ich muss nicht mehr als ehrlich sein vor dir. Ich muss nichts vor dir verbergen, der mich schon so lange kennt – du siehst, was mich zu dir zieht und auch, was mich noch von dir trennt. Und so leg ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin, denn bei dir darf ich mich geben, wie ich bin.
Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Nimm fort, was mich und andere zerstört. Einen Menschen willst du aus mir machen, wie er dir gefällt, der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt. Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn. Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.
Christ bleiben ist dabei ein lebenslanges Ringen um den richtigen Weg – aus Liebe zum König in meinem Herzen – vgl. wie Paulus Gal 2,20 und dann Gal 5 Menschen, die sich von Irrlehrern von Jesus abbringen ließen, zurückführen möchte in das Vertrauen zu Jesus:
„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben...
Christus hat uns befreit; er will, dass wir jetzt auch frei bleiben. Steht also fest und lasst euch nicht wieder ins Sklavenjoch einspannen!... dann wird Christus und alles, was er gebracht hat, für euch nutzlos sein. Ich sage noch einmal mit Nachdruck jedem, der sich beschneiden lässt [= wieder nach den alten bundesbedingungen Gottes dadurch vor Gott anerkennung finden möchte, dass er all das tut, was das AT-Gesetz vorschreibt, angefangen bei der Beschneidung]: Er verpflichtet sich damit, das ganze Gesetz zu befolgen. Wenn ihr wirklich vor Gott als gerecht bestehen wollt, indem ihr das Gesetz befolgt, habt ihr euch von Christus losgesagt und die Gnade vertan [= davon, dass 1. Jesus der Christsu/der Messias Gottes ist, der 2. mit seinem Opfer das permanente Versagen des Menschen auf sich genommen hat/die Schuld bezahlte, sodass nun 3. der Mensch, der auf dieses Opfer Christi baut, vor Gott nicht mehr durch Taten bestehen muss, sondern 4. durch Vertrauen auf Jesus zu Gott gehört. M. a. W.: an die stelle immer neuer Tieropfer im damaligen Tempel zu Jerusalem tritt für Christen das letzte, alles begleichende Opfer Jesu, an den wir uns mit Taufe und Vertrauen binden. 6. Gnade = Gott hat geheimnisvoll in Christus und mit diesem zusammen unser Schuldproblem per Opfer hinweggeschafft und begnadigte uns nicht auf Grund irgendwelcher Leistungen und Verdienste unsererseits, sondern aus reiner Liebe zu uns] . Wir dagegen[, die wir nicht mehr auf die Beschneidung und alle weiteren Gehorsamstaten nach dem Gesetz des Mose bauen, sondern auf Jesu Tat für uns und seine Liebe und sein Gebet um Vergebung am Kreuz], wir leben aus der Kraft des Heiligen Geistes [den Gott allen gibt, die an Jesus glauben] und setzen alles auf [diesen] Glauben und Vertrauen, und so erwarten wir das Ziel, auf das wir hoffen dürfen: dass wir vor Gott als gerecht bestehen und das Heil erlangen werden. Wo Menschen mit Jesus Christus verbunden sind, zählt nicht, ob jemand beschnitten ist oder nicht. Es zählt nur der vertrauende Glaube, der sich in tätiger Liebe auswirkt. Ihr kamt so gut voran! Wer hat euch aufgehalten, dass ihr der Wahrheit nicht mehr folgen wollt? Das, was man euch da einreden will, kommt nicht von Gott, der euch berufen hat. Denkt daran: »Ein klein wenig Sauerteig macht den ganzen Teig sauer.« [Die schlimmsten Lüge ist eben immer die absolute Wahrheit, nur an einer einzigen kleinen Stelle verfälscht, d. h.: wer auch nur eine Gesetzestat wie die Beschneidung in seinen Glauben an Jesus mit einbauen möchte, um bei Gott gut anzukommen, der misstraut Jesus in Wahrheit nicht nur zu 1 %, sondern ganz und gar bzw. traut Jesu rettendem Opfer nicht nur 99 % seiner Rettung zu, sondern er traut Jesu Liebe im Grunde gar nicht mehr zu, dass sie allein ihn retten kann. Jesus genügt seiner Meinung nach ja nicht mehr, um zu Gott zu kommen und mit ihm zusammen zu sein. Gott braucht dann, der Meinung des Beschneidungsgläubigen nach, eben doch auch genügend reliigiöse Leistungen von uns, um uns lieben zu können. Weil ich mit Christus, dem Herrn, rechne, [der um euch gegen die Irrlehrer, die euch von ihm abbringen wollen, kämpftbin] bin ich zuversichtlich, dass ihr wieder zur gleichen Überzeugung kommen werdet wie ich.... wir werden allein durch das gerettet werden, was am Kreuz für uns geschehen ist... Gott hat euch zur Freiheit berufen, meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe. [Freiheit heißt eben nicht: ich kann nun tun und lassen, was ich will, sondern Freiheit im Glauben an Jesus endet immer dort, wo mein Leben andere einengen oder verletzen würde. Liebe tut dem anderen oder Gott nichts böses an] Das ganze Gesetz [ des AT] ist erfüllt, wenn dieses eine Gebot befolgt wird: »Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.« Wenn ihr einander wie wilde Tiere kratzt und beißt [vgl. die derzeitige Ellenbogengesellschaft: jeder will seine Ich-Wünsche und Vorteile durchsetzen], dann passt nur auf, dass ihr euch nicht gegenseitig verschlingt! [Heute spricht man bei uns von der "freien Wirtschaft" als Haifischteich, in dem einer den anderen frisst. Vgl. z. B. "feindliche Firmanübernahme im Börsenkrieg usw...] Ich will damit sagen: Lebt aus der Kraft, die der Geist Gottes gibt; dann müsst ihr nicht euren selbstsüchtigen Wünschen folgen. Die menschliche Selbstsucht kämpft [auch in uns Christusgläubigen noch] gegen den Geist Gottes und der Geist Gottes gegen die menschliche Selbstsucht: Die beiden liegen im Streit miteinander, sodass ihr von euch aus das Gute nicht tun könnt, das ihr doch eigentlich wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist Gottes führen lasst, dann steht ihr nicht mehr unter dem Gesetz, das euch diesem Widerspruch ausliefert [Führung durch den Heiligen Geist erfolgt laut NT vor allem dadurch, dass wir uns an Jesu Geboten und der Bibel insgesamt als Liebesbrief und Auftrasgbuch Gottes orientieren und Gott um die Kraft bitten, aus Liebe zu ihm das zu tun, was er sich von uns erhofft: Joh 14,21.23; Joh 16,13-15; 2.Tim 3,15-17. Christen tun also nicht mehr das, was sie in der Bibel lesen, um bei Gott Pluspunkte und den Eintritt in sein Reich zu erkaufen, sondern sie tun es aus Liebe, ganz ohne Leistungsdruck oder versagensangst. Sie wissen ja, dass sie 100.000-mal irren und versagen dürfen bei dem Versuch, Gott Freude zu machen. Jesu Bitte um Vergebung am Kreuz und die tägliche Bitte um Vergebung im Vaterunser ist an die Stelle täglichen Bemühens um Fehlerlosigkeit getreten. Christen haben keine Angst mehr, Gottes Liebe zu verlieren, wenn sie gegen seinen Willen handeln, weil sie schwach sind. Jesus ist stark genug, sie zu tragen und zu ertragen ud liebt sie am meisten, wenn sie es am wenigsten verdienen, weil sie es dann am nötigsten brauchen]. Was die menschliche Selbstsucht hervorbringt, ist offenkundig, nämlich: Unzucht, Verdorbenheit und Ausschweifung, Götzenanbetung und magische Praktiken, Feindschaft, Streit und Rivalität, Wutausbrüche, Intrigen, Uneinigkeit und Spaltungen, Neid, Trunk- und Fresssucht und noch vieles dergleichen [man lese die Tagespresse der tausend schlechten Nachrichten und schaue im Fernseher die Tagesschau oder Talkshows: einer gegen den anderen usw.]. Ich warne euch, wie ich es schon früher getan habe: Menschen, die solche Dinge erstreben, leben und tun wollen, werden nicht erlangen, was Gott versprochen hat; für sie ist kein Platz in Gottes neuer Welt. Der Geist Gottes in uns dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Gegen all dies hat das Gesetz nichts einzuwenden. Menschen, die zu Jesus Christus gehören, haben ja doch ihre selbstsüchtige Natur mit allen Leidenschaften und Begierden ans Kreuz genagelt. [Sie wollen ja so selbstlos wie Jesus ihre Ich-Sucht ablegen und für Gott und den Nächsten mit ganzer Hingabe da sein]. Wenn wir nun durch Gottes Geist ein neues Leben haben, dann wollen wir auch aus diesem Geist unser Leben [anders als zuvor und als Menschen, in denen Jesus/der Geist Gottes nicht regiert] führen. Wir wollen nicht mit unseren vermeintlichen Vorzügen voreinander groß tun, uns damit gegenseitig herausfordern oder einander beneiden. [Darum kann es ja gar nicht mehr gehen in einer Glaubensgemeinschaft, in der jede und jeder Gott und den Nächsten und sich selbst liebt, geliebt von Gott. Da gibt es keine Konkurrenten mehr, kein "dichter dran an Gott" u. ä.]
Paulus schrieb dies alles- wie gesagt - Getauften, die wieder vom Glauben abgefallen waren. Bis heute ringen nicht nur die einzelnen Christen, sondern auch die Kirchen insgesamt darum, wie sie dem Ursprung, dem aus der Taufe folgenden Glauben, treu bleiben können. Dabei macht vielleicht sogar die absolute Mehrheit der in Kirchen und Gemeinden organisierten Christen seit 2000 Jahren immer wieder denselben Fehler – dazu ein abschließendes Gleichnis:
Clubhaus oder Rettungsstation?
An einer gefährlichen Küste befand sich vor Zeiten eine kleine armselige Rettungsstation. Die Küste war schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Deshalb hatte
sich eine Handvoll Freiwilliger hier eine kleine Hütte gebaut, um den Wachdienst zu versehen. Zu dieser Rettungsstation gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die kleine mutige
Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten.
Es dauerte nicht lange, daß dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Erretteten und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die
armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen.
Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste
Zufluchtsstätte. Deshalb beschloß man, die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten zu ersetzen. Man erweiterte das Gebäude und stattete alle Räume mit schöneren Möbeln aus. Auf diese
Weise wurde die Rettungsstation allmählich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Die Station diente den Männern als Clubhaus, in dem man gesellig beieinander sein konnte.
Gleichzeitig geschah aber auch etwas sehr Verständliches: immer weniger Freiwillige waren bereit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen. Was tat man? Man heuerte für die
Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume, und von der Decke des Zimmers, in dem gewöhnlich der Einstand eines neuen
Clubmitgliedes gefeiert wurde, hing das Modell eines großen Rettungsbootes.
Und nun passierte folgendes: Vor der Küste scheiterte ein großes Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen Frierender und
Halbertrunkener zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientalen. In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee ließ deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien
errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne.
Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem
normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, daß Lebensrettung die vorrangige Aufgabe sei und daß man sich auch noch als "Lebensrettungsstation" bezeichne. Sie
wurden schnell überstimmt. Man sagte ihnen: Sie könnten ja auch woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig
sei.
Das taten sie dann auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und
es entstand ein neues Clubhaus - usw.. usw. Die neue Station wandelte sich genauso wie die erste. Und so kam es dann schließlich zur Gründung einer dritten Rettungsstation. Doch auch hier
wiederholte sich die alte Geschichte. Zuerst gab es wieder nur eine kleine erbärmliche Hütte. Aber der gute Ruf verbreitete sich schnell; es gab Gönner; es wurde ein Clubhaus aus gebaut usw.
usw.
Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exclusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum
Verhängnis; nur - die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!
Was sind unsere Kirchen: Clubhäuser für geistlich Arrivierte oder Rettungsstationen für Verlorene?
VIII. Wie den reichen Schatz und Segen Taufe nun Kindern nahe bringen?:
Als Diener des Traums vom Glück Gottes für unsere Kinder (s. Mk 10,13-16) stehe ich vor dem Problem, hohe Theologie im Wesentlichen den Kindern zu eröffnen, inmitten einer Welt, in der Jesus das Gute Gottes für unsere Kinder möchte, sie segnen und ins (Königs)Reich Gottes aufnehmen, aber in der nach der Taufe immer auch das Negative, Böse, die Versuchung so sicher wie das Amen in der Kirche vom Glück mit Gott abbringen will, wie schon auf die Schöpfungsgeschichte die Sache mit der Schlange und wie auf die Taufe Jesu seine Wüstenzeit und Versuchung folgte. Was können wir schon Kindern an Glaube, Hoffnung und Liebe geben, damit sie mit Gott groß und ein gesegneter Segen für die Welt werden (1.Mose 12,2 als Lebenssinn, Mk 12,30-31 als Gottes Gebot), inmitten einer Welt, in der oft schon das total entchristlichte, gebetslose, bibellose, Gottesdienst- und abendmal-lose Elternhaus ohne jeden lebendigen Bezug zur Ortsgemeinde der Getauften der erste Ort der Versuchung für Kinder ist, nicht mit Gott groß, sondern gott-los zu werden?:
[4. Dieses Selbstwertgefühl – s. Versuchungsberichte – will einem das Leben, das/der
Böse ständig wieder nehmen und kaputt machen.]
[5. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit
Gutem“]
6. Geteilte Freude ist doppelte Freude: Es gibt nicht nur einen getauften Jesus, sondern ganz viele getaufte Kinder Gottes, von Gott adoptierte Töchter und Söhne. Sie haben etwas, das andere nicht haben: eben die Taufe (erstmals eingeladen und danach ein Leben von Abendmahl zu Abendmahl, immer wieder willkommen am Tisch Jesu). Das verbindet uns Getaufte zu einer Familie Gottes. Wir sind Königskinder von Gott. Wir beten zu Gott: „Vater unser“. Wir sind Schwestern und Brüder. Wir freuen uns gemeinsam über Gott. Wir stehen einander bei, wenn einer von uns traurig ist und stehen allen Menschen und Tieren in der noch unerlösten Schöpfung bei. Wir wollen Gott fröhlich machen mit unserem Tun und Lassen. Wie? Indem wir Menschen und Tieren helfen und lieb haben. Wir tun, was Gott uns in der Bibel in unserer aktuellen Situation sagt (vgl. 2.Tim 3,15-17). Wir laden andere Menschen zur Familie Gottes ein. Wir laden zur Taufe ein. Zusammen sind wir was!