Mauerseglertagebuch 2011

 

Erster Eintrag: Sonntag, 8. 5. 2011, 11.00 Uhr:

 

Die ersten drei Segler fliegen zwar nicht die Kästen am Kirchturm an, aber in einiger Höhe über den Kirchturm und deuten – bei herrlichem Sonnenschein und am strahlendblauem Himmel - kurz ein Flugjagdspiel an, bevor sie weiter über den Ort ziehen. Nun kann’s losgehen mit der Seglersaison 2011. Herzlich willkommen, ihr Weltenbummler, in Lensahn und OH. Ich werde bei Gelegenheit zum Schrapenteich in Güldenstein gehen, wo sich die Schwalben und Segler gerne nach der Ankunft sammeln und mit Insekten stärken...

 

9.5.:

 

Heute morgen sind einzelne Segler unter den Mehlschwalben nahe am Turm dabei, näher als gestern, aber noch keine Screaming-Partys.

 

10.5.:

 

Ich war auswärts in Gießen.

 

11.5:

 

Heute Morgen kein Segler am Turm oder sonst wo. Es gibt die Nachricht (v. Arlet Wills / Regensburg), dass weltweit viel weniger Segler in den Norden gezogen seien. Aber da die Ankunftszeit der Segler hier in OH-Nord erst richtig Mitte Mai losgeht, sag ich mal: abgerechnet wird erst am Schluss. Schaun wir mal. Heute ist außerdem ein leichter Wetterumschwung, mehr Wolken, kälter, es soll ab und zu heute und morgen schauern und dann wieder ab Fr wärmer werden. We will see.

 

Inzwischen sind so 2 bis 4 Segler ab und an hoch über dem Kirchengelände beim Turm zwischen den zahlreicheren Mehlschwalben auszumachen, auch mal angedeutet im Hintereinanderfliegen und ein mal evtl. mit Schrie-Laut, aber das ist alles bisher nix gegen 2010...

 

12.5.:

 

Habe eben erstmals 6 statt wie bisher max. 4 Segler nahe am Turm fliegen sehen, heute morgen auch mal zaghaftes Schriee gehört. Aber richtig die Nistkästen anfliegen, so, wie jetzt schon in Dahme, ist noch nicht...

 

Eben, 12.10 Uhr habe ich einen einzelnen, offensichtlich unerfahrenen Segler mit Schrie am Turm anfliegen und dann nicht in einem Flugloch, sondern hinter dem Kasten Einschlupf suchen gesehen. Zwei weitere Segler flogen, unbeeindruckt davon, etwas höher über dem Turm. Vielleicht tut sich ja doch noch mehr in den nächsten Tagen... Arlett Wills schrieb, dass niemand weiß, welche Faktoren zu einem evtl. Bestandseinbruch führten, evtl. klimatische Änderungen usw... Axel Kramer meint, es werden in den nächsten Tagen noch mehr Segler kommen usw...

 

13.5.11

 

Wetterumschwung zu kälter, Westwind, Regenschauer (plus Gewitter), kurz, aber heftig, gab es gestern den ersten seit Anfang April! Die Natur atmet auf. Es wird wohl weiter kälter und regnerischer sein. Kein Wunder also – am Turm nur Mehlschwalben. Keine Segler in Sicht.

 

Nachtrag 20.00 Uhr: Abends lässt der Wind nach, Sonne scheint, etliche Mehlschwalben mehr machen am Turm Flugspiele und drei Segler fliegen etwas ab vom Turm mit Schriee-Ruf ab und an. Wie im ersten und zweiten Jahr der Segleransiedlung, so gibt es auch im dritten Jahr also ein Trio als „harten Kern“, auch wenn alle anderen Segler weg sind.

 

Überm Schrapenteich, wo Betty und ich eben zuvor waren, waren unter etlichen Mehl- und einigen Rauchschwalben ab und an 1 – 2 Segler dabei. Wenn ich aber bedenke, wie viele Segler letztes Jahr dort flogen (an einem Tag bestimmt über 50 Vögel, bisweilen von 2 Baumfalken attackiert), als mein Dad dort mit mir einen 70 cm Hecht in großer Wärme fing, dann ist das bis jetzt fast nix. Aber dieser bes. Seglertag in 2010 mit so vielen Vögeln war später, erst der 29. 5. We will see!

 

14.5.:

Heute morgen, 7.20 Uhr konnte ich eben beobachten, wie zwei Segler am Turm ihre Runden flogen und dann einer in genau das Loch links oben in die Nistkästen an der Westseite einflog, in dem auch im vorigen Jahr eine erfolgreiche Brut stattfand. Der andere Segler flog zwar mehrfach den Kasten an, aber nicht mit ein, kreiste weiter am Turm. Neuer, noch unerfahrener Partner? Jedenfalls ist das doch mal – nach den erst frustrierend geringen Seglerbeobachtungen – eine tolle Botschaft der Natur: Das Leben geht weiter und sucht sich seinen Weg J

 

Es ist leben am Kasten. Eben, 9.20 Uhr, waren wieder zwei Segler am und im o. g. Einschlupf zugange. Und da letztes Jahr bis in den Juni hinein noch Neuankömmlinge die Nistkästen für sich entdeckten, kann ja noch viel passieren. Abgerechnet wird am Schluss J

 

15.5.:

Um 7.00 Uhr war es kühl und bedeckt, aber ein Segler kreiste über dem Turm. Sonst ist nix los – ach ja: heute erste Kuckuckrufe und gleich von zwei Vögeln. Die sind also auch erst jetzt da...

Abends, 20.30 Uhr: Ein einzelner Segler fliegt tief und Richtung Turm/Nistkästen. Kann das nur vom Fenster im Gästezimmer sehen. Es wird einer der Revierpaarvögel sein.

 

16.5.

 

11.20 Uhr: Kalt, regnerisch, bewölkt („Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Baur `s Regenfass“ J), zahlreiche Mehlschwalben überm Turm. Den ganzen Morgen seit 6.15 Uhr immer wieder keine Segler in Sicht, wenn ich nachsehen.

 

Über Tag flogen mal ein, zwei Segler.

 

Abends, kurz nach 20.00 Uhr, spielen bis zu 5 Segler über und nahe beim Turm, ein einzelner, zwei Paare. Ein einzelner Segler fliegt dann mehrfach den äußersten Nistkasten rechts oben an der Westseite an, hängt sich dran, schaut in Löcher rein. Dann sind alle Segler weg. 20.30 Uhr war keinerlei Schwalben- oder Seglerflug mehr. Natürlich könne auch ein oder zwei in den Nistkästen sein, die ich vor 20.00 Uhr oder nach 20.15 Uhr nicht gesehen habe, weil ich da eine Beobachtungslücke hatte. Es ist ähnlich wie in 2010: Abends gibt es bestimmte An- und Einflugszeitfenster am Turm.

 

17.5.

 

Regnerisch, windig, nicht zu kalt, meist nur bewölkt und abends nun Wetterberuhigung. Ab und an über Tag ein Segler nahe des Turms. Mal sehen, ob um 20.00 Uhr wieder das kurze Seglermeeting stattfindet. Jetzt ist es 18.40 Uhr.

 

Die Uhr am Turm schlug genau 20.00 Uhr – da kam ein Seglerpaar angesaust, hintereinander. Und ein einzelner Segler flog etwas entfernt... Immer um diese Zeit beginnt der Reigen. Allerdings – habe heute mal im Tagebuch 2010 nachgelesen – der richtige Seglerboom begann erst an dem 24.5.

 

Heute kamen die Grauschnäpper im Garten an. Das ist ein Gezirpe von den so ca. 4 Vögeln.

 

Habe abends mal geschaut: 1 Kohlmeisenpaar brütet in einer Nisthilfe im Garten, eins sogar im unteren Nistkasten der Segler an der Westwand. Aus drei der vier Löcher des Ostkastens scheint Spatzennistmaterial zu hängen. 1 Blaumeisenpaar brütet im Parkplatzkasten beim Rondell vor dem Pastorat. 1 Starenpaar brütet an der Gedächtniseiche für Pastor Meyers Sohn. Ein alter Hausrotschwanzmann ist auf dem Gelände am jagen und also – wie letztjährig erstmals – Reviervogel, evtl. Vater. Die Gartenrotschwänze, die sonst im Garten sind, singen anderswo. Ob er dran schuld ist? Bodenbrüter wie Zilpzalp und Heckenbraunelle sieht man im Garten in den Giersch einfliegen. Ein Grünling brütet im Efeu an der Terrasse. Ein Schwanzmeisennest haben die Krähen ausgenommen. Eichhörnchen und Katzen bedienen sich dieses Jahr ebenso kräftig an Jungvögeln usw. Auch ein starkes Sperberweib ist täglich da, hat sich u. a. die brütende Ringeltaube über den Steinkauzvolieren geholt, den Eichelhäher usw. Drei Katzen sind viel zu viele... Die Turmfalken, die im zeitigeren Frühjahr am Turm flogen, sieht man zurzeit nicht mehr. Dafür sind reichlich Mehlschwalben am Turm angesiedelt.

 

18.5.

 

5.30 Uhr: Ein Segler fliegt dicht überm Turm. Es ist zurzeit so, wie in den Jahren zuvor: Die wenigen Segler, die schon brüten, bleiben auch bei bedecktem Himmel und nicht zu großer Kühle im Revier. Vagabundierende Segler aber, die noch keinen festen Nistplatz haben, ziehen lieber in wärmere Gebiete. Und – wie gestern erwähnt – der Run auf die Kästen erfolgte in den Jahren zuvor auch erst später. Wenn – wie der Wetterbericht meint – ab morgen = Donnerstag das Wetter besser wird, dann kann’s ja evtl. losgehen.

 

8.45 Uhr kommt ein Segler rufend an die Westkästen, dreht drei Runden davor, fliegt dann ganz links oben in die Bruthöhle ein und drinnen gibt es ein kurzes Begrüßungsduett. Auch in der Friedr.-August-Str. sind die Segler wieder bei Familie Lafrenz eingezogen, die ich dort letztes Jahr mit Lock-CD in die von Hr. L. gebauten Kästen lockte. Über Neustadt kreischte eben auch eine kleine Schar. In Eutin sind mehr Segler, wie letztes Jahr schon beobachtet.

 

Irgendwann nach 12.30 Uhr kam ein fröhlich kreischender, neuer kleiner Trupp von 4 – 6 Seglern an, von denen 4 in z. T. eng geschlossener Formation und mit lautem Schriiiie eher die Westkästen umflog, was die das dort brütende Seglerpaar oder einen der beiden Vögel zu Rufen aus dem Nest und Flügen aus der Bruthöhle inspirierte. Offensichtlich war Freude mit im Spiel, da der Brutvogel ein wenig mitflog bei der Screaming-Party, bevor er wieder ins Nest ging. Wie im letzten Jahr, so achtete er irgendwie auf einen stillen Moment, wo er abgesondert von den anderen dann wieder einflog, wollte also wohl unentdeckt bleiben? Jedenfalls: Zwei Neuankömmlinge flogen Runden an den Ostkästen und dann checkten sie zu zweit im linken der vier Löcher ein, bzw. hingen daran, bevor sie wieder abflogen. Ich habe dann das Treiben verlassen zwecks Mittagspause. Nun schau ich mal wieder nach (14.30 Uhr). Die Sonne kommt mehr raus und es wird merklich wärmer.

 

Bin jetzt vom Beobachten zurück (14.50 Uhr). Das fröhliche Treiben der Gruppe geht weiter. Sowohl im Ostkasten konnte ich den ersten Vogel einfliegen sehen, während sein Flugpartner weiter außen anflog, aber nicht ein und nach drei Anflügen entschwand. Als auch am Westkasten konnte ich Banging eines Vogels und dann einschlüpfen in das Loch neben dem schon besetzten Appartement sehen. Mal sehen, ob auch noch Vögel dazukommen, die die Hasselfeld-Kästen im Westturmfenster besetzen, wie letztes Jahr beim Vorchecking...?

 

15.30 Uhr: Ostkasten wird immer wieder von einem Segler angeflogen, der auch links einschlüpft und länger im Loch bleibt. Westen wird auch weiter von Neuen angeflogen. Also geht die Hauptsaison jetzt so richtig los und es sind bis zu 8 Segler an Höhlen interessiert...

 

Bis nach 21.00 Uhr flogen noch bis zu 7 Segler spielend und kreischend oder Futter suchend um den Turm, während gleichzeitig aus den Westkästen Segler antworteten. Also sind jetzt schon um die bis zu 10 Segler am Turm und West- und Ostkästen werden bezogen.

 

19.5.

 

5.15-5.30 Uhr: Wenige einzelne Segler und einmal ein Paar fliegen am Turm, auch einmal mit Schriee... Heute tritt deutlich Wetterberuhigung ein und es ist ein klarer Himmel für einen evtl. sonnigen, windstillen Tag – m. a. W.: Seglerwetter J

 

Mal so zwischendurch:

 

Rückkehr der Segler

 

(SDG)

 

Es ist für mich ein Stück vom Glück:

Die Mauersegler sind zurück

und kündigen mit frohem Spiel

und „Schrie“-Ruf an: „Wir sind am Ziel!“

Und mit den Seglern kommt die Zeit

der Sonne, Wärme weit uns breit.

 

Wie leicht sehn Seglerflüge aus!

Und pfeilschnell ziehn sie ein ins Haus,

das sie am Kirchturm bei uns fanden,

weil Nistkästen dran warn vorhanden.

Mit Feuerwehr, BUND (BeUeNDe)

samt Pastor ging es in die Höh.

Dort brachten wir die Kästen an.

Dann lockte per CD ich ran

die Mauersegler, die hier „schrieten“.

Nun konnten sie `ne Wohnung mieten,

zum Nulltarif, versteht sich ja –

wir haben Segler gerne da!

„Der Vogel hat sein Nest gefunden“

und dreht nun seine Tempelrunden.

(vgl. Ps 84,4, Spruch an unserem Kirchturm)

 

Im Jahr des Herrn Zweitausendneun.

da zogen erste Segler ein.

Was für ein Sound! Die war’n gut drauf.

Ein Paar zog sogar Junge auf.

.

Und auch A. D. Zweitausendzehn

konnt´ man die Segler wieder sehn.

Den Sommer über war´n sie hier

und machten mächtige Freude mir.

Ich lernte Wunderwerke kennen –

wie soll man sonst die Segler nennen?

Meisterwerke vom Genie,

von unserm Schöpfer, das sind sie!

 

Dann zogen sie, Anfang August,

weil du als Segler fort dann musst,

in`n Winterurlaub, Afrika.

Sie fraßen, flogen, lebten da,

weil sich bei Kälte Fluginsekten,

das Seglerfutter, hier versteckten.

In immer warmen Südregionen,

konnt´ man als Segler herrlich wohnen.

und träumen einen Winter lang

vom Kirchenturmnest samt Glockenklang –

bis dann die Heimflugzeit begann,

mit warmen Winden, gen Lensahn.

 

Nun sind sie – Mitte Mai – zurück,

die Segler, jubeln Lebensglück

und melden uns mit „Schrie“ und Spiel

„Zweitausendelf erneut am Ziel!“

 

So will ich denn auch meine Reise

ein weitres Jahr durch’s leben gehn

und weiß im Herzen: Ja, ich werde

dich, Schöpfer, dereinst wiedersehn,

aus dessen Traum und Herz ich kam

und meine Reise auch begann.

Ich werde, wie die Segler, jährlich

- mal ist es schwer, mal ist es herrlich -

versuchen, Gottes Plan zu leben,

möcht` bis ans Ziel mein Bestes geben.

 

Ich will, dass Gott sich freuen kann,

wenn er mich für ihn leben sieht,

so, wie mir, wenn ich Segler seh,

ein Stück vom großen Glück geschieht.

Mein Herz hüpft wegen dieser Wunder

und Gottes Herz soll fröhlich lachen,

wenn er mich glauben, lieben sieht.

Ich will ihm reichlich Freude machen.

Die Segler leben Gottes Plan.

Mal sehn, ob ich’s genauso kann.

Sie machen ihrem Schöpfer Ehre.

Ob ich wohl seine Ehre mehre?

Mög´ Gott mich, wie die Segler, leiten,

zu seiner Ehr’, durch die Gezeiten.

 

(R. Fuchs, 19. 5. 2011)

 

Am Turm fliegen jetzt immerzu einige Segler, mal bei der Nahrungssuche, mal in Jagden und mit Rufen und manchmal auch in Anflügen auf die Kästen, eben 11.30 Uhr im Osten. Heute morgen kam Schrie aus den Westkästen.

 

Es wird doch ein bedeckter Tag, aber meist windarm und so schrien die Segler den Tag über um den Turm... (15.50 Uhr)

 

Bis 21.30 Uhr Seglerflüge. Hoch über dem Turm gegen 19.30 Uhr viele Schwalben und Segler. Am Turm immer Paare und Grüppchen. Der Tag war insgesamt windarm, aber bedeckt, aber abends klarte es auf.

 

20.5.:

 

5.15-30 Uhr: Mehrere Segler fliegen um den Turm, ca. bis zu 6-8, während aus einem Brutkasten Schrie-Rufe ertöenen, was wiederum die Fliegenden zu anflügen und Rufen animiert. Vermutlich werden so über Jahre Kolonien aufgebaut, weil man zwar das eigene Nest erbittert ernst gegen Artgenossen und andere Arten verteidigt, aber Seglers eben gerne Nachbarn habe.

 

9.30 Uhr: Einzug eines Paares in einen der drei Hasselfeldkästen im Fenster/Westseite mitz anschl. Duettgesang und längerem Verbleiben im Kasten.

 

21. 5.:

 

Gestern Abend war ich ab 17.30 – nach 22.00 Uhr weg, sodass ich den Abendflug der Segler nicht beobachten konnte. Es kommen aber offenbar immer mehr Segler an, denn heute Morgen sind schon mindestens 4 – 5 der 19 Wohnungen der Kästen besetzt, aus denen Duettgesänge ertönen. Am Ostkasten versuchte eben (9.00 Uhr) ein einzelner Segler einen Einschlupf zu finden, aber ganz links und ganz rechts aus den Löchern (4 hat der Kasten) kam, wenn er darunter hängend hineinrief, sofort „Besetzt“-Schrierufe. Erst beim zweiten Loch von links rief er dann erfolgreich hinein – keine Gegenreaktion – also schlüpfte er hinein. Es folgten dann auch keine Kampfschreie, wie ich es einmal erlebt in – ich glaube 2009 – habe, als ein Segler einen Eindringling fast umbrachte, bis der mit Mühe entkommen konnte. Was mir jedenfalls auffällt: Sowohl bei den Westkästen war zuerst ein äußeres Loch im Kasten ganz links besetzt als auch der unterste der drei übereinander aufgehängten drei Einzelkästen im Turmfenster Westseite. Und auch im Ostkasten sind zuerst nun das Loch ganz links und ganz rechts besetzt, während der Segler eben in einem mittleren Loch Einschlupf fand. Hat dies mit Orientierungssinn zu tun, also dass die Vögel erst die Löcher nehmen, die beim Anflug am einfachsten wiederzuerkennen sind? In Löchern in der Mitte kann man sich ja leicht mal täuschen, oder? Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich froh, dass ich 2010 ein zweites Jahr intensiv mit Lock-CD viele Segler zum Vorchecking animieren konnte, denn nun sind schon etliche Nester besetzt, vielleicht sogar mehr, als ich jetzt sehe, da ich nur sehr lückenhaft beobachten kann. Dass 2 Ostnester besetzt sind, hätte ich eben auch nicht sehen können, wenn nicht der o. g. Einzelsegler einen Einschlupf gesucht und dadurch Gegenreaktionen provoziert hätte. Mal sehen – im Juni kamen ja noch mehr Segler an. Was da noch so alles passieren kann? Letztes Jahr habe ich manchmal bis zu 30 fliegende Seglern am Kirchturm schätzen können. Und gestern war hoch oben drüber eine Schar von ca. 20 Seglern mit einer Screaming-Party zu sehen. Das Wetter ist heute endlich richtig Segler-like = Sonne pur und Wärme.

 

Parallel zu meinen Außenbeobachtungen kann ich – dank WebCam – in einem Nest der Dahmer Kolonie das Verhalten eines Seglerpaares in der Bruthöhle studieren. Bestätigt ist, dass Segler in Röhren übernachten. Bestätigt ist, dass erst nur einer da war, Tage später ein zweiter dazu kam. Und bestätigt ist, dass das lange Verweilen im Kasten von 2 Seglern nicht ungenutzt bleibt, sondern heute Morgen sieht man Zärtlichkeit und ausgiebiges Begatten und dazwischen Pausen und wieder von vorn das Ganze usw. etc. pp. Toll, dass Axel Kramer diese Einblicke möglich gemacht hat!

 

22.5.

 

Um 6.30 Uhr hörte ich von offenen Schlafzimmerfenster aus die ersten Seglerrufe am Turm. Um 5.30 Uhr war ich kurz da gewesen. Da war es noch kühler, dunkler, windiger und leicht bewölkt.. Ein einziges Seglerpaar flog insektenfangend überm Turm. Jetzt scheint die Sonne, es ist wärmer und wenig Wind. Und um den Turm fliegen, mal schnell und rufend, mal Futtersuchend langsam, ca. 6 Segler, wobei deutlich immer Paare zu erkennen sind. Aus dem Westkasten“wohnungsbezirk“ kommen Antwortrufe eines (?) Vogels, als ein Trupp rufend vorbeizischt. Am Ostkasten zieht ein Paar langsame Runden und zirpt leiser, dann fliegen beide linksaußen an (war gestern besetzt s. o. 21. 5.), hängen sich unter das Loch, rufen. Einer schlüpft ein, der andere fliegt wieder ab. Manchmal denke ich, dass ein Segler einem anderen die Nisthöhle zeigen möchte und durch Rundenflüge und dann Anflüge auf seine gefundene Wohnung aufmerksam machen könnte. Überhaupt: Die sEgler, die jetzt offenbar ihre Gruppe gebildet haben, fliegen keinesfalls immer laut rufend um den Turm. Oft unterhalten sich Paarpartner leiser zirpend oder kurz-stakatto-like  srisrisri oder so beim dranvorbei- und Anfliegen an die Nistkästen. Manchmal scheint es mir, als ziegt das leise srisrisri, dass die Segler beabsichtigen, jetzt bald das Rundenfliegen beenden möchten und ein Anflug an eine Nisthöhle erfolgt.

 

8.30 Uhr: Es ist windiger geworden. Außer ein paar Mehlschwalben, ist nichts los am Turm. Da – plötzlich kurzer, lauter Duettgesang aus einem der Einzelkästen im Westturmfenster (sri-srü-sri-srü-sri-srü usw. (Männchen und Weibchen haben ja unterschiedliche Tonhöhe). Dann fliegt erst ein Segler aus und kurz darauf der andere und beide entschwinden rasch über den Kirchplatz gen südlicher Richtung.

 

18.15 Uhr: Es regnet und in der Ferne ist Donner, aber es ist lauwarme Luft. Überm Kirchengelände fliegen Schwalben und Segler und fangen Fliegen oder so, während 4 Segler lautlos Flugspiele am Turm machen, im rasanten Gruppenflug. Überhaupt finde ich, dass die Segler dieses Jahr nicht so ruffreudig sind. Vermutlich sind es nun  schon verpaarte Reviervögel, nicht mehr wilde Youngsters? In den zwei jahren mit Lock-CD waren die segler allerdings auch bemüht, ihren „Tonbandkollegen“ zu antworten, was jetzt ja wegfällt.

 

19.20 Uhr, leichter Regen, windarm. Immer mehr Segler sammeln sich über dem Turm, so mal 10, mal bis zu 20. Die meisten fliegen hinter Insekten her, aber kurz vor 19.30 Uhr gehen offenbar zunehmend Segler in kreischende Flugspiele an den Nistkästen über und ein Paar flog wieder im Osten an und einer von beiden schlüpfte ein. Ich vermute, der regen nimmt noch mal zu, aber das interessiert die Verliebten nicht sonderlich J

 

20.30 Uhr Einige Segler fliegen in der Kühle, nach dem Regen, noch turmnahe, in der Ferne eine Screamingparty, aber Anflüge null.

 

23.5.:

 

Heute strahlend sonnig, aber kühl um 8.00 Uhr. Nur ein Segler am Himmel. Aber per WebCam sehe ich in Dahme seit gestern zwei verliebte Segler in ihrer Röhre ganz viel Zeit verbringen und jetzt gerade knuddeln und sonnenbaden am Nesteingang J

 

Es wird durch die Sonne unterm starhlend blauen Himmel langsam warm und über und um den Kirchturm fliegen ca. 7 Segler – bis auf einmal drei kreischend – völlig lautlos, ob futtersuchend oder einander jagend. Einer flog für sich und machte herrliche Rollen um seine eigene Achse – pure Lebensfreude beim Fliegen, würde ich das nennen.

 

Wenn mehrere Segler oder Paare fliegen, kann ein voranfliegender Segler seine Flügel plötzlich zu einem V hochheben. Was dies kommunikativ bedeutet?

 

So, nun ans Tagwerk...

 

17.45 Uhr: Den ganzen Tag sonnig, etwas windig und bewölkt, wenig Segler bis eben. Aber nun – ca. drei Paare fliegen kurz am Turm und ich komme gerade drauf zu, wie eins diese drei aus dem Hasselfeldeinzelkasten fliegt, kurz hintereinander. Es sieht so aus, als wenn jetzt die festen Paare ihre Abendaktivität starten. Die nächsten Tage ist ähnliches Wetter angesagt, also kein Grund für die wenigen Segler heute. Eventuell waren nur sehr selten kurze Screamingpartys zu hören und ansonsten kaum ein Segler am Himmel, weil nun die Brutphase beginnt oder so – bevor im Juni dann ein nächster Schwall Segler eintreffen könnte. Aber – alles Spekulatius...

 

20.15-45 Uhr: Abends ist beste Flugzeit, kurz, aber dann sind bis zu 10 Segler immer da und fliegen lautlos oder auch mal rufend um den Turm. Der Einzelsegler, der im Osten ein Loch sondierte und das zweite von rechts dann erkundete, scheint einen Partner gefunden zu haben. Denn: Gestern Abend flog ein Seglerpaar besondere Runden. Immer wieder drehten sie Kreise, und der Führende kündigte den Anflug an das zweite Loch von rechts immer mit einem kurzen, leisen Ruf an, hängte sich drunter und rief den Nachfolgenden, der aber abdrehte, das Ganze geschah 5-mal und mit einer zeitlichen Pause noch ein 6. Mal. Jedes Mal holte der Segler, der sich unter das Loch gehängt hatte, den weiterfliegenden wieder ein und versuchte ihn offensichtlich mit ins Loch zu locken. Als dies aber auch beim 6. Mal nicht gelang, schlüpfte er ein, der andere flog weg. Schaun wir mal. Im ganz rechten Loch jedenfalls gab es in den Tagen zuvor Duettrufe „Besetzt“. Heute nicht mehr. Auch im Westen sind die zwei oder drei Brutpaare nun still, wenn draußen gekreischt wird. Vermutlich geht das Brutgeschäft los und die Fronten sind in der Seglergruppe geklärt. Keiner würde es wagen, die besetzten Löcher anzufliegen. Das bedeutete ja Lebensgefahr.

 

Turmfalke war zweimal am Turm. Ein Sperber fliegt fast täglich drüber, was Mehlschwalbenwarnrufe auslöst.

 

24. 5.:

 

Heute morgen, 5.45 Uhr, ist es nur ganz leicht bewölkt, aber angenehm temperiert und es sieht nach viel Sonne aus. Die Mehlschwalben machen ihre morgendlichen Gruppenflüge nahe dem Turm und ca. 6 Segler fliegen auch über und um den Turm, 4 Davon einmal in schneller Screamingparty.

 

Überall in den Nistkästen sind jetzt junge Stare und Meisen kurz vor dem Ausflug. Die Eltern schaffen Futter ran, was das Zeug hält. Sie erfüllen alle treu und brav den Alten Auftrag Gen 1.

 

Um 6.30 Uhr oder so plötzlicher Wetterumschwung auf Regenwolken. Es soll heute Vormittag auch leichten Regen geben, dann aber wieder Sonne...

 

8.00 Uhr Regen setzt ein, bleibt leicht. Segler interessiert das nicht, drei Suchen im Flug beim Turm gemeinsam nach Insekten, auch bei Regen immer höher als der Turm. Von wegen – Fliegen fliegen bei Regen tief...

 

 

Exkurs

 

Heute Morgen sendet mir Christian Erdmann Zusatzinfos:

 

Britische Ornithologen forschen in Olpe

>

> Erstaunlicherweise forschen zwei britische Ornithologen, nämlich

> Mark Walker und Prof. Ian Rotherham vom Institut für Geografie der 

> Sheffield Hallam University, an Mauerseglern im sauerländischen

> Olpe!

>

Eckhard Möller schreibt, was dabei herauskam.

Sie untersuchen dabei die Mauerseglerkolonie in einer Brücke über

> den Bigge-Stausee.

> Vor allem interessiert sie, wie die Jungvögel in den Nestern mit 

> tiefen Temperaturen und damit einhergehenden ungünstigen 

> Nahrungsbedingungen fertig werden.

> Dabei haben sie zum Beispiel am 17. Juni 2008 an drei Nestlingen 

> Körpertemperaturen von 15,5 Grad, 15,6 Grad und 19,3 Grad Celsius 

> gemessen - und die drei haben das trotzdem ohne erkennbare negative 

> Effekte überlebt!

>

Ähnliches ist bisher nur von winterschlafenden Säugetieren bekannt.

 

Weiter: Heute, 14.00 Uhr: Seit Mittag kaum noch mal ein Segler, jetzt keiner. Auch die Schwalben, die sonst in größerer Zahl vormittags da waren, sind fast weg. So ist das immer mehr: Morgens kurz Seglerflug von einigern. Abends dann ab nach 20.00 Uhr intensivere Flugphase der Reviersegler, aber auch nicht allzu lange. Nach der Rückkehr war mehr action. Jetzt beginnt hier eben oder läuft schon die Brutphase.

 

Es ist derzeit recht windig, aber auch recht sonnig, mit gleichzeitig bewölktem blauen Himmel. Nicht besonders warm

 

Vorhin sah ich eine Rauchschwalbe tief beim Schuppen fliegen, wo ich in diesem Jahr die Schuppentür offen lasse. Mal sehen, ob sich noch was ansiedelt und wir diese Vogelart zurückholen können, die früher hier brütete. Auf dem Kirchdach tummelte sich ein Hausrotschwanzpaar, die hier letztes Jahr wohl erstmals Brutvögel waren...

 

16.00 Uhr: Zwei Seglerpaare fliegen nahe dem Turm, wobei ein Paar das am 23. 5. um 20.15-45 Uhr beschriebene Nestzeigespiel fast exakt genauso durchführte. Schließlich schlüpfte wieder nur einer der beiden in das zweite Loch von rechts im Ostkasten ein und verblieb dort wieder, während der andere abflog. Einziger evtl. Unterschied, ich meine, dass auch der hintere der beiden Vögel ab und an das o.  unter 23.5. beschriebene, kurze, leise Zirpen anstimmte, wenn sie ihre Kreise flogen und auf das Nest zu kamen.

 

25.5.:

 

Es ist still geworden an den Kästen, sonnig, windig, kühl ist’s. Da ich in Dahme sehen kann, wie lange zwei Segler miteinander in der Nisthöhle kuscheln usw. denke ich: Die Paare sind jetzt in dieser Phase nicht viel draußen.

 

Gerade bekomme ich Pot von Herrn Ziesemer, Zusammenfassungen von Beiträgen wiss. Seglerbeobachtungen. Da rundet sich vieles ab. Ich werde es bei Gelegenheit hier einarbeiten!

 

Heute ersten Gartenrotschwanz in unserem Garten gehört. Sonst schon länger welche.

 

Da ich erkältet bin, kann ich das Tagebuch nicht so weiterführen, wie ich möchte. Aber gestern Abend nach 19.00 Uhr und bis 21.00 Uhr waren vor allem drei Segler in zahlreichen Rundflügen am Kirchturm und bes. vor den Ostkästen aktiv und dies laut und fröhlich. Bei insgesamt strahlendblauem Abendhimmel kreiste auch ein Paar über meinem Hauseingang und fraß dabei Insekten. Abends ist die Flugzeit der Segler.

 

26.5.:

 

Heute morgen sehe ich nur am Bildschirm der WebCam Dahme, dass die beiden Segler dort über nacht und bis jetzt 7.00 Uhr eng aneinender im Kasten auf ihrem Federnest knuddeln und kuscheln und schlafen...

 

Heute über Tag und bis 21.50 Uhr ist wieder mehr Segler-action samt mehr Gekreische am Turm. Vermutlich kommt ein neuer Schwall Juni-Segler an? Oder – in 2010 war der Run auf die Kästen bes. ab 24. 5. (mit Ausnahme des 1. Brutpaars links oben Westseite) der Run beginnt dieses Jahr 2 Tage später. Leider kann ich nichts am Turm beobachten, sondern nur vom Schlafzimmerfenster aus hören und sehen, das ich gerade offen habe...

 

Seit vorgestern: Erste Klappergrasmücke im Garten zu hören. Anderswo schon früher.

 

27. 5.:

 

Bin heftig krank, aber kaum mache ich um 7.00 Uhr das Fenster im Schlafzimmer auf, höre ich vom Turm wieder Seglergekreische. Wenn alle diejenigen Segler, die letztes Jahr alle möglichen Nisthöhlen vorcheckten, dieses Jahr einchecken würden, dann wird die Hütte voll. Allerdings sollen Segler erst im 4. und 5. KJ. und ausnahmsweise schon im 3. KJ. wirklich zur Brutpaarbildung und Nisthöhleneroberung übergehen. Da kann also auch in 2011 noch mancher Segler eher „Vorbeiflieger“ sein, noch nicht Nestsucher/“Vorbrüter“.

 

Immerzu sind Segler um den Turm, manchmal schrieend, manchmal oder häufiger lautlos. Vorhin konnte ich kurz mal hin und sah 6 Segler in action, wobei jeweils 2 als Paar erkennbar waren. Einer flog in das Nestloch links oben Westseite, ist also ein alter Brutvogel, fliegt also im Schwarm gern auch mal mit. Es ist windig, mal bewölkt, mal sonnig, mal sogar ein wenig Nieselregen, aber das stört die Segler nicht. Habe sie eben wieder gehört (18.30 Uhr).

 

Es ist sehr kalt geworden. Kurz vor 20.00 Uhr kein einziger Segler am Turm.

 

28. 5.:

 

5.30 Uhr: Kein Seglerruf, keine Segler in der Luft. Leicht bewölkt. Weniger Wind als phasenweise gestern, wo es heftige Windböen gab.  Wettervorhersage: die nächsten Tage bleibt es ohne Regen, West-Südwestwind und seltne mal 18-20 Grad, eher drunter.

 

Im Dahmer Webkasten sitzen die Segler beide eng aufeinander, entweder beim... oder sie wärmen sich J

 

20.50 Uhr: Die offenbar verpaarten Segler fliegen aus den Kästen zur Abendflugsession aus, oder so. Jedenfalls kam ich gerade darauf zu, dass im Osten ein Paar ausflog und im Westen einige Segler um den Turm kreisten. Nun sind welche zusammen weiter ab im Osten und einer fliegt im Westen... Wenn ich gesund bin, kann ich besser und länger beobachten. Alle sind geräuschlos am fliegen.

 

21.30 Uhr: Ich bei leichtem Dauerregen an den Turm. Und da war schwer was los. Lautlos flogen so 10 Segler ihre Spielchen um die Kirche. Der Run, der letztes Jahr ab dem 24. 5. einsetzte, war da, denn: Soeben sah ich, dass ein Paar in den Ostkasten links außen einflog, ein Nest, das bis gestern noch oder so von einem männl. Sperling gehalten hatte, der vorhin am Turm eine neue Bleibe u. a. auf der Westseite in Schwalbennestern suchte, und aus dem dessen Nistmaterial heraus hing. Beide Segler stimmten nach dem Einflug das Schrie.Schrü.-Schrie-Schrü-Duett an = Höhle besetzt. Ich werde im Juni/Juli in Ruhe zählen, wie viele Junge gefüttert werden...

 

Ab 16.00 Uhr fliegen wieder mal mehrere, mal zwei Segler, mal laut in 3er-Formation, meist aber leise in Paaren oder Gruppe. Es ist bewölkt, nieselig, aber nicht sehr windig und es ist lauwarm.

 

Exkurs Spatzenleben:

 

Was dem einen seine Freud, ist des andern Leid: Gestern sah ich, dass ein neues Seglerpaar das Ostkastenloch links außen von einem Spatz erobert hatte. Und eben sehe ich, wie derselbe Spatz nun versucht, an der Westseite Mehlschwalben ihr, wie ich beobachtet habe, mit viel Mühe dieses Jahr selbstgebautes Nest abzuknöpfen. Ja, ja – auch die Natur ist kein Paradies mehr. Der Spatz kann ja nur von Glück sagen, dass die Segler ihn nicht im Nest erwischt haben. Dann wäre er womöglich alle gewesen... Aber – gehen Spatzenmänner in Nester? Oder nur die Weibchen? Jedenfalls hatte er – glaube ich – noch keins, denn er saß seit Tagen auf dem Seglerkasten und rief lockend ein Weibchen zu seinem gebauten Nest hin, aber es kam scheinbar nie eins. Nun sitzt er in den Kampfpausen über dem Schwalbennest, das er erobern möchte, in dem aber noch geschimpft wird, wenn er sich dranhängt, und tschilpt schon scheinbar siegessicher nach einem Weib... oder deute ich die ganze Szenerie falsch?

 

Wikipedia:

 

Das Nest wird meist vom Männchen während der Balz begonnen, in Mitteleuropa frühestens ab Mitte März. Der Neuanlage von Nestern geht besonders bei Erstbrütern eine Phase ziellosen Umhertragens von Nistmaterial voraus. Beide Partner vollenden das Nest gemeinsam, am intensivsten in der Woche vor Legebeginn. Der Nestbau kann sich über Wochen hinziehen, nach Nestverlust kann aber in zwei bis drei Tagen Ersatz geschaffen werden. Die Balz beginnt mit der Besetzung des Brutplatzes durch die Männchen, in Mitteleuropa teilweise schon ab Mitte Februar und vor allem im März. Bei der Partnerwahl spielt für das Weibchen sowohl ein möglichst geschützter Nistplatz als auch der beim Singen anschwellende Brustlatz des Männchens eine Rolle. Das unverpaarte Männchen wirbt mit aufgeplustertem Gefieder im engeren Nestbereich mit hohen „tschili“, „szilib“ oder ähnlichen Rufen. “ Das tat der Mann bei mir tagelang auf dem Seglerkasten... Möglicherweise ist es ja der, der letztes Jahr schon fast an derselben Stelle in einem Schwalbennest eine Familie groß machte, in einemm Nest, das allerdings im Winter abfiel.

 

Soweit stimmt meine Beobachtung jedenfalls mit dem Internetlexikon überein... Exkurs Ende.

 

19.00 – 19.20 Uhr:

 

Wenn man so 20 Min still am Turm steht (und nur krank im Bett liegen ist nix), dann sieht man jetzt so etwas wie eine Phase der „stillen Aktivitäten“: Mal flog am Ostkasten ein einzelner Segler aus, mal flog im Westeinzelkasten oben einer ein und nach 10 Min einer aus diesem Kasten wieder aus. In derselben Zeit flog immer mal wieder ein einzelner Segler im Insektenfangflug über die Linden am Kirchturm. Nur einmal gab es kurze Seglerzirplaute, weil offenbar dann ein neues Pärchen einige Anflüge auf Westkästen probte. Ich will mal nach 20.00 Uhr noch mal raus und schauen...

 

20.30 Uhr – E-Mail an Axel Kramer:

 

„Wow, ich habe eben erstmals gesehen, wie deine Web-Segler fast zugleich - und nach laaaaaaaaanger Bedenkzeit Schulter an Schulter am Ausflugloch - zum abendlichen Flug gestartet sind. Bei mir gehen jetzt auch die Aktivitäten des Abendfluges Los (20.30 Uhr...) bei mir bis fast 22.00 Uhr...

 

LG, Rüdi“

 

21-30 – 45 Uhr:

 

Noch mal Wow! Vorm Zubettgehen war ich schnell nochmals am Turm. Was ein Schauspiel! Die Westkästen-Segler waren wohl schon zu Bett gegangen. Da flog nichts mehr ein. Aber über dem Turm und am Turm war eine immer größere Versammlung von bis zu 20 Seglern, aus denen dann ein Paar ins zweite Loch von Rechts des Ostkastens einflog und schrie-schrü-schrie-schrü sich gute Nacht wünschte. Kurz darauf kamen drei, vier Segler auf den Kasten zirpend zugeflogen, aber nur einer hängt sich dann ganz außen links dran, schriete und schlüpfte ein und rief darin noch eine Zeit, aber die anderen flogen wieder ab. Gestern waren es noch zwei, die gemeinsam in dieses Loch bzw. kurz nacheinander einflogen. (Die also den Spatz vertreiben hatten). Kann sein, dass schon einer drin war von den beiden. Kann sein, dass einer auch erst später noch kam, aber das schrie des Eingeschlüpften wurde drinnen nicht mit schrü beantwortet, es gab also keinen Duettgesang. Schaun wir mal.

 

Jedenfalls habe ich jetzt definitiv vier Löcher, in die ich schon zwei Vögel zugleich ein- und ausfliegen sah (so zählt Axel immer Paare und das entspricht auch der wiss. Erforschung: Wenn zwei Vögel in ein loch einfliegen ist demnach die Nestbesetzung vollzogen):

 

Im Westen: Ganz außen oben links und im oberen der drei Einzelkästen im Turmfenster.

 

Im Osten: Zweites Loch von rechts und ganz links außen.

 

Da ich aber früher schon Schrie-Schrü-Duettgesänge als Reaktion auf Anfliegende und Anhängende, Rufende aus ganz rechts außen und ganz links außen hatte, könnte es auch sein, dass auch ganz außen rechts schon besetzt ist (oder sind die ein loch weiter nach links gezogen?) Die länger schon wohnenden Segler im Westen z. B. reagieren auch nicht mehr auf Rufer o. ä., sondern leben still und abgeschiedener ihr Leben. Im Juni und Juli muss ich – gesund – ein paar lange Abende am Turm im Liegestuhl verbringen, zur Belustigung des Dorfes: Der Pastor hat einen Vogel mit seinen Vögeln J So kann man dann mit kleinen Sachen vielen Leuten Freude machen...

 

30. 5. 

 

20.30 Uhr:

Heute ist Seglerwetter, den ganzen Tag – warm, sonnig, windstill – und den ganzen Tag ist Seglerflug am Turm, auch offensichtlich neue, die an allen möglichen Dachstellen Wohnungen suchen, also die Kästen noch nicht kennen.

 

Die beste Nachricht heute: Nach langem Offenlassen des Fahrradschuppens, von April bis jetzt – endlich, endlich und nach Jahren Brutpause ziehen heute Rauchschwalben ein und bauen in Windeseile auf einem asbachuralten Nestrest ihrer Urahnen ihr neues Nest auf. Und inzwischen gibt es sogar schon 4 Rauchschwalben um den Schuppen samt Revierstreit, manchmal. Ob die sich einen Schuppeneingang teilen? Ach, wäre es schön, nach sechs oder mehr Jahren diese lustigen Schwätzer und Mückenjäger wieder hier zu haben, denen es so schlecht geht bzgl. Nistplatz- und Futtermangel... Vor sechs Jahren wurde hier ihre letzte Brutmöglichkeit vom Küster zugemacht. Nun hab ich es wieder geschafft, eine neue Brutmöglichkeit zu schaffen...

 

21.30 Uhr: Bis zu drei oder vier Rauchschwalben sind gleich zum Übernachten in den Schuppen eingezogen und schlafen jetzt auf unserem Fahrradgepäckträger für das Auto. Wahnsinn, wie viel Vertrauen die heute zu uns Menschen hatten, neben Küster und Familie und Autos usw. einfach langgeflogen und als ich bei den Schläfern einschaute, ist nur mal eine hoch, aber nicht aus dem Schuppen geflogen.

 

Bei den Seglern konnte ich sehen, dass eben ein neues Paar in den untersten Kasten der drei Westeinzelkästen im Turmfenster einflog. Und im Osten hörte ich langanhaltend immer wieder Duettgesang eines Paares, wenn außen welche anflogen oder auch nur in Entfernung schrieten. Also denke ich, es ist ein neues Paar, dass heute seinen Kasten als besetzt verkündigte – mehr als eine halbe Stunde lang, immer wieder gut hörbar, wenn ich kam...  So, nun muss ich zu Bett...

 

31.5.:

 

Rundmail an Interessierte = Zusammenfassung der News von gestern:

 

Liebe Vogel- und Seglerfreunde,

 

der Mauerseglerzug ist bei uns noch nicht abgeschlossen, sondern bis gestern kommen immer noch neue Vögel hier an. Vorgestern und gestern habe ich weitere Paare zu zweit und fast gleichzeitig in neue Wohnungen einziehen sehen. Es sind jetzt 6 - 8 oder mehr der 19 Wohnungen bezogen und beim abendlichen Fugspiel um den Turm 20 uns mehr Segler da. Letztes Jahr hatte ich nur eine nachweisbare erfolgreiche Familie und zwei Paare, die zwar noch spät einzogen, aber wohl nicht mehr brüteten (deren Vorjahreswohnungen sind jetzt wieder seglerbesetzt). Ein weiteres BP, das schon Nistmaterial eintrug, war plötzlich verschwunden. Wir haben hier ja unter anderem den Baumfalken, der mal "zur Kirche geht". Evtl. wurde das junge Familienglück irgendwie abrupt abgebrochen... Jedenfalls haben sich 2 Jahre Lock-CD reichlich gelohnt. Nun haben wir eine Wachsende Gruppe Segler, die "wieder in die Kirche eingetreten sind" :-)

 

Gleichzeitig ist gestern eine weitere große Freude passiert. Ich hatte seit April den Fahrradschuppen aufgelassen in der Hoffnung, evtl. Rauschwalben ein Zuhause bieten zu können, die bei uns hier massiv weniger werden (die essen ja auch keinen Mais und Raps, der hier die Wiesen und Rindviehhaltung verdrängt). Und - tata: Gestern zogen - schon gar nicht mehr erwartet - gleich zwei Paare in den Schuppen ein und bauten alte Nester von Schwalben weiter, die dort Anno Dazumal gebrütet haben müssen. Und gleich abends haben diese Schwalben, die null Scheu vor mir haben (O-Ton unseres Nachbarn, wenn die um unsere Köpfe flogen: "Das ist hier ja wie auf dem Flughafen"), im Schuppen auf unserem Fahhrradträger für's Auto, der dort an der Wand hängt und gute Sitzstangen abgibt, übernachtet. Alle Schwalben flogen dazu nach letzten Flugrunden - wie auf Absprache und Kommando - gleichzeitig in den Schuppen ein. Ach, war das schön, nach Jahren diese "Plappermäulchen" über und um mich zwitschern zu hören, denen man vor etlichen Jahren hier ihre Fluglöcher zugemacht hatte (Anfang der 2000er Jahre hatten wir noch ein Paar, dann nichts mehr). Hoffentlich teilen die sich unsere Fahrradkammer und kriegen auf engem Raum keinen Streit...

 

HG, Rüdiger Fuchs

 

16.40 Uhr: Regnerisch, aber warm und kein starker Regen. Viele Schwalben und Segler fliegen tief über Kirchengelände und fangen die wohl niedrig fliegenden Insekten. Rauchschwalbe baut weiter ihr Nest, aber vier sah ich heute nicht und jetzt fliegt gerade auch keine. Sind wohl auch zum Fressen los.

 

Web-Segler Dahme haben ein Ei gelegt und Mama wird rührend von Papa betreut. Das aber heißt: Meine ersten Paare könnten jetzt auch schon brüten.

 

1.6.:

 

Habe jetzt pastoral zu viel zu tun. Über Tag sehe ich kurz zu den Seglern. Heute tolles Wetter. Viele Segler am Turm. Feste Brutpaare mindestens 5. Bisher hatte ich mehr die Ostseite-Segler im Blick, die recht spät zu Bett gehen, so 21.00 Uhr plus minus. Im Westen regte sich da dann aber schon nichts mehr. Also eben 21.30 – 21-45 Westseite beobachtet, wo etliche Segler Schreiten. Und die drei mir bekannten Brutpaare checkten allesamt in diesem Zeitraum ein, links oben einer, dann 10 Min später der andere (auch in Dahme liegt das Ei oft unbebrütet und beide fliegen). Sodann folgte einer vom Paar Einzelkasten oben. War der andere schon drin? Jedenfalls macht der Westen früher Heia als der Oste, wenn ich es recht sehe... Jedenfalls die Brutpaare. Auch heute war z. B. wieder ein Neuankömmling dabei, der sogar Erinnerungen an die Westkästen, auch Einzelkästen hatte und anflog und vorsichtig checkte, ob da schon welche drin wohnen usw...

 

Die Rauchschwalben haben ihr Nest fast fertig, bzw. die mussten ja nur wenig ausbauen, was schon da war. Und ein Paar wohnt da nun im Schuppen. Heute waren es nicht mehr vier.

 

Es ist 21.30 – ich geh zu Bett.

 

2.6.: (Christi Himmelfahrt)

 

Blauer Frühmorgenhimmel. Sonne ist noch nicht ganz aus den Federn. Aber die Vögel singen schon. Kein Wind. Konnte heute nicht gut schlafen bzw. bin früh wach. War von 4.30 – 45 Uhr am Turm. Wie die Mehlschwalben abends z. T. später ins Bett gehen als die Segler, so waren auch erste Mehlschwalben schon am fliegen. Dann aber schoss mit leisem Schrie ein erster, einzelner Segler zweimal auf die Westkästen zu und von weit oben sah ich dunkle kleine Punkte aus dem Morgenhimmel herabkommen – 2 Paare Segler. Bald waren sie nahe dem Kirchturm am Himmel mit ersten Aufwärmflugspielen, aber vor allem mit langsamem Fressflug beschäftigt. Einmal meinte ich auch, aus einem Westkasten käme ein kurzes Schrie. Aber – während im ersten Jahr der Ansiedlung um diese Zeit die Segler, die schon Wohnung bezogen hatten, immer leise aus ihren beiden verschiedenen Kästen flogen (damals Einzeltiere, keine Paare/Partner), ist von den BP’s West und Ost in dieser Zeit nun kein einziger Vogel ausgeflogen. Da ich nun Web-Segler in Dahme beobachten kann, sehe ich, dass verpaarte Segler so früh auch gar nicht ausfliegen, jedenfalls nicht in dieser beginnenden Eiablage- und Brutphase. Da wird stundenlang geschlafen und gekuschelt, in Dahme sogar bis 8.30 Uhr manchmal oder später (Ausflug dort immer so zwischen 8.30 – 9.00 Uhr.).

 

Somit hier eine Deutung: Die vom Himmel hoch kommenden Segler und Flieger sind keine Brutvögel, haben auch noch keinen Schlafkasten bezogen, sondern schlafen in der Luft. Die Höhlenbewohner und Brutvögel aber sind mehr für’s Kuscheln und warten die Sonne und Wärme ab. Ich sah ja neulich die Web-Segler erst ausgiebig Schulter an Schulter im Eingangsloch sonnen, bevor beide gleichzeitig ausflogen.

 

Meine Rauchschwalben will ich jetzt nicht stören. Die scheinen mir aber gerne im Schuppen zu schlafen, bis die Wärme ihnen spaß macht bzw. genug Insekten zum Fliegen bringt oder so.

 

7.45 Uhr: Strahlendblauuer Sonnenhimmel, vier Segler = 2 Paare überm Turm beim gemütlichen Futterflug zu zweit. Eine Bachstelze wird auf dem Rasen von einer flüggen Jungstelze verfolgt und angebettelt. Überhaupt sind viele Jungvögel schon ausgeflogen, z. B. die Stare. Erste Meisen auch. Der Sperling hat nun endgültig den Mehlschwalben ihre Nest an der Westseite gekleut und war gestern sogar mit zwei weiteren Sperlingen daran und darin. Ein Grashalm hängt wie eine Siegesfahne heraus. Die Mehlis müssen neu bauen gehen. Aber – auch die Sperlinge sind ja nur Vertriebene der Mauersegler im Osten. Das ist wie mit Polen und Deutschen nach dem 2. WK: Die Polen waren auch nur Vertriebene, die heute dort leben, wo wir – mein Vater ist ja halber Allensteiner – früher mal waren. Und wir sind nun „Wessis“... Es gibt auf Erden keine bleibende Heimat, sondern die Zukünftige suchen wir – Hebr 13,14 oder so...

 

3.6.:

 

Herrliches Seglerwetter, sonst keine besonderen Vorkommnisse. Die Segler sind bei leicht zunehmender Wärme begeistert mal hoch und mal tief am Fliegen in Gruppen. Eben sah man aus dem Ostkasten einen ausfliegen, nachdem kurz zuvor ein kleiner Trupp schreiend an den Kästen vorbeizog. Aber insgesamt ist nun mehr Ruhe eingetreten, weil gebrütet wird oder so. Denn – in Dahme, wo etwas später nur mit dem Brüten begonnen wurde, sind jetzt drei Eier da und der brütende Vogel hechelt mal neben, mal auf den Eiern. Es ist offensichtlich heiß für ihn.

 

 

4.6.:

 

Super Wetter, sehr warm. Segler ganztägig immer wieder in Action – und davon so 3 – 6 Neuankömmlinge, die noch Wohnungen anchecken. Heute Abend 21.30 Uhrff versuchen sie, schon bestezte Wohnungen in West und Ost anzufliegen, was überall erbostes Besetzt!-Geschrei auslöst. Auch im mittleren Kasten der drei Einzelkästen eben. Interessant zu beobachten war 2-mal, dass Duettgesang aus Kästen die Flieger noch anlockt und zu weiteren Anflügen animiert, aber: Wehe, wenn sie sich an eine besetzten Kasten ranhängen! Das Kampfgeschrei daraus macht ihnen so einen Schrecken, dass sie dann wild davonstieben und keine weiteren Runden drehen – erst wieder nach einer Erholungszeit oder so...

 

5.6.

Gestern Abend waren deutlich etliche Segler in den kästen zur Nachtruhe. Heute Morgen alles ruhig, nur hoch am Himmel mal zwei Segler oder selten kurz ein Kreischen am Turm. Vermutlich – so WebCam Dahme – hat nun die Brutzeit voll begonnen und viele Segler sind nicht zu sehen, weil sie sich beim Brüten befinden. Es ist still am Turm, anders als Mitte Mai oder so. Heute wieder Traumwetter. abends bis ca. 22.00 Uhr Seglerscheie am Turm zu hören.

 

6.6.

Keine besonderen Vorkommnisse, außer heute Morgen zwei Wohnung suchende Segler, die aber von schreienden Seglern im Ostkasten links außen weggeschirenen werden – dachte ich – bis dann nach der dritten Kreis- und anflugrunde einer der beiden in das loch einschlüpfte und es dort aber nur ein Begrüßungsduett, nicht Kampfgeschrei gab, während der andere Segler wegflog.

Besonders Ruffreudig ist das Paar im untersten der drei Einzelkästen im Turmfenster Westseite, die auch noch beide aus- und einfliegen, meist kurz nach einem intensiven Schrie-Konzert im Kasten. Man sieht also, dass sie später ankamen und nun noch nicht in der Brutphase sind.

 

Zwei wichtigere Beobachtungen:

 

1.

Meine Rauchschwalben haben so ca. 2 – 3 Hauptanflug- und Nestbauzeiten: Eine ist Morgens, heute vor 7.00 Uhr gewesen und die andere ist abends, wenn es kühler wird, so im Zeitfenster 20.00 – 21.00 Uhr oder so. Beide Anflugphasen sind nicht sehr lang. Über tag fliegen die Schwalben aber auch immer mal wieder über das Revier und manchmal auch ein – und es sind immer auch mal so 1 – 3 Fremdschwalben da. Gestern hat eine Schwalbe meines Paars eine andere in einer kurzen, heftigen Flugattacke vertrieben, obwohl kurz zuvor auch mal alle drei Schwalben in den Schuppen eincheckten.

 

2.

Bei den Seglern in Dahme sah ich eben erstmals einen Wachwechsel/Brutablösung: Kurz zuvor muss der brütende Vogel den Ruf des Partners vernommen haben, denn er robbte vom Nest herunter und ging beiseite. Dann dauerte es einige Sekunden bis der andere Vogel eincheckte und erst einmal sofort auf die Eier ging, während der andere zum Ausgang robbte und hinaus sah/sich sonnte. Der eingeflogene Vogel aber ging dann nochmals kurz von den Eiern, knuddelte heftig (kopulierte? Wie Schleiereulen in der Brutphase?) mit seinem Partner, robbte dann auf die Eier. Der andere Partner sonnte noch Augenblicke im Ausgang, dann flog er ab.

 

21.00 Uhr Eine Rauchschwalbe übernachtet im Schuppen, als ich nachsehe. Fiegt auf, aber nicht raus, sondern bleibt drin, als ich gehe.

 

7.6.

 

Seit gestern Nachmittag ist es oft bewölkt und manchmal gibt es etwas Regen.. Anderen Ortes – z. b. HH – sogar Sturzregenflut usw. Es ist nicht kalt und auch nicht windig. Dennoch sind selten mal einzelne Mehlschwalben zu sehen. Segler sieht man gar nicht. Rauchschwalben heute auch noch nicht. Aber ich war auch nicht immer im Haus... Es ist jetzt 17.15 Uhr. Leichtes Getröpfel draußen.

 

19.00 Uhr. Das Wetter kippt auf schön, Himmel wolkenfrei – und schwupp: Etliche Tauben und einige Segler sind am Turm zugange. Gegenüber der Straße habe ich eben ein neues Mehlschwalbennest von einer Mitbürgerin gezeigt bekommen – an ihrem Küchenfenster oben dran. Sie lässt es in Ruhe – und ich freue mich, dass unsere Kolonie „Ableger“ bekommt J

 

8.6.

 

Morgens war es extrem neblig und den Tag über sieht der Himmel so aus, als ob der Nebel nur ein paar Etagen höher gezogen wäre. Es ist warm, aber nieselt ab und an wie jetzt gerade (14.00 Uhr). Morgens flogen gar keine Vögel am Turm. Über Tag fliegen jetzt ab und an ein paar Mehlschwalben und so ca. immer wieder 4 Segler, mal zu viert im Fluggeschwader und mit – selten auch – Schrie. Meist lautlos. Öfter auch nur im lockeren Futterflug etwas höher oder – heute – bisweilen auch sehr tief. Manchmal fliegen auch drei zusammen, während einer allein Anflüge auf Westkästen macht (alle nur an Westkästen heute). Oft fliegen die Segler auch in 2 Paaren. Vermutlich sind es Youngsters, die noch keine Brutquartiere haben oder ernsthaft suchen. Oder – es sind die jeweils nicht brütenden Partner der Familien in den Turmnestern? Keine Ahnung. Einmal hörte ich auch wieder Schrie-Rufe aus einem Nistkasten im Westen – kurz darauf flog ein Segler so schnell aus, dass ich, trotz Hingucken, nicht genau sah, aus welchem Kasten. Es war aber wohl einer der Einzelkästen im Turmfenster.

 

Die Rauchschwalben fliegen nach wie vor nur gelegentlich ein und nachts übernachtet m. E. nur eine im Schuppen (hält Revier-Wache?), jedenfalls dann, wenn ich gegen 21.00 Uhr nochmals nachsehe. Falls die Rauchschwalben dieses Jahr brüten, müsste jetzt die Eierreifezeit des Weibchens sein. Denn das Nest ist fertig, aber es ist noch kein Brutvogel darauf.

 

In Manhagenerfelde haben wir dieses Jahr genau dort, wo in 2009 und 2010 eine Nachtigall sang, erstmals zwei Nachtigallen!

 

15.00 Uhr plötzlich sind bis zu 10 Segler mit Screamingparty um den Turm, fliegen lose sowohl West- als auch Ostkästen andeutungsweise auch mal an bzw. einige des Pulkes jeweils West oder Ost. Da setzt Regen ein, nicht zu heftig, aber Regen. Sofort löst sich ein Paar und fliegt gemeinsam in den untersten der drei Einzelkästen im Westturmfenster ein. Der Rest verkrümelt sich nach und nach etwas höher über dem Turm oder ganz weg, Insektenfangen usw...

 

Wollte eben gleich mal sehen, ob im Schuppen bei Regen Rauchschwalben sind – und siehe da: Erstmals sehe ich eine auf dem Nest hocken J

 

Bei den WebCam-Seglern sind nun beide im Nest. Regen ist Nestkuscheltime J

 

16.00 Uhr: Trotz Regen – ich höre Schrie-Schrie vom Turm, sodass sicher ist, dass einige Segler nach dem Motto/lied ihre Screamingparty weiterfeiern: „Wir lassen und das singen nicht verbieten...“

 

Die Rauchschwalbe war eben nicht mehr auf dem Nest oder im Schuppen...

 

Ab 17.00 Uhr setzt Regen ein, der immer mehr zum Starkregen wird. Gegen 21.00 Uhr oder so ist der Regen durch. Keine Segler oder Schwalben am Turm.

 

9.6.

 

Heute morgen ist es bewölkt und windig von Westen und merklich kühler auch. Am Turm sehe ich einen Segler kurz fliegen. Mehlschwalben und Segler sind ansonsten nicht zu sehen, aber – vermutlich – das auch sonst immer sangesstarke Seglerpaar im untersten Westturmeinzelkasten liefert dauas zwei schöne Duettgesänge. Das sind also richtiggehend Schnacker.

 

Bei den Rauchschwalben schaue ich danach ein – und siehe da: Erstmals sind zwei Schwalben da, haben da also (ab dem Regen von gestern?) übernachtet/Schutz gefunden und eine sitzt nun auf dem Fahrradträger und eine auf dem Nest. Keine von beiden fliegt hoch, als ich einschaue. Es ist schon schön zu sehen, wie die Vertrauen fassen. Mal sehen, wann die Babys kommen...

 

Eine Sache ist mir heute noch mal ganz neu aufgegangen: Die Rauchschwalbe, die auf dem Fahrradträger sitzt, sitzt immer wieder exakt auf derselben Stelle, wenn ich nachsehe. Segler benutzen – wie viele Vogelarten – immer dasselbe Nest. Und auch wir Menschen – habe mich da gerade mit Betty ausgetauscht – sind in der Fremde, z. b. auf einer Tagung, sehr schnell immer wieder auf denselben Plätzen usw. zu finden. Ich kenne das auch von den „Stammplätzen“ im Gottesdienst usw... Geborgenheit, Sicherheit, Gewohnheit, die beides vermittelt, das brauchen viele Tiere so, wie wir Menschen. Die haben also eine ähnliche Seele wie wir – ist ja auch vom selben Schöpfer J

 

14.00 Uhr: Ab morgens um 7.00 Uhr schlug das Wetter in sonnig und warm um, aber bis jetzt – inzwischen wieder mehr Wolken am blauen himmel, es soll regnen – keine Segler am Turm, selten eine Mehlschwalbe und vorhin flog die Rauchschwalbe, die fest auf dem Nest saß wieder ab.

 

20.00 Uhr: Blauer Himmel. Mehlschwalbenflug. Rauchschwalben da, eine auf dem Nest, eine fliegt... Ca. 5, selten bis zu 10 Segler futterfliegend nahe dem Turm und über dem Gelände, ab und an mal zwei beim Screaming – Vermutung: Es sind ca. 5 - 10 Vögel, weil jedenfalls fünf Familien sicher da sind, aber – wer weiß... Jedenfalls wird es ruhiger am Turm und in Dahme sieht man per Web immer einen Segler fest sitzen...

 

22.00 Uhr: Aus Ost- und Westkästen Screamen und um die Ostkästen ca. 4 – 6 Segler am Screamen. Rauchschwalbe 2 fliegt in Schuppen ein, wo die andere auf Nest sitzt...

 

10.6.

 

Keine besonderen Vorkommnisse. Blauer, wolkenloser Morgenhimmel, Windstille. Rauschwalben pennen im Schuppen.Mehlschwalben sind am Turm bei der Fütterungsfrühschicht zugange, sowohl in Naturnestern als auch Nisthilfen. Um 5.00 Uhr fliegt ein Segler links oben im Westen aus. Die Sänger im Einzelkasten unten singen wieder Duett und zwei Segler machen zirpend Kreisflüge vor den Westkästen. In Dahme sind beide Segler noch im Kasten. Aber jetzt eben, 5.50 Uhr war Ausflug des einen. Der andere brütet.

 

Ab Mittag ist absolute Funkstille der Segler am Turm, wenn ich mal bis eben 19.00 Uhr nachschaue. Wetter gut und besser! Heute Abend werden sich die Segler in den Kästen wundern, wenn die Schützengilde ihre Kranzniederlegung am Turm mit Musik und Fackeln und begalischem Feuer zelebriert...

 

Die Segler in der Friedrich-August-Str. – oder jedenfalls zwei von ihnen – flogen gestern beim Fackelumzug der Gilde über uns Kreisflüge, aber die Segler am Turm wurden nicht wach und sichtbar, als die Gilde um 22.30 Uhr ihre Kranzniederlegung begann.

 

Heute Morgen herrliches Wetter um 5.00 Uhr am Turm, aber kühl, Dampf vorm Mund. Drei Segler am Turm, zwei als Paar mit zirpenden Kreisflügen vor den Westkästen ohne Einschlupf. Rauschwalben schlafen im Schuppen, eine auf dem Nest, eine auf Fahrraträger. In der ferne ruft, wie all die Tage, ein Kuckuck. Um 9.00 Uhr ist Plattdütscher Gillgottesdeenst, noa den Frühstück vun uns Börgermeester!

 

WebCam 6.00 Uhr: Beide Segler schlafen, einer auf den Eiern. Da robbt der andere zu ihm, drängt ihn von den Eiern. Der erste, nachdem der andere wieder von den Eiern runter ist, geht zum Flugloch, fliegt ab – und kommt nach kurzer Zeit wieder, geht wieder auf die Eier, hat etwas Nistmaterial im Schnabel, hält es eine Zeitlang fest, während er den Partner auf den Eiern eng kuschelt. Dann ist das Material aus dem Schnabel weg. Nun sonnt sich der Abgelöste noch im loch, der andere brütet. Dann sind beide Schulter an Schulter vor dem Loch, sonnen sich, dann geht einer wieder los und baut am Nest, der andere folgt. Es ist unruhig. Jetzt sitzt einer wieder auf den Eiern, der andere sonnt sich usw...

 

7.00 Uhr echtes Pfingstwetter! Und am Turm screamen Segler, die ich hörte, während ich einen Jungsteinkauz in der Voliere mit Augentropfen versorge (Bindehautentzündung)...

 

10.00 Uhr ff: Segler ca. 5 – 8 am Turm. Aber: Seit Jahren und heute verstärkt beobachte ich Segleranflüge an Gebäuden der Hohenkrogstraße, deutlich erkennbar auch unter Dachüberständen, wo Kot andere Vögel als Brüter verrät. Mehlschwalben brüten dort auch. Leider konnte ich nie einen Einflug, sondern nur Banging und Suchen sehen. Ob dort Segler brüten? Da wäre dann ein drittes Vorkommen in Lensahn. Vielleicht kann ich was ergründen? Ansonsten würde ich gerne dort Nistkästen anbringen lassen...

 

15.00 Uhr null Segler am Turm oder sonst am Kreischen. Wetter schon länger bewölkt. In Dahme wird fleißig von einem Vogel gebrütet. Meine Rauchschwalben schleppten vorhin wieder eine weiße Feder ein, verfolgt von einer Drittschwalbe. Ich sehe wenn, dann weiße Federn einschleppen und kenne auch aus anderen Nestern weiße Federn. Haben Rauchis dafür eine Vorliebe?

 

Ab 20.00 Uhr trifft sich ein kleiner ca. 5-6er Trupp Segler zum Screaming am Turm

 

21.00 Uhr ein größerer Trupp Segler und Mehlschwalben jagt Insekten direkt über dem Kirchturm. Das über tag oft bewölkte Wetter hatte sich abends ab 17.00 Uhr mehr und mehr wieder in einen schönen und warmen Vorpfingstabend verwandelt. Die Rauchis waren unterwegs.

 

12.6. (Pfingstsonntag)

 

Kurz nach 4.00 Uhr höre ich zum ersten Mal einen Sprosser im Kirchengelände, Richtung Küsterhaus. Aus den Wiesen rufen 2 – 3 Kuckucke, das Vogelkonzert unter wolkenlosem Himmel ist voll im Gange, von Amsel bis Hausrotschwanz. Die Krähen unterhalten sich überall herumfliegend. Segler und Mehlis schlafen noch.

 

WebCam in Dahme zeigt zwar Bewegungen im Nest, aber zu dunkle bilder. Man sieht nicht, ob 1 oder 2 Segler da sind.

 

6.30: Segler und Mehlis fliegen am Turm. Rauchis pennen noch beide im Schuppen. Kraniche Rufen – wie seit 2 Jahren – aus der Johannisbekniederung. Vogelkonzert ist abgeebbt.  WebCam-Paar brütet zu zweit auf dem Nest ganz dicht an dicht.

 

13.30 Uhr: Schon Liturgie: ab Mittag keine Segler mehr in der Luft. Heute morgen immerhin noch mal 2 – 3 Segler.

 

Andere Frage: Ob Segleraugen so tief im Kopf liegen, damit die bei hohen Fluggeschwindigkeiten geschützt sind vor Wind usw... ?

 

20.00 Uhr ff, 21.00ff und 22.00 – 22.10 Uhr: Bei mir kann man deutlich die Brüter von den Nochnichtbrütern unterscheiden. Gestern Abend um ab 20.00 - 21.00 Uhr (plusminus) flogen die Brüter nach und nach "zu Bett", während die Nichtbrüter - um 22.00 Uhr noch 6 Segler - immer wieder mal An- und Kreisflüge bei den West- und Ostkästen machten. Das sind möglicherweise Brutkandidaten für 2012 oder so. Dann, um 22.00 machten die Nichtbrüter hektische Kreisflüge an der Kirche und ihre Rufe wurden aus den Kästen beantwortet. Um 22.10 Uhr Kirchturmzeit gab es danach ein kurzes, sehr lautes Schrie-Konzert der Nichtbrüter. Es war eine Art Kommando, denn da flogen in Windeseile alle Nichtbrüter im Pulk nach Osten davon und es wat ruhig am Turm...

 

Ich schätze, an der Ostseite sind nach wie vor sicher 3 Familien und an der Westseite könnten zwar alle Kästen besetzt sein, aber ganz sicher habe ich auch gestern nur 2 Kästen gesehen, wo Segler anflogen und dann ein Duett-Konzert = Gutenachtlied abzogen. Wenn Fütterungszeit ist, will ich mal einen ganzen Nachmittag und Abend sitzen und die Einflüge beobachten...

 

Was deine Web-Segler so treiben, schreibe ich auch am Rande mit in mein Tagebuch.

 

Gestern Abend bekam ich einen Segler, der in einer Regenrinne hängen geblieben war und von den Hausbesitzern befreit wurde. Sie riefen mich an, sie hätten einen "winzigen Greifvogel". Ich habe den Segler, ein adultes Tier, evtl. auf Wohnungssuche noch und dann in eine Öffnung einer Regenrinne eingecheckt, zu unserer Steinkauztierärztin gebracht. Die versucht was, aber es sieht nicht gut aus. Ein Flügel könnte gebrochen oder mindestens schwerst überdehnt sein...

 

Sowohl unterm Dach des Hauses der Seglerfinder (Troll, Lütjenburger Str.) als auch an einer weiteren Stelle in WoBau-Häusern könnten in Lensahn Segler wohnen, wie ich gestern und vorgestern entdeckt habe... Aber - sicher ist es nicht. Ich sah im ersteren Fall nur den kranken Segler und mögliche Einfluglöcher, im letzteren Fall viele Anflüge an das Haus, auch Mehlschwalben dran, aber keine Einflüge von Seglern. Dort hatte ich schon früher mal Segler vermutet (Hohenkrogstraße 2 und andere Wohnblocks dort... Da wären schöne Stellen zum anhängen von Nistkästen :-)

 

13.6.

 

6.00 Uhr:

 

WebCam Dahme: Einzelner Segler brütet.

 

Turm: Einzelner Segler fliegt.

 

Blauer Himmel mit dünnen Wolkenstreifenfetzen. Windstill. Nix los. Morgens war wieder Kranichkonzert durchs Schlafzimmerfenster zu hören, Kuckkuck usw. Kein Sprosser.

 

Seit 7.30 Uhr höre ich – unter strahlend blauem Himmel – immer mal wieder ca. 3 oder 5 Segler am Turm und auch an o. g. WoBau-Blöcken mehrere screamen. Habe noch mal dort nachgesehen. Die fliegen da nur an Mehlschwalbennester an und keiner schlüpfte irgendwo rein. Rauchis haben 7.30 Uhr noch beide im Schuppen gepennt. Nichts Besonderes. WebCam: „Immer nur brüten, brüten, brüten“ (R. Zukowski).

 

21.00 – 22.00 Uhr Wahnsinns-Party am Turm. mindestens 6 Segler fliegen nach und nach zum Heia machen in die Westkästen ein, während 12 und mehr Segler draußen um den Turm fliegen. Nach 22.00 Uhr wird es dann still – siehe gestern.

 

14.6.

 

Um 5.30 Uhr war noch alles still am Turm, aber etwas später dann und bis jetzt 14.00 Uhr hört man immer wieder und sieht man kleinere Trupps von 2 – 6 Seglern am Turm.

 

Der am 12.6. erwähnte Segler ist leider verstorben und war nach Einschätzung der Tierärztin auch nicht überlebensfähig, da Flügelbruch usw...

 

Zukünftig kann ich auch auf den Link für kranke Segler hier verweisen:

 

http://www.mauersegler.com/vet.html.

 

15.6.

 

5.10 Uhr: 3 – 4 Segler am Turm, davon 2 im Kreisflug vor Westkästen zwei Runden mit Zirpen drehend. Drei machen etwas fernab kurz darauf ein kurzes Flugspiel ohne Sound. Eine Mehlschwalbe fliegt. Die Rauchschwalben schlafen im Schuppen. Die WebCam-Segler Dahme liegen mal neben- mal übereinander auf dem Nest, als würden sie bei Nachtkälte zu zweit brüten. Heute Morgen ist sogar Dampf vor meinem Mund gewesen. Es ist also Mitte Juni immer wieder recht kühl über Nacht...

 

10.30 Uhr: Ich wollte nach den Rauchschwalben sehen, da kam eine von ihnen erbost raus und flog sogar angedeutete Stoßflüge gegen mich. Ich ging zurück. Sie flog wieder in den Schuppen. Ist da gerade Geburt angesagt oder so?

 

11.00 Uhr: Bis zu 8 Segler fliegen schrieend um die Westkästen, einer fliegt auch mal aus einem aus – aber einchecken tun diese Youngster (?) oder „Vorbeiflieger“ nicht.

 

12.00 Uhr: In den letzten Tagen war ab jetzt nur wenig Flugaufkommen bis null Segler am Turm. Heute ein Trupp von 8 und mehr offenbar neuer Vögel, denn sie suchen überall nach einschlüpfen, auch in Schwalbennestern usw. und einer hing auch mal an einer freien Wohnung am untersten der drei Koloniebrutkästen an der Westwand (wo alle Flieger derzeit waren).

 

14.00 Uhr: Null Segler am Turm. In Dahme 1 Segler brütet.

 

18.30 Uhr: Funkstille am Turm.

 

19.30 Uhr: Funkstille am Turm. Rauchis sind mal zu zweit und mal nur eine auf dem Nest im Schuppen, Mehlis fliegen wenige. Aber – nicht unerwähnenswert: Nicht jedes Jahr, aber dieses Jahr haben wir seit langem schon einen Gelbspötter im Garten singen. Ob der hier brütet?

 

19.45: Erste Segler tauchen auf und erstes kurzes Schrie einer kleinen Gruppe am Trum. Aber nun sind alle wieder futsch.

 

21.00 Uhr: Die Brüter sind schon drin, die anderen Segler machen Fulgspiele vor den kästen, z. T. sehr rasant. Wenn sie rufen, kommt aus den bestezten Kästen Duettgesang, in Ost wie West...

 

16.6.

 

Im Moment ist es immer gleichbleibend: Segler über Tag gelegentliche Flüge beim Turm in kleinen Gruppen, Paaren oder einzeln. Abends ab 20.00 Uhr zunehmende Tendenz und die Brüter in den Kästen. Mehlis füttern schon länger Junge. Jetzt erkenne ich so ca. 5 – 6 Familien Mehlis maximal, also weniger als 2010. Rauchschwalben auch unverändert, wobei der auf dem Nest sitzende Vogel jetzt fast immer sitzt = Brutphase? Sonst nix neues unter der sonne in der Seglerbrutzeit. Auch in Dahme sitzt immer nur einer auf dem Gelege und manchmal ist eben Ablösung... Der eine jetzt hat den Schnabel immer offen, hechelt also bei Wärme...

 

Heute ist es nachmittags dunkel, drückend-schwühl – und dies ist – wie öfters – bestes Seglerwetter – denn schon jetzt sind seit 16.00 Uhr oder so bis zu 10 Seglern am Turm in Gruppen-, Paar- und Einzelanflügen und Kreisflügen bei den Kästen und dies oft auch rufend. Jetzt gerade etwas weniger Segler, ca. 18.00 Uhr. aber das ändert sich immer ganz schnell. Segler tauchen immer wie aus dem Nichts auf. Segler und Schwalben fliegen insgesamt sehr tief – also so richtig nach der Volksweisheit: bei Schlechtwetterahnung...

 

Gegen 19.40 waren insgesamt hoch und tief über dem Turm 30 – 50 Segler zugange. Jetzt, nach 21.00 Uhr fliegen an den Kästen – mit ab und an Banging – bis zu 20 und im weiteren ereich bis zu 30 Segler. Besonders die Ostkästen werden zwar angeflogen, aber von den Bewohnern durch Schreien auch total verteidigt, sodass die Anfliegenden gleich wieder nach Anflug oder Dranhängen abfliegen. Im Westen versuchen sie es selten mal, sich an die Öffnungen nach vorn statt wie im Osten unten dranzuhängen. Das wird länger dauern, bis die Westkästen gefüllt sein werden. Obwohl da doch noch so viele Wohnungen frei wären...

 

17.6.

 

4.30 Uhr: Stärkerer Südwestwind, stark bewölkt, null Segler und Schwalben am Turm. In Dahme wird noch gebrütet.

 

Seit heute morgen keine Segler. Es war zwar nie kalt, aber lange ungemütlich und einmal gab es kurz Sturzregen. Jetzt ist es sonnig und locker bewölkt, leicht windig. aber höchstens mal eine Mehlschwalbe, die Junge füttert. Selbst die Rauchschwalben waren beide lange weg. Jetzt erst sitzt wieder eine auf dem Nest. Schaun wir mal, wie es weiter geht. In Dahme wird gebrütet.


18.30 Uhr: Null Segler, aber über 10 Mehlschwalben machen zirpend Flugspiele um den Turm, fangen Insekten über den Linden am Turm und füttern ihre jungen. Wind ist weg, aber es ist schwül und Regenwolken lauern am dunklen Himmel. Habe ich vorhin mal einen Segler gehört? Ist nicht sicher. Und wenn die alle so lange weg sind – ist das ein Schlechtwettervorbote?

 

Nach 19.00 und bis 22.00 Uhr (?) sah ich Segler und Schwalben bei bedecktem Himmel über dem Schwimmbad und Mühlenteich in Lensahn, weil wir dort gestern einen musikalische Veranstaltung („Sounds on the Water“) im Schwimmbad hatten).

 

18.6.

 

Heute ist zwischen etwas sonnigen Abschnitten viel bedeckter Himmel, manchmal ein echter Regenguss, vorhin auch mal Donnergrollen. Die Mehlschwalben sind emsig um und am Turm. sind ja fütternde Eltern. Segler sehe ich höchstens mal 1 – 2 in Turmnähe auf Insektenjagd.

 

In Dahme sah ich eben beide Segler im Nest, einer drauf, einer guckte immer zum hellen Eingang raus, bis er eben abflog. Der andere drehte sich im Nest und drehte wohl auch die Eier und sitzt nun wieder fest...

 

Eine Rauchschwalbe saß gerade auf dem Nest. Oft sind beide weg. Ich erinnere mich an frühere Beobachtungen, wo die Rauchschwalben auch bei Störungen usw. oft vom Nest runter waren. Aber – die Jungen wurden trotzdem was...

 

[wikipedia dazu: „Zum Brüten und für die Aufzucht der Jungen baut die Rauchschwalbe offene, schalenförmige Nester aus Schlammklümpchen und Stroh auf einen Mauervorsprung oder Balken an der Wand in Ställen oder Scheunen und anderen offenen Innenräumen. In früheren Jahrhunderten flogen sie vielfach durch die Öffnungen im Giebel ein und aus, durch die auch der Rauch des Herdfeuers abzog. So erhielten sie den Namen Rauchschwalben. Da sie exzellente Flieger sind, reicht ihnen zum Verlassen des Gebäudes ein Fenster in Kippstellung. Die Nester werden immer wieder benutzt. Dort legt das Weibchen zwei- bis dreimal im Jahr vier bis fünf weiße, braunrot gefleckte Eier, die es 14 bis 17 Tage bebrütet. Beide Eltern füttern nach dem Schlüpfen noch 20 bis 22 Tage und die Jungen verlassen in diesem Alter auch erstmals das Nest. Interessant ist, dass die älteren Jungen beim Füttern der zweiten Brut helfen.“

 

M. a.W.: Am 30. 5. zogen Rauchschwalben ein in meinen Schuppen. Am 8. 6. hockte erstmals eine Rauchschwalbe fest für einige Zeit auf dem Nest = erste Eiablage? Geben wir 1 Woche für das Eierlegen, dann wäre sie jetzt gerade erst so fertig damit und die Brutphase müsste beginnen/begonnen haben. Wenn alles so richtig berechnet ist, dann sind Anfang Juli kleine Schwälbchen zu erwarten]

 

21.00 Uhr: Nur ein einziger Segler hat einen einzigen Anflug auf die Westkästen mit einem kurzen Zirpen gemacht. Sonst waren nur die Mehlschwalben aktiv. Das für morgen ab Mittag schlecht angesagte Wetter – ist es schuld am Verschwinden der Segler?

 

19.6.:

 

5.15 Uhr sind keine Segler am Turm und keine Schwalben. Es ist kalt, Atemdampf vorm Mund, trotz wolkenlosem Himmel. Sind die segler weg, weil es heute schlechtes Wetter geben soll? Allerdings könnte ein Blick nach Dahme die Antwort auf das Verschwinden der Segler sein: Dort sitzen beide segler so eng wie möglich aufeinander und beide zusammen auf ihren Eiern. Optimale Wärmespende für die Kinder in den Eiern an einem – für fast Sommeranfang – sehr kalten Tag. Wenn das in meinem Kästen und Schwalbennestern auch so aussieht, dann kann kein Segler, keine Schwalbe derzeit in der Luft sein. Ich hoffe mal, dass es heute kein schlechter Tag wird – wegen des Gemeindefestes auf unserer Wiese J

 

8.45 Uhr: Keine Segler am Turm., kaum Mehlschwalbenflug. In Dahme brütet gerade nur ein Segler.

 

17.00 Uhr: Ab Nachmittags Regen. Keine Segler am Turm. Mehlschwalben fliegen tief. Rauchschwalben eben beide nicht im Schuppen. In Dahme sitzt ein  Segler auf den Eiern.

 

17.30 Uhr Wetter beruhigt sich. Plötzlich 6 Segler am Turm, aber nicht in Flugspielen, sondern deutlich jeder für sich Insekten fangend. Das sind sicher die Brutvögel. Mehlis dazwischen ebenfalls auf Jagd. Alle in 15-20 Meter Höhe (Kirche 15 m, Turm 23 m hoch). Rauchschwalbe auf Nest im Schuppen.

 

Bis nach 21.00 Uhr sehe ich am überwiegend sonnigen Abendhimmel 1 – 2 Segler vom Pastorat aus über dem Turm fliegen.

 

20.6.:

 

Einzelne Segler fliegen am sonnigen Vormittag am Turm unterm hier und da wolkigen, windigen Himmel. Es ist angenehm warm. Habe mir eben eine viertel Stunde Zeit genommen und von kurz vor bis nach 12.30 Uhr mal einen Ein- und Ausflug der Segler im Ostkasten links ganz außen aus nächster Nähe unterm Nest angesehen. Ein Segler kommt lautlos an, tippt an das Nest, drinnen kurzes Rufen, der Segler fliegt einen Kreis, tippt wieder an, fliegt noch einen Kreis und schlüpft dann rufend ein, wobei er vom Partner rufend begrüßt wird. Dann hört man ca. 5 Min ab und an einen oder beide Segler im Duett (höhere und tierfere Stimme im Wechsel „schrie-schrü-schrie-schrü“) kommunizieren. Dann erscheint erst eine weiße „Nase“ im Loch, der Segler lässt sich rausfallen, startet durch. Gleich darauf erscheint eine zweite weiße „Nase“ (=Heller Kehlkopf) und der zweite Segler lässt sich rausfallen und startet durch. Beide fliegen gen Süden ab. Ich habe dann nicht beobachtet, ob sie bald wiederkommen, oder zumindest einer der beiden. Mal schauen, wie es nun am Turm weitergeht. Die Zeit, wo kleine Seglerlein schlüpfen können, rückt näher oder hat schon begonnen? Wenn zwei ausfliegen, weiß ich nicht, ob das schon Junge bedeutet, die nicht mehr ganzzeitlich gehudert werden müssen oder ob das nur bedeutet, dass Seglereier nicht auskühlen können... In Dahme sitzt jetzt und auch sonst, wenn ich gucke, immer einer auf dem Nest, oder sogar mal beide (s. gestern)...

 

Die Mehlschwalben füttern. Beide Rauchschwalben sind auch noch oft weg im Schuppen. Jetzt gerade saß aber eine auf dem Nest...

 

14.00 Uhr: In Dahme sitzt ein Segler auf dem Nest.

 

15.00 Uhr: Bei uns hat es geregnet. Beide Segler in Dahme sind im Nest, einer guckt in die Sonne raus. Einer auf dem Nest. Schwupp, da fliegt der Nichtbrütende aus. Hatte es dort, wie hier, heftig geregnet, sodass beide Regenschutz suchten?... Am Turm sind gerade, kurz nach kurzem, heftigen Regen und jetzt wieder sonnig-wolkig, keine Segler.

 

16.00 Uhr: Soeben erreicht mich die freudige Mitteilung aus Dahme über E-Mail – Zitat:

„Wir sind wieder Vater….. unsere Mauersegler haben pünktlich ihr erstes Junges bekommen , nach 21 Tagen, LG Axel.

 

Bin danach eben gleich mal zum Turm und sah dort einen einzelnen Segler hoch drüber fliegen und erkennbar Insekten jagen. Dann, mit einem Mal, setzt der zum Sturzflug an und – schwupp in einen der Einzelkästen im Westfenster rein, so schnell, dass ich nur vielleicht richtig sah, dass er in den untersten der drei flog. Dazu stürzte er etwas tiefer als die Kästen hängen, um dann mit steiler Aufwärtskurve einzufliegen... Wenn in Dahme heute schon Babys sind und meine etwas eher brüteten = eher Babys haben könnten, dann könnte so ein Einschlupf ja schon ein Fütterungsflug sein. Der oben im ersten Absatz für heute  geschilderte Doppelausflug beider Partner im Osten wäre ja auch möglich, wenn da schon länger Junge wären, die keine Totalhuderung mehr brauchen... Die brauchen kleine Segler ja m. W. nur 7 Tage lang...

 

20.45 Uhr – nach 21.00 Uhr: Den ganzen Tag nur selten mal ein, zwei Segler gesehen über’m Turm. Auch noch vor 21.00 Uhr nix. Dann, auf Glockenschlag 21.00 Uhr sind sie plötzlich da, die Kerntruppe von ca. 6 Seglern (und evtl. mehr) und dieses Mal nicht zum Futtersuchen. Sie machen mehrere Gruppenflugspiele/Kreisende Flugmanöver in enger Formation mit Geschrei vor den Westkästen und in Höhe der Baumkronen der angrenzenden Linden und Eichen. Ich bin zu müde, muss den „Matratzenhorchdienst“ übernehmen und überlasse die – so mein Eindruck – noch anwachsende Seglerschar am wolkenlosen Abendhimmel sich selbst.

 

21.6.2011 (Sommeranfang, sonnig, wolkenlos, aber noch kühl)

 

Fast genau 8.00 Uhr: Per WebCam schaue ich nach Dahme – und da kommt gerade einer der beiden Elternvögel rein. Der andere ist auf dem Nest. Der Ankömmling kuschelt sich eng an ihn. Dann gehen beide kurz vom Nest und kuscheln mit Gesicht zum Eingang. Und nun sehe ich erst eine, dann zwei rosige, kleine, sich bewegende Köpfchen. Es dauert aber nicht lange, da geht einer der Eltern auf die Jungen, letzte „Absprachen“ werden bei alledem zwischen den beiden Eltern getroffen. Dann sonnt sich der andere kurz und fliegt aus. Fest sitzt der hudernde Vogel nun auf seinen winzigen, nackten Babys. Nach meinem Eindruck ging die Ablösung hier und da ganz schön wirbelig zu, keineswegs so, als müsste man Kinder wie rohe Eier behandeln. Mir war auch so, als wenn sich beide Eltern kurz gemeinsam die Jungen dabei ansahen, Schulter an Schulter, bevor der wohl ablösende Ankömmling dann auf die jungen ging. Wenn Gott der Schöpfer aller Wesen ist und allen Seelen gibt – warum soll nicht auch im Tierreich geteilte Freude doppelte Freude werden?? „Wissenschaftlich“ darf man sicher Tiere nicht vermenschlichen und exakt nur das beschreiben, was man sieht – aber dies ist ja das Erstaunliche auch der Wissenschaft der letzten Jahre: Während ich noch im Bio-Leistungskurs lernte, dass Tiere rein instinktgesteuerte Wesen, fast wie Maschinen, sind, kann der Mensch heute immer mehr zugeben, dass die neusten Forschungen Tieren Freude und Trauer und eigene Sprachen zusprechen müssen usw. Irgendwann erreicht dann die Forschung vielleicht doch noch das hohe Niveau der Bibel, in der Tiere mit denselben Worten gesegnet werden wie Menschen, also schon in 1.Mose 1 dieselbe Würde zugesprochen bekommen wie der Mensch, auch wenn ihr Lebensauftrag ein anderer ist. In der Bibel gibt es außerdem den Gott, der Artenschützer ist und Tiere wie Menschen durch die Flut rettet, die die Menschen verschuldeten. Da gibt es sprechende und sogar mit Gott kommunizierende Tiere – z. B. die Rabenvögel (wer hätte es gedacht!) und einen Gott, der auch Tieren Aufträge erteilt, Raben oder einem fetten Fisch, der Jona verschluckt. Und im Neuen Testament sagt Jesus, dass man zwar Tiere essen darf, aber dabei bedenken soll, dass Gott spürt, wenn ihnen beim Töten Schmerz zugefügt wird. Gott ernährt die Vögel, sagt Jesus usw. Und in Röm 8 wird das Leid aller Geschöpfe als gleichschwer bewertet und das Seufzen der Kreatur unter der Not des Sterbenmüssens sollen Christen, so heißt es da, damit beantworten, dass sie schon hier, heute und jetzt sich positiv und sichtbar als Kinder Gottes auf Erden verhalten (so auch Mt 5-7), was z. B. für Jesus heißt: Die frohe Botschaft vom rettenden Gott soll in Tat oder Wort zu „allen Kreaturen“, nicht nur zu den Menschen, gebracht werden (Mk 16,15-16). Und Jesus wird nach seiner Taufe auch als erster Mensch in wirklicher Harmonie mit den in der Welt lebenden, noch vom Bösen (Satan) gequälten Wildtieren lebend, dargestellt, wenn auch nur knapp angedeutet – Mk 1,9-13:

 

9 Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. (Lk 2,51)

10 Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie (nicht als! Anm. v. mir) eine Taube herabkam auf ihn.

11 Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. (Mk 9,7)

12 Und alsbald trieb ihn der Geist Gottes in die Wüste;

13 und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.“

 

Jesus ist auch bei den Tieren – aber: Wo ist die Kirche bei den derzeit furchtbar unter dem Menschen leidenden Wildtieren? Schon im Alten Testament wird aller unter dem Verhängnis „Fressen und gefressen werden“ leidenden Kreatur (selbst eine Fliege versucht ja dem Segler zu entkommen, hat also so etwas wie Angst!) eine Erlösung Gottes prophezeit (man lese bspw. mal die 60er Kapitel bei Jesaja), wie wir sie uns noch gar nicht vorstellen können, und zwar in dem Reich eines Gottes, der laut Offbg. 21 alle Tränen abwischen und den Tod beseitigen wird, in dem Reich, das wir im Vaterunser erbitten und in dem es eben auch die Tiere geben wird...

 

Wie auch immer man zum christlichen Glauben steht – Ehrfurcht vor dem Leben (Albert Schweizer) sollte jeder haben und – angesichts zweier Seglereltern, die ihre Babys Schulter an Schulter in die selbstgebaute „Wiege“ blickend anschauen, die sie so knuddelnd und fleißig abwechselnd (oder sogar übereinandersitzend bei Kälte) ausgebrütet haben – sollten sogar nüchterne Wissenschaftler die Möglichkeit für möglich halten, dass Tiere, egal, wie klein sie sind, große Gefühle haben und sogar teilen können. Warum sollen Segler weniger empfinden angesichts ihrer Babys als ich bei der Geburt meiner Kinder im Kreissaal empfand, überglücklich, dass meine Frau wohlauf blieb und zutiefst und auch religiös ergriffen von dem Wunder neuen Lebens, dass schon gleich eine andere Person, einen besonderen Charakter erkennen ließ? Jedenfalls schlägt in den Seglerbrüsten der Erwachsenen und Babys/Küken jeweils ein anderes Herz.

 

Auch meine Steinkauzmütter und -väter warnen derzeit ihre die Volieren erkundenden Sprösslinge im Tonfall sehr aufgeregt-angstvoll, wenn der doofe Rüdiger, der z. B. jetzt eins der Steinkauzkinder mit Augentropfen versorgen muss oder wenn gestern eine Krähe bei der Voliere auftaucht oder wenn anderentags mal eine Katze oder ein Sperber erschien. Der Warnruf für „Marder“ und „Katze“ (einzelne, schüchterne Pip-oder so Töne) klingt nachts deutlich anders als der Warnruf „Waldkauz“ (im Tofall abfallende gi-gi-gi-gigi-Rufe), Mütter warnen auch anders als Väter, meist mit nur kurzen, gehauchten, aber lauten Rufen, wie ich wiederholt feststellen konnte (u. a. mit WebCam usw.). Emotionsloses Instinktverhalten klänge m. E.  nicht so „besorgt“...

 

Tiere können sogar manchmal mehrere Fremdsprachen, weil sie u. a. auch auf die Warnrufe anderer Tierarten mit Warnruf und Flucht reagieren – oder sich irgendwie zu Koalitionen verbünden, wenn etwa die Mehlschwalben und Segler am Turm gemeinsam gegen einen Turmfalken zetern und anfliegen... Vermutlich werden wir erst nach diesem Leben vor Gott erkennen, wie dumm und primitiv wir das Gefühlsleben und Denken der Tiere eingeschätzt haben – nämlich ganz genau so dumm und primitiv, wie unsere groben Forschungsmethoden und fünf Sinne waren (die Farben, Düfte und Töne nicht wahrnehmen können, die manche Tiere sehen und hören und riechen usw.)...

 

Meine Großmutter musste noch – unter innerlichen Höllenqualen, wie sie mir erzählte – als Medizinstudentin ohne Narkose operierte „Hasenscharten“ von Säuglingen ebenfalls dann ohne Betäubungsmittel zunähen, weil ihre Professoren und Ärzte Stein auf Bein schworen, Babys hätten noch keine entwickelten Nerven im Mundbereich. Aber – die Babys brüllten bei jedem Stich wie am Spieß... Wie viel Leid, weil die Wissenschaftler sich zu sicher waren, alles zu wissen! Ähnlich war es ja auch bis in die 1980er Jahre beim Thema Abtreibung. Da wurde erstmals per Ultraschallaufnahmen eines führenden Abtreibungsarztes der USA gefilmt, wie ein Embryo – laut Bibel sogar schon zur Gottesbeziehung fähig (s. Ps 139; Lk 1,39-45) – verzweifelt den Mund aufriss und vor den natürlich, um die Mutter nicht zu verletzten, nur schwach eingestellten Absauggeräten flüchtete, bis er tot war, Stück für Stück zerlegt, tot. Seit jenen furchtbar bei ihrer Veröffentlichung von Menschen der „Mein Bauch gehört mir“-Fraktion bekämpften Filmaufnahmen (wenn die Tatsachen den Theorien der Menschen widersprechen – wie furchtbar für die Tatsachen!) weiß man (oder könnte man wissen, wenn man sehen will), dass es bei einer Abtreibung nicht nur Mütter und manche Väter als Opfer gibt (und auch die Welt ist Opfer, wird eines Wesens beraubt, das früher z. B. Mutter Teresa oder Ludwig van Beethoven hätte werden können), sondern auch der Embryo selbst ist kein emotionsloser „Zellklumpen, wie man mir noch in der Oberstufe und damals – als Daniel unterwegs war – bei „Pro“-Familia weiß machen wollte. Auch der Embryo ist bei einer Abtreibung um sein Leben kämpfendes Opfer...

 

Wir werden vermutlich mal tränennasse Augen machen, wenn wir unsere Augen hier schließen, weil wir dann „da drüben“ sehen müssen, dass die Seelen der Menschen und Tiere schon bei der Verschmelzung von Ei und Samenzelle von Gott mitgegeben wurden und voll empfindungsfähige Personen waren. Der Phänotyp mag sich noch so sehr von Verschmelzung der Zellen bis zur Sterbestunde ändern, aber der Genotyp bleibt immer derselbe. Und inzwischen ist auch Ernst Haeckels – von ihm mit u. a. gefälschten/frei erdachten Embryonen-Zeichnungen „belegtes“ angebliches „biogenetisches Grundgesetz“ widerlegt: Ein Embryo durchläuft eben nicht seine evolutionären früheren Vorstufen im Mutterleib, die Phylogenese wiederholt sich eben überhaupt nicht in der Ontogenese usw... Den Quatsch musste ich noch für’s Abi lernen...

 

Respekt, Achtung und Demut vor dem Wunder Leben – wie wäre die Welt, wenn alle Menschen die hätten, egal, welche Weltsicht und Einstellung sie haben? Und selig sind die Menschen, sagt Jesus, die ihr Wissen vor Gott als erbärmlich klein und arm einstufen, oder wie Luther übersetzt: „Selig sind die geistlich Armen“...

 

Ich schließe meinen weltanschaulichen Exkurs. Zu was doch alles ein beobachteter Blick zweier Seglereltern, Schulter an Schulter, auf ihr kleines Doppelglück in ihrer „Wiege“ mich hier inspirierte! Gott sei Dank!

 

So, nun geht es nüchterner weiter...

 

10.20 Uhr: Herrliches Wetter, leicht bewölkt, warm und sonnig, eben fliegt ein Segler am Turm entlang.

 

12.00 Uhr: Über Vormittag war es warm. Jetzt bewölkt sich es mehr und mehr und wird kühler. Vormittags waren immer einzelne Segler oder auch mal zwei am Turm zu sehen oder nahe der Kirche. Jetzt keine, nur Mehlschwalben. Die müssen ja auch ihre Insekten immer einzeln und gleich anbringen, während Segler ja Futterballen aus mehreren Insekten abliefern und dann nur viel seltener anfliegen müssen, um zu füttern, erst recht dann, wenn die jungen noch winzig sind und ihr Hunger noch stillbar. Größere, bettelnde Seglerbabys, die ich mal in einer Auffangstation erlebte, sind genauso ewig-bettelnd, sobald sie die Chance auf Futter erahnen, wie andere Vogelbabys...

 

14.00 Uhr ff: Keinerlei Segler am Turm, nur Mehlis. Aber – wie ich zurückkomme, sehe ich auf der WeBCam etwas später, kurz vor 15.00 Uhr, eine Fütterung in Dahme. Zwei kleine, noch blinde Köpfchen strecken sich dem Elternvogel entgegen, der sein Futter in die Schnäbelchen tut. Beide Jungen scheinen was bekommen zu haben. Und – große Futterballen waren es nicht, sondern winzige Potiönchen. Bei Wikipedia lese ich unter Mauersegler und dort unter „Entwicklung der Jungen“ zum Ganzen:

 

Geschwister schlüpfen meist innerhalb von zwei Tagen, sie sind dabei blind und völlig nackt. Die Nestlingszeit ist wie die Brutdauer stark witterungsabhängig und kann zwischen 38 und 56 Tagen liegen, meist sind es knapp über 40 Tage. In den ersten 2 bis 7 Tagen hudern die Altvögel nahezu ständig, später bei günstiger Witterung nur noch nachts. Die Nahrung wird von den Eltern im Kehlsack gesammelt und mit Speichel zu einer haselnussgroßen Kugel geformt, in der viele Kleintiere noch am Leben sind. Nur in den ersten Tagen wird der Ballen in Portionen an die Nestlinge verteilt, später als Ganzes an die rufend mit Schnabelschwenken bettelnden Jungen übergeben. Frische Exkremente werden von den Altvögeln anfangs verschluckt, später im Kehlsack fortgetragen.

 

So, nun noch mal an den Turm und dann an die Gottesdienstvorbereitung für Sonntag.... Bin zurück vom Turm, 15.15 Uhr. Keine Segler, nur Mehlschwalben und Spatz füttern emsig ihre Jungen in den Nestern unterm Turmdach...

 

16.00 Uhr: Null Segler, nur Mehlschwalben am Turm und Spatz. Rauchschwalbe auf Nest. In Dahme wir gehudert. Ich fahre jetzt mit anderen Eulenschützern eine Freilandbrut von Steinkäuzen kontrollieren. Ob die was geworden ist? Eine andere hatte der Marder schon im Mai erledigt...

 

Ab 20.15 Uhr sammeln sich bis zu 10 Segler um die Kirche und fliegen dort in einiger höhe drüber, sammeln Insekten und erste Anflüge werden von einzelnen nur ein wenig angedeutet.

 

21.15-45 Uhr: In diesem Zeitraum finden in den drei vermuteten Westkästen Einflüge statt und in dem äußersten Flugloch links am Ostkasten und im zweiten von rechts ebd. Außerdem antworten auch aus den Kästen Vögel, wenn Segler rufend an- oder vorbeifliegen, einzeln oder in Formation von u. a. 4 Seglern. Am meisten freut mich der Einflug ganz links oben im Westen, weil ich dort seit Tagen bei meinen Besuchen keine Ein- oder Ausflüge mehr gesehen hatte. Weitere Segler fliegen – nach etlichen Einflügen einzelner Segler – Formationen mir Schrie-Rufen um die Kästen oder jagen auch Insekten beim Turm. Nun geh ich zu Bett...

 

22.6.:

 

6.00 Uhr: Drei Segler am wolkenlosen, kühlen Morgenhimmel nahe der Kirche bei sowohl Flugspiel als auch Futterjagd. Einzelne Mehlschwalben und die Hausspatzen im geklauten Mehlschwalbennest füttern und werden dabei zu richtigen Flugakrobaten, z. B. senkrecht steil die Kirchturmwand hoch bis zum Nest in fast 20 m Höhe. Schon in 2010 hatten sich Sperlinge dort ein leerstehendes Schwalbennest organisiert und waren auch zu Flugkünstlern geworden. Eine Rauchschwalbe sitzt auf dem Nest im Schuppen.

 

In Dahme hudert ein Altvogel.

 

14.45 Uhr: Es ist wolkig mit blauen Himmelteilen und Sonne, windstill und ein wenig drückend warm, statt kühl – und schwupp: schon sind auch um diese Uhrzeit 4-6 Segler an der Westseite und ebenso viele zugleich an der Ostseite am kreisen und kreischen. In den Kästen hört man „antwortende“ Segler und einen Einflug im Osten links konnte ich auch beobachten.

 

In Dahme ist gerade Huderwechsel. Der Abgelöste fliegt aus und der Dienstantretende braucht ca. 3 min bis ihm alles korrekt abgedeckt scheint bei den Jungen, auf denen er nun fest, aber vorsichtig Platz genommen hat... Ach nee, jetzt wendet er sich noch mal und puzzelt unter sich was... Fütterung ist es aber nicht... Nun sitzt er flach drauf auf den Jungen und still...

 

Bis zum einsetzende Regen ab 17.15 Uhr ist ordentlich Stimmung am Turm und auch danach immer noch einiges an Kreischen zu hören. Etliche Segler fliegen Formationen an West- und Ostkästen, manche auch hoch über dem Turm, Insekten fangend. Deutlich erkennbar suchen einige Segler Nach Höhlen, ohne zu wissen, wo genau, auch in Schwalbennestern usw. Sie sind also Newcomer. Brutvögel sieht man gelegentlich ein- oder ausfliegen, eben wieder ein Einflug links außen im Ostkasten mit anschließendem Schrie-Schrü-Duett der beiden Brüter, kurz darauf fliegt einer der beiden aus, wohl der von den Jungen/Eiern abgelöste Segler... In Dahme sitzt ein Huderer fest auf den Jungen.

 

Nach 19.00 Uhr: Trotz leichtem Dauerregen sind herrliche lautlose und lautstarke Flugmanöver der Segler am Turm – wohl über 10 Segler – zu sehen und zu hören. Die Mehlschwalben fliegen auch emsig, aber nach Insekten, die man jetzt viel und tief fliegen sieht. Mir ist jedenfalls, als ob die Segler z. t. Neue sind, die noch keine Brüter, eher Vorbeiflieger oder Vorbrüter sind. Vielleicht checken ja manche dann nächstes Jahr in noch leer stehende Wohnungen ein... Jedenfalls ist der Sogeffekt da: Wo Segler lautstark jubeln, ziehen sie weitere Segler an usw...

 

Bei der evtl. Population in der Hohenkrogstr. sehe ich nur Anflüge und vorhin einen Segler, der in einem halb kaputten Mehlschwalbennest einen Augenblick puzzelt – aber nirgends sehe ich Möglichkeiten für Einflüge...

 

20.45 Uhr: Am Turm ist mächtig action. Bis zu 20 Segler donnern da herum und plötzlich gab es z. b. eine eng fliegende Formation von ca. 15 Seglern, mit großem Gekreische in großen Kreisflügen über Kirchenplatz und –garten usw. Deutlich erkennbar sind auch Turmunkundige dabei, also Newcomer, die noch überall mal anchecken, ob es was zum Einschlupf gibt. Ausflüge sah ich zwei. Die Turmbewohner mischen also unter den Fliegern mit J

 

23.6.:

 

6.00 Uhr: Manchmal frage ich mich, wenn ich so viel Leid und elend und Zerstörung auf unserem Planeten sehe, ob Gott – wenn er sieht, was wir aus seiner Schöpfung machen – sagen könnte: Es hat sich gelohnt, die Schöpfung zu kreieren? aber wenn ich gerade beobachte, wie zart und fürsorglich ein Segler im Dahmer Web-Nest seine Jungen hudert und ständig vorsichtig unter sich das kleine Leben bepuzzelt, dann wieder kurz einfach auf ihnen sitzt, die Augen schließt, um sogleich wieder seine Jungen zu begöschen und wenn ich dann bedenke, dass allüberall auf der Welt es gerade Menschen und Tiere gibt, die sich und ihre Kinder genauso lieben und das Beste füreinander geben, dann höre ich Gott flüstern: „Dafür habe ich es gewagt – und: ja, es hat sich gelohnt! Liebe und Fürsorge sind wunderbar und du kannst sicher sein, dass dieser kleine vogel, den du da seine Jungen lieben siehst, wenn er mit Augen zu auf ihnen hudert, zufrieden und glücklich ist und Hochgefühle erlebt, von denen du keine Ahnung hast!“ also denke ich – ja, es soll sich für Gott lohnen, dass Rüdiger auf der Welt ist und ich werde nach einem alten Gebet, das meine Mutter mich lehrte, Gott Freude machen, damit er über uns Menschen nicht nur heulen muss:

 

Herr, dies will ich schreiben mir in Herz und Sinn,

dass ich nicht nur für mich selbst auf Erden bin,

dass ich die Liebe, von der ich lebe,

liebend an andere weitergebe.

 

Gott schiebt gerade noch ein Argument für die Schöpfungskreation nach. Eben kam der zweite Elternvogel. Und nun knuddeln beide schon eien ganze Zeit – Federpflege usw. – einer auf den jungen, der andere direkt neben ihm und fast auf ihm, rum. Was für Zärtlichkeit und gemeinsame Freude. Der eine von beiden scheint jetzt zu füttern, während der andere fast auf den Jungen sitzen bleibt. Wärme und fressen, was will man als Seglerbaby mehr? Beide Alten sind mit ihren Köpfen und Schulter an Schulter bei den Jungen zugange. Wat herrliche Eltern! Schaut’s euch ab, Menschen, so geht man mit Kindern um, herzlich und einmütig und intensiv! Dat jeht jetzt schon 15 Min so, wa. (Hab gestern eine Berlinerin mit einem Ostholsteiner vermählt).

 

8.20-40 Uhr: Ein einzelner Segler am Turm beim Futterfang. In Dahme wird von einem Segler gehudert. Wetter ist windig und evtl. kommt Regen. Mehlschwalben füttern. Im Schuppen keine Rauchschwalbe – schwupp – korrigiere: eben ist eine eingeflogen und sitzt nun auf dem Nest. Es scheint so, dass Brutpausen kürzerer Art die ganze Zeit passieren, aber kein Problem für die Eier sind. So war das auch im Pferdestall bei unseren Pferden: Wenn Schwalben uns als zu nahe empfanden, flogen sie weg und blieben auch eine Zeit weg – aber dennoch schlüpften dann die Jungen aus und wurden groß.

 

[Meine Steinkauzmami Cordula hat heute mit dem Bebrüten des Zweitgeleges begonnen, obwohl die ersten Jungen gerade so flügge in der Voliere sind. Sowas hat m. W. noch niemand beschrieben, wie mir auch ein Fachmann bestätigte, dass Steinkäuze auch Schachtelbruten haben können. Von einem Männchen, das zwei Weibchen gleichzeitig gehabt hat, habe man schon gehört, aber das ist ja noch mal was ganz anderes... Ach noch eins: Die Mama hat eine neue, saubere Brutröhre ausgewählt, statt der vollgekoteten ihrer ersten Brut. die Vögel wissen schon, wie sie ihren Kindern Gutes tun können.]

 

10.00 Uhr – 11.00 Uhr: Windig, aber immer sonniger und wärmer. 2 Segler beim Jagdflug auf Insekten und drei in Formation und Schrie vor Westkästen. Ein segler fliegt aus einem der Ostnester aus. Wärme bringt eben an den Turm – siehe gestern. 12.00 Uhr zwei Segler am Turm.

 

14.10 Uhr: Sonnig, warm, windig. Schwalben fliegen und füttern. Drei Segler tauschen kurz Insekten jagend überm Turm auf.

 

[Habe soeben die Meldung bekommen, dass in Feld und Wald kaum noch Mäuse sind und daher viele Greifvögel gar nicht brüten, was wiederum ich gemeldet hatte...]

 

18.00 Uhr: Im leichten Dauerregen, ohne wind, lau, ziehen zwei Segler im Duett Kreise vor den Westkästen und checken vor allem das Naturnest an, das Mehlschwalben erbauten, aber Haussperlinge klauten – und dies bringt natürlich die Sperlinge in erhebliche Aufregung... Die Segler sind also erkennbare Nichtbrüter, die nur vorchecken und evtl. nächstes Jahr einchecken, oder so... In Dahme hudert immer, wenn ich seit mittags einschaue, ein Altvogel die Jungen.

 

20.45 Uhr: Großes Segleraufkommen wieder, obwohl Temperaturen kühler. Blauer Abendhimmel mit herrlicher Sonne und vielen kleinen weißen Wolken und – darunter die Schar Segler beim Futterfangen oder auch bei Anflügen auf den Turm, bes. ein Paar in Kreisflügen. Auch mal ein einflug in oberen Westeinzelkasten. Und ein Ausflug im Osten.

 

21.30 Uhr sehr kühl, keine Segler mehr weit und breit.

 

24.6.

 

In Dahme ein hudernder Vogel. Um 5.00 Uhr waren null Segler am Turm, auch null Schwalben, aber die Sperlinge schon am Füttern.

 

8.00 Uhr: Wenn sonne, dann warm, aber windstill und zunehmend bewölkt.  5 Segler futterfangend und ab und an sich auch zum Spaß mal kurz jagend höher über der Kirche. Zwei Segler im Paarkreisflug vor den Westkästen. Dann deutet einer der beiden Einflug in den obersten der drei Einzelkästen im Turmfenster an, während der andere dazu kreischt und nicht mit einfliegt. Der andere schlüpft auch nicht ein, sondern dreht wieder ab und fliegt einen weiteren Kreis mit dem anderen. Dann aber wieder beim zweiten Kreis setzt er zum Tieflug auf den Kasten an und jetzt schlüpft er ein in o. g. Einzelkasten. Der andere kreischt dabei wieder, dreht dann noch ein, zwei Kreise und schlüpft ebenfalls dort ein. Drinnen gibt es daraufhin kürz ein Schrie-Schrü-Duett. In Dahme hudert ein Einzelvogel. Eine Rauchschwalbe sitzt auf dem Nest. Mehlschwalben füttern. Spatzen auch. Ein Turmfalke inspiziert Kirchturm und meinen Garten durch Kreisflug drüber, was nur minimale Reaktionen, kurzes Formieren, der segler auslöst und null Warnrufe im Garten.

 

[Heute sind wieder Jungkäuze bei Cordula mit drin und sie sitzt nicht auf den Eiern... Wird die Unruhe den Bruterfolg verhindern?]

 

9.50 Uhr: Wow! Eben sah ich in Dahme eine Blitzübergabe. Der eine Segler kommt stürmisch rein, drängt den anderen vom Nest, füttert ein junges, setzt sich auf das Nest und der andere guckt nur kurz raus und fliegt dann ab... So geht’s also auch... nix immer zärtlich und lange...

 

20.45 Uhr: Viele Mehlschwalben jagen hinter der Kirche Insekten über einer linde gen Osten. Nur zwei Segler im Jagdsuchflug beim Turm. Es ist sonniger abendblauer Himmel fast ohne Wolken und Wind. In Dahme hudert ein Altvogel mit Gesicht zur WebCam und ein Jungvogel lugt vor ihm aus dem Brustgefieder. Plötzlich sind beide Segler drin und einer löst den anderen ab und der haut schnell ab.

 

21.50 Uhr: Ich schaue vorm Zubettgehen kurz an den Turm. Immer noch einige Mehlschwalben in action. Keine Segler da – plötzlich verlässt ein Brüter einen Westkasten, aber ich sehe nicht welchen... So endet ein kühler Tag zwischen sonnigen Abschnitten und 11.00 – 12.00 Uhr kräftig Regen...

 

25.6.:

 

5.30 Uhr: am Turm füttern die Spatzen sehr emsig. Keine Segler.

 

Seit gestern Mehlschwalben flügge? Eine Mehlschwalbe flattert recht unbeholfen herum und hinter einer geschickteren ab und an her. Die unbeholfene sucht unterm Turmdach und bei verschiedenen Mehlschwalbennisthilfen irgendwie Einschlupf – oder so – hängt sich auch mal an die Mauer dran. Ich glaube, es könnte eine eben ausgeflogene Jungschwalbe sein. Gestern Abend das Gewusel zahlreicher Mehlschwalben (s. o.) schien mir auch möglicherweise dadurch so zahlreich, dass da Ausgeflogene zwischen waren. Keine Ahnung.

 

[Mal was aus wikipedia:

Am Nestbau sind beide Eltern beteiligt; der Baubeginn ist abhängig von Witterung und Höhenlage. Das Nest wird aus feuchten Lehm- oder Erdklümpchen aufgemauert, wobei die Tiere den Nestwall stets von der Innenseite her weiterbauen. Das Baumaterial nehmen die Mehlschwalben an Gewässerufern, Pfützen oder ähnlichen Stellen auf. Fertige Nester haben eine geschlossene, halbkugelige Form. Das Einflugloch befindet sich oben. Innen wird das Nest mit Halmen, Federn und ähnlichem weichen Material gepolstert. Der Nestbau nimmt 10 bis 14 Tage in Anspruch.

Das entstehende Nest wird auch gerne von anderen Vogelarten als Nistplatz genutzt. Haussperlinge versuchen regelmäßig, die von Mehlschwalben begonnenen Nester zu erobern. Gelingt ihnen dies, beginnen die Mehlschwalben an einer anderen Stelle ihr Nest erneut zu errichten. Bei fertigen Nestern ist das Einflugsloch so klein, dass Haussperlinge ausgeschlossen sind. [Anm. v. mir: Meine Haussperlinge haben sich das Loch einfach größer gemacht] Zu den weiteren Vogelarten, die gelegentlich Mehlschwalbennester besetzen, zählen Blaumeise, Baumläufer, Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz, Kohlmeise, Weidensperling, Feldsperling, Zaunkönig, Grauschnäpper und Haustaube.

Ein Gelege besteht aus drei bis fünf reinweißen Eiern. Sie werden in der Regel mit einem Abstand von jeweils einem Tag gelegt. Beide Elternvögel brüten, allerdings ist der Anteil des Weibchens am Brutgeschäft höher. Bereits nach der Ablage des ersten Eis bleibt ein Elternvogel im Nest sitzen, wenngleich noch mit vielen Unterbrechungen. Ein festes und intensives Brüten beginnt mit der Ablage des letzten Eis. Die jungen Schwalben schlüpfen normalerweise nach 14 bis 16 Tagen. Sie sind bereits nach 22 bis 32 Tagen flügge. Ausgeflogene Jungvögel bleiben zunächst in der Nähe des Nestes und werden von den Eltern noch bis zu einer Woche gefüttert.

 

Meine Mehlis kamen ja ab dem 2.5. am Turm an + kaum Bauzeit, weil Kunstnester + keine Ahnung, wie viel Zeit Eier in den Weibchen reifen? Jedenfalls waren Mehlschwalben 29 Maitage und 24 Junitage hier = 53 Tage. Also könnten die ersten Jungschwalben, also die seit gestern eher ein bisschen unbeholfen flatternden Schwalben, jetzt locker ausgeflogen sein, wenn die Eltern ab Mitte Mai oder so brüteten und die Babys Ende Mai schlüpften.

 

In Dahme sitzen gerade beide Segler länger, bis eben zum Ausflug des einen, fast eng umschlungen gemeinsam auf den Jungen. Es ist ja auch kühl darußen und mal wolkig, mal sonnig, windig. Der eine Segler sortiert und pflegt sein Gefieder und – unter häufigem Richtung Bürzel Knabbern – fettet es auch ein? Es ist jedenfalls der, der eben Ausflog, also sich „startklar“ machte.

 

8.30 Uhr: In Dahme sind beide Segler wieder zusammen auf den Jungen. Wie beim letzten Mal scheint einer zu füttern, gerade reingekommen. Dann ist Ablösung. Einer rutscht auf dem Bauch zum Ausflugloch und – sondiert kurz die Lage draußen – und schwupp – ist er raus. der andere hudert.

 

9.30 Uhr: Einer in Dahme hudert, ist dabei aber sehr unruhig am puzzlen, bevor er jetzt still sitzt auf den Jungen. also könnte er gerade abgelöst haben...?

 

12.00 Uhr: Ein, zwei Mehlis am Turm auf Futtertournee. Keine Segler. Rauchis nicht im Schuppen. In Dahme hudert einer. Es ist regnerisch mit blauen Flecken am Himmel zwischendurch. und es ist kalt...

 

13.50 Uhr: Huderablösung/Fütterung links außen oben in den Westkoloniekästen erlebt, also wohl beim ersten und ältesten Kirchen-Brutpaar: Einer Flog ein, kurze Zeit später einer aus. Wenn man von Dahme her schließen kann, dann gab es eben Futter für die Seglerbabys und Wachablösung der Elterntiere. In Dahme selbst wird gerade von einem Elternteil gehudert und viel mit den Babys gepuzzelt dabei. Leider alles mit Rücken zur WebCam.

 

14.50 Uhr Einflug in unteren der drei Westeinzelkästen. alle Seglereinflüge sind jetzt lautlos. Ein weiterer Segler fliegt lautlos nahe der Westkästen, wird also wohl gleich einfliegen. Ich musste aber Beobachtung aus Zeitmangel unterbrechen. Die laut balzenden Rauchschwalben sind jetzt auch immer ganz still, heimlich und sehr schnell im Sturzflug wie aus dem Nichts im Schuppen, tun also alles, um ihr Nest nicht zu verraten. Es ist jetzt sonig und etwas wärmer und schon sind Mehlis mehr da, zwei Zilpzalps machen einen Revierkampf in der Luft, zwei Meter ab von meiner Nase und merken vor Wut nicht, dass ich da bin usw...

 

Kurz vor 16.00 Uhr und bis danach: Erstmals sehe ich in Dahme keinen Elternvogel bei den Jungen, die im Nest liegen und sich ab und an bewegen. Es sind – wenn ich richtig gucke – 2 Junge, Augen noch zu und rosig-nackt. Segler sind schon hart im Nehmen, was die Temperaturen angeht und diese hier sind genau im Limit: nur 2 – 7 Tage rund um die Uhr Hudern, dann nur noch nachts. ein Köpfchen hat schon den typisch spitzen, aber zum kopf recht langen Seglerschnabel. Da kriegen die Alten gut Futter rein. Die Lütten sind ganz schön beweglich, Köpfchen immer mal wieder hoch usw. ...

 

Und beim schauen auf die lütten Segler nun ohne ständige Wärmezufuhr und Nähe der Eltern fließt mir ein Gedicht aus dem Herzen in die Feder:

 

Mini-Segler

 

Kleines Wesen, frisch geborn,

bist zum Leben auserkorn.

Und nun läuft die Lebensuhr,

eine Richtung kennt sie nur:

Immer vorwärts, nie zurück,

von Augenblick zu Augenblick.

Noch so winzigklein bist du,

nackt und hast die Augen zu

und weißt und siehst noch nichts vom Leben,

das dir der Schöpfer hat gegeben

und wirst nun bis zu 20-mal

die große Kilometerzahl

am Himmel fliegen

und besiegen

so manchen Trubel, manch Gefahr,

manch Gegenwind auch Jahr und Jahr

und wirst das sein, was du sollst sein:

Ein Segler, jetzt noch Seglerlein.

 

Ach, davon weißt du jetzt noch nichts

und wartest nur auf nächste Futter,

das dir bald bringt dein treuer Vater

oder auch die Seglermutter.

 

Ich seh dich an und wünsche dir

ein langes, frohes Leben hier

und kann mich satt nicht an dir sehn.

Mög dir ein guter Wind stets wehn

und Gott sich deines Rufs erfreun,

wenn du zu seinem Lob wirst schrein

mit vielen Seglern, hoch im Chor,

wenn ihr euch schraubt rasant empor,

dorthin, wofür du bist gemacht:

Ins Himmelsbau. Die Sonne lacht,

wenn sie euch wilde Stürmer sieht.

Dein Ruf ist ja ihr Einzugslied.

Wenn Segler schrein, dann wissen wir:

Der Sommer steht jetzt vor der Tür!

 

Du kleines Kerlchen, sei behütet

auf deinen weiten Himmelswegen.

Bevor du bald den Flug anstrittst,

wünsch ich dir schon mal Gottes Segen!

 

(R. Fuchs, 25.6.11)

 

16.30 Uhr: Jetzt hudert ein Elternvogel wieder und hat die Jungen, die vor der Brust noch rausgucken evtl. auch gefüttert...

 

17.30 Uhr: Der Elternsegler hat ne Menge zu tun mit den sehr quirligen Jungen. Die haben nun licht und Luft geschnuppert und wollen nicht mehr still liegen. Der Sturm auf das Leben und immer mehr Können und wollen ist im Gange. Das Leben sucht sich seinen Weg. Zack! Da ist der andere Elternvogel eingeflogen und nun ist lebendige Futtertime. Dann haben beide Eltern – vom Nest runter – miteinander ein wenig „getobt“ und Schnabuliert – und schwupp ist einer raus, der andere auf den Jungen. Bei dem Gewirbel konnte ich nicht sehen,. ob einer den anderen abgelöst hat, aber ich vermute es mal... Nun hudert der eine flach auf den Jungen... Ich hab mein Tagwerk getan und geh nun mal zum Turm...

 

18.00 Uhr: Die Glocken läuten den Sonntag ein. Die Mehlschwalben jagen um die Linden bei der Kirche – denn: Die sind das reinste Summkonzert in blüte, voller Insekten. Dass gleichzeitig die Segler – einer flog wieder in einen Einzelkasten West ein – anderswo jagen, 6 Segler höher über dem Turm und einer nahe über dem Turm, aber nicht bei den Linden, könnte heißen: Sie essen andere Insekten als die Mehlis. Darum können sie auch prima Nachbarn sein.

 

Die Rauchschwalben sind vorhin viel ein- und ausgeflogen im Schuppen. Auch zu zweit. Füttern sie jetzt? Junge sah ich und hörte ich nicht. Jetzt sitzt eine auf dem Nest und beäugt mich, wenn ich einschaue.

 

20.00 Uhr: Mehlschwalben über allen Linden um die Kirche. Und die Linden summen wie ein Bienenkorb, schon von weitem, voller Inasekten.

 

Im Ostkasten konnte ich zwei Seglereinflüge sehen, einer ganz sicher im zweiten Loch von rechts und einer wahrscheinlich im ersten Loch links und dann kurz darauf ein Ausflug von dort.

 

21.00 Uhr: In Dahme wird gehudert.

 

Danach am Turm: Ca. 10 Segler machen z. T. schrieend Flugspiele und zwei, drei fliegen Schwalbennest auf Westseite an. Spatzen verteidigen es. Davon unabhängig kommt ein Einzelsegler an und fliegt erst in den Einzelkasten unten West, um dann gemeinsam mit Partner wieder auszufliegen. Kurz darauf fliegen dicht hintereinander zwei Segler in den oberen der drei Einzelkästen. Schwalben fliegen nun weniger, dafür aber die Segler um die Linden bei der Kirche auf Futtersuche. Ich korrigiere also oben gemachte Vermutungen. Beide Arten nutzen z. T. dieselben ökologische Nieschen, aber zeitversetzt.

 

26.6.:

 

4.00 Uhr: Meine Käuze in den Volieren warnen intensiv. Ich schaue aus dem Schlafzimmerfenster und der Grund ihrer Angst läuft gerade drunter durch, von mir mit Taschenlampe angestrahlt: ein Steinmarder. Er verharrt kurz im Lichtkegel und läuft dann weg. Schon im Winter hatten wir zwei Marder, die nachts direkt vor unserem Schlafzimmerfenster in der alten Eibe, nur wenige Meter von unseren Nasenspitzen, ein Gefecht austrugen. Auf unserem Kirchengelände gibt es erstmals seit einiger Zeit keine Eichhörnchen mehr.

Vorher tobten die hier jeden Tag durch die Bäume, saßen jetzt im Kirschbaum, um ihren Anteil Süßkirschen zu holen usw. Vielleicht hat ja der Marder seinen Anteil an ihnen geholt? usw. Fressen und gefressen werden. Der Beutegreiferdruck auf dem Gelände ist erheblich (3 Katzen, Marder, Sperber, Krähen usw.), da in Feld und Wald Mäuseknappheit herrscht. Viele Greifvögel sind nicht zur Brut geschritten. So die Infos von anderen, die mit meinen Beobachtungen übereinstimmen.

 

Am Turm schläft noch alles. Im ersten Jahr der Seglerbesiedlung kamen um diese Zeit immer ein, zwei Segler aus den Westkästen. Das ist jetzt nicht der Fall...

 

7.00 Uhr: Feiner Regen, leichter Wind, kalt. Null Segler oder Schwalben am Turm... Wetter.de sagt: Regen lässt nach, aber bewölkt bleibt und in den nächsten Tagen wird es auch so „durchwachsen“ bleiben, auch am 27.6. „Siebenschläfer“, nicht wärmer... Ach, hoffentlich gibt’s trotzdem noch einen schönen Sommer... wikipedia macht da Mut, drauf zu hoffen:

 

[Statistische Analysen ergaben, dass die Regel zwar nicht für den Siebenschläfertag selbst, jedoch für die erste Juliwoche in Süddeutschland in 60–70 % der Fälle zutrifft, was mit dem Jetstream (= atmosphärische Windbänder mit einer nahezu horizontalen Strömungsachse (Jetachse) und Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 m/s (540 km/h), wobei die Windgeschwindigkeit – sowohl vertikal als auch horizontal – mit zunehmender Entfernung zum Strömungszentrum rasch abfällt. Sie gehören näherungsweise zur Gruppe der geostrophischen Winde, bei welchen ein Gleichgewicht zwischen Druckgradient- und Corioliskraft herrscht.) zusammenhängt, welcher sich üblicherweise Ende Juni bis Anfang Juli für einige Zeit stabilisiert. Liegt er im Norden, so werden Tiefdruckgebiete meist in Richtung Nordeuropa abgelenkt und Hochs dominieren das Wetter im südlichen Mitteleuropa, liegt er weiter südlich, so können Tiefs über Mitteleuropa hinwegziehen. Für Norddeutschland mit dem stärker maritim geprägten Klima ist die Regel aber dennoch nicht anwendbar.]

 

11.50 Uhr: Viele Jungschwalben am Turm, deutlich erkennbar an den oft vergeblichen Versuchen, wieder ins Nest zu fliegen oder auch in irgendwelche Nester zu fliegen usw.

 

Einige Segler fliegen am Turm, einer eben im obersten Westeinzelkasten eingecheckt... In Dahme hat ein Elternvogel richtig mühe, den drängelnden Seglersprössling in Schach zu halten, der ihn – so sieht es aus – entweder aus dem Nest stoßen oder anbetteln will...

 

14.00 Uhr das Wetter schlägt in Windeseile um auf Hochsommer, Sonne, Hitze, Windstille. Wir sind mit Freunden bei den Kar May – Festspielen. Als wir abends gegen 21.00 Uhr auf den Kirchplatz kommen, sehe ich: Seglerwetter! Viele Segler fliegen lautstark um den Turm oder sind im Fressflug. Von vor bis nach 22.00 Uhr schaue ich noch mal hin: Da donnert der Seglertrupp, etwas kleiner, weil aus den Kästen Rufe kommen, also schon einige Segler „zu Bett“ gegangen sind, immer noch jubelnd um die Kirche.

 

27.6.:

 

4.30 Uhr: Blauer Frühmorgenhimmel, windstill, ganz schmale Mondsichel östlich von der Kirche und frühes Vogelkonzert, von Amsel bis Meise und Zilzalp. Keine Schwalben, keine Segler am Turm. Plötzlich, 4.35 Uhr, geht’s los: Erst kreischen 2 Segler auf die Westkästen zu, aber im Nu sind es drei, dann sechs und der Reigen ist eröffnet. Wilde, flügelschlagreiche und kreischende Jagden beginnen um den Kirchturm. Und werden aus den Westkästen und evtl. auch Ostkästen beantwortet. Die Flieger sind also wohl Nichtbrüter, die in die Kästen rufen: „Aufwachen, ihr Schlafmützen! Bombenwetter! Raus mit euch zum spielen!“ Oder o ähnlich. Ein- und Ausflüge sehe ich nicht...

 

E-Mail an Axel Kramer = Bericht vom 26.6. im Rückblick:

 

Um nach 13.00 Uhr schlug in Segeberg das Wetter auf Seglerwetter um, heiß, sonnig, windstill. Um 21.00 Uhr kam ich auf den Kirchplatz - und um den Turm war der Bär los, auch noch bis nach 22.00 Uhr und heute morgen um 4.35 Uhr wieder, wo die ersten Segler rufend um den Turm deutlich hörbar die in den Kästen zur Antwort animierten. Bei den Fliegern gibt es immer wieder deutlich Newcomer zwischen, die überall, auch unterm Dach und an Schwalbennestern mal anchecken. Aber - Kastenneubesetzungen finden nicht statt. Es bleibt bei 3 Familien im Westen und 2 - 4 im Osten. Den Ostkasten muss ich noch mal länger beobachten, aber ich sehe dort immer nur 2 Löcher regelmäßig beflogen. Nun sind ja auch alle Segler, die ich angelockt habe seit 2009, Jungsegler bzw. Nichtbrüter gewesen. Und die Segler gehen nach meinen Infos erst frühestens im dritten Lebensjahr zur Besetzung eines Nestes über. Von daher ist die Steigerung von 1 Familie in 2009 und 2010 auf nun 5 - 7 o. k. Die eine Familie waren evtl. ältere Vögel, die lange kein Nest fanden. Die Gruppe am Turm gestern, die mit irre viel Tempo und Spaß lautstark Formationen flog besteht vermutlich aus Fremden und Gruppen mitgliedern, die sich noch weiter zusammenfinden. Aus der Gruppe der Jungsegler und Fremden werden dann in den nächsten 2 - 3 Jahren noch mehr zur Gruppe der Brüter überwechseln. Sicher ist außerdem, dass die Brüter an den Flugspielen der Nichtbrüter oft teilnehmen und dann aus Formationen ausscheren, um wieder in ihre Nester einzufliegen / Partner abzulösen usw.

 

So, nun mach ich wieder Matratzenhorchdienst...

 

LG, Rüdi“

 

In Dahme, bei Axel, ist ein Vogel am Hudern und – evtl. am füttern? Aber – wie so oft – mit dem Rücken zur WebCam. Da sieht man nix Genaues... Jedenfalls bewegt sich der Altvogel oft, vermutlich, weil das kleine Leben unter ihm ganz schön lebendig geworden ist J

 

Aus einer Mail von Axel vom 26.6.: „Bei mir finden immer noch die Kastenbesetzungen mit den normalen Spielen statt und offenbar finden sich noch neue Pärchen...“

 

Zurück zu heute – 27.6.: Um 7.30 Uhr aufgewacht – Seglerschreie kommen vom Turm rüber. Was Temperatur doch diese Vögel in Gang bringt! Mich auch – ich geh mal gucken...

 

In Dahme schläft ein Elternvogel auf dem Nest, aber ein junges schaut unter seinem Flügel raus und direkt in die Sonne vom Eingang her – und sonnt sich sichtlich genüsslich. Da dreht sich der Elternvogel in andere Richtung – aber: Babylein streckt gleich wieder den Kopf in die Sonne...

 

7.55 – 8.20 Uhr: Wetter genial. Über der Kirche hoch oben bleuebn Himmel eine Screamingparty von ca. 30 Seglern und immer mehrere Segler und Schwalben dort beim Futterflug. Ein Banging am Ostkasten zwischen den löchern links: Der Segler hängt sich dran, ruft – aber als von drinnen geantwortet wird, fliegt er wieder weg. Ein Einflug im obersten Einzelkasten West. Vor den Westkästen sind immer so ca. 4 Segler am Kreise drehen und schreien, mit Pausen dazwischen wohl für Fressflüge, aber die Pausen sind nur so 10 Min oder so. Da die Segler, bzw. einer oder zwei mal von ihnen, sich auch an Schwalbennester hängen, sind es wohl noch unerfahrene Nichtbrüter...

 

In Dahme war eben Wachablösung. Es wird aber immer noch auch am Tage fast immer gehudert, wobei der hudernde Altvogel durch die Lebendigkeit der Jungen in Bewegung gehalten wird. Immer wenn der Altvogel versucht, mal die Augen für ein Nickerchen zu schließen, knallt ihm irgendein Baby unters Kinn oder so... Nun endlich schlafen alle drei oder sind jedenfalls ruhig. Der Altvogel legt seinen Kopf ab und hat die Augen zu und scheint zu schlafen. Die beiden Kinderköpfchen schauen neben seinem kopf unter ihm raus. Aber das ganze dauert immer nur einige Augenblicke – und schon ist wieder Bewegung drin...

 

10.20 Uhr: Segler fliegen in West und ab und an Ost an und rufen immer bes. in Nähe der Kästen oder schon weithin hörbar beim Draufzufliegen im Pulk. Beim Wegfliegen ist nicht solches Geschrei. So beobachte ich es immer wieder, auch früher. Die Segler verbinden also etwas mit den Kästen, vermutlich kommunizieren sie mit den Bewohnern da drin? Im Westen war eben ein Ausflug, als ich durch die Kirchtür reinging... Im Westen ist vormittags schattig, daher mehr Flüge? Oder deshalb, weil im Osten alles besetzt ist? Keine Ahnung.

 

In Dahme könnte gerade ein Altvogel füttern, aber wieder mit Rücken zum Betrachter... Sieht eher wie Eigenfederpflege im Brustbereich aus, Flügel dabei am Nestrand weiter auseinander zur Stabilisierung... aber zwischendurch mehr Beschäftigung mit den Jungen... Ich bekomme langsam den Eindruck, dass der Segler seine Flügel wegen der Wärme mehr abspreizt, denn sie berühren nicht den Bode oder Nestrand, auf dem er sitzt. So könnte jedenfalls mehr Luft zu den Jungen kommen... Jedenfalls ist heute der 7. Tag nach dem Schlupf und die Altvögel hudern immer noch am Tage. Mal sehen, wer Recht hat – die Literatur oder die Wirklichkeit? Laut Literatur hudern die Segler ja nur die ersten 7 Tage auch tags über.

 

12.00 Uhr, 13.00 Uhr: Immer dasselbe bild – eine Gruppe Segler fliegt lautstark die Westkästen an, kaum mal irgendein Segler nähert sich den Ostkästen. Ein Segler checkt um 12.00 Uhr unten links im bisher unbesuchten der drei Westkoloniekästen an, klettert halb hinein, fliegt aber wieder ab. Ein Segler fliegt eben um 13.00 Uhr in den unteren Einzelkasten ein im Fenster West.

 

In Dahme sonnt ein Altvogel am Eingang, aber die Jungen im Nest sind unbedeckt. Eins mit Gesicht zu mir hat den Schnabel auf und japst – es ist heiß, schätze ich. Augen sind klar noch geschlossen. Dahme hat gerade Großaufnahme ermöglicht. Jetzt sieht man beide japsen.

 

13.45 Uhr: In kurzer Zeit ein Ausflug ganz links oben aus Koloniekasten, also von den Erstbrütern. Kurz darauf ein Banging/Dranhängen eines Seglers ebendort. Dann Partner fliegen kurz hintereinander in den obersten der drei Einzellfensterkästen. Im Osten tut sich nix. Ca. 4 – 6 Segler fliegen laut Kreise vor den Westkästen mit z. T. Beinahe Anflügen an Löcher insbes. der Einzelfensterkästen.

 

In Dahme liegt ein Junges mit unförmigem, nicht gerade hübschen Köpfchen zum Eingang hin. Der Kopf ist bzw. wirkt größer als alles sonst am Vögelchen... Schnabel zu. Der andere hat ihn dauernd auf. Hitze.

 

16.45 Uhr: Wieder am Westen laute Anflüge und Kreisflüge einzelner Segler und Seglergruppen. Im Osten nix, kein An-, kein Kreis-, kein Ein- und kein Ausflug. Hat die Hitze damit zu tun?

 

Bei den Rauchschwalben ist jetzt immer eine Schwalbe auf dem Nest und die Schwalben sitzen dabei immer gern am Rand, als ob was drin wäre.... selten sind auch beide mal im Schuppen...

 

In Dahme hudert ein Altvogel, deutlich mit weit offenem Schnabel, also unter Hitze leidend... trotzdem werden die Babys gehudert... Jetzt ist er runter von den Jungen und die liegen nun im Nest, während der Elternvogel im Eingang sonnt. Da Großaufnahme ist, sind die dunklen Federkiele deutlich erkennbar, die die Haut der Babys gerade so durchstoßen wollen...

 

20.00 Uhr, 21.30 Uhr: Wenige Segler sind in Gruppenflug am Turm oder über dem Kirchengelände und ihre Zahl nimmt weiter ab. Zuletzt ist ein Dreiertrupp aktiv. Um 19.00 Uhr war noch in größerer Höhe ein größerer Trupp Segler zugange. Abends wird es leicht windig und kühl. Da könnte der „Has im Pfeffer liegen“. In der Hohenkrogstr. und Friedr.-Aug.-Str. sind Segler aktiv. Von letzterer Str. weiß ich ja auch, wo sie wohnen. aber in der Hohenkrog Str.??? Keine Ahnung. Ich sehe nur Anflüge. Nie Einflüge. An den Dachecken ist deutlich Vogelkot als Indiz für Nester von Sperlingen o. ä. Aber auch dort keine Seglereinflüge.

 

In Dahme hudert ein Vogel. Oder füttert er auch? Rücken leider zu mir hin. Er betreibt aber auch Gefiederpflege und streckt vogeltypisch die Schwingen einzeln und rutscht unruhig auf dem Nestrand dabei. Mal rauf aufs Nest, mal wieder runter, aber es sieht immer unbeholfen aus, wenn ein Segler versucht zu laufen, zu kurze Füße, zu lange Flügel, Schlagseite oft. Viele Vögel, die elegante Flieger sind, sind am Boden das Gegenteil, Segler und Greifvögel sind es extrem... Jetzt fliegt der Altvogel aus und überlässt die Jungen sich selbst. Zack – da ist sofort wieder ein Altvogel gleich eingeflogen und füttert jetzt die Jungen auf dem Nestrand hockend. Einmal sehe ich, wie ein kleiner den Kopf reckt und den Schnabel des Altvogels umfasst. Das sah ich schon öfter. Aber jetzt besonders gut. Ob die Alten sich per Ruf verständigt haben, sodass einer anfliegend schon erkannt wurde und deshalb vor seinem Einflug der andere ausflog? Ich kann nur Stummfilm gucken...

 

28.6.:

 

6.00 Uhr: Morgenblauer Himmel, windstill, recht warm. Am Turm sind ca. 8 Segler aktiv, eine Sechsergruppe, mal leise, mal kreischend, Kreisflüge vor Westkästen. Ein Segler fliegt aus einem Fenstereinzelkasten aus. Zwei Segler fliegen nahe der Ostkästen, aber nicht Kreisflüge o. ä. dabei. Im Osten ist Ruhe. Mehlis sind wenige und Spatzen sind auch aktiv.

 

7.30 Uhr: Dahme – beide eltern sitzen Schuler an Schulter auf dem Nestrand und begöschen die Jungen, basteln am Nestrand, am eigenen Gefieder, liegen auch mal nur flach da, mit Kinn auf dem Nest. Einer hat oft das Gefieder sehr gesträubt, bes. auch die großen Deckfedern über Arm- und Handschwingen. Zweimal ruft dieser Vogel zu anderen Seglern nach draußen. Das scheint mir eher so zu sein als dass er gähnt, denn als  er ruft guckte hgleichzeitig auch der andere Segler mit in Richtung Eingang, von dem abgekehrt die Szene spielt, die ich gerade beschreibe – und – schwupp: Da robbt der eine von beiden zu Aufgang, sondiert und sonnt kurz – und fliegt aus... Der andere hudert nun flach, wobei ihm ein Jungvogel unter dem Flügel Richtung Schwanz herausschaut und das Schnäbelchen auf hat, bis der Altvogel es unter seinen Fittichen hat. Also wird am Tag auch über die 7-Tage-Grenze hinaus viel gehudert und ein Altvogel ist fast immer da.

 

Meine Rauchis sind bzw. einer von beiden ist jetzt ständig auf dem Nest = Junge hudern? Ich treffe immer eine Schwalbe auf dem Nest an, wenn ich einschaue, keine Lücken mehr, wo beide weg sind...

 

8.00 Uhr: Einige Segler fliegen Kreise vor den Westkästen, mit und ohne Krach. Im Osten fliegt einer ein, aber weder konnte ich so schnell sehen, wo, noch kurz darauf genau wahrnehmen, wo sein Partner (?) abgelöst (?) ausflog, vermutlich zweites loch von rechts. Man sind die schnell, selbst wenn man draufguckt, checkt man erst zu spät, dass sich ein Segler aus dem Loch fallen lässt und dann durchstartet.

 

Die jungen Mehlschwalben spielen Fliegen und eichchecken in verschiende Nester, mal allein, mal zu zweit. Ab und an fliegt ein Elternvogel an und füttert sie. Haben die Jungen ein matteres, bräunlicheres Federkleid oder täuscht mich die Optik?

 

Nochwas – mal zum Fliegen: Die Mehlschwalben sind wendiger als die Segler und beherrschen, wie diese, den das mehrfache in der Luft um die eigene Achse drehen. Eine Mehlschwabe tat es eben nach dem Ausflug aus einem Nest. Ich frage mich, ob dieses sehr plötzliche um sich selbst Drehen Schädlinge blitzschnell abschütteln soll, auch bei den Seglern, bei denen ich früher mal dachte, es sei auch teil der „nonverbalen Kommunikation“ wie deren Flügel im Flug hochstellen usw... Aber Abschütteln von Parasiten kommt auch hin als Deutung...

 

In Dahme hudert ein Altvogel auf den quirligen Jungen...

 

Und noch’n Gedicht:

 

Der Weg zum Glück

 

Was ihr beiden wohl empfindet,

wenn ihr dicht an dicht ins Nest schaut,

die ihr zwei habt mit viel Liebe

euer Glück zu viert gebaut.

Ihr zwei schaut auf eure zwei

und betüddert sie zusammen,

die soeben von euch wieder

eine Mahlzeit auch bekamen.

 

Sind jetzt eine Woche alt,

Zwillinge im Nest, noch nackt.

Wollten dringend in das Leben,

ha’m die Eischale geknackt.

Und nun sind sie mittendrin

in dem Leben. Ihr seht hin.

 

Wenn man euch zwei beiden so

eure Kinder knuddeln sieht,

fühlt man – selbst schon Vater, Opa –

wie viel Glück euch zwein geschieht.

Was habt ihr für’n langen Flugweg

für dies Glück zurückgelegt,

die ihr euch von Afrika

bis hierher pro Jahr bewegt!

 

Wenn man weiß, wozu man lebt

und wofür die Mühe lohnt,

wenn in Vorfreude auf’s Ziel

schon die größte Hoffnung wohnt,

dann ist ja kein Weg zu weit!

Dann ist man dazu bereit,

selbst die größten Anstrengungen

für das große Glück zu wagen.

Dann vermag man unterwegs

auch Entbehrung zu ertragen

Wenn man weiß, wofür das Ganze –

dann ergreift man seine Chance!

Selbst Gefahrn wird man riskieren.

Alles kann ja dem passieren,

der sich auf die Reise macht,

ob bei Tage, ob bei Nacht.

 

Und ihr habt es nun erreicht,

wovon ihr geträumt im Flug.

Wer nichts wagt und meint, zu leben,

der lebt stets im Selbstbetrug.

Lebensglück findet nur der,

der die Hoffnungssaat aussät.

Nichts vom Glück jedoch weiß, wer

sich nur um sich selber dreht

und sich schont und stets versteckt.

Ob der’s Leben je entdeckt?

Nur wer suchet, der auch findet,

nur wer loszieht, kommt ans Ziel.

Wer’s nicht wagt, verpasst doch alles,

nicht bloß etwas oder viel.

 

(R. Fuchs, 28.6., nach der Beobachtung zweier Seglereltern per Webcam bei der gemeinsamen Betreuung ihrer beiden Kinder, vgl. Mt. 7,7)

 

11.20 Uhr: Das Thema Vorchecking für 2012 ist für manche Segler noch nicht abgehakt. Gerade haben wieder 4 – 6 Segler lautstark Kreise vor den Westkästen geflogen (ein separat fliegender flog wieder in den unteren Einzelkasten im Fenster ein) – und: Einer hängte sich an das unterste, Rechtsaußen-Loch des untersten der drei Koloniekästen dran. Bei der nächsten Runde checkten gleich drei Segler am Loch ganz links außen nacheinander an – und wurden von der Familie drinnen per Rufen vertrieben – woraufhin die Gruppe – wie sonst in solchem Vertreibungsfalle – erst mal mit dem Kreisen aufhörte/weg war. eben, als ich ging, waren aber schon wieder Segler zugange (11.26 Uhr).

 

In Dahme sind die Jungen gerade allein zuhaus...

 

11.50 Uhr: Ein Ausflug aus einem Westeinzelkasten. Ein Einflug im Ostkasten links außen? Drei Segler checken Wohnungen, ein Paar im Westen, ein einzelner Segler im Osten, der aber abdreht, als er wohl „Besetzt“ hört...

 

12.30 Uhr: ein Segler sitzt in Dahme neben dem Nest. Federkiele der Jungen kommen deutlich durch, Augen noch zu. Die Jungen sind enorm größer geworden, jetzt, wo der Alte drauf will – er schafft es kaum noch. so setzt er sich an den Nestrand. Die Jungen liegen vom Einflugloch/Sonne mit dem Kopf abgewandt, der Segler an ihrem Morsende...

 

Kurz vor 13.00 Uhr: Wachwechsel am Ostkasten und auch wohl ein Wohnungssuchender. Da ich nicht direkt dort beobachte, kann ich nicht sehen, um welche Löcher es sich dreht. Am Westturm kreist eine Vierergang ab und an. Um die Mittagszeit ist geringere Segleraktivität.

 

15.50 Uhr: Ein Ausflug Ost, nicht gesehen, woraus. Sonst wenig Segler und Schwalben am Turm, große Wärme, fast windstill. Im Schuppen eine Schwalbe auf dem Nestrand, schaut mich an...

 

20.00 Uhr: Es ist ist interessant, dass ich – wie jetzt gerade – einen elternvogel auf der Seite liegen sehe und er schaut einfach – wie selig – sine beiden Babys im Nest an, bevor er dann wieder um das Nest herum und dann auf die jungen kriecht. Jetzt wieder runter und was auf dem Boden suchen und picken. Die jungen sind derweil unruhig.

 

Eben sah ich beim Turm einen – wohl aus dem Ostkasten ausgeflogenen – Segler ein weißes Bällchen aus der Luft abwerfen/wegspucken = Kot eines Jungen? Dann ist dies der erste definitive Beweis, dass bei uns junge großgezogen werden.

 

In Dahme wird gehudert.

 

21.00 Uhr: Ca. 10 Segler treiben am Turm ihr „Unwesen“, einige vor dem Ost- andere vor dem Westkastenrevier. Sie fliegen rasant und ab und an mit Ruf, meistens still. Manchmal gehen auch welche in Futterflug über. Im Osten flog einer aus. In Dahme sind die sehr schnell gewachsenen Jungen gerade allein.

 

29.6.:

 

6.30 Uhr: In Dahme sitzt ein Altvogel auf den Jungen und puzzelt dabei am Nestsrand rum. Oder geht von den Jungen runter und puzzelt am Nestboden, flattert mit den langen flügeln, liegt auch mal auf der Seite. Eben unbeholfen am Boden... Die jungen werden dunkler, aber auch noch zu.

 

7.20 Uhr: Beide Altsegler sitzen Schulter an Schulter – enger geht’s nimmer – mit Rücken zu mir auf dem Nestrand und einer davon still, der andere mit Fütterungsbewegungen oder so...

 

8.30 Uhr: In Dahme wird intensiv von einem Altvogel gehudert.

 

9.05 Uhr: Fütterung. Sie findet immer wieder so satt, dass der Elternvogel die Kinder unter sich hat und vorne zur Brust herausschauen lässt und dann von oben her die Schnäbelchen stopft. Fütterungen aus anderer Haltung habe ich – glaube ich – auch gesehen, aber selten... Vermutlich kann der Altvogel so am besten – unterstützt vom Nestrandaufbau – sein Gleichgewicht gegenüber den wilden Jungen halten? Seine Stummelfüße können ja nicht wirklich greifen und ohne Flügel kann der Segler auch gar nicht mit ihnen allein gerade stehen und gehen... alles nur Vermutungen... Jedenfalls sah ich neulich den flügelkranken Segler (s. Eintragungen 12. – 14. 6.) sich in die Hand seines Finders krallen – zwei Winzigzehen vorne, zwei (oder war es nur einer?) wie Wendezehen hinten. Als der den Vogel von seiner Hand ziehen wollte, waren da keine langen Beine o. ä. also kann der Segler mit solchen Krallenfüßen auf dem glatten Boden des Nistkastens sich nicht halten, auf dem Nest und Nestrand schon.

 

9.45 Uhr: Am Turm ist reichlich action der Mehlschwalben und Segler. Im Osten sehe ich Einflüge wieder nur in Loch ganz links und in loch zweites von rechts. Ich hege den Verdacht, dass nur diese beiden Wohnungen Familien sind. Aber andererseits ist aus allen vier Löchern das Nistmaterial der Spatzen weggedrängt und es trauen sich nirgends Newcomer einzuschlüpfen. Aus loch ganz links wurde eben einer Vertrieben, als sein Flugkumpel einschlüpfte und drinnen Schrie-Schrü-Begrüßung lief und er mal soeben hinterher wollte. Das gab Alarm. Und weg war er.

 

Im Westen kreisen 6 und mehr Vögel (im Osten waren es 3 – 4) und es erstaunt mich immer wieder, wie sehr die Newcomer die guten Seglerwohnungen des BUND gemieden oder nur ganz selten mal angeflogen werden, aber wie gleichzeitig intensiv Natur- und Kunstschwalbennester in Augenschein genommen werden durch dranhängen. Ein Segler hat sogar möglicherweise einen Kampf gegen die Sperlinge geführt, wie das wilde dran Hängen am Naturnest West und Flattern seinerseits beim verbissenen Dreinschauen sowie gekreische der Spatzen (?) anzeigten. Hat er gar die Spatzenbrut getötet? Jedenfalls ist da im Spatzennest jetzt stille. Ich muss aber noch mal gucken.


11.00 Uhr soeben wollte ich die beiden Jungen der Dahmer allein zu hause knipsen, da fährt blitzschnell ein Altvogel rein, aber ohne lange zu füttern oder so, nimmt er neben den Jungen auf dem Nestrand Platz und macht sich flach und ruht einfach. Damit ist bewiesen: Die Segler mögen einfach gerne mal Pause machen und lieben dabei die Nähe zu ihren Kindern. Denn neben dem Nest könnte der Altvogel ebenso bequem ruhen, wie es ja auch manchmal Altvögel tun. Der jetzige Altvogel liegt nun schon über 2 Min nur so da. Nur die nun durch ihn geweckten Jungen bringen ihn jetzt mit ihrer Unruhe wieder in Bewegungen. Aber er hält immer wieder seine Ruhestellung ein, sobald die jungen Wilden nicht toben... Schwupp, kommt der zweite Altvogel. der erste geht kurz darauf vom Nestrand, beide knuddeln mit Kopf Richtung Eingang und dann strecken sie Köpfe rausd und sonnen Schulter an Schulter ruhig. Das geht nun schon 2 – 3 Min. Jetzt knuddeln sie schon mehrere Minuten so weiter, mal ruhig, mal sich bewegend. Nun knuddeln die beiden schon eine viertel Stunde so. 16 Min, Knuddeln beendet, einer von beiden geht wieder zu den Junge auf Nest.

 

 

11.30 Uhr: Am Turm war eben ein Einflug Ost links außen. Und im Westen kreisten zwei, drei Segler, aber weit oben am Himmel waren mehr segler beim Futterfliegen, auch Mehlis waren einige am Turm, aber einige auch oben dabei. Einen Segler sah ich kurz aus spaß (?) einen Jagdflug auf eine wenidiger ausweichende Mehlschwalbe starten. Ein bisschen Spaß muss sein.

 

15.15 Uhr: Im letzten Jahr hatten wir im Juli noch neue Wohnungsbezüge in den Einzelkästen im Westen, die dann regelmäßig darin zu zweit wohnten, aber nicht mehr brüteten. Eben sah ich einige Segler bei den Westkoloniekästen kreisen und anchecken/bangen – aber plötzlich auch einen aus dem rechten oberen Koloniekasten aus dem zweiten Loch von rechts ausfliegen. Da checken jetzt also neue Segler nach neuem Wohnraum. Auf mehrfaches ganz oben links im linken Koloniekasten anchecken, kam von drinnen kein Abwehrufen – entweder waren die Eltern weg oder die wenigen Einflüge, die ich oft in Tagen abstand mitbekomme, deuten auf ein Problem hin. Denn die Einzelkästen werden zum vergleich deutlich häufiger beflogen und auch die Dahmer sind aktiver... mal sehen. Vielleicht sind auch nur die Jungen der Altbrüter aus 2009 und 2010 weiter und brauchen nur seltener Besuch...

 

17.30 Uhr: Ich kann nach Dahme schauen, wann ich will, fast immer ist ein Elternvogel bei den Jungen. Derzeit hecheln die jungen und der Altvogel sitzt neben dem Nest. Hitze eben. Die Jungen sind sehr dunkel schon wegen der nun durchkommenden Federn und die Augen sind kurz vor der Öffnung, schätze ich.

 

20.30 Uhr: Ganz rechts oben im Koloniekasten (vorhin war es 2. loch von rechts) fliegt weiderholt ein Segler ein, ein Zweiter traut sich nur bis ans Loh hinter ihm dran, aber nicht rein. andere folgen kreischend. Wenn es so noch den Juli durchgeht, werden evtl. noch manche die Westwohnungen für 2012 für sich entdecken. Ein dunkles Regengebiet zieht auf. Etwas Westwind.

 

Bei der Kolonie in Dahme stand ich eben auf dem Dach, direkt über den Seglerwohnungen und – die Segler flogen mir kreischend um die Ohren, dass man die Flügel manchmal pfeifen hörte. Wahnsinn! Da wird einem einen Moment lang schwindelig...

 

21.30 Uhr Segler über und am Turm, futterfliegend und kreisend an West und Ost. Im Osten Anflug. Im Westen ein zügiger Einflug eben in das zweite Loch von rechts des rechten oberen Koloniekastens. Somit werden also das Loch ganz rechts und das letztgenannte nebeneinander beflogen. Es wird spannend. wie in 2010 scheinen jetzt ab fast Juli Segler Wohnungen für 2012 schon mal wenigstens zu beziehen, oder – wollen die jetzt noch Familien gründen? Bei Axel ziehen die letzten Segler auch erst im Oktober ab.

 

30.6.:

 

6.30 Uhr: Wetterumschwung über Nacht zu kälter und Regen. In Dahme sind beide Elternvögel am Hudern auf dem Nest. Wärme tut jetzt Not. Die Jungen sind ja noch nicht durchgefiedert.

 

7.30 Uhr: Ein Elternvogel in Dahme hudert flach auf den Jungen, Augen zu, null Bewegung. Segler wissen, was ihre Jungen an kalt-nassen Tagen brauchen.

 

Vor 8.00 Uhr: Leichter Regen setzt ein oder war immer da, es ist windig. Über dem Kirchturm sind höher fünf Mehlis und ein Segler im Schwarm beim Futter suchen. Die Rauchschwalbe ist auf dem Nest. Als ich 8.30 Uhr nachsehe, hat der Regen und Wind zugenommen und null Vögel sind am Turm.

 

[Menschen haben alle ihren persönlichen Tick, ihre Leidenschaften. Gestern nahm ich meine Betty mit an den Turm und sie beobachtete mit mir die Neueinzügler im Koloniekasten oben rechts auf der Turmwestseite. Aber – während ich dabei in Verzückung geriet, meldete sie nur nüchtern: „Da fliegt grad einer ein“ usw. Nach wenigen Minuten hatte sie keine Lust mehr. Ich frage sie: „Löst solches glück der Vögel, eine Wohnung zu finden und ihr Kreischen und Kreisen bei dir nichts aus?“ „Nö, ich bin eher dann aufgeregt oder freue mich, wenn meine Pferde irgendwas an Verhalten zeigen!“ so ist das mit uns Menschen: Jeder ist eine ganze Welt für sich und kann nur begrenzt Leidenschaften und Gefühle mit anderen teilen. Im Ende ist jeder für sich in seiner Welt ein ganzes Stück für sich, allein und manchmal, wenn einem das Herz vor Glück rast und man findet keinen, um die Freude zu teilen – dann ist man einsam. Aber das ist auch wieder gut, denn in seiner eigenen Weltist manja auch manchmal sehr gerne allein mit seinen Kostbarkeiten und will gar nicht, dass ein anderer sie zerredet oder kommentiert oder durch Fehlverhalten ruiniert, z. B. bei Tierbeobachtungen o. ä.

 

Gestern war ich mit meinem Freund Axel Uferschwalben am Dahmer Strand beobachten. Und wieder war es eine neue Welt, die ich bisher so nicht wahrgenommen hatte und – da war schon viel gemeinsame Freude, Vergleichen mit Mehlschwalbenverhalten usw. Aber irgendwann musste ich mal kurz aus Ehrfurcht vor dem Leben, das da vor mir wuselte, flog, Junge im Eingang der Erdröhre fütterte und gegen plötzlich angreifende Möwen sich verteidigte, Kinder warnte usw. auf die Knie und dankte leise Gott und ließ auch mein Glücksgefühl raus und rief „alles ist ein großes Wunder Leben in tausenderlei Gestalt!“ Und dann waren wir uns da sehr einig und nahe in diesem Glücksgefühl – bis wir dann sahen, dass Menschen ein „Betretungsverbot!“-Schild am Rand der Kolonie herausgerissen hatten und Richtung Schwalbennester geworfen hatten und dass selbst in diesem 30 qm Sperrbezierk vor der Brutkolonie trotz Drahtabzäunung Fußspuren von Menschen waren. Und auch im Ärger und Frust waren wir einig: Menschen gönnen der Natur und den Tieren nichts, wollen immer alles haben – weswegen Strandbrüter wie Austernfischer nun auf Dächern brüten, weil am Strand nur Menschenmassen wabern... Aber: Die Anwohner um das Austernfischerpaar auf dem Dach neben Axels Haus beschweren sich über die Lautstärke der Vögel. Schwalbennester, Mauerseglerrufe sind unerwünscht. Und heute steht in der Zeitung, dass eine Anwohnerin gegen das Orgelspiel in der Kirche irgendwo in mehreren Instanzen geklagt hat usw. ... Menschen sind manchmal widerlich. Sie bekämpfen alles, was ihrem Egoismus im Weg steht, übertreten jedes Ge- und verbot zum Schutz des Lebens usw. ... Neulich zeigten sie im Fernsehen, dass die Stadtmenschen mittlerweile tier- und pflanzenfreundlicher sind als die Landmenschen, die Wald und Flur nur noch als Geldquelle sehen und Tiere darin als Störfaktor ihrer Geldgier...]

 

8.30 Uhr: In Dahme sitzt seit „Ewigkeiten“ ein Elternvogel wärmespendend fest auf den Jungen –korrigiere: Habe eben beobachtet, dass es beide Eltern ganz eng aneinandergedrückt sein könnten. Ja, eben sah ich beide Köpfe! Ab und an sieht man auch beide Schwänze. Also machen die beiden Alten gerade Doppelheizung!!! Welche Fürsorge! Und dabei knuddeln die ab und an auch miteinander, sieht fast aus wie „küssen sich“...

 

9.00 Uhr: Wat mutt, dat mutt, auch bei Schlechtwetter! Kaum wird der Regen (und Nordwestwind) etwas weniger, sieht man ein, zwei Mehlis und ein, zwei Segler überm Turm im Gegenwind nach Futter jagen – und einer der Segler fliegt dann auch in den Ostkasten mit Futter ein.

 

10.30 Uhr: Beide Dahmer Segler hudern.

 

10.50 Uhr: War kurz Geld holen – und da sehe ich, wie ein turmfalkengroßer Falke, aber kurzer Stoß, lange, seglerartige Flügel, hoch über dem Kirchturm erscheint und im Gegenwind lauert – von der Figur her also ein Baumfalke. Und schon rotten sich die 4 Segler am Himmel samt etlichen Mehlschwalben zu einer Gruppe zusammen, die den Falken attackieren. Der fliegt weg.

 

auch bei Regenwetter haben eben 2 Segler kurz Flugspiele vor den Westkästen gemacht und höher am Himmel noch zwei – in Anlehnung an einen alter Schlager formuliert: „Wir lassen uns das Spielen nicht verbieten...“

 

in Dahme kommt die Sonne raus und die Eltern lösen sich von den Jungen, einer lugte eben schon raus. Irgendwer muss ja irgendwann doch Futter beschaffen, oder? aber dann sind doch wieder beide am Jungenbegöschen... Korrektur: Die Alten denken nicht dran, rauszufliegen. Beide sind dicht auf dem Nest... War wohl nur mal eine Kurze Bewegungstherapie zwischendurch, als einer sogar mal in die Sonne rausschaute bzw. ins Licht...

 

11.30 Uhr:

 

Windig, aber fast ohne Regen – sofort sind mindestens 5 – 6 Segler höher über dem Turm in der Luft beim Futterfangen. In tieferer Lage jagen mehr als 10 Mehlis, alle, Segler und Schwalben, im Gegenwind segelnd. ein segler macht allein bei der Kirche Flugakrobatikübungen, Wellenformfliegen, dann um sich selbst drehen, während eines Sturzfluges usw. sieht toll aus.

 

In Dahme lugt einer der beiden aus dem Loch ins Licht – und schwupp isser raus. der andere ist maximal aufgeplustert auf den Jungen, Rückenfedern fast wie ein Kamm aufgestellt. Sieht wie ne Kugel fast aus.

 

12.00 Uhr – kurz danach – ein Altvogel fliegt wieder ein und das Füttern scheint stürmisch zu verlaufen. die Gier der Jungen bringt den Alten auf dem Nestrand ins Wanken, aber leider – wie so oft – alles geschieht mit dem Rücken des Altvogels zur Kamera... nix Genaues weiß man nich... Und schwupp – ist der Abgelöste andere ausgeflogen. Am Turm in Lensahn sind auch immerzu drei, vier und mehr Segler am Futterfangen. Die Zahl bis zu 5 Segler heute in der Luft passt ja auch gut zu meinen vermuteten 5 Familien, wenn denn immer einer von zwei Partnern auf Jagd ist und evtl. der andere hudert... Die Nichtbrüter sind bestimmt abgezogen oder die, die gestern neue Wohnungen eroberten, sitzen jetzt gemütlich im Trockenen... In Dahme wird jetzt fest auf den Jungen gehudert. Ich konnte nicht mal erkennen, ob deren Augen jetzt auf sind, aber einmal hatte ich so einen Verdacht...

 

13.30 Uhr trotz nieselnder Kälte und West-Nordwestwind 5 Segler überm Turm am Futterjagen. Schwalben auch da. Rauchschwalbe im Schuppen auf Nest. Allerdings war heute Vormittag länger keine da.

 

Die Hausspatzen füttern am Turm junge weiter, die also nicht von einem Segler gekillt wurden. Gestern sprang das Weibchen anfliegenden Seglern heroisch entgegen aus dem Nest und gleichzeitig flog der Sperlingsmann von unten an die Turmmauer und schimpfte solidarisch...

 

In Dahme hudert ein geplusterter Altvogel.

 

Laut Wetter.de wird das Wetter bis einschl. Sonntag eher schelcht bleiben und dann durchwachsen – kühl... aber auch mit Sonne...

 

14.00 Uhr: Eben fliegt eine Rauchschwalbe in den Schuppen und kommt gleich wieder raus und ich gehe nachsehen und – tata: Das Nest ist ohne Altvogel, aber Bettelaute der Jungen sind noch vom Füttern eben zu hören. Da sind also Kinder drin im Nest – und – erstmals seit Jahren also wieder Rauchschwalbenbabys auf dem Kirchengelände J 

 

Mehlis am Turm sind aktiv, zwei Segler überm Turm auf Futterjagd. Vorhin gegen 12.30 Uhr war sogar einmal kurz eine Screamingparty von 4 Seglern vor den Westkästen. Aber keine ein- oder Ausflüge...

 

18.30 Uhr: Eben einen Fütterungseinflug und Ausflug des Abgelösten endlich mal wieder ganz oben links im Westkoloniekasten gesehen (ebenso einen  Ablösung in Ost, aber ohne zu sehen, welches loch). Wie schon in 2010, so erlebe ich das Seglerpaar ganz links oben, die ja in 2009 und 2010 die einzigen Brüter waren, als sehr heimlich und still. Auch der eben Einfliegende kam nicht offensichtlich wie die anderen Segler, sondern knapp über den Boden und dann steil am Turm hoch und rein ins Nest, sozusagen durch die Büsche am Kirchweg an.

 

auch in Dahme sehe ich jetzt gerade einen Ablösung, der eine fütternd, dann hudernd, der andere am Ausgang rauslukend und dann – schwupp raus!

 

die Rauchibabys sind gut zu hören, wenn ich in den Schuppen blicke.

 

21.00 Uhr: Mindestens 20 alte und junge Mehlis machen Flugparty am Turm. Selten taucht mal ein Segler auf. Ein Paar fliegt aus einem der Einzelkästen Turmfenster West aus. Seglerpartystimmung ist das kühle, wenn auch gegen Abend noch mal etwas sonnige Wetter mit weniger Wind nicht....

 

In Dahme hudert einer fest auf den Jungen...

 

1.7.:

 

5.15 Uhr: Wolkenloser Himmel, leichter Nordwestwind, kalt. Fünf Schwalben fliegen am Turm. Ein einzelner Segler fliegt aus dem Ostkasten aus. In der Ferne tröten Kraniche, ein Zilpzalp singt. Sonst ist nichts los. Zu kalt für Seglerspiele am Turm o. ä.

 

Warum nicht viel los ist, sieht man auch in Dahme: Beide Eltern hudern fest auf den Jungen. Dieselbe Haltung wie gestern, Kopf weg vom Eingang, voll aufgeplustert.

 

Laut Wetter.de soll heute Sonnen-Wolken-Mix sein, morgen noch mal Regen, dann Sonnen-Wolken-Mix und die nächsten Tage kaum mal über 20 Grad Celsius.

 

11.30 – 12.00 Uhr: In Dahme haben die Jungen die Augen noch immer geschlossen, falls sie nicht schlafen. Sie wachsen so rasant, dass der Altvogel, der sie immer noch fest hudert, sie nicht mehr wirklich bedecken kann. Aber – von wegen nur in den ersten 7 Tagen hudern! Es geht jetzt schon weit über diese Frist und ist sicher auch wetterabhängig. Kalt = mehr hudern.

 

12.30 Uhr: Drei Segler screamen an Westseite auf Koloniekästen zu. Ein Wachwechsel im untersten Einzelkasten. Babyrauchschwalben gefilmt, sind wohl vier.

 

13.15 Uhr: Seit einiger Zeit windig, aber sonnig und etwas wärmer. Etliche Mehlis am Turm, deutlich in dessen Windschatten am liebsten fliegend, also derzeit südost. 4 Segler über dem Turm. Erste Fotos von den vier Rauchschwalben gemacht.

14.15 Uhr: Etliche Schwalben am Turm. Keine Segler weit und breit. Es ist windig, aber sonnig und recht angenehm warm. Die Rauchschwalben füttern jetzt alle paar Minuten. Die Seglerbabys in Dahme sind ohne Eltern, bewegen sich kaum, schlafen wohl. Nach kurzer Zeit aber gehen die Köpfe hoch, sie werden mobil. Und der eine von beiden streckt auch schon mal beide Flügelstummel hoch über den Schultern zusammen.

 

16.00 Uhr: Dahmer Babys immer noch oder noch immer allein. Über dem Turm sind im stärker gewordenen Wind zwei, drei Segler futtersuchend. Ein weiterer schießt blitzschnell in das loch links oben im linken Westkasten. Drinnen erklingt ein kurzer, schriller Schrei = Bettelruf des/der Jungen oder Begrüßung des Partners? Kurz darauf verlässt ein Segler dieses Nest = der Abgelöste? jedenfalls füttert mein ältestes Brutpaar. Größere Wolken am Himmel, aber sonnig.

 

Eben sah ich das Auge eines Dahmer Kükens geöffnet.

 

17.30 Uhr: Am Turm fliegen drei Segler nach Insekten. Einer kommt links oben aus dem linken Westkasten. Schwalben sind immer zahlreich aktiv, die jungen Mehlis sieht man zu zweit, zu dritt an den Nestern spielen, einschlüpfen, dranhängen, plappern und fliegen üben, manche in Turmhöhe und darunter, andere weit über dem Turm.

 

In Dahme suchte ein Segleraltvogel den Boden lange um das Nest ab, bis er jetzt ganz fest auf den Jungen hudert, Augen zu = selbst auch ausruht. Gehen Segler auf Parasitenjagd? Kurze Zeit darauf wecken die rebellischen Jungen den Altvogel. Es grummelt halt immerzu unter ihm.

 

18.00 Uhr: ein Segler fliegt aus Ostkasten. Sonst zwei, drei bei der Jagd. Keine großen Partys (mehr?). Oder Wetter schuld am weniger Seglerspiel am Turm? Es ist halt Fütterungszeit und nicht mehr Balzzeit und Wohnungsbezugzeit usw. Und: Juli ist ja wohl der letzte Monat, den Segler komplett hier bleiben. So war es jedenfalls 2010.

 

In Dahme hudert immer noch – oder schon wieder – ein Altvogel bzw. derzeit betreibt er Gefiederpflege.

 

18.30 Uhr: Ab und an ein, drei oder fünf Segler am Turm, sehr windig, Bewölkungszunahme. Ein kurzer Scream, aber sonst nichts... Ein Einflug im Einzelkasten West. Es wird kälter. In Dahme wird gehudert.

 

19.00 Uhr: Einflug eines Seglers im unteren Einzelkasten im Westfenster.

 

20.00 Uhr: 5 Segler über dem Turm.

 

21.00 Uhr, 21.30 Uhr: Mindestens 10 Segler über dem Turm, ab und an auch Screaminparty an den Westkästen von 4 – 6 Seglern. Keine Ein- und Ausflüge bei den kurzen Turmbegehungen gesehen.

 

Eine Rauchschwalbe wärmt die Jungen auf dem Nest im Schuppen.

 

In Dahme hudert ein Altvogel.

 

2.7. Heute morgen 5.30 Uhr ist es bewölkt, stürmisch und kühl, aber noch trocken. Vom Pastorat aus sind null Segler zu sehen. Wir werden heute familiär auswärts sein.

 

In Dahme ist das Licht im Kasten noch sehr dunkel, aber ein Segler hudert vermutlich die Jungen.

 

7.40 Uhr: Stürmisch, leicht regnerisch, dunkel und kühl. Keine segler und Schwalben aktiv, auch die Rauchis nicht. In Dahme hudern gerade beide Altvögel.

 

9.30 Uhr: Immer wenn ich mal einschaue, sitzen beide Seglereltern stramm auf ihren Babys! Welche Fürsorge gegen die Kälte und den Regen und sturm da draußen. Und nix da, die Eltern verlassen ihre Babys und die fallen in Kältestarre, wenn das Futter knapp wird oder so – die halten durch, solange es geht, wenn sie nicht weg müssen, jedenfalls in dieser Phase, wo die Babys auch noch nicht voll befiedert sind. Dahmes Segler beantworten mir dann auch die Frage, warum heute am Turm keine Segler sind. Die Brüter sitzen solange es geht auf den Küken zu zweit, die Nichtbrüter sind bestimmt abgezogen... Kaum schreibe ich dies, da verlässt einer der beiden Segler das Nest. Hunger treibt zur Arbeit? Kaum ist der eine abgeflogen und der andere kurz runter vom Nest, turnt e9in Baby schon auf dem Nestrand rum... Aber – nu iss genug Frischluft! Der Alte bedeckt die Babys wieder unter sich... Und schwupp – 10.10 oder so – ist der Ausgeflogene da, füttert und beide sind auf den Jungen...

 

19.00 Uhr: Regen, Sturm, Wolken, kühl – keine Schwalben am Turm; keine Segler, weil die gewiss, wie die Dahmer, paarweise in den Kästen die Jungen hudern. Nur bei Rauchis war erst kein Elternteil da, jetzt aber wieder eins am hudern, wie ich eben sah. Die haben schon heute morgen bei Regen gefüttert....

 

Der Sturm nahm dann genauso noch zu wie der Regen. Kurzfristig blitzte und donnerte es. Ich schätze, für Segler übel.

 

3.7.:

 

6.00 Uhr: Sehr windig, nass draußen, kühl, Wolkendecke dicht. Aber Insekten fliegen, wie ich sehen konnte. Wenn also irgendwann Segler jagen müssen, könnten sie was fangen. Am Turm sind allerdings weder sie noch die Schwalben zu sehen. Zilpzalp und Amsel singen. Vor meinen Füßen „schlängelt“ sich unbeholfen ein Maulwurf auf Quartiersuche durch’s Gras.

 

In Dahme scheint, trotz wenig Licht im Kasten, erkennbar nur ein Vogel zu hudern.

 

10.15 Uhr: In Dahme hudert einer richtig eng auf den Jungen mit gesenktem Kopf. Der andere ist also auf Jagdflug. Ich schau mal nach dem Turm. Es ist windig, aber nicht mehr stürmisch und es regnet nicht, ist warm und minimal heller... Am Turm war ich bis kurz nach 11.30 Uhr und sah einen Segler im Futterflug knapp drüber fliegen sowie einen im Osten ausfliegen. Sie sind also für ihre Jungen bei der Arbeit...

 

12.00 Uhr: In Dahme sind beide Junge allein im Nest. D. h. eigentlich kauern sie flach hineingedrückt und eng zusammen, es ist kalt. Die alten Segler nutzen also intensiv die Wetterverbesserung zum füttern bzw. zur Nahrungsbeschaffung. Ich gehe zum Turm und sehe im Osten einen Einflug und zwei Ausflüge innerhalb von 5 Min. Die Segler nutzen die Regenfreie, warme aber windige und bewölkte Etwas-Wetterberuhigung – und nicht nur sie: Eine große Zahl von Mehlis segelt von Turmhöhe bis weit drüber im Gegenwind auf Beutelauer, zwei Segler auch hoch drüber. Eine Rauchschwalbe hudert im Schuppen.

 

12.15 Uhr: Wow – habe eben die Fütterung der Segler von Null auf Hundert gesehen! Eben waren beide Jungen allein. Da schießt der Altvogel rein. Totales Tohuwawohu – die Jungen betteln heftig, hängen an ihm dran, er füttert – und robbt gleich zum Eingang und wieder los. Heute muss jede Wetterlücke genutzt werden, um Futter ranzuschaffen. Da bleibt jetzt keine Zeit für Pause, Kuscheln, hudern oder so... 12.30 Uhr dasselbe Bild: Alles, was Schwalbe und Segler heißt, ist auf Futterflug... Auch die Schwalben fliegen häufig in die Nester am Turm ein...

 

13.30 – 13.50 Uhr: Viele Mehlis und 3 – 4 Segler stehen praktisch im Sturmwind und warten, was der ihnen an Insekten zuträgt, die sie dann mit bequemen Seit- oder Aufwärtskurzflügen fangen. Zwei Segler fliegen am Osten ein, einer aus. Am Westen passiert nichts. Kann es sein, dass die den anstrümenden Wind nicht so gern haben? Aber füttern müssen die auch und ich konnte nicht weiter beobachten... Rasant jagte ein Falke plötzlich am Turm hinter einer Amsel und den Schwalben in zwei drei gekonnten Flügattacken, großes Gezeter der sChwalben und der lange Zieeeeehton der Amseln und kurz war der Himmel dann leer, bis sich alles beruhigt hatte und wieder wie vorher jagte usw. Der Falke könnte ein Baumfalke gewesens ein, aber trotzdem er bis auf 15 m oder so an mich heranflog, war er bei Gegenlicht zu schnell, als dass ich es 100%ig beschwören würde... Aber kann so rasant ein Turmfalke Vögel jagen???

 

18.00 Uhr: Ein Ausflug West. Mehrere Segler und viele Schwalben stehen im Gegenwind auf Futterjagd. So ist das den Nachmittag über und bis jetzt um 19.00 Uhr. Es ist 20 Grad Celsius. Wind lässt nach, trocken, aber bedeckt und windig.

 

21.00 Uhr: In Dahme sind die Jungen allein.

 

21.10 Uhr: Am Turm fliegen sich mehrere Segler langsam ein, d. h. erstens Futterjagd, aber zweitens immer mehr auch mal Flugscheinattacken aufeiander mit minimal Screaming. Bei manchen Futterjägern habe ich den Eindruck, dass sie immer ähnliche Routen am Turm vorbei oder drüber weg fliegen gegen den Wind. Wenn welche – wie eben in einen Westeinzelkasten – einfliegen, dann gibt es darin nicht mehr Schrie-Schrü-Duette, aber einen langgezogenen, schrillen Schrieee – ob das, wie schon mal vermutet, Bettelrufe der Babysegler sind? Jedenfalls kann ich in Dahme sehen, dass die gierigen Babys höchstens am Anfang einen schrei ausst0ßen können, danach überfallen sie ja den Altvogel und haben vor Gieren und Schlingen keine Zeit mehr zum Schreien – oder?

 

Im Dahmer Kasten ist es zwar dunkel, aber es sieht noch immer so aus, als währen keine Schemen eines hudernden Altvogel auf den Jungen...

 

4.7.:

 

5.00 Uhr: Amsel, Zilpzalp, Spatzen und ein Buchfink singen. Zwei Tauben streiten im Beerenbusch am Kircheingang. Über den Kirchturm fliegt hoch ein Greifvogel? Ein Fischreiher auch, tiefer. Beim Pastorat hat ein Kohlmeisenpaar in einem Vogelkasten eine zweite Brut begonnen. Gestern Abend flog ein Kuckuck nahe der Kirche. Es ist schon schön, das alles als stiller Beobachter zu erleben.

 

Eben flog ein Segler im Futtersuchflug über den Kirchturm. Kurz darauf flog einer auch links oben aus den Westkoloniekästen aus, also von meinem ältesten Brutpaar. Ich werde jetzt die Fotos von der DigiCam bearbeiten, die ich von der WeCam bzw. vom Bildschirm abfotografierte. Mal sehen, ob die Fütterung der Seglerjungen was wurde.

 

In Dahme sieht man schemenhaft einen Altvogel auf den Jungen, aber keine zwei, sodass auch dort schon einer auf Futtersuche sein dürfte... 6.10 Uhr: Die Jungen sind ohne Eltern...

 

7.20 Uhr gerade war ein Segler wieder reingekommen zu den Jungen in Dahme und nun – mach turbulenter Fütterung – hat er seine Jungen mit viel mühe unter sich zum Wärmetanken zugedeckt und hudert ganz fest. Woran merken Segler, dass sie jetzt nicht wieder losfliegen können, sondern mal hudern müssen? Spüren sie die Temperatur der jungen und reagieren mal so, mal so darauf? Oder – es hatte eben in Lensahn wieder angefangen zu regnen usw. – macht das der Wetterzustand? Der Altvogel jedenfalls sitzt jetzt flach und dicht auf die Jungen gedrückt auf dem Nest...

 

Die Schwärme der Stare über dem Kirchgelände/auf der Vogelfluglinie werden immer größer.

 

8.30 Uhr: Schwalben und Segler fliegen relativ hoch im Gegenwind nach Futter... Der einzelne Segler in Dahme wärmt immer noch und es ist heute auch kälter als gestern Abend.

 

9.20 Uhr: Etliche Segler höher über dem Turm- und Kirchengelände machen im Gegenwind am bedeckten Himmel Screamingparty...

 

Die Rauchschwalbenbabys im Schuppen sind tot. Ein Altvogel war zwar eben im Schuppen und saß da, irgendwo, als ich einschaute und flog dann raus. So bemerkte ich ihn. Aber – die Babys sind tot im Nest, eins hängt mit Köpfchen drüber... ach, wie traurig... Warum auch immer. Ich erinnere mich an ein ähnliches Drama im Pferdestall vor ein, zwei Jahren, wo Rauchschwalbeneltern plötzlich ihre jungen aufgaben, aber dann neu anfingen und Junge später großzogen... Wetter? Nahrungsprobleme? Unfall eines Partners? Störung des Nestes bei Kälte, wodurch die Jungen zu lange kalt wurden??? Keine Ahnung... Es hat sich sehr abgekühlt gegenüber gestern – in Dahme hudert ein Altvogel stramm aufs Nest gedrückt...

 

12.00 Uhr: Interessant war eben, was ich auch sonst beobachte: Der fütternde Altvogel der Segler in Dahme robbte nach der Fütterung ums Nest und suchte irgendwie den boden ab, hatte ich den Eindruck, bevor er zum Hudern dann auf die jungen ging. Dreck untersuchen? Parasiten vertilgen? Was weiß ich schon?

 

Habe jetzt noch mal bei den Rauchschwalben nachgesehen – alles wiederholt sich: wie damals im Reitstall, so haben die Eltern jetzt auch hier die toten rausgeworfen. Damals fingen die Schwalben danach neu zu brüten an. Schaun wir mal, was diese nun tun...

 

17.00 Uhr und davor und danach: Zwar sah ich auch mal einen Einflug links oben im Westkoloniekasten und kurz darauf beide Altvögel ausfliegen, ich sah eben auch noch eine Zwergseeschwalbe am Kirchturm vorbeifliegen wie schon vor kurzem. Was wohl die Küstenbewohner hier machen? Was aber am Nachmittag und bis jetzt spektakulär ist: eine immer größere Schar Mehlschwalben und etliche Segler, 5 und mehr immer zugleich, leise zirpend kommunizierend, rücken der riesigen Schar Insekten in und um die blühenden Linden zu Leibe, vor allem der Linden im Windschatten = Ostseite des Turms/der Kirche. Sie stopfen sich scheinbar selbst voll und fliegen auch selten mal Futter für ihre jungen ein... Ich habe einen Minifilm davon mit der DiGiCam in schlechter = Dokuqualität gemacht... (s. Ornder Mauersegler)

 

Noch eine Beobachtung: So, wie über den Uferschwalbennestern in Dahme Möwen kontrollierten, ob es Opfer zu holen gibt, so kreisen auch über dem Kirchturm manchmal sehr dicht Möwen, bes. Silbermöwen hier wie dort.

 

Gegen 21.00 Uhr und danach sieht man nur einzelne Segler höher über dem Turm jagen. Über tag erlebte ich eine Minigruppe, einen typischen Dreier, jeweils einmal mit Screamen die Westkästen anfliegen. Sonst nix in der Art. Ach ja, eben flog im Westen irgendwo einer aus. Futterbringen im Osten sah ich heute gar nicht.

 

Eine Sach war spannend: eben war der Turm ein Bienenschwarm von Mehlschwalben, die östlich und um den Turm Insekten jagten – da ein Warnruf einer Mehlschwalbe und – alle jagen unter die Baumkronen – und es duert nur kurze Zeit und ein Turmfalke erscheint und fliegt zügig gerade am Turm vorbei. Er macht keine Jagdversuche. Nur Augenblicke später geht das bunte Schwalbentreiben weiter... enough for today... 21.20 Uhr... Ob in Dahme einer hudert? Ich sehe evtl. so einen Schatten. Um 21.00 Uhr waren die Babys noch allein...

 

5.7.:

 

9.00 Uhr: Regen hat aufgehört. Fast windstill, aber bedeckt, es wird wärmer. Ein Trupp Segler und Mehlis sucht hoch über dem Kirchengelände nach Futter. In Dahme sind die Babys allein. Am Turm null Seglerflug.

 

12.00 Uhr: Weil fast null (West)wind ist und es wärmer wird, ist heute wieder großes Geschwärme am Turm. Etliche Mehlis und Segler jagen über den und um die Linden nun zumeist nordwärts der Kirche Insekten. Zwei Segler secreman dann und wann kurz eine Runde an den Westkoloniekästen, aber nix wildes und mehrfaches. Die Jungen in Dahme liegen jetzt fast immer allein im Nest, wen ich mal hinschaue und so wird es auch in Lensahn sein. Die Eltern haben wieder Zeit zum Fleigen, aber sind eben auch am füttern. Die Mehlschwalben fliegen rege Futter in die Nester, vermutlich noch für die flüggen Jungen. Es könnte aber auch sein, dass nun schon Zweitfamilien gegründet werden...

 

[Seit drei Tagen brütet mein Steinkauzweib Brigitte wieder fest auf ihrem Zweitgelege, sitzt nicht nur danaeben. Mal sehen, ob wir hier wirklich eine Schachtelbrut erleben werden???]

 

Die Rauchis bleiben verschwunden...

 

14.00 Uhr: Der (fast null) Wind kommt von Süd-Südwest und es wird deutlich warm und schwül und die Sonnenstrahlen lassen sich immer mehr sehen zwischen den noch z. T. dichten Wolken... Ansonsten ist wenig los am Turm, einige Schwalben und Segler beim Insektenfang. Die Jungen in Dahme, bei denen man deutlich die Federkiele erkennt, sind fast immer allein. Ach ja – die können jetzt gucken und einer der beiden macht gerade einen langen Hals über den Nestrand und kann sich an irgendwas am Boden nicht sattsehen. Da- Blitzfütterung: Der Altvogel schießt rein, die Jungen stürzen sich auf seinen Schnabel, es wuselt, der Altvogel dreht nach wenigen Augenblicken ab Richtung Eingang und – schwupp ist wieder raus. Die Jungen hüpfen oder klettern noch im Nest rum...

 

17.30 Uhr: Der Wind hat mächtig weitergedreht auf Ost. Es ist wieder kühler und bewölkter, aber der Wind ist nicht stark. Ich gehe zum Turm. Ein Hausrotschwanz nimmt auf der Turmspitze Platz und singt mir ein wenig vor. Im Busch vor der Kirche erklingt kurz die Mönchsgrasmücke. Einige Schwalben sind beim Füttern. So vier Segler fliegen nördlich hinter der Kirche nach Insekten über den Linden, wie oben beschrieben. Keine Ein- und Ausflüge gesehen. Die Seglerbabys in Dahme sind aktiv im Nest, aber allein...

 

Zwei Segler machen einen interessanten Paarflug vor dem Westkasten: Beide fliegen mit leisem Screamen einen Kreisflug, aber einer und dann der andere beschleunigen – während sie im Tempo fast in der Luft stehen – kurzfristig den Flügelschlag fast bis zu einer Art Schwirren. alles ist sehr kurzfristig, aber klar erkennbar auch kommunikativ zwischen den beiden – keine Ahnung. sie sind evtl. Newcomer, die nur schon mal Probebalzen.

 

19.20 Uhr: Es ist fast wolkenlos, sonnig. Einige Segler sind beim Futterfang. Einer fliegt im 2. Loch von rechts im Osten ein und kurz darauf verlässt er (?) das Nest wieder – das wäre dann so, wie in Dahme: Füttern ist nur noch eine schnelle Sache.

 

Ich habe beim beobachten der Schwalben und Segler wieder mal das Philosophieren gekriegt: Es gab Zeiten in meinem Leben, da musste ich nichts planen, überlegen, reflektieren – morgens um 7.00 Uhr Meine Karte in die Stechuhr – Bing – und dann 8 Std. Fließband – und um 16.00 Uhr wieder Bind – und ab nach Hause, abspannen usw. Und freuen auf das Wochenende und Geld. Immer dieselben, netten Kollegen/innen und Arbeiten usw... Ich glaube, Tiere haben einen harten Job, wie ich damals am Fließband – aber für sie ist nie was unklar oder zu reflektieren wie in meinen Lebenskrisen oder jetzt als Pastor, wo ich eben gar nicht wusste, das ich statt zwei, plötzlich drei Gespräche hatte usw... Die Segler fliegen ihre Strecke, bekommen Kinder, verorgen und genießen die zu zweit und fliegen wieder los und nächstes Jahr geht es wieder so. Gefahren und Strapazen und Hunger usw. begegnen sie mit dem Programm, das Gott ihnen für gegeben hat und schwierige Situationen meistern sie auch in gewisser Weise lernfähig – also z. B. die Umstellung der Segler nach der Abholzung der Wälder auf Gebäudebrüten usw... Jedenfalls wissen sie, was zu tun ist und alles ist für sie geregelt und sie genießen es, Segler zu sein, nicht mehr, nicht weniger, wollen nie anders sein... auch ein herrlicher Job, die Erde nur bevölkern, nicht auch regieren – und dabei so oft dann vergeigen.. Sie kappeln nie mit ihrem Schöpfer, wir ständig... sie leben nicht gegen die Naturgesetze und -gegebenheiten an, sondern mit ihnen – wir leben ständig gegenan und wie die Feuerwehr, die sich selbst die Brände legt, die sie nachher kaum bekämpfen kann... wir wollen sein wie Gott, die Segler nie... Sie wollen nur Geschöpfe sein, wir Schöpfer...

 

20.30 Uhr: Nordostwind, kälter geworden, blauer, sonniger Abend. Aber egal – Sonne macht’s 8 Segler über dem Turm, ein Ausflug West und 4 der 8 Segler screamten eben 3 Runden lang vor den Westkästen...

 

Kälte – und schon hudert ein Dahmer auf seinen jungen bzw. daneben...

 

21.40 – 50 Uhr: Die Segler veranstalten wilde Screamingjagden um den Turm, einmal sogar mit West- und danach Ostkastenanflug eines Trios. Mitten in dieser Party von bis zu 4, 5 Seglern fliegt erst ein Segler aus dem obersten Einzelkasten im Fenster West aus, dann schaut gleich darauf ein Segler aus dem obersten Koloniekasten links linkes loch – also von den Erstbrütern der Kolonie – aus dem Loch, inspiziert kurz, was angeht und steigt aus. Beide schließen sich offenbar der Party an. Sozusagen Abendgymnastik für alle, wenn ich recht sehe, vor dem Zubettgehen... Ich schaue nun nicht mehr zu, wie es endet. Ab 21.50 Uhr waren plötzlich alle Segler futsch...

 

In Dahme ist es leider wieder zu dunkel im Kasten. Ganz sicher ist aber ein Altvogel neben dem Nest drin zu sehen... Zwei sehe ich beim besten Willen nicht, nur auf dem Nest einen Jungvogelkopf bzw. die helle Stirn desselben. ...

 

Deutlich schreit der Altvogel mehrfach aus dem loch – schwupp, da kommt der zweite dazu... Beide fliegen aber kurz nacheinander wieder aus... Abends ist actiontime für Segler...

 

6.7.:

 

In Dahme hudert seit 7.00 und bis 7.30 Uhr, immer wenn ich kurz hinschaue, ein Altvogel neben den Jungen auf dem Nestrand...

 

8.15 Uhr: Schwacher Wind, aber: Südostwind. Und sobald südliche Richtungen sind, ist Wärme da! Dazu blauer Himmel und reichlich Sonne. Und besonders ein Pärchen Segler macht mehrere Kreisflüge vor den Westkoloniekästen und schriet dabei, manchmal auch im Chor mit zwei anderen weiter ab fliegenden Seglern. Ich habe das Gefühl, die beiden an den Kästen fliegen bewusst verschiedene Figuren und frage mich, ob der eine evtl. schon einer der Segler ist, die eine Wohnung inspiziert haben und ob nun seine Draufzuflüge den gefundenen Partner gewinnen sollen, Vertrauensbildung o. ä.? Wohnungen könnten ja gefährlich sein, wenn schon ein seglerpaar drin wäre... Daher auch das Schreien, um das rauszufinden? Aber das Schreien ist klar auch Kommunikation untereinander beim Fliegen...

 

In Dahme hudert der Altvogel, trotz wärme, immer noch in derselben Haltung – oder schläft er sich selbst aus? Neben den Jungen...

 

12.20 Uhr Fütterung und Verschnaufpause des Altvogels in Dahme. Südostwind frischt auf, Segler toben um den Kirchturm...

 

13.45 Uhr: Sonne bringt’s. Mächtig was los am Turm: Während ein Segler im Osten aus- und zwei anfliegen, fliegen zwei kurz nacheinander im Westeinzelkasten oben im Fenster ein und ein Newcomer checkt mit einem zweiten eine Höhle im Koloniekasten unten im Westen an, kurz darauf checkt ein Newcomer sogar oben im linken Kasten ganz rechts ins loch ein und fliegt erst nach kurzer Zeit wieder aus...

 

15.00 Uhr – 16.00 Uhr: Am Turm selbst keine Segler, aber oben drüber fliegen sie in kleiner Gruppe nach Futter. Es ist warm, leichter Südostwind.

 

In Dahme inspiziert erstmals ein Seglerlein den Nestboden und -kasten außerhalb des Nestes und sein Geschwisterchen schaut aus dem Nest zu. Dann drängelt der Ausreißer so ungestüm hinter dem Geschwisterchen ins Nest zurück, dass dieses, trotz Gegenwehr und Flügelstummelflattern und –abstützen, aus dem Nest plumpst und nun unfreiwillig die „große“ Welt jenseits der Nestmulde kennen lernt... Und das Drängeln des ersten Ausreißers hat auch timing! Just als der wieder im Nest ist, kommt ein Altvogel – und füttert nur ihn. Der andere, Rausgeschupste kommt nicht von hinten an dem Altvogel zum Füttern heran...

 

Es fällt immr wieder auf, dass der Altvogel, der gerade gefüttert hat, hinterher um das Nest kriecht – nicht jeder – aber oft und den Boden drumherum inspiziert, so, wie gerade... richtig systematisch einmal drumherum, und wenn er sich dabei durchquetschen muss durch Engpässe... Sucht er evtl. nicht nach Parasiten, wie ich schon vermutete, sondern nach Kot? Sehen kann ich keinerlei Aufnahme von irgendwas vom Boden... Kaum ist der Alte rum, geht er zum loch, schaut raus – und weg ist er... Fütterungen laufen jetzt stürmisch und schnell ab und die Jungen werden in Sekunden gestopft bzw. evtl. immer nur eins...

 

19.00 Uhr: Platz- oder Sturzregen. Kein Segler am Turm. Aber in Dahme sind die Jungen alleine. Die alten müssen also irgendwo fliegen...

 

19.35 Uhr: Der Regen hat stark nachgelassen und schon sind höher über dem Turm mindestens 10 Segler zu sehen...

 

20.30 Uhr. ca. 10 Segler im Futterflug hoch über Turm. 4 und mehr schreien um den Turm vor den Westkästen, zwei besonders auch für sich im Kreisflug, auch mal auf ein Schwalbennest zu...

 

21.30 Uhr: Es wird still am Turm. Drei letzte Segler fliegen etwas davon ab nach Futter und sind dann weg. Hinter mir Singt eine Mönchsgrasmücke. Überhaupt: Manche Vögel, Girlitz, Buchfink usw. singen kurze Strophen an, die nicht mehr die erste Intensität im Frühling erreichen, aber es könnte ja sein, das manche zur zweiten Brut schreiten (müssen?)?... Also wird noch mal kurzgebalzt... ?

 

7.7.:

 

blauer Morgenhimmel, windstill, nicht kalt, aber auch nicht warm. Kann aber noch werden. Ein Segler im Futterjagdflug über Turm. Babys in Dahme gerade gefüttert worden? Jedenfalls ruht ein Altvogel neben dem Nest, nicht mehr drauf. die Jungen sind auch schon sehr groß. Federn verdrängen immer mehr den aber noch sichtbaren Flaum hier und dort und bes. auf dem Rücken. Jetzt versucht der Alte tatsächlich die beiden zu hudern und steigt auf die Widerspenstigen. aber das sieht eher so aus wie: Eltern können schwer Kinder loslassen und als zu große für Bemuttern akzeptieren – also ist der Altvogel ein Weibchen J? Hat die (?) Alte die Jungen zur Ruhe gekriegt und sitzt ruhig auf ihnen – wobei sie aber die Jungen nicht mehr unter sich geborgen kriegt... Schwupp jetzt sind beide Alten da.

 

8.20 Uhr: In Dahme liegt ein Altvogel neben seinen Jungen und betreibt Gefiederpflege „man gönnt sich ja sonst nichts“. Er ruht echt eine ganze Weile im Nest. Bei Wärme ist nicht solche Hektik nötig. Ob wir Menschen das Leben so genießen können, wie Tiere und nur dann hektisch arbeiten, wenn es sein muss? Aber nun – nach dem Ruhen kommt dann doch wieder die Arbeit – schwupp, ist der Altvogel raus... Es wird jedenfalls warm. Wind ist allerdings Nordwest. In Lensahn fliegen vier oder fünf Segler Kreise vor den Westkästen, während die Sonne im Osten über dem Turm steht, also auf der Schattenseite. Im Osten ist Ruhe. Am hohen, blauen Himmel fliegen ebenfalls Segler und screamen. Die Mehlschwalben beziehen nun neue Nester und werden die zweite Brut angehen.

 

11.30 Uhr: So 5 – 6 Seglernewcomer werden sich nicht schlüssig, ob sie vor den West- ode Ostkästen kreisen und kreischen sollen – also wechseln die Fluggeschwaderzusammensetzungen und kriesen in zwei Gruppen mal dort und mal hier und mal getrennt und mal in einer Art Acht um West und dann um Ost und zurück---

 

14.00 Uhr und danach: Beide Seglerjungen in Dahme schlafen nebeneinander – aber außerhalb des Nestes. In Lensahn spielen 8 Segler etwas ab vom Turm und einer auch mal am Turm in der Luft, der zum Spaß auch mal ne Schwalbe attackiert, deren Nester anfliegt oder auch mal den West- oder Ostkasten. In den fliegt er aber nicht ein, etwas später dafür ein Brutvogel zum Füttern, nach zweiter Anlaufrunde... Drei Segler fliegen eben 14.20 Uhr lautlos einen Vorbeiflug an den Westkästen. Einer fliegt von ersten Brutpaar links außen oben aus. Zuvor war sein Kopf eine Zeit lang im Loch zu sehen. Es ist sonnig und warm... Zwei Girlitze liefern sich ein „Gesnags“duell, falls man ihr gezirpe im Eiltempo „Gesang“ nennen darf...

 

Und – tata – eben flog eine Rauchschwalbe mehrere Kreise vor der offenen Schuppentür – mal sehen, was da abgeht...

 

16.45 Uhr und danach: Jetzt, wo die Sonne von Westen scheint, drehen ein bis drei Segler an den Ostkästen und im Westen fliegt nur mal einer ein zum Füttern (oberen der Einzelkästen), einmal, als eine Gruppe von 5 Seglern, ihn inclusive, an den Westkästen vorbeiscreamt. Fliegen Segler gerne im Gegenlicht an oder im Schatten des Turms nahe bei, aber nicht zu gerne dort, wo die Sonne draufknallt?

 

In Dahme hecheln die Jungen mit offenem Schnabel und Augen zu in der dunkelsten, sonnenabgewandtesten Ecke des Nistkastens (hab da mal einen Film von gemacht). Die sind feddich. Es ist eben sonnig-heiß. Das ist die Zeit, wo sich auch sonst viele Jungsegler bei zu großer Hitze aus den Kästen stürzen. Letztes Jahr hat das auch einer der beiden Jungen getan, die hier groß wurden. Wir haben den in Dahme bei Adoptiveltern eingesetzt....

 

Die Rauchschwalbe hat sich bisher nicht wieder blicken lassen, soweit ich es beobachten konnte...

 

Auf der BUND-Blumenwiese höre ich in der Sonnenwärme dieses Jahr einen Sound meiner Kindheit: Heuschreckenkonzert! Das fehlte mir hier so sehr in der totgespritzten Agrarsteppe...

 

Heute hat am Mittag und dann Nachmittag zweimal ein adulter Seeadler über der Kirche und dem Pastorat gekreist – herrlich! Hatte ich seit der Konfirmation von Lydia nicht mehr gesehen, damals allerdings noch tiefer und genau über der Festgesellschaft auf der Terrasse. Vorhin zogen zwei Schwäne hoch über den Kirchturm. Auch wunderschön.

 

18.50 Uhr: einige Segler kreischen vor den Westkästen, auch am Osten fliegt einer lose Kreise. aber dann – ein Seglerpaar kreist 6-mal mit zirpen usw. und erreicht vor den Westkästen ein langsames Tempo – und dann fliegt einer von beiden ohne jedes Zögern und vorher anklammern in das loch rechts außen vom oberen rechten Koloniekasten, aber der andere, der – wie schon öfter – beinahe einen „Auffahrunfall“ macht, fliegt nur bis ran und dreht dann ab. Ich denke, es wird dasselbe Paar sein, das schon seit Tagen ein Auge auf dieses Nestloch, aber auch auf das daneben geworfen und mehrmals schon eingeschlüpft ist bzw. einen Paareinzugszene habe ich glaube ich nur einmal mit Betty gesehen (s. o.?)... sonst immer nur einer, der andere drehte ab... Es ist Ostwind, schwach, aber mehr Wind als über Tag und es ist kühler und mehr Wolken sind am Himmel... Die jungen in Dahme müssen nicht mehr hecheln.... Einer im Nestz, einer vor dem WebCam-Glas...

 

19.20 Uhr: Die Wolkendecke ist fast dicht. Ca. acht Segler screamen am Turm. ein Paar wieder besonders am Westkastenrevier... Beide Jungsegler sind in Dahme wieder im Nest und sehr lebendig am Hin- und Hergucken... Man spürt – keine lähmende Hitze mehr.

 

21.30 „Abendrot gut Wetter Tod“? jedenfalls leuchtet die Sonne im Untergehen feuerrot. am Turm ist Ruhe. In der Ferne kreischt eine kleine Schar Segler. In Dahme ist gerade ein Altvogel bei den Jungen und pickt emsig was vom Boden auf... und weg isser...

 

8.7.:

 

Jo, „Abendrot gut Wetter Tod“ – über Nach kam Regen und heute ist es nasskalt – und schon hudert in Dahme einer fest auf den Jungen – auch jetzt, um 10.00 Uhr noch! Ich schau zum Turm – das Bild dort entspricht Dahme: Keine Segler in der Luft, außer ein schneller Ausflug im Osten zum Futterholen. Alles, was hudern kann, hudert sicherlich genauso fleißig wie in Dahme... Aber: Da wird es spannend: Der Huderer steigt von den jungen, geht zum Ein/Ausgang und ruft kräftig hinaus – und schwupp kommt sein Partern rein, nimmt stürmisch latz auf den Jungen. Der Abgelöste geht wieder zum Ausgang, schaut ins Licht, aber geht dann kuscheln mit dem auf dem Nest und bei ihm liegen, neben dem Nest und da drum herum Wuseln/den Boden absuchen? Jedenfalls wäre bei der jetzigen Größe der Jungen für zwei Altvögel wohl auch kein Platz auf dem Nest zum gemeinsamen Wärmespenden... Aber er versucht es, sich dicht daneben zu quetschen... Wenn das so in Lensahn ist, temperaturgesteuert, dann ist erst recht klar, warum kein Segler draußen ist, wenn es nicht unbedingt sein muss... Jetzt liegen beide ruhig zusammen, einer auf, einer neben den Jungen/dem Nest... Ich liebe die Liebe und Fürsorge der Segler...

 

12.30 Uhr: Windstill, warmschwül, geschlossene Wolkendecke, 3 Segler screamen am Turm, ein einzelner, der Schwalbenfreak (s. gestern), das Paar vermutlich, bei dem einer ab und an in einen Westkasten einfliegt, drei weiter ab, Letztere beim Futterflug über der Oldenburger Str. und immer mal wieder Richtung Kirche fliegend.

 

Hab heute mal einen  Reviergesang der Kohlmeise gehört, kurz, wie alle Zweitbalzer (außer Girlitze)? Neulich auch ganz kurz den Kleiber...

 

In Dahme sind die Jungen allein und liegen still im Nest, wie oft, eingangabgewandt...

 

15.30 Uhr während drei Segler screamen vor den Westkästen und links oben ein Ein- und Ausflug stattfindet, sehe ich einen großen Weißstorch auf die Sonne zuschweben, den ersten dieses Jahr über Lensahn, den ich sehe. Majestätisch! Schade, dass diese Vögel, die in historischen Zeiten mit bis zu 5 Paaren im Ort wohnten, nicht nur in Lensahn verschwanden, sondern ihr Bestand von 1907 = 2.670 gezählte Paare nun bei ca. 150 Paare in ganz Schl.-Holst. angelangt ist. 2000 waren es noch ca. 230 Paare – nur mal so, um den Absturz der Bestände zu zeigen. Und die Vertreibung der Tiere geht „munter“ weiter: Keine Eulen bitte mehr in Scheunen, keine Schwalben mehr in Ställen und an Häuserwänden usw... Viele Menschen, die schon lange keinen Naturbezug mehr haben, werden heute immer härter im Herzen...

 

 

Aber ich danke dir, Gott, dass ich noch einen Storch sehen durfte und auch meine Kinder noch echte Störche gesehen haben. Deine Kunstwerke sind ergreifend – wie gestern der Seeadler!

 

17.30 Uhr: Nach einem heftigem, kurzen Guss, nun wieder – wie zuvor – warmer Sonnenschein, aber Wolken. Wind südost. Mehrere Schwalben, deutlich mit neuem Wohnungsbezug, und einige Segler im Futterflug über dem Turm und einige Segler am screamen. Nichts besonderes. zweimal Futterausflug Ost, einmal zuvor mit Einflug.

 

18.30 Uhr. Vom Turm höre ich ordentlich Seglerkreischen, als ich Futter für meine Steinkäuze in die Voliere lege. Mein Steinkauzweibchen Brigitte brütet jetzt ganz fest auf ihrem Zweitgelege, obwohl sie gerade flügge Junge hat und ihr Mann guckt bei ihr wohl mit Futter ein... Also- das wäre ja mal eine Sensation. Schachtelbrut bei Steinkäuzen J

 

20.30 Uhr: nach erneutem Megasturzregen ist es am Abend kühl, aber klar und Segler fliegen noch bis nach 22.00 Uhr am Turm, wie ich vom offenen Schlafzimmerfenster höre. Sowohl aus West- als auch aus Ostkästen kommt um 21.00 Uhr oder so „Besetzt“-Geschrieee, wenn screamende Segler vorbeifliegen. Es ist um 21.30 Uhr z. B. ein typischer Dreiertrupp. Der einzelne Schwalbenfreak ist auch am anfliegen.

 

9.7.:

 

5.30 Uhr: Wolkenfrei, windstill, kühl. Etliche Schwalben sind am Turm aktiv und auch drei, vier Segler suchen langsam fliegend Futter über dem Turm. Ein Einzelsegler, der Schwalbenfreak?, dreht 5 Runden im Westen in Richtung Einzelkästen? Lautlos. Aus einem Westkasten kommt kurz Seglerrufen, aber nicht als Reaktion darauf, da der Einzelsegler dann weg ist.

 

In den letzten Tagen hörte man übe r Tag die Stieglitze viel zwitschern. Wollte ich nur nicht vergessen, zu erwähnen.

 

In Dahme kuscheln beide Altsegler mit Kopf aus Eingangsloch intensiv und lange Schulter an Schulter, mal ruhig liegend, mal sich abknuddelnd usw. Die Jungen liegen hinten still im Nest. Es gibt ein Leben jenseits der Kinder und auch ohne Fliegen für die Segler, die öfter ihren Schnabel auf haben, als redeten sie miteinander... Ich hab ein bisschen davon gefilmt. Das Kuscheln geht bestimmt schon 10 Min so. Nach 15 Min oder so sind beide kurz nacheinander ausgeflogen. Das nenne ich mal Partnerschaftspfelge. Die nicht seltenen Schrie-Schrü-Duette in Kästen und manche gemeinsamen Einflüge, die ich bei meinen Brutpaaren hören und sehen konnte, deuten darauf hin, dass nicht nur das Dahmer Paar so zärtlich und eng verbunden ist.

 

 

Die Dahmer Babys haben jetzt schon einen kleinen Seglergabelschwanz. Bei ihnen ist jetzt noch Schlafenszeit.

 

6.30 Uhr: Und wieder sind beide Eltern zum Füttern da...

 

7.00 Uhr: Ich sitze bei der Vorbereitung des Sonntagsgottesdienstes und höre draußen die Segler fröhlich im Chor jubeln...

 

7.30 Uhr: Herrlich warm und sonnig = Etliche Segler donnern und screamen um den Turm, typisch: Jetzt Westseite, weil dort der Schatten des Gegenlichtes. Nachmittags dann aber bestimmt wieder mehr Süd- und Ostseite – immer im Gegenlicht anfliegend = dann im Schatten des Turmes. Da gibt es etliche Ausnahmen, aber mehrheitlich und oft ausschließlich stimmt diese Beobachtung, auch heute Morgen wieder...

 

11.00 Uhr und danach: Sonnig, windarm, leichte Wolken am blauen Himmel. Segler sind am Turm immer 2 – 4 mindestens am schreien, gleichzeitig immer drüber welche am Futterfliegen und Futterein- und Ausflüge kann man in West und Ost auch recht bald immer sehen, wenn man kurz zum Turm kommt. So waren ja auch die Alten in Dahme heute Vormittag oft at home, oft auch zu zweit. Es beginnt ja auch irgendwann dann die Phase, wo die jungen mehr Hunger haben und etwas später die Phase, wo die Alten sie übergewichtig füttern, um sich dann nach Afrika zu verdünnisieren. Die Jugen machen dann – so die Literatur usw. – Liegestütz usw. und hungern auf Fluggewicht herunter und stürzen sich irgendwann abends aus dem Nest – und zack ab nach Afrika. Keiner hat es ihnen erklärt. Aber – Gott hat sie programmiert. „Programmiert“ ist auch ein Stichwort für eine andere Beobachtung:

 

Junge Segler sind offenbar darauf programmiert, anderen Seglern, Schwalben und sonstigen Vögeln hinterher zu fliegen, wenn diese auch nur evtl. Brutplätze an Gebäuden haben. Auch am Kot könnten sie sich bewusst orientieren? jedenfalls: Diese Prägung/Gabe hat es ihnen im Mittelalter bestimmt leichter gemacht, aus den abgeholzten Wäldern umzuziehen an Burgen, Kirchen usw. Baumhöhlen gab es nicht mehr genug. Wo es sie gibt, brüten Segler auch noch heute in manchen Gegenden drin. Vermutlich haben die Segler früher im Wald Kleiber, Kleinspechte usw. verfolgt und – so aggressiv, wie heute Spatzen usw. – aus ihren Nestern rausgejagt oder getötet usw. und deren Wohnungen übernommen...

 

16.00 Uhr: Südwind, mal wenig, mal etwas, aber seit 15.00 Uhr nimmt die Bewölkung zu, auch wenn gerade mal wieder Sonne etwas durchkommt. Mehrere Segler beim tiefen Futterflug auf dem Kirchengelände, oft unter Turmhöhe, ebenso die Schwalben – und es tröpfelt etwas...

 

Was neu ist: Ich sehe heute schon zum vierten Mal beide Altsegler in Dahme im Eingang miteinander kuscheln und ruhen im Wechsel. Aber schon sind sie wieder los. Sie nehmen sich also gern mal und häufiger Auszeiten zu zweit...

 

Um 17.55 Uhr setz ich mich vor der Kirche auf die Bank und will die Sonne genießen, aber sehe schon ein Regendunkelgebiet am Horizont. am Turm ist es ruhig, nur 1 – 2 Schwälbchen. Auf Eichenästen vor mir sitzen ein Buchfink, ein Zilpzalp, glaube ich und was ganz kleines, vermutlich ein Goldhähnchen und – dann und wann starten sie kurze Jagdflüge nach Insekten und landen wieder auf ihrem Lauerposten. Dann läuten um 18.00 Uhr die Glocken den Ruhetag ein – und mit den letzten Glockenschlägen erscheinen am Himmel so ca. 20 Segler und etliche Schwalben und beginnen Flugspiele hoch über dem Kirchplatz, die Segler natürlich mit Schrie-Schreien usw. Manche kommen nach kurzer Zeit auch immer tiefer und einer schriet dann kurz mal an einem Westkasten lang. Ich schätze, irgendwann beginnt ihr abendlicher Reigen, aber – wer weiß. Es wird eben dunkler von den Regenwolken...

 

So, wie bei meine Kästen zurzeit keine Ein- und Ausflüge waren, sind auch in Dahme die Jungen nun schon länger allein im Nest... Die Segler gönnen sich dort und erst recht hier auch draußen ein Leben jenseits von Kinder, Kirche und Küche J

 

18.40 Uhr: Tatsächlich ist die große Schar Segler runtergekommen und spektakelt am Turm und zwei Einflüge erfolgten im Osten. Bin immer nicht schnell genug, aber ich meine, es war im Loch ganz links, beide Partner in kurzem Zeitabstand, mit einsetzendem leichten Regen.... Bei den Dahmern ruht sich ein Altvogel mit im Nest aus...

 

10.7.:

 

6.30 Uhr: Windstill, null Wolken, Sonne. Auch Mehlschwalben fliegen irgendwie ihre Flugspiele, nicht so straff in Formation wie oft Segler, aber 4 und mehr Schwalben fliegen am Turm auch Runden und auch Abflüge auf Nester oder nestfreie Stellen unterm Turmdach. Andererseits sind manche emsig am Befliegen von Nestern.

 

5 Segler (mindestens) sind am Turm zugange. Zwei Paare und ein Einzelner fliegen mal Futterflüge, mal so eine Art Balz (?)-Langsamflüge zu zweit in Kreisen und mal fliegen sie die Westkästen an, leise auch mal zirpend, mal screamend, aber immer nur kurz. Auch am Osten kreisen einige von ihnen selten und als ein Paar dort zu nahe am Kasten screamt und fast einfliegt, kommt von drinnen „Besetzt“-Duett Schrie-Schrü. Schon vorher und auch danach ist aus dem Ostkasten Seglerkonzert zu hören. Im Westen ist alles ruhig.

 

In Dahme scheint zwar schon kräftig die Sonne rein, aber beide Alten hudern „verquer“ über-nebeneinander die Jungen auf dem Nest. Nur leicht Atembewegungen sind erkennbar. Die vier scheinen zu pennen. Ob es so in den stillen Westkästen bei mir hier auch aussieht? Korrigiere: Es könnte auch nur ein Altsegler sein – die Flügelspitzen der Jungen sind jetzt so lang, dass sie mich auf die falsche Fährte gelockt haben könnten. Je länger ich hinsehe, desto sicherer bin ich mir, dass nur ein Altvogel hudert. Was für ein Knäuel auf engstem Raum! Hab’s gefilmt. Da – fliegt Nr. 2 ein und füttert. Dann ist wieder Kuscheltime der Alten (wie schon beschrieben) und die Jungen liegen zufrieden im Nest. Dann geht einer wieder hudern du pcikt vom Nest aus vor sich den Boden ab, rutscht dabei von Nest ab, so engagiert pickt er. Robbt wieder rauf. Der andere inspiziert nach draußen. Sonnt sich? Der erste plustert sein gefieder und hat ruhende Haltung auf den Jungen eingenommen. Pflegt auch dabei sein Gefieder. Schwupp – der Rausgucker ist raus! Der andere hudert fleißig. Da ganze dauerte so 10 Min. Jetzt ist es kurz nach 7.00 Uhr.

 

9.10 Uhr:Schaue zufällig auf die WebCam und sehe wieder beide Segler bei den jungen, einer pickt was am Boden, der andere hudert. Mir dämmert: Die kurze Zeit der Familie und Liebe gleichen diese Vögel durch um so intensivere Liebe aus. Bei uns Menschen gibt es ja den Spruch: Eine helle, warme Kindheit reicht für ein hartes, kaltes Erwachsenenleben – oder so. Vielleicht schreien Segler ja immer so fröhlich und selbstbewusst und toben so viel, weil sie unendlich geliebte Kinder in sich tragen dürfen, ihr leben lang! Und wie süß und eng sich gerade die Kleinen an den sie hudernden Segler drängen – herrlich!!! Der andere zögert immer wieder vor dem Abflug, schaut raus, schaut wieder rein... So geht das immer hin und her – jedes Mal, wenn ich denke: nun fliegt er, schon halb draußen,  ab, kommt er wieder ganz rein, schaut zurück, putzt sich usw.... So, nun muss ich zur Kirche... Da geht der Rausgucker wieder ganz zu den Jungen und nun kuscheln alle vier... Beide Alten hudern...

 

14.00 Uhr: Fast nix los am Turm, richtig war/heiß, drei Segler machen eine kurze Stippvisite und sind an den Westkästen mit Schrie und wieder weg. In Dahme sitzen die Küken in der hintersten Ecke und versuchen  so der Sonne am Eingang zu entkommen...

 

15.10 Uhr: Egal, wann ich mal einchecke in Dahme – die Jungen sind jetzt allein, was der Stille am Turm entspricht, wo keine Ein- und Ausflüge seit 14.00 Uhr waren, wenn ich mal da war. Die Jungen sind nun vollgestopft, vermute ich und die Alten fliegen sonst wo rum. Überhaupt erweist sich die Mittagszeit und etwas danach häufig als seglerarme Zeit am Turm...

 

Danach: Gestern war endlich – trotz leichtem Westwind und nachmittags zeitweise Wolken, ein trockener, überwiegend sonniger Tag. Bis abends 21.30 Uhr usw. spielten und kreischten etliche Segler am Turm.

 

11.7.11:

 

7.00 Uhr: Über Nacht regnete es leicht und ist jetzt auch nass. In Dahme schläft ein Segler, aber neben den beiden Jungen im Kasten, auch etwas abseits von ihnen – und die Kerlchen sind recht aktiv im Nest. Da braucht man dann auch Abstand, wenn man mal schlafen will... Schwupp – habe ich eben gerade wohl ne Fütterung verpasst. Denn der andere Altvogel ist jetzt auch drin im Nest und beschäftigt sich dort nicht mit den Jungen, sondern kuschelt mit dem Partner Schulter an Schulter Richtung Eingang guckend. Schwupp ist der Abgelöste raus – und der Ankömmling hudert die Jungen eng. Ist ja auch nass-kühl draußen...

 

An der Kirche: Ein Buchfink singt, aber nur eine Zeile, seine Verwandten, die Hänflinge „singen“ heute nicht, waren aber vor kurzem wie die Stieglitze immer wieder zu hören und zu sehen. Zwei Buntspechte streiten sich heftig mit Gezeter an der (Kaiser-)Eiche vor der Kirche. Zwei Blaumeisen klettern an der Turmwestseite hoch und suchen die Mauer nach Insekten ab und hängen sich auch schließlich an ein loch des unteren der drei Koloniekästen – zum Glück nicht an die besetzten Kästen oder gar reingehen in diese! Da hätten sie Probleme... Die Schwalben sind aktiv am Turm und hoch drüber sind zwei, drei Segler beim Futterfangen... Sonst ist nix los...

 

die jungen sind jetzt in Dahme allein im Nest und sehen heute schon richtig dunkel aus... Der Seglerkopf ist schon voll ausgebildet. Die hellere Gesichtsmaske erinnert mich an Eulengesichter, mit denen Segler ja – glaube ich – laut Biologen verwandt sein sollen, wofür Flügelform und Dämmerung = Lieblingszeit sprechen könnten usw. finde ich... Auch mit der präparierten Nachtschwalbe/Ziegenmelker in meinem Bestand sind sehr viele Ähnlichkeiten. Allerdings sehen die Jungsegler putzig aus, weil Schwanz- und Flügelstummel noch kein bisschen elegant sind wie bei den Alten und noch nicht recht zum Seglerface passen wollen J Die beiden sind wohl satt, schlafen im Nest ruhig nebeneinander – Kopf vom Eingang abgewandt, wie so oft, wenn sie schlafen...

 

8.00 Uhr: O, gerade rufen die Segler vom Turm. Ich will mal hin!

 

Hab den Rest vom wilden Schauspiel noch mitbekommen können: Ca. 8 Segler, drei, vier am Ost-, drei, vier am Westrevier drehten kreischend ihre Formationsrunden, vereinten sich auch mal zu einem Trupp, der eine ganze Runde um den Turm flog. Als dieser Trupp dann weg war, kam ein Paar, drehte leise schwatzend eine Runde vor den Westkästen, dann flog einer von beiden in den obersten Einzelkasten im Fenster ein, der andere drehte noch eine Runde mit einem Ruf, dann flog er auch ein. Wieder sieht man. Für Segler gibt es auch ein herrliches Miteinander jenseits der Kinderaufzucht. Die sind durch und durch lebensfrohe Wesen mit viel Kommunikation untereinander... Kaum schreib ich dies und sehe in die WebCam-Stube – da kuscheln auch dort beide Altvögel wieder mal Schulter an Schulter im Nestkasten Richtung Ausgang. Die Jungen liegen zusammen im Nest und puzzeln miteinander für sich... Dann geht einer der Segler zweimal auch zu den Jungen, betüddert sie kurz, um sodann aber imm er wieder zum Kuscheln mit dem Parter zurück zu kehren. Deutlich sieht man übrigens, dass Segler mit ihren Stummelfüßen allein kein Gleichgewicht halten können. Wenn einer von beiden rausguckt oder gar „Besetzt“-Rufe rausruft o. ä., oder wenn das Kuscheln stürmischer ist, dann zieht ein Segler seine langen Flügel weit runter und setzt mit den Daumen, Handkanten und langen Schwungfedern auf dem Boden auf, enger am Körper als mantelnde Greifvögel, aber – wie diese – um heftige Bewegungen auch sich abstützend auszugleichen... Nur, wenn die beiden Segler – wie jetzt – ruhig nebeneinander liegen – genauso, wenn  sie allein ruhig liegen – zeihen sie die Flügel auf den Rücken und kreuzen die Schwungfedern übereinander. Der Stoß ist dann aber immer noch oft über den Flügeln. Alle vier ruhen jetzt, Alte und junge für sich... Da rücken beide Alten auseinander und suchen separat den Boden der Höhle pickend ab. Immer mit Schwanz und Flügen nach hinten etwas hoch und mit Kopf wie übergewichtig tief nach unten und auf den Schultern mit abstützend.  So richtig lange ruhen ist bei Seglern jedenfalls auch nicht... Über eine halbe Std. sind die beiden Alten nun in Dahme im Nest zusammen...

 

8.40 Uhr: ... dem entspricht es, dass am Turm Seglerformationen kreischend fliegen, aber sowohl von West- als auch von Ostbrütern aus den Kästen beantwortet werden. Auf dem Web-Stummfilm meine ich ja auch zu sehen, dass ein Altvogel Vorbeifliegern schreiend geantwortet hat und sich dabei sogar etwas auf die Flügel gestützt aufgerichtet hat. Ich glaube, so zeigen Segler auch Abwehr, hab ich irgendwo mal gelesen... Jetzt hudert in Dahme einer, einer pickt am boden vor der WegCamscheibe. Der Pickende drängt jetzt den Huderer vom Nest, übernimmt dessen Job und der Huderer schaut zum Ausgang raus. Aber auch der Ablösende geht jetzt wieder picken – es ist eben so: nie lange Ruhe bei Seglers... Insgesamt: Das ist der Vorteil der Futterballenfütterung. Ein Bällchen reicht für lange Sattsein, sodass man auch Zeit für Liebe und Familienleben zu zweit und viert hat. Schwalben müssen hingegen jede Fliege einzeln anschleppen. Die haben dafür länger Zeit und mehrer Bruten. Die Segler müssen komprimiert leben – wie symbolisch eben – ihre Futterbällchen: Sie sind nur kurz hier, kosten die Zeit voll aus und sehen sich dann mit den Kindern so nie wieder und haben reisen Strecken zu fliegen usw. Aber durch ihre intensivere Zärtlichkeit und komprimiertes Futter usw. holen die Zeit raus...

 

Unglaublich: Ich habe schon fast 4 Min gefilmt, wie die beiden Segler nun schon aufeinander hocken bzw. der eine auf dem anderen, einfach nur so, ohne Kopulieren. Beide schauen in die Sonne raus und der untere liegt ganz ruhig und flach da und genießt es und der obere pflegt auch mal sein Gefieder. Beise sind selig. Das ist ja Zärtlichkeit wie bei Papageien! Das Ganze geht jetzt schon 10 Min... Die Jungen puzzeln im Nest zusammen.

 

Soeben meldet Axel per E-Mail, was ja zu dem Verhalten der Segler hier in den Kästen und zu seiner WebCam-Family passt: „...hier bei mir wird soviel beflogen im Moment, da ist echt was los und alle sitzen vor ihren Löchern…Es sind schon über 70 Kästen besucht….und sie sausen wieder wie wild ums Haus…“

 

10.00 Uhr: Wo die Sonne scheint, wird es richtig heiß! Und: Oben am Himmel waren eben mindestens 20 Segler in enger Formation Screamingparty feiern, während kurz darauf (oder waren die von dort runtergekommen?) einige Segler in irrer Gesch9indigkeit an West- und Ostseite mit Geschrei vorbeidonnerten. Hitze ist für Segler oft wie „Superbenzin“, erhöht ihre Aktivitäten, aber auch ihre Fluggeschwindigkeit. Axel berichtet aus Dahme, dass seine Segler dort auch außer Rand und Band sind und – das bei 70 besetzten Kästen! Da sei irre was los. Ich glaub’s ihm gern, wenn ich hier meine lütte Schar sehe...

 

11.00 Uhr: Habe eben das Federkleid eines Jungvogels schön gefilmt. Gewaltig, wie schnell die sich von Tag zu Tag entwickeln!

 

12.00 Uhr und 15.00 Uhr: Ab Mittag macht ein neuer Trupp Segler mächtig Stimmung am Turm, checkt überall auch mal an Wohnungen an, meistens an besetzte, woraus dann Abwehrgeschrei ertönt. Diese Segler verduften dann aber nicht, sondern werden animiert, weiter zu kreisen und zu kreischen. Der mittlere Einzelkasten im Westfenster, der bisher unbesetzt war, wurde von einem angecheckt, nachdem er zuvor oben drüber am Einzelkasten durch Geschrei abgewehrt wurde. Und als er am Loch des Mittelkastens hängt, hängen ihm nachfolgende drei oder vier Segler im Nacken, bis er „abfällt“. Was ein Spektakel und Geschrei! Wer weiß, hab nicht die Zeit, aber vielleicht checken die ja schon für 2012 die eine oder andere Wohnung vor. Auch am Osten flogen welche an, aber ich war nicht dort, um genau zu sehen, ob sie auch und wo sie einchecken wollten. Futterein- und Ausflüge der Bewohner sehe ich auch...

 

Ein großer Seeadler, adult, kreist recht tief über dem Turm, fliegt ab nach Manhagen, ist also wohl einer von „meinen“.

 

In Dahme sind die Jungen allein und wursteln in der vom Licht entferntesten Ecke – es ist heiß... Erstmals sind schön die hellen Ränder der Jugendfedern sichtbar...

 

Ich hatte nur wenig Zeit, abends mal Blicke Richtung Kirchturm zu werfen. Was ich sah, glich dem Bild über Tag: Bis spät abends war die neue (?) Schar Segler schwer zugange am Turm und drüber. Und die Bewohner hatten immer wieder aus den Kästen „besetzt!“ zu melden.

 

12.7.:

 

Und so, wie der Tag gestern aufhörte, fängt er heute an: Es ist 5.15 Uhr, wolkenlos, kühl, aber windstill und am Turm sind bereits 5 Segler im Formationsflug vor den Westkästen am kreischen. Ich glaube, von einem Einzelkasten aus dem Fenster dort schallt mehrfach Schrie-Schrü zurück/“Besetzt!“. Das aber animiert die Segler eher, noch eine Runde zu drehen. Sie haben recht hohes Tempo und sind nicht ernsthaft am Einchecken oder auch nur Banging interessiert. Im weiteren Umfeld und über der Kirche sind mehrere Segler auszumachen, die Futter suchen oder paarweise auch kleine Flugspiele miteinander veranstalten. Auch in der Ferne hört man gelegentlich dabei ihr „Schrie!“.

 

Die Jungen in Dahme sind bereits allein im Nest. Die Eltern, die vor wenigen Tagen bei diesen Temperaturen noch hudern mussten, wissen wohl, dass das Jugendfederkleid nun schon wärmt. Kaum hab ich dies geschrieben, schießt ein Altvogel rein. Es gibt, wie immer, eine Blitzfütterung und nun pickt er am Boden. aber nun – Korrektur: Er drängt sich auf die Jungen und hudert. Die allerdings sind groß und servieren ihn ab. Er rutscht vor die WebCam und sitzt nun oder liegt am boden vor dem Nest. Die Jugend triumphiert! Da er sieht, dass sie null bock auf den Alten haben, schwupp – fliegt er wieder los... Beide liegen – wie so oft – Kopf weg vom Eingang im Nest.

 

7.10 Uhr: Ein alter versucht neben den Jungen zu hudern... Am Turm ist es heftig: von außen fliegen die Newcomer wie wild an, einmal rüttelten 4 Segler unter dem Ostkasten. Und die Bewohner werden innen drin immer lauter, dass eben der Ostkasten nur so schallte. Die Bewohner rufen jetzt auch dann immer mal wieder raus, wenn keine Segler außen fliegen.

 

9.15-30 Uhr: Etliche Segler, zwischen 7- 10 und mehr, screamen vor Ost- und Westkästen und bes. am Westen hängen sich einige ab und an an mal unbesetzte, mal besetzte Löcher, was in letztem Fall natürlich mit Geschrei von drinnen beantwortet wird. Es gibt in dem Getümmel auch den einen oder anderen Einflug eines Brutvogels. Schließlich beende ich das Beobachten, als wieder ein Newcomer ohne Zögern in das loch ganz rechts außen oben in den Kolonikasten West rechts befliegt und einschlüpft, was – wie gewöhnlich – zwar zu einem Hinterherfliegen bis vor das loch von zwei, drei Verfolgern samt deren Geschrei führt, aber dann zum Abfliegen der Gruppe, die erst nach einer Pause wieder mit Flugspeilen vor den Kästen beginnt. der Eingeflogene bleibt, wie bei früheren Gelegenheiten (?), eine ganze Weile drin, guckt dann raus – keine anderen mehr da – und fliegt wieder ab... Ach, bin ich gespannt, was nächstes Jahr alles so einzieht. Denn: Die werden ja auch anchecken und einchecken und somit vorchecken, wenn ich viele Stunden pro Tag nicht beobachten kann...

 

12.20 Uhr: Sonnig, wenig Wind, warm. Und – tata: Aus dem rechten Loch des Koloniekastens rechts oben guckt immer wieder, als ich drauf zu komme, ein segler raus und es ruft aus diesem Loch, wenn andere Vorbeiflieger, insbes. ein zirpendes Pärrchen, darauf zu fliegen. Und dann, als Ruhe ist, schlüpft ein Segler aus dem Loch, in das ich ja öfter schon einen segler ohne Zögern einfliegen sah – und bisher einen Zweiten dann öfter hinter ihm zwar her, aber dann abdrehen. Diesmal ist es anders (daher auch Schrie-Schrü-Abwehrduett gegen Vorbeiflieger!) – kurz nach dem Ausflug des einen Seglers, folgt ihm aus dem Kasten ein Zweiter! Herrlich. Da findet also – wie in 2010 in den Einzelkästen – schon ein Wohnungsbezug statt, wahrscheinlich aber erst für die Brutsaison 2012... Letztes Jahr fanden zwei solche Einzüge in West und mindestens zwei in Ost statt, aber jedenfalls für West konnte ich keinen Nestbau nachweisen, keine Jungenaufzucht von Spätbrütern... Schaun wir mal.

 

In Dahme sind nur die Babys im Kasten...

 

15.00 Uhr und danach. Die Segler machen richtig Rabatz am Turm und Banging ist immer mal zu sehen. Die Bewohner rufen oft, aber fliegen auch heute zum füttern oft ein oder vom Kasten aus wieder ab, wenn ich drauf zu komme. Ob langsam die nächste Phase der Fütterung kommt = Die jungen brauchen bei dem rasanten Wachstum mehr. und danach kommt ja die letzte Phase: voll stopfen bis zum Übergewicht und – allein lassen, bis die jungen abfliegen. Schade, dass ich das dieses Jahr nicht miterleben werde – oder doch? Vom 29.7. bis 12.8. bin ich ja weg...

 

Bei den Dahmern war gerade wohl Fütterung. ein Alter sitzt drin bei den Jungen und ruht sich sichtlich gern einfach am boden liegend immer wieder Momente aus, bis er sich wieder ein wenig vor oder zurückrobbt. . Die werden immer seglerähnlicher und von der Farbe und Größe in manchem Gewusel sind sie schwer im ersten Moment vom Altvogel unterscheidbar... Das heller gezeichnete Gesicht der Jungen könnte ein Trick von Gott sein, damit die Eltern in dunkleren Höhlen die Gesichter der Kinder beim Füttern mit geringem Restlicht besser finden können? Shit – eine Sekunde nicht hingesehen . schwupp ist der andere Altvogel da... Beide sind wenige Minuten da und dann wieder los. es ist 16.10 Uhr.

 

21.00 Uhr: Nach mehreren Gesprächen komme ich auf den Kirchplatz und drauf zu, wie eine stattliche Zahl Segler vor den West- und Ostkästen kreischend und wild kreisen. Zwischendrin sehe ich innerhalb von 5 Minuten einen Bewohner ganz links oben in den Koloniekästen, ein Paar in den oberen Einzelkasten West und einen Segler auch im Ostkasten einfliegen. Es gibt ansonsten ab und an auch Banging der Newcomer, aber keine Neueinzüge zu sehen.

 

13.7:

 

5.10-15 Uhr: Bewölkt, kein Regen derzeit, aber über Nach kam Regen. Aber windstill ist’s. Zwei Zilpzalpe liefern sich ein Gesangduell. Über mir meckert ein Buntspecht usw. Am Turm sind keine Schwalben und Segler aktiv. Da kommt plötzlich ein Segler aus einem der Einzelkästen im Westfenster. Die Bewohner, die Familien haben, sind also schon auf Futtersuche.

 

5.55 Uhr: Im Dahmer Kasten ist es zwar noch ziemlich dunkel, aber deutlich erkennbar sind beide Jungvögel allein mit kopf in Richtung Eingang. Auch dort wird also Futter gesucht und erwartet.

 

7.15 Uhr: Vom Pastoratseingang aus sehe ich erst einen, dann noch 3 Segler im leichten Gegenwind futtersuchend an mir vorbei ziemlich tief auf die Kirche zufliegen, wobei sich dann die Dreiergruppe zu einer aber nur angedeuteten Formation zusammentun. In der Luft fliegt von seinem Ansitz ein Grünling mit Gesang und Balz (?)-Flug hoch.

 

In Dahme dachte ich eben, ein Altvogel würde hudern – bis ich sah, dass die Handschwingen des Vogels zwar schon recht lang sind, aber alle Federn des Vogels und bes. der Schwanz und die Flügel doch noch kürzer als bei einem Altvogel... Also sind die Jungen, jetzt schon schwarz, ohne Daunen, allein sind. Der hellere Rand der Federn ist bei schlechtem WebCamlicht kaum zu sehen... Wow, wie schnell die wachsen, die Seglerjungen! Aber – letztes Jahr staunte ich eben so über das rasante Wachstum von Mönchsgradmückenbabys neben meiner Terassentür. Wir Menschen sind absolute Langsamentwickler... Wenn man die Jungen in Dahme miteinander kuscheln sieht, gleicht das schon sehr dem Bild, das ihre Eltern dabei abgeben. Oder – sind es doch die beiden Eltern auf den Jungen??? Da steigt ein Altvogel runter von den Jungen und pickt am boden – und das rätsel ist aufgelöst: Zwei junge wurden von einem Alten gehudert.... Der Alte pickt um das ganze Nest herum, die Jungen strecken mir ihren „allerwertesten“ entgegen und nun sieht man die deutlich kürzeren Federn... Jetzt setzt sich der Alte wieder ruhig neben seine Kinder an den Nestrand...

 

9.25 Uhr: Beide Jungen sind in Dahme allein im Nest, Kopf vom Eingang abgewandt.

 

Am Turm fliegen nur ab und an einzelne Segler oder östlich davon sehe ich eben 4 – 6 Segler etwas entfernt fliegen oder jetzt eben über meinem Garten, mit etwas und nur kurzem Geschrei. Ein Einflug im untersten der drei Einzelkästen war auch zu sehen, als ich eben nachsah. Wetter ist sehr einflussreich auf Segler. Heute lebt der Ostwind auf, es ist bewölkt, ein paar Tropfen fallen. Es ist nicht kalt, aber es soll bis hin zu Unwetter gehen heute... Und schon sieht man nicht mehr das vormittäglich wilde Seglergetümmel, das noch gestern im Sonnenschein da war...

 

11.00 Uhr: Kaum lugt mal die Sonne etwas durch und es ist jetzt warm, so beginnt das wilde Treiben der Segler am Turm und Ost- wie Westkästen werden angeflogen. Auch dauert es nie lange, bis man einen der Bewohner aus- oder einfliegen sieht, eben wieder zwei in Ost und West in 5 Min. Kaum bin ich drin und schau nach Dahme rüber – zack, fliegt dort ebenfalls ein Altvogel ein und füttert in Affenzahn die fetten Jungen... Danach wird immer ein bisschen ausgeruht.

 

14.00 – 14.15 Uhr: Windig, ab und an Getröpfel, aber nicht kalt. In dieser kurzen Zeit drei Ein- und Ausflüge in den Einzelkästen West und mind. ein Einflug Ost. Am Himmel sind auch drei oder so Segler beim Futtersammeln gewesen. Die Schwalben sind sehr aktiv im Wind und scheinen zu den Nestern zu fliegen und zu füttern. Wen? Schon wieder Junge? Schachtelbruten gewesen? Oder den Brütenden Partner?

 

Die Jungen sind in Dahme allein und eng beieinander im Nest.

 

16.30 Uhr. Der Wind rast und treibt von Osten die Wolken am Himmel vor sich her. Es geht in Sturm über, aber regnet nicht. Die Bewohner der Seglerkästen sind am Himmel im Sturmgebraus gut beim Jagen erkennbar und ich war eben nur 5 Minuten am Turm und sah sowohl ganz links oben als auch im Ostkasten einen Einflug zwecks Fütterung. Die Eltern geben im Sturm ihr Bestes für die Jungenaufzucht. Die nur spielenden und vorcheckenden Vorbeiflieger sind alle weg.

 

In Dahme müssen die Eltern auch unterwegs sein, denn die jungen sind allein im Nest, eng zusammengekauert.

 

17.00 Uhr: Kaum, dass ich am Turm bin, fliegt im Osten einer ein, aber ich warte eine viertel Stunde vergeblich, um zu sehen, wo er ausfliegt. Heute ist Sturm und Segler ruhen dann nach harter Flugarbeit auch mal länger bei den jungen, wie ich eben sah – diese auch hudern! also nix nur nachts nach 2 – 7 tagen nach dem Schlupf, wie wir sehen! Beim Hudern sind die Jungen vom Altvogel kaum noch zu unterscheiden, wieder mal.

 

18.30 – 40 Uhr: Ein Einflug im unteren Westeinzelkasten, einer im oberen Einzelkasten. Etliche Segler, einige nahe, einige weiter weg im Osten im Gegenwind bei der Kirche/dem Turm. Der Ostwind ist heftig – aber die Segler wackeln und segeln darin eben in ihrem Element und sehen und fangen ganz offensichtlich auch ihr Futter. Schwalben sind auch ein paar da. Sie hassen eine Krähe, eine junge, auch mir gegenüber dreist-freche, die immer am Turm lungert und umgekehrt vorhin sogar mehrfach im Flug versuchte, Schwalben zu attackieren – lächerlich natürlich!

 

Beide Kleinen in Dahme sind allein.

 

19.45 Uhr: Stürmische Böen, Regen setzt ein, aber über dem Turm stehen 4 Segler im Gegenwind bei der Insektenjagd, andere fliegen weiter ab von der Kirche, einer fliegt im Osten aus.

 

In Dahme ist kaum licht im Kasten, aber ein Altvogel hudert sicher.

 

14.7.:

 

Laut Wetter.de ist südwestlicher Wind. Jedenfalls ist draußen ordentlich Wind und es regnet z. T. kräftig. Da geh ich nicht an den Turm. aber ich hatte einen E-Mailaustausch mit jemandem, in dem ich meine zukünftige Vorgehensweise darlege:

 

„Hallo Herr Z.,

 

meine Vorgehensweise ist die, dass ich...

 

1. ... derzeit und auch schon z. T. in 2009 und 2010 einfach so viel wie möglich beobachte und

aufschreibe. In 2011 schreibe ich erstmals täglich meien Beobachtungen in ein Tagebuch und vergleiche   

    meine Notizen parallel immer wieder mit blicken in das Nest der WebCam-Segler in Dahme. Auch das, was ich

dort sehe, schreibe ich auf. Dabei sortiere ich noch nicht gründlich, sondrn sammle drauflos.

Außerdem kann ich vom PC-Bildschirm mit meiner Digi-Cam sowohl Fotos als auch kleine Videos in

Doku-Qualität machen, die ich ebenfalls datiert und mit Minikommentaren in einem Ordner sammle. Ich

möchte mich bei alledem noch nicht zu sehr von anderen und anderem beeinflussen lassen und möchte

auch nicht zwischen wiss- verkopft und emotionalen kommentaren und theologisch-philosophischen Gedanken sauber

trennen. Ich lese ab und an schon mal wikipedia (sehr ausführlich, sehr gut, auch mit Fotos und Links

usw.) und anderes. Aber nur mal bei Fragen und Interesse. Telefonisch tausche ich auch mit Axel Kramer in

Dahme aus, was wir so sehen.

 

2. Dann folgt ein zweiter Schritt - wenn die Seglersaison zuende ist: Sichtung und Ordnung des Materials.

Gibt es Muster? Gibt es Besonderheiten, die ich im Sammeltrubel zu dicht dran noch nicht sehe usw.?

 

3. Und schließlich, wenn ich mein Geschreibsel und Bildmaterial gesichtet und im Kopf und Herz drin

habe, mache ich mich an gute Sekundärliteratur heran. Da kann ich dann in Ruhe bestimmt manches Fragliche

für mich aufklären und einordnen.

 

4. Wenn nicht schon alles vor mir gesagt und geschrieben wurde oder ich gar entdecke, dass so manches bisher

gar nicht beschreiben und gesehen wurde, könnte ich in Versuchung geraten, irgendwas für eine

Veröffentlichung zu schreiben.

 

5. Aber wenn, dann möchte ich nicht rein wiss., sondern eher auch wie im Tagebuch schreiben,

nämlich mit auch emotionalen und theologisch-philosophischen Bemerkungen. Ich halte bei meiner

naturpädagogischen Arbeit sehr viel von dem Satz:

 

"Nur, was ich kenne, kann ich lieben und nur was ich liebe, werde ich schützen". Und ich würde,

wenn ich etwas veröffentliche, es so schreiben, dass besonders interessierte Laien es gerne lesen und -

hoffentlich vom kennen lernen zum lieben und von da zum Schützen kommen. Vielleicht schreibe ich auch was

Kindgerechtes? Keine Ahnung. Vielleicht schreibe ich auch nix...

 

Draußen tobt Unwetter. Und mal sehen, wie es wird... Gestern waren alle fütternden Segler trotz Sturmböen und leichtem Regen hoch aktiv für ihre Jungenaufzucht.

 

LG, Rüdiger Fuchs“

 

Es ist jetzt 5.20 Uhr. Ich geh wieder ins Bett...

 

 

> -----Ursprüngliche Nachricht-----

> Von: Fridtjof Ziesemer

> Gesendet: Wed. 13.07.2011 20:47

> An: pastor.fuchs@freenet.de

> Betreff: Re: Wespenbussard-Fang 15. Juli

>

> Hallo Herr Fuchs,

> in den Mauersegler-Details stecke ich nicht so drin, aber es scheint

> mir alles nicht nur interessant, sondern auch "biologisch

> vernünftig". Um aber evtl. Neues von schon Bekanntem trennen zu

> können, würde mich interessieren, ob Sie das Mauersegler-Kapitel

> aus dem Glutz'schen Handbuch der Vögel Mitteleuropas haben? Das

> würde vielleicht noch helfen, Ihre Beobachtungen einzuordnen. Denn

> auch vor 31 Jahren, als der Band erschien, war schon sehr viel

> bekannt.

>

> Herzliche Grüße,

> F.“

 

7.30 Uhr: Bin nur kurz im Regen an den Turm. Es ist nicht zu kalt, es ist – gegen Wetter.de – Südostwind und zwar sind Meisen, Spatz usw. aktiv, nicht aber irgendeine Schwalbe oder ein Segler zu sehen.

 

In Dahme sehe ich ganz fest einen Altvogel auf den Jungen hudern, aber es könnte sein, dass ich im Hintergrund auch die langen Handschwingen des zweiten Altvogels sehe. Doch da lege ich mich nicht fest, weil ich da schon öfter jetzt daneben lag. Die Jungen laden ja bei dem Geknäuel dazu ein, sie mit Alten zu verwechseln... Jedenfalls ist Hudern bei Nässe und Kälte immer noch angesagt, jetzt mit ausgebreiteten Flügeln und – immer noch – auf, nicht neben den Jungen. Es ist auf keinen Fall so, dass die Alten abhauen, wenn das Wetter kurze Zeit bedenklich ist und dann die Jungen in Kältestarre verfallen. Da braucht es schon mehr, um Segler von ihren Babys zu vertreiben. Die geben erst einmal ihr (Wärme)Bestes, damit die kleinen gut gedeihen. Bei ein paar Stunden Kälte ohne Eltern verbrauchen sie ja evtl. auch zu viel Energie für körpereigene Wärmeproduktion? Auffällig ist allerdings, dass dies meistens mit Rücken zu mir geschieht. Ob sie die Glaswand zur WebCam nicht so mögen?

 

Jo, jetzt geht einer der Altvögel runter vom Nest und zum Eingang – und da liegt der andere Altvogel hinten neben den tief in die Nistmulde und engst zusammengekauerten Jungen! Topp-Hudern bei mieser Wetterlage! Während der eine Altvogel nun ausflog, hat der andere sich – maximal geplustert – auf die Jungen gerobbt. Bzw. hat es versucht. Ein junges ist eher kiebig neben ihm und er kommt dadurch doch wieder an den Nestrand...

 

Es ist jetzt 8.35 Uhr. Ich schau nach Dahme. Der bzw. ein Altvogel hudert eng auf den Jungen, aufgeplustert bzw. daneben, da ein Jungvogel hinter dem Nest irgendwie frei herumzuwuseln scheint. Jetzt drängt der mit Macht unter den Alten und – bringt ihn ordentlich ins Schwanken dabei. Wie Kinder so sind: „Hoppla, jetzt komm ich!“

 

8.40 Uhr schaue ich noch mal in Dahme nach – nun sind die Jungen allein...

 

11.40 Uhr und davor: Kaum hatte der regen nachgelassen, waren mehrere Segler beim Futterfang über und bei der Kirche, auch eine Schwalbe und eben, als ich vom Trauergespräch kommend auf den Kirchplatz fahre, sehe ich einen Segler aus einem Einzelkasten West ausfliegen. Fleißige Eltern eben alle, die Segler. eben schien sogar kurz warm die Sonne. Jetzt wird’s wieder dunkel...

 

In Dahme sieht es auch so aus: Die Jungen sind allein, also sind die Alten bei der Nahrungsbeschaffung... Die jungen sehen in wenigen Tagen von der Federlänge her ganz wie die Alten aus, glaube ich... Eben gähnt einer der beiden Segler – was ein großer Schlund! Da geht was rein! Auch bei Altvögeln habe ich schon über die Größe des Schnabels gestaunt, als ich neulich einen toten Segler begutachtete.

 

15.15 – 25 Uhr: Starker Südwind, kühl, fast geschlossen bewölkt. Wenige Schwalben am Turm aktiv. Keine Segler irgendwo am Himmel.

 

In Dahme sind die Jungen allein im Nest.

 

18.45 Uhr: Südwestwind, abgeflaut, aber kühl. Schwalben sind am Futterfliegen, aber null Segler am Turm oder weiter ab...

 

In Dahme war aber gerade Fütterung...

 

20.15 Uhr: Süd-Südwestwind. Im Windschatten der Kirche, in nördlicher Richtung also, in unserem kleinen Streuobstgarten, jagen zuhauf sehr tief die Mehlschwalben. Aber – nirgends ist ein Segler irgendwo zu sehen oder zu hören...

 

21.15 Uhr: Dasselbe Bild = schwatzende und tief jagende Schwalben im Apfelgarten im norden, Wind Südost, null Segler, nirgends, um diese Uhrzeit außergewöhnlich, da sonst Hauptflugzeit...

 

In Dahme sind die Jungen allein im Nest und gucken sehr bewegt zum Ausgang...

 

Ich muss zu Bett...

 

15.7.:

 

5.00 Uhr und 7.30 Uhr: Null Segler am Turm und auch in Dahme sind die Jungen allein. Ob die Segler wegen des miesen Wetters abgezogen und die jungen nun in Hungerstarre verfallen sind??? Sie liegen ganz tief ins Nest gedrückt, dicht an dicht, wobei jeder von beiden jeweils seinen Kopf unter den Bauch des anderen Richtung Po zu stecken scheint... Pred 4,9: „so ist’s ja besser zu zweien als allein...“

 

9.50 Uhr: In Dahme hudert ein Altvogel die Jungen, war also nix mit Kälte/Hungerstarre... Aber: mit 10 – 15 Grad Celsius ist laut Literatur die Schmerygrenye erreicht, wenn es l’nger kalt bleibt…

 

10.00 Uhr: Ein einzelner Segler war überm Turm am Jagen und ist – ich konnte es eher hören als sehen – wohl auch blitzschnell mal zu seinen Jungen eingeflogen und mit Hurra begrüßt worden. Aber sonst sieht man bis jetzt – 13.00 Uhr keinen Segler. Die Schwalben sind wieder am füttern und Fuuter jagen sie – wie gestern – tief im nördlich gelegenen Apfelgarten...

 

Nach 13.00 Uhr: Habe mir nochmals gründlich Zeit genommen und beobachtet: Der einzelne/die einzelnen Segler, die füttern, sind die vom altgedienten Brutpaar ganz links oben West. Die sicher von mir angenommenen vier Erstbrüterpaare, die sonst fleißig füttern, in West = 2 x Einzelkästen und 2 x im Ostkasten, fliegen weder ein noch aus. Hat also der Verbleib oder die heutige Rückkehr der schon im 3. Jahr brütenden Segler etwas mit ihrer größeren Lebenserfahrung zu tun? In Dahme wurde für die WebCam laut Axel auch ein altgedientes Paar ausgewählt, das dort schon lange brütet. Daher heute auch mal ein Altvogel bei den Jungen? Gerade, wie ich hinsehe, fütterte er wieder! Und schwupp – ist er gleich wieder raus. Haben Erstbrüter noch mehr Schiss vor einem Tiefdruckgebiet?

 

15.30 – 16.00 Uhr: Nur die beiden Eltern der Jungen inks oben West sind da und suchen auch über dem Turm Futter, während ich vor der Trauung, die ich durchzuführen habe, auf Braut und Brautvater vor der Kirche warte. Die ganze Zeit ist mittelprächtiger Westwind, ab und an ein bisschen Griesel und – während gegen Mittag und danach ab und an die Sonne durchkam, ist jetzt wieder starke Bewölkung.

 

E-Mail von Axel von 15.45 Uhr:

 

„Hallo Rüdiger,
habe die gleiche Beobachtung gemacht, es war wenig los in der Kolonie,
aber nicht bei Null. es sind auch wenig Insekten unterwgs....die jagenwohl  woanders . 900 km schaffen sie ja am Tag. Hier mit dem Ostwind war nichts zu holen....
Die Einflüge hier waren auch kurz, kein großes Anfliegen, rein füttern.... raus...
Anfang der Woche war noch viel um die Häuser sausen....“

 

17.00 Uhr: Über dem Turm ist derzeit kein Segler auszumachen.

 

17.20 Uhr: Einer der Jungen in Dahme inspiziert den Kasten, ist unterwegs... Schaut am loch ins licht, aber nicht mit Kopf raus. Der andere liegt starr weiter tief ins Nest gedrückt still im selben und lässt sich selbst von „Trunübungen“ des anderen auf ihm, nicht zum Bewegen animieren. Der Turner verpulvert Energie, der Ruhende spart schön. Jetzt kehrt der Ausflügler aufs Geschwisterchen zurück. Das Gefieder ist jetzt schon fast das der Alten, nur kürzere Flügel vor allem.

 

Die Jungen in Dahme sind allein, einer hockt maximal geplustert auf dem anderen obendrauf im Nest. Beide sind jetzt still ruhend, der obere war aber eben mit Gefiederpflege beschäftigt. Hab’s gefilmt. Putzig.

 

17.30 – 40 Uhr: Keine Segler am Turm, die Jungen in Dahme allein... Der oben hält den Flügel über dem unten...

 

19.10 Uhr: Mittelprächtiger Nordwestwind. eben hat es kurz, aber heftig geschüttet. Ich schau raus – und: jippi! – über dem Kirchengelände im Gegenwind stehen nicht mehr nur Mehlschwalben, sondern dazwischen auch 4 Segler. So sind sie also da und wissen, was auch der Wetterbericht ansagt. Zumindest wird es viel wärmer werden und Samstag/morgen sogar sonniger oder so...

 

die jungen in Dahme hocken eng fast übereinander und allein im Nest, der Obere wieder beweglicher, federputzend, der Untere ruhig.

 

19.45 Uhr: Die Jungen in Dahme sind alleine übereinander.

 

20.30 Uhr: Wind beruhigt sich. Himmel viel Blau, weniger Wolken. Aber so oft ich nachzähle – unter den Schwalben am Himmel sind es immer genau 4 Segler.

 

Die jungen in Dahme sind allein zusammen im Nest.

 

21.00 Uhr und danach: Kalt, aber kaum Wolken. Und es werden jetzt mehr als 5 Segler, erste Screaming-Verfolgunsduette habe ich eben vor meiner Pastoratstür gesehen und Richtung Kirche – und als ich hinkam, flog ein Altvogel aus einem Einzelkasten West aus. Sie kommen wieder und füttern weiter! Yeah!

 

Leider ist die WebCam derzeit in Dahme zu goß eingestellt, aber: Genau parallel sehe ich einen Altvogelflügel bei den jungen. Auch dort also – die sind da! Jetzt flutscht der Altvogel wieder raus...

 

16.7.:

 

4.40 – 5.00 Uhr: Kraniche machen Konzert von der Johannisbekniederung her. Über mir singen der Zilpzalp und ein Täuberich. Ein Kuckuck ruft auch. Es ist ein kalter Morgen, windstill, wolkenlos. Ich wachte zu früh auf, erinnerte mich aber daran, dass ich im ersten Jahr der Segler am Turm Ausflüge aus den Westkästen immer um diese Zeit beobachtet hatte. Also ging ich 4.40 Uhr zum Turm. Um 4.45 Uhr fliegt ein Segler mit leisem dreimaligen Ruf aus dem unteren Einzelkasten West aus und kurz vor 5.00 Uhr kehrt einer – derselbe? – im Tiefflug von Norden durch die Linden hindurch und dann aufsteigend in denselben Kasten zurück. Da die Segler dieses Kastens oder auch der Einzelkästen überhaupt immer diesen Weg zu nehmen scheinen, könnten sie – für die schwierige Lage ihrer Einfluglöcher im Fenster und gen Norden so ihre optimale Flugbahn eintrainiert haben. Herausfallen und abfliegen tun sie immer mit scharfer Kurve von Richtung Westen angefangen und dann ab gen Süden.

 

4.50 Uhr flog aus dem Ostkasten ein Segler aus. Es sind also Elternvögel wieder bei der Arbeit. Am Himmel sind keine Segler aktiv.

 

In Dahme ist jetzt um 5.15 Uhr nur ein Altvogel am Hudern, soweit man sehen kann, neben den Jungen Richtung Ausflugloch, sodass die „Kleinen“ davon abgeschirmt sein könnten, woher ja die Kälte kommt. Der andere Altvogel ist also jedenfalls auch bei der Arbeit für seine Familie.

 

7.00 Uhr und danach: Ein Segler hudert ganz ruhig liegend und mit ausgebreiteten Flügeln eng auf ihnen die Jungen in Dahme.

 

8.30 Uhr: Ein Altvogel hudert die Jungen in Dahme, jetzt wieder zwischen ihnen und Eingang, vorhin mit kopf Richtung Eingang und die Jungen mit Kopf umgekehrt weg vom Eingang unter seinem Bauch. Aber dann – schwupp ist er raus! Es hellt auch merklich auf draußen und soll ja heute warm und sonnig werden...

 

10.00 Uhr: Es ist warm, sonnig und Südwind, leicht. Also spielen jetzt am Turm Segler mit Sound, wobei sowohl ein Paar am Osten kreist als auch eins vor den Westkoloniekästen und einer von beiden hängst sich auch zweimal an verschiedene Löcher des Unteren der Kästen dran, dann einmal fast an die Familienhöhle ganz links oben.

 

12.00 – 12.15 Uhr: Selbe Wetterlage. Aber zuerst wenig Segler, dann aber chekt ein Einzelsegler nach einigen Runden erst an zwei Schwalbennester und einmal am Ostkasten an, fliegt danach aber zum Westkoloniekasten oben rechts und dort in das schon öfter von Seglern beflogene rechte Loch außen ohne Zögern ein. Er bleibt 1 Min drin und fliegt dann aus. Zwei weitere Segler kreisen am Westen, einer fliegt in den oberen Einzelkasten ein, wird vom andern kreischend verfolgt. Der dreht noch eine Runde und bangt dann an den mittleren der drei Einzelkästen, bevor er wegfliegt. Schwalben sind reichlich am fliegen.

 

In Dahme sitzen die jungen allein im Kasten, wobei einer – immer derselbe? – immer kiebiger ist. Er lugt aus dem loch raus in die Sonne, der andere bleibt brav auf dem Nest.

 

Kurz vor und nach 16.00 Uhr zwei, drei Segler kurz am Turm in der Luft zusammen, einer checkt mit dranhängen Schwalbennester und den Ostkasten, wobei er aber mit Geschrei von einem der anderen beiden Segler aus dem Flug heraus dann weggejagt (?) wird. Im Westen fliegt er auch mal an. Außerdem fliegt ein Fütterer links außen im Ostkasten ein und kurz darauf wieder aus, wenn es derselbe ist. auch Axel meldet aus Dahme zeitlich gesehen Kurzfütterungen gestern.

 

Da es zurzeit warm ist, sitzen die Jungen in Dahme in der hintersten Ecke rechts weg vom Eingang im Kasten allein. Knuddeln und Ruhen lösen sich dabei ab. Langsam wird die WebCam-Scheibe immer beschmierter... Interessant: Auch wenn beide jetzt nebeneinander liegen, streckt der zum freine Raum leigende Jungvogel einen Flügel am Boden aus. Dann aber zieht er ihn nach kurzer Zeit wieder ein.

 

16.50 Uhr: Jetzt habe ich Dahme sogar gefilmt, dass dieses Flügelstecken Training ist: Ein junges liegt auf dem anderen im Nest und hat beide Flügel seitlich ausgebreitet und hebt sie in kurzen Abständen an und senkt sie dann  wieder usw. – wie „Trockenfliegen“ J

 

19.00 Uhr und danach: Bewölkungszunahme, Südwind, nicht zu kühl. Über 10 Segler, unterteilt in Fütterer, Futterfänger und bis zu 6 Screamern direkt am Turm/West und Ost abfliegend, sind nahe der Kirche über ihr.

 

Die Jungen sind in Dahme gerade allein.

 

21.00 Uhr: Die Jungen sind in Dahme gerade allein.

 

Danach: Am Turm sind Screamer ohne Einchecken und ein Einflug im Einzelkasten oben. Der Wind frischt auf und kommt aus Südost. Es sieht aus, als würde der Wetterbericht Recht bekommen: Morgen schlecht Wetter...

 

die Jungen in Dahme sind immer noch allein...  Oder – es ist nicht mehr klar erkennbar: Es könnte auch ein Altvogel hudern... Don’t know-... Sieht nur minimal zu lütt dafür aus..,

 

17.7.:

 

8.00 Uhr: Während in Dahme ein Altvogel die Jungen hudert und der andere auch im Nest ist und jetzt gerade zusätzlich auf die Jungen mit drauf krabbelt, sieht man am Turm keine Segler, nur Schwalben, die dort z. T. seglerähnliche Flugspiele machen, schwatzen, Kreisen und ab und an ein Paar sich jagen. Also könnten in Lensahn alle Segler weg sein – oder: alle oder die meisten hudern zurzeit! Denn: Es ist nass-kalt draußen... In Dahme sieht das Nest fast wie eine Geburtstagstorte mit 8 schwarzen Kerzen = den langen, nach oben gestreckten Flügelenden der vier Vögel, aus.

 

8.40 Uhr: In Dahme sind beide Segler noch bei den Jungen, aber einer lugt jetzt raus und könnte starten (je nach Wettereinschätzung seinerseits?) Der andere hudert ganz fest und unbeweglich auf die Jungen gedrückt. Welche Liebe! Schwupp – der andere ist raus!

 

9.00 Uhr: Am Turm sah ich sicher einen Einflug links außen im Osten und evtl. zwei im Westen. Drei Segler fliegen tonlos bisweilen angedeutet eine Formation. 3 – 4 Segler sind bei der Futterjagd, z. T. wohl die Formationsflieger.

 

In Dahme ist ein Alter nach wie vor auf die Jungen gepresst am hudern... oder sind die Jungen allein??? Jo, sie sind nicht mehr zu dritt auf dem Nest!

 

Über Mittag und danach: Segler am Turm zugange, ein Einflug oben links.

 

16.00 Uhr: Irre viele Mehlschwalben in allen Höhen neben und über dem Turm. Segler selten, aber endlich mal wieder ein Seglereinflug im 2. Loch von Rechts im Ostkasten. Wenn man dort genau hinsieht, dann sieht man, dass nur zwei Löcher beflogen sind, ganz links und dieses Loch – denn beide Eingänge sind vom Ein- und Ausfliegen dunkler als die unbeflogenen Löcher.

 

17.10 Uhr: in Dahme sind die Jungen allein und stieren auf den Eingang hin. Jetzt hat sich einer weggedreht und macht Gefiederpflege. Sie sehen jetzt wie niedlichere, gedrungener wirkende Mini-Segler aus.

 

18.00 –18.30 Uhr: Ganz wenig Segler mal nahe der Kirche und oben drüber zu sehen. Ein Einflug beider Partner im Ostkasten dann eben links außen und einen Ausflug von dort kurz darauf.

 

Die Dahmer Jungen sind allein, einer von beiden wieder mal bewegungsfreundlicher, aber glucken beide viel aufeinander im Nest. Es ist zwar ganztägig Südwind, aber meist geschlossene Wolkendecke und kühl.

 

19.10 Uhr und danach: Es wird immer kühler, obwohl heller und windstill – keine Segler am Turm. Die Jungen in Dahme sind auch schon „ewig“ allein.

 

21.00 Uhr: Südwind, aber bedeckt. Wenig los am Turm. Aus dem Nichts erscheint oben drüber ein Segler und macht einen Sturzflug aus der Höhe und dann eine fast senkrechten Aufwärtsschwenk ins linke Loch des Ostkastens. Es ist also keinesfalls so, dass Segler immer ihren „Lieblingsweg“ anfliegen, obwohl es häufig immer die gleiche Bahn ist. Heute sah ich Anflüge vom Kirchplatz her tief über den Rasen und dann Sekrecht hoch beide Partner in den eben genannten Ostkasten links. Ich sah auch, wie ein Segler dieses Loch über den üblichen Weg anflog: über die ganze Länge des Kirchdaches auf den Kasten zu und dann aufwärts hinein. Und nun eben diesen Sturzflug wie ich einen ähnlichen auch mal am Westkasten sah. Letztes Jahr hatte sich einer der Segler des ältesten Brutpaares links außen oben im Koloniekasten West mehrfach mit Salto in sein Loch gestürzt. Ich wurde das mal pure Lebensfreude und Freude an Luftakrobatik nennen.

 

Jedenfalls: Kaum war der Sturzflug eben geschehen, da kam ein weiterer Segler über die Kirche, flog zunächst gen Westen weiter über die Linden Richtung Küsterhaus, aber ich ahnte, dass er gleich wenden würde. Das tat er dann auch und schoss in das Loch links außen oben Westkoloniekasten und – wurde drinnen mit zweimal kräftigem Schrie – Pause – noch mal Schrie begrüßt = die gierigen Jungen?

Kurz darauf flog aus dm Ostkasten links ein Segler wieder aus. Um 21.00 Uhr war also das Füttern noch nicht zuende, sondern die Eltern waren noch dabei.

 

18.7.:

 

5.45 Uhr: Ein Segler fliegt aus einem der Einzelkästen West aus, zwei sind im Futterflug über einem trügerisch klaren Himmel mit wenigen Wolken hier, aber in der Ferne mehr Wolken und einige sind abregnend. Es ist fast windstill Süd-Südwest und morgenkalt wie im August sonst. Dieser Sommer hat sich seine Sympathien bei uns verspielt.

 

6.20 Uhr: In Dahme ist wieder „Geburtstagstorte“, d. h. alle vier oder auch nur drei Segler drängeln sich auf dem Nest und weil wohl ein Junger Flugübungen macht, sieht es sehr wuselig aus. Zwischendurch steigt ein Altvogel ab, geht zum Ausguck und ruht mit Blick nach draußen – aber nur kurz, dann wieder rauf aufs Nest. Ob man das Gewusel noch Hudern nennen kann... es ist eben kalt... Jetzt kehrt Ruhe ein. Ein Altvogel, der in die Cam guckt, schließt für Augenblicke die Augen. Von den Handschwingen her geurteilt, sind alle vier da, aber wer kann das jetzt noch sagen? Die Jungen haben echt schon lange Handschwingen... 


Jetzt, wo alle Segler ruhen, würde ich von der Größe des Knäuels her sagen, dass nur ein Segler Richtung Eingang auf dem Nest versucht, die Jungen zu hudern, die wieder mal durch ihn vom kalten Einflugsloch getrennt hinter ihm ruhen dürfen. Das bedeutet immer auch Energiesparen bei der körpereigenen Wärmeproduktion der Jungen und diese Energie für das Wachstum übrig haben, oder?

 

Sorry, korrigiere: Jetzt sieht man klar, dass beide Segler hudern! Einer Richtung Ausgang und einer Richtung WebCamfenster. Spannend wäre die Frage, ob solches Verhalten des Doppelhuderns bei Kälte die Segler Richtung Norden immer mehr von denen im Süden unterscheidet? Oder auch nur ein Verhalten in Kühlem Sommer wie diesem ist? Wo es immer warm ist, ist ja solche Strategie nicht notwendig. Und umgekehrt sieht man: Diese Vögel sind sehr anpassungsfähig und erobern so eben auch Gebiete, die sie nur mit Wärmeteilen erobern und bevölkern können. Ich habe auch Berichte gelesen, dass sich große Zahlen von Seglern zu Klumpen zusammenkrallen, wenn Kälteeinbrüche zu überstehen sind usw...

 

7.00 Uhr: Ich schaue nach – jetzt hudert eindeutig nur ein Altvogel zum Eingang hin, also die Jugen davon abschirmend, aus dem nun aber auch viel Sonnenlicht hereinstrahlt.

 

7.25 Uhr unverändert hudert der eine Vogel so in Dahme, wie eben beschrieben. In Lensahn kann man wieder mal sagen: Sonne = Zaubermittel für Segler! Heute morgen war fast keiner zu sehen – außer o. g.. Gleichzeitig sind jetzt im Sonnenlicht, das auch noch die letzten Wolkenfetzen vertreibt und erste Wärme gibt drei segler über dem Turm höher beim Futtersuchen, drei Segler am Kreisen uns screamen vor den Westkästen und 2 Paare Segler im langsamen Paarflug/Kreiseziehen knapp über Turmhöhe. Die Mehlschwalben sind richtig geschwätzig bei der Sache, die man gestern Abend auch nicht mehr hörte oder sah. Interessant ist, dass die Jungen, wenn sie schon aus dem Nest gucken, die Alten irgendwie schon einige Meter vorher erkennen = sehen? hören? beides? Und sobald das der Fall ist, gibt es mächtig Gebettelsound.

 

Kaum schreibe ich diese Zeilen, da punpt die Sonne wohl schon so viel Licht und Wärme in Dahme in den Kasten, dass der Altvogel von den Jungen absteigt und zum Eingang robbt und erst neben den jungen aufgeplustert Richtung Cam sitzt, dann zum Eingang. Da saugt er sozusagen mit geplustertem Gefieder und rausguckend 2 Minuten Licht auf oder prüft die Temperatur? Jedenfalls beschließt er, was die Segler in Lensahn auch meinen: Seglerwetter o. k. – und – Abflug! Die jungen kuscheln noch zusammen im Bett...

 

8.00 Uhr: Am Turm fliegen bis zu 6 Segler mal sehr laut, mal völlig lautlos ihre Screamingkreise. Gleichzeitig sieht man Futterjäger oben drüber fliegen. Sicher ist, dass vor allem, aber nicht nur, das sich Nähern an Nistkästen die Screamings auslöst. Dann kann noch beim Abflug lange weiter gekreischt werden im Pulk. Sicher ist auch, dass die Nestbewohner immer gerne mal mitfliegen. Eben scherte einer aus den 6 aus und flog in einen Einzelkasten West ein, kurze Zeit später einer dort auch wieder aus (derselbe?). Sicher ist auch, dass zwei Ereignisse zu einer zeitweisen Unterbrechung der Kreisflüge auf Kästen durch Nichtbrüter führen: Wenn ein Brutvogel – wie eben beschreiben – aus dem Trupp ausschert und wenn Abwehrgeschrei auf Banger und Screamer im Anflug an Kästen diese vertreibt. Dann brauchen die Nichtbewohner einen Moment „Verschnaufpause“.

 

Die Jungen in Dahme sind allein.

 

11.50 Uhr: Großes Spektakel am Ostkasten! Ein Trupp evtl. ganz neuer Vorbeiflieger führt darunter einen Tanz auf wie er letztes Jahr bei der Neuentdeckung dieses Kastens von mir gefilmt wurde. Viele, kreischende Bangings. Aber – nicht nur Abwehrrufe der Bewohner! Plötzlich, wie einer sich links außen unter das Loch hängen will, fällt ihn aus der Luft ein Segler an und verkrallt sich so fest im Rücken (?), dass die beiden schreiend aus der Luft abstürzen und sich erst kurz vor dem Boden voneinander rechtzeitig zum Flug lösen.

 

Einer fliegt in einen Einzelkasten West ein.

 

Über die Kirche zieht – wie in den letzten Tagen öfter – ein Seeadler Richtung Johannisdorfer Karpfenteich oder so – also evtl. einer von meinen Sievershagenern?

 

In Dahme sind die Jungen allein, einer sonnt sich und streckte den Kopf dabei sogar aus dem Loch, der andere ruht im Nest. sollte immer derselbe ruhen und derselbe andere action machen, dann sähe ich hier Charakterunterschiede, die evtl. später den Draufgänger vom Besinnlicheren unterscheiden würden, oder den Lebensfähigeren vom weniger gewandten und starken Flieger? Jetzt robbt der „Sonnenanbeter“ wieder zurück und in die äußerste Ecke rechst, wo’s am dunkelsten ist – also zu viel Wärme gekriegt? J

 

13.50 – 14.00 Uhr: Es ist sonnig bis bewölkt, Süd-Südwestwind, zunehmend zurzeit. Nicht kalt, wenn und wo gerade die Sonne scheint, sogar warm. Es ist wieder ruhiger am Turm. Die Segler fliegen, genauso, wie einige Schwalben, höher bei der Futtersuche. Wenige. Zwei Segler fliegen links in den Ostkasten. Der zweite kommt etwa fünf Minuten später und fliegt erst zwei Proberunden bis ans Loch, dann bei der dritten Runde ein. Zeitlich ca. 5 Min versetzt fliegen beide auch wieder aus. Hatten beide also einige Minuten Pause. Wenn ich nicht immer nur kurze Zeitfenster da wäre und also nur zufällig sehe, welche Segler gerade einfliegen oder aus, dann würde ich sagen: Die fleißigsten eltern sind auf jeden Fall die links außen im Ostkasten. Da sehe ich, zufällig dazukommend, die meisten Ein- und Ausflüge. Aber ich bin ja viele Stunden am Tag nicht da...

 

14.10 Uhr: In Dahme sind beide Jungen allein im Nest und das Bild gleicht dem um 11.50 Uhr und danach (s. o.): Einer im Nest, einer hinten rechts, möglichst weit weg vom Eingang...

 

Gestern Abend hatte ich nur kurz Zeit, um 21.00 Uhr zum Turm zu gehen. Südwind, nicht kalt, wenig wind, fast wolkenloser Himmel, aber keine Segler, nur Schwalben zu sehen. Aber – wenn man weiß, wie schnell Segler plötzlich da und plötzlich weg sind, besagt diese kurze 2 Min-Momentaufnahme nix.

 

Über der Koselauer Kapelle, wo ich eine Andacht leitete, sah ich einen Segler jagen. Da weder an der kleinen Kapelle noch im Dorf Segler wohnen dürften, muss der von weiter weg dort gejagt haben, von Lensahn her kommend?

 

In Dahme waren die Jungen allein auf dem Nest.

 

19.7.:

 

6.16 Uhr: Zwei Zaunkönige liefern sich ein lautstarkes Gesangsduell über mir in den Bäumen. Und in Dahme: Wieder wie eine Art „Geburtstagstorte, so ragen aus dem Seglerknäuel in Dahme die langen Flügel alle wie Kerzen empor, aber heute ist sehr viel Bewegung im Knäuel und ein Altvogel sitzt auch daneben, einer versucht im Flügelmeer auf den zu großen Jungen zu sitzen  – eher wie ein Wasserpflanzenbündel, vom Wasser bewegt, sieht das Gewusel aus... Hudern im Endtsatium... Es war um 4.30 Uhr auch noch sehr kalt draußen, als ich an die arbeit ging und vorher kurz raus sah.

 

Vor 7.00 Uhr: Die sonne scheint, Kälte verwandelt sich schnell in Wärme, wo die Sonne hinkommt – in Dahme löst sich gerade das Knäuel auf. Ein Altvogel ist weg von den Jungen und vor dem WebCam – Fenster. einer noch neben den Jungen. In Lensahn ist am Turm wieder enormer Newcomertanz – vor allem vor und an dem Ostkasten dran, aber auch vor den Westkästen mal – und von drinnen wird in Ost und West lautstark verbal verteidigt, was besetzt ist, im Osten lauter, wo mehr los ist. Manchmal hängen die Newcomer dort sogar an den noch freien Löchern dran und horchen hinein. Hoffen wir mal, dass sie sich schon was für 2012 notieren J

 

Heute habe ich - glaube ich – in Dahme gefilmt, was ich hier gerade auch erlebe: Dass die Bewohner der Kästen mächtig Abwehrgesang zu zweit machen, wenn Newcomer ihre Höhle anfliegen. Aber - in Dahme kann ich das nur an der Körperhaltung beider Segler vor dem Eingang erahnen... usw.

 

 

 

9.40 Uhr: Die Jungen in Dahme sind allein, einer Kopf zur Sonne, einer von der Sonne abgewandt im Nest, Seite an Seite.

 

Bis Mittags immer wieder viele Newcomer am Turm – s. o. die Tage zuvor.

 

14.00 Uhr und danach: Wieder kreist ein Seeadler über dem Turm. Sooft hatte ich Seeadler noch nie über der Kirche. Gestern war auch einer da. Segler und Schwalben schienen zunächst noch hoch über dem Kirchturm in großem Trupp schwärmende Ameisen oder so zu fangen, dann war wieder Seglergetümmel am Turm, bes. Ostkastenseite. Dort flog auch ein Fütterer wohl lins außen ein und dann zwei aus dem Ostkasten wieder aus. Leider kann man nur beim Einflug sehen, ob die Flugbahn links außen ist oder nicht. Ich stand im Westen. In Dahme liegen die Jungen allein in der hinteren Ecke, weg von der sonne. Es ist ja auch sehr warm und sonnig heute. Sie sind nur noch vor allem an den hellen Federrändern als Jungvögel auf den zweiten Blick zu erkennen...

 

16.00 Uhr: Warm und sonnig. Kaum Wind. Mehrere Segler fliegen mal über dem Turm, mal kreischende Formationen bes. am Ostkasten, aber auch im Westen und vor den Südschwalbennestern, aber allesamt nicht so intensiv wie vormittags. So war es auch in den letzten Tagen. Morgens ist jetzt für die Flugspiele die beste Zeit.

 

In Dahme robbt ein Junger am boden lang, der andere schläft, Kopf ins Rückengefieder hinten, soweit wie möglich ab von der Sonnenseite.

 

16.40 Uhr: Beide Jungen liegen platt in den hinteren Ecken, jeder für sich, und der zu mir hin ist deutlich als hechelnd, d. h. mit offenem Schnabel zu sehen...

 

17.40 Uhr: Großer Tanz von Seglern bes. vor den Westkästen mit Einflug eines Seglers oben und unten in einen Einzelkasten, woraufhin jeweils kurz der Tanz unterbrochen wird, nachdem die Nachfolgenden deutlich einmal hinterher schauten, wo denn die Leithammel hin verschwunden sind. Auch im Osten links außen fliegt dann einer ein und die anderen verziehen sich für kurze Zeit. Dann geht das Gezeter und Geflatter im Rudel und Kreisflug weiter. Die Segler scheinen vor Aufregung die Flügelschlagfrequenz immer zu erhöhen, ohne dabei aber mehr oder schneller Strecke zu machen? Dies sehe ich immer wieder, wenn sich bes. Paare verfolgen und wenn man z. b. als Newcomer ernsthaft Kästen/Löcher anfliegt, in denen ja Gefahr von Bewohnern drohen könnte usw.

 

19.20 Uhr: Außer, dass die Jungen nicht mehr so hecheln, ist das Bild dasselbe wie 16.40 Uhr – s. o.

 

19.30 Uhr: Ich korrigiere meine Behauptung, das derzeit morgens Hauptscreamzeit usw. ist, denn jetzt tobt auch eine Seglerschar am Turm. Was ich allerdings sehe, ist, dass es verschiedene Phasen gibt. Es gibt langsamere Flüge mit und ohne Sound, und dann sind die Segler echt am Wohnungen sondieren, bangen auch oftmals usw. aber derzeit ist wieder eine sehr rasante Kreisfliegerei mit viel Lärm, wo ein Stopp an Kästen unmöglich wäre – denkt man. Aber auch bei diesem Affentempo scherte eben sowohl ein Segler aus und flog in einen Einzelkasten West ein als auch kurz darauf einer links außen in den Ostkasten und alles tobte weiter – mit der schon beschriebenen kurzen Bedenkzeit...

 

Die zwei Hauptformen schnelles oder langsam-inspizierendes Kreise ziehen vor den Kästen meine ich, unterscheiden zu können... Was die verscheiden Formen auslöst – keine Ahnung?

 

In Dahme sieht es wie eben beschreiben immer noch aus.

 

19.55 – 20.10 Uhr: Habe mir eben, zum Ausgleich für die xte Beerdigungspredigt, die ich eben schrieb, das schnelle Powerscreaming der Segler am Turm genauer angesehen, deren Lebensfreude und Akrobatik meinen kopf frei machte: Bei dem schnellen Screaming gab es kein Abwehrgeschrei aus den Kästen, nur ein einzige Mal ein müdes, leises Kurz-Schrie aus einem der Einzelkästen West, sodass sicher ist, dass Segler oder wenigstens ein Segler in den Kästen waren, die umflogen wurden. Können die Bewohner am Sound und schnelleren Näherkommen der Schreihälse hören, ob die keine ernsten Landeabsichten haben? Heute morgen, bei einem langsamen Wiohnungssuch-Screaming war ja das Gegenteil aus den Kästen zu hören, nämlich heftige „Besetzt“-Duette in Ost und West... Müsste man genauer beobachten – aber die Zeit fehlt...

 

21.00 Uhr: Endlich mal so ein Sommerabend im Ansatz. Windstill, lauwarm. Ich sehe ein letztes Mal kurz zum Turm und denke, es sei dort die Phase zu sehen, wo die Bewohner der Kästen schon in ihnen sind, die Nichtbrüter aber allmählich aufsteigen, um in höheren Regionen segelnd zu schlafen. Aber – da habe ich mich getäuscht. Zunächst sehe ich nur etliche Segler über dem Turm Futter suchen und ab und an locker paarweise kleine Scheinangriffe und entsprechende Ausweichmanöver zu fliegen. Dann aber sind um den Turm plötzlich wieder Screamer und befliegen die Kästen, diesmal auch noch schnell, aber nicht mehr ganz so rasant? Jedenfalls kommt jetzt heftiges Abwehrgeschrei mindestens aus einem oder beiden im Westfenster besetzten Einzelkästen. Es sind noch volle Screamingpartys mit bis zu 6 Seglern in enger Formation und flach vor der Kirche im Süden und um die Türme im Gange. Über der Kirche zähle ich bis zu 10 Segler, einzelne sehr hoch, die meisten 10 – 20 m oder so über Turmhöhe. Ich gehe schlafen. Bis nach 21.30 Uhr hören wir durch ds geöffnete Schlafzimmerfenster noch fröhlich-wild kreischende Segler am Turm und einmal sogar über unseren Garten fliegen.

 

20.7.:

 

4.45 Uhr – 5.00 Uhr: Mach mir den Kopf frei beim Trauerpredigtschreiben, gehe eine Zeit an den Turm. Klarer Himmel, schon leicht dunkler wieder, kalt, Dampf vorm Mund, Nordwestwind zeigt der Windanzeiger auf dem Turm. Aber es ist kein Wind zu spüren.  Zilpzalp, Grünling, Baumläufer, Amseln sind kräftig am Singen. Aber – null Segler. Das passt zu den Beobachtungen in Dahme: Bei der Kälte hudern bestimmt alle Elternvögel, was das Zeug hält. Kurz vor 5.00 Uhr dann tauchen drei winzige, schwarze, einander manchmal attackierende Punkte am dämmerig blauen Himmel nordöstlich der Kirche weiter ab auf: Ein Seglertrio, das rasch aus dem Himmel herabsteigt, wo es wohl genächtigt hatte. aber es verschwindet. Kurz darauf kommt die erste Mehlschwalbe an den Turm geflogen, fliegt immer wieder an der Südseite an, aber in kein Nest ein und füttert auch nicht. Eine Jungschwalbe der ersten Brut? Ich muss wieder an die unangenehme Arbeit...

 

5.50 Uhr: Nach dem Predigtschreiben kurz an den Turm – es ist kalt, Dampf vor dem Mund, aber: die ersten 5 Segler screamen am Turm. Was haben Segler eigentlich davon im Kreis Anflüge an Wohnungen anzudeuten und zu kreischen, wenn sie drauf zu kommen usw.? Sid das Jugendliche vor allem, die nur andeutend einüben, was sie später erst voll durchziehen wollen, eine Wohnung suchen, heiraten, Kinder kriegen usw...? Wir sind als Jugendlich in Hamburg ja auch im Pulk „um die Häuserblocks“ gezogen, haben von Zukunft und Partnerschaft usw. geträumt, aber hatten dabei noch nix Ernstes geplant... Und lautstark waren wir auch manchmal, so, wie jetzt allabendlich Jugendliche und junge Erwachsene, die da die „Sau rauslassen“. Ist so eine Screamingparty gar eine Art Segler-Disco? Loveparade? Samt Mutproben: Wer kann am schnellsten, am riskantesten fliegen o. ä.? Die Motoren der „jungen Leute“ auf dem Kirchplatz heulen ja auch auf und die fahren wie die „Besenkten“ rauf auf den Platz und möglichst dicht vor die Füße ihrer Kumpanen, den dicken Max spielend... Würde mich nicht wundern, wenn es das auch bei „Seglers“ gibt. Kennt man ja von soooo vielen Tierkindern und -jugendlichen: Rumalbern, Mut und Kraft erproben, spielerisch schon mal das andere Geschlecht antesten oder anbalzen, die Alten provozieren (=die Sesshaften Spießer in den seglerwohnungen, die schon Kinder aufziehen müssen und für allzu viel Blödsinn keine Zeit mehr haben) usw. J

 

8.00 Uhr und danach: Gerade ist wieder eine Wohnungschecking-Phase von ca. 10 – 15 Seglern im Gange und ich habe mal genau hingesehen und gehört: Wenn ein Segler sich an die Kirchmauer dranhängt, an ein Schwalbennest oder an einen Seglerkasten oder auch nur knapp davor ist, schon stützen sich dann vier, fünf und mehr Segler auf ihn bzw. seine scheinbare Wohnungstür (?) und bringen sein weiteres Verbleiben dort zuende. Er fällt ab oder lässt sich vorzeitig fallen und fliegt weiter. Besonders häufig wird bei den Westkoloniekästen die Wohnung links außen oben gecheckt, wie auch die Linksaußenwohnung Ost. Bei der Westwohnung fällt ein heller streifen unter dem Eingang durch abgeplatzte Farbe aus, der auch wie Kot von anderen Vögeln aussieht = Erkennungszeichen für einen evtl. lohnenswerten Check?

 

Der Sound in der Checkphase ist anders. Beim wilden Screaming wird wild drauflos geschrieen und alle durcheinander und langgezogen. Beim Wohnungschecking fliegt man langsamer, im Kreis mehr nacheinander, kommuniziert man mit leiseren, kurzem Fiep- und Sri-rufen, bes. beim Anflug auf das Ziel. Nach dem Dranhängen und evtl. manchmal Reinrufen in eine Höhle – ob das Alarmrufe drinnen auslöst oder nicht – kann es beim Abflug dann zu lautem Geschrei kommen wie bei der Screamingparty, vor allem vom Abfliegenden Banger. Macht er seiner Anspannung dann Luft, weil es ja durchaus riskant ist, in eine evtl. besetzte Seglerhöhle reinzuschauen, selbst wenn man sich dann – sinkt der Mut beim Dranhängen? – nicht wirklich einzuschlüpfen traut?

 

11.00 Uhr: Sah eben wieder mal einen Jungen ohne zögern aus dem Gekreische ausscheren und kompromisslos in das Loch rechts oben in den Koloniekästen einschlüpfen. Diese Wohnung wird dann wohl 2012 bezogen, wenn der Segler die Reise überlebt? Von den drei Einzelkästen waren letztes Jahr auch zwei intensiv vorbewohnt – und wurden dieses Jahr bezogen. alle drei aber waren beflogen gewesen. Auch der untere Koloniekasten war in 2009 mal kurz bezogen gewesen und ich glaube – 2010 – sah ich eimal Nistmaterialeintrag – aber plötzlich war da nichts mehr...

 

eben sah ich fast zeitgleich zwei Altsegler in den Ostkasten einfliegen, einer ganz links und einer in den zweiten Eingang von rechts. Ich stellte mich drunter – und nach einiger Zeit sah man die hellen „Nasen“ = Kehlen am Eingang und dann fielen sie auf mich zu, die Segler, und ab...

 

Gestern stand ich mal unter so einem Loch und da fielen Partikel oder Parasiten raus, die der Altvogel wohl „rausfegte“, der da rausguckte...

 

Was ich eben aber erstmals in Dahme sah: Ein Altvogel saß richtung Eingang, als es plötzlich dunkel wurde – und ein Kopf eines von außen anfliegenden Wohnungscheckers/Bangers in den Eingang schaute – da robbte der Bewohner sofort in Kampfstellung hin – und hat ihn vermutlich vertrieben wie meine hier in Lensahn – mit Geschrei.

 

Bis 15.00 Uhr oder so war schwer was los am Turm und sowohl die Wohnungsvorchecker als auch die Bewohner flogen dort heftig an und Letztere auch ein, wie ich vor und nach der Trauerfeier dort beobachten konnte. Jetzt sind die Segler verstreuter und höher am Himmel zugange – vermutlich, weil hier überall Ameisenausflug im Gange war.

 

In Dahme sind jetzt um kurz vor 16.00 Uhr beide Alten am Eingang Schulter an Schulter sonnen und die Jungen sind hinten auf dem Nest mehr ruhig, aber auch mal mit Flügel hoch usw... Kann ja sein, dass bei mir auch gerade deswegen Ruhe ist, weil das große Rumgefliege nun Pause braucht...

 

Wenn in Dahme so ein Jungsegler die ganze Zeit die Flügel schräg hoch still von sich abspreizt, dann ist das prima isometrisches Muskelaufbautraining. Segler machen also nicht nur Liegestütze isometrisch, wie ich gelesen habe = per Flügelstüz den Körper in die Luft hieven und da länger halten. Sondern: sie stärken auch die Rücken-schultermuckis für den aufwärtigen Flügelschlag, der ja später sogar ähnlich manchmal angehalten wird und dann schwebt der Segler ohne Flügelschlag mit V-förmig hochgestellten Flügeln vor einem Verfolger her...

 

21.7.:

 

5.10-20 Uhr: Leichter Nordwestwind, aber kein Dampf vor dem Mund, angenehm morgenkühl. Der Halbmond steht im Süden an wolkenlosem Himmel. Von der Johannisbekniederung rufen Kraniche. Die Hausperlinge im Schwalbennest sind schon bei der Jungenfütterung. Eine Mehlschwalbe hoch oben östlich der Kirche, keine am Turm zugange.

 

Gestern morgen hatte ich wohl das falsche Morgen-Zeitfenster, war zu früh am Turm oder so, oder die Kälte gestern hielt die Segler im Bett – jedenfalls sind heute eben von 5.10-20 Uhr drei Segler im Westen (2 aus Einzelkästen, einer vermutlich – nach der Flugbahn zu urteilen –  aus Koloniekasten, war plötzlich dicht vor mir über dem Boden abschwirrend) und einer im Osten ausgeflogen „zur Arbeit“ und ein Segler rief im Westen aus irgendeinem Kasten hinterher. Ebenso zeigten sich kurz nach Ausflug Nr. 2 erste Segler am Himmel und zwei screamten an den Westkoloniekästen einmal vorbei. Dann war wieder Ruhe.

 

In Dahme ist es noch sehr dunkel im Kasten, aber wenn ich recht sehe, sind die Jungen schon allein im Nest. Ja, jetzt, 5.30 Uhr, sieht man es gut. In den letzten Tagen fällt mir auf, oder ist es schon über eine Woche so?, dass die beiden und die Eltern, wenn sie mal – abgesehen von Morgenhuderstunden bei Kälte – gemeinsam im Kasten sind je für sich bleiben und untereinander zwar Nähe suchen, aber nicht Jung mit Alt und Alt mit Jung, außer bei Fütterungen. Und wenn die Jungen nicht im Nest zusammen ruhen, dann geht im Kasten jeder von beiden auch so seine eigenen Wege. Ich würde mal sagen, da lösen sich langsam Familienbande, wie das bei uns Menschen über längere Zeiträume der Fall ist.

 

[Bei meinen Steinkäuzen geht das auch recht schnell: Knapp 1 Monat im Ei, dann 1 guter Monat im Nest, max. 6 Wochen oder so sind Eltern und Kinder zusammen draußen und dann ist es Zeit, sie zu trennen. Meine Jungen sind schon ausgewildert. Das Zweitgelege von Cordula hat sie vor etlichen Tagen aufgegeben. Ich hab die in der Streu fast schon versunkenen Eier untersucht, alle unbefruchtet, war also nur so ein Lege- und Brutnachbedarf vom Weibchen].

 

7.00 – 9.00 Uhr und danach: zunehmender, aber noch nicht starker Nordwind, bewölkter Himmel und von einige manchmal unter Turmhöhe bis weit oben unter den Wolken viele Segler und Mehlschwalben im Gegenwind über dem Kirchengelände bei der Insektenjagd. Dabei sah ich eben, wie einer Schrie und dann rotteten sich etliche Segler oben zu einer Screamingparty, aber von kurzer Dauer zusammen. Am Turm lang vor den Westkästen kommen höchstens ganz gelegentlich und nur paarweise dann Segler für einmal dran vorbei Screamen geflogen... Keine Sonne und wärme, kein Bock auf richtig Seglerpower bei den Seglern...

 

In Dahme sind gerade 9.20 Uhr die beiden alten Segler für sich im Eingang und die beiden Jungen dicht bei dicht auf dem Nest.

 

11.00 – 13.00 Uhr: Während zweier Trauerfeiern bzw. davor und danach reißen mich die fröhlichen Seglerrufe wieder aus Grübeleien ins Leben und ich sehe: Wolken und Wind machen den Seglern auch spaß, nur nicht zu kalt darf es sein! Und kalt ist es nicht. Hoch über dem Turm sah ich eine große Zahl Segler screamen und futterfangend fliegen und Treiben und zwischendurch gab es, wenn auch kürzer heute, immer wieder „Ärgern der Bewohner“-Spiele, die Letztere mit Abwehr-Duetten beantworteten. Banging an Einzelkästen sah ich auch.

 

14.00 Uhr: In Dahme sitzt ein Altvogel für sich und die Jungen sitzen eng im Nest zum Eingang hinguckend...

 

15.30 Uhr: Höre großes Screaming vom Turm, gehe hin und sehe bes. im Osten, aber auch im Westen Segler anfliegen und dann im Westen wieder ganz rechts oben einen probeeinfliegen, kurz im Loch verweilen, dann wieder ausfliegen. Ein Segler wäre fast noch hinterher gekommen. einer fliegt als Bewohner in den oberen Einzelkasten ein. Im Osten sah ich auch einge vermutungsweise mindestens länger am Kasten hängen, aber ich stand so, dass icvh sie zwar anfliegen, dann eine Zeit warten, dann abfliegen sah, aber nicht sehen konnte, ob sie einschlüpfen...

 

Die Segler in Dahme sehen fast wie die Alten aus und sind derzeit allein zuhaus, wobei einer rausschaut und einer auf dem Nest sitzt und Federn pflegt. Da robbt der andere geplustert auf ihn rauf und er findet es offenbar klasse, denn er bleibt einfach unten sitzen und der andere kuschelt sich geplustert auf ihn.

 

18.00 Uhr: Die Stare ziehen in immer größeren Verbänden über die Kirche. Und bei frischem Nordwestwind und bewölktem Himmel ist es eine Schau, mehr als 15 Segler und zahlreiche Mehlschwalben hoch über dem Turm im Gegenwind segeln und Insekten fangen zu sehen. Zwischendurch gehen die Segler plötzlich wie auf Kommando für kurze Zeit auch mal zum Screamen am Turm über und dann wieder rauf zum Schnabulieren. Wenn man bedenkt, dass bis 2008 nur ein Mehlschwalbenpaar am Turm siedelte! Jetzt sind da 10 Schwalbennisthilfen plus derzeit 2 Naturnester beflogen und 19 Seglerwohnungen werden immerhin schon von 5 Familien bewohnt und werden sich weiter auffüllen, wenn ich so die ganzen neugierigen Banger dieses Jahr sehe. Herrlich! Wir Menschen zerstören so viel Natur, aber – wenn wir nur wollen und zusammenarbeiten – können wir auch Tiere glücklich machen und mit Raum beschenken...

 

In Dahme liegen beide Jungen und schlafen. Nur Atembewegung. Der eine geplustert im Eingang, der andere nicht geplustert flach im Nest. so, wie hier viele Segler in der Luft sind, könnten Mam und Dad in Dahme gerade auch in action sein... Es ist lau, nicht kalt.

 

19.30 Uhr: Beide Jungen in Dahme sitzen dicht an dicht im Nest allein... Dazu passt, was ich eben ein paar Miinuten am Turm beobachtet habe: Keine Ein- und Ausflüge, kein Screaming, aber – neben eingien Mehlis über 20 Segler im abschwächenden Gegenwind über der Kirche und dem Kirchgelände seglend und Futter fangend, also vermutlich nur Junge noch in den Kästen...

 

Um 21.30 Uhr sind immer noch gut 10 Segler in der Luft und kurzfristig auch mal ein Paar am turm screamen, ein segler fliegt links außen in den Ostkasten ein und man hört ein zweifaches, langegzogenes Schrieeeeeee – Schrieeeeeee, aber ansonsten: es wird still...

 

22.7.:

 

... und heute morgen, bei deutlicher Wetterverschlechterung ist um 5.40 Uhr nix los am Turm.

 

In Dahme ist es noch zu dunkel im Kasten als dass ich da sagen könnte, wer da sich bewegt auf dem Bildschirm... Was Segler in dem Kasten ist, ist jedenfalls nicht im Eingang, sondern zusammengedrängt wohl auf dem Nest.

 

7.10 Uhr: Wenn ich jetzt die Flügelspitzen usw. durchzähle, dann sind in dem Seglerknäuel auf dem Nest in Dahem jetzt mindestens 3, wenn nicht alle 4 Segler zusammengeknotet auf dem Nest beim Wärmespenden. Ist auch bitter nötig bei dem Wetter derzeit mit Nordodtwindbewölkung und Kälte. Und es würde sich dass Fehlen der Segler am Turm eben gut erklären damit, dass auch hier, etwas ab von der Küste, das Wetter und die Temperatur vor allem die Segler in die Kästen verbannt. Die Jungen sollen Energie nicht für Wärmeproduktion, sondern fürs Wachsen nutzen.

 

7.30 Uhr: Zum stärkeren Nordwestwind ist nun auch schon Regen dazugekommen. Am Turm füttert m niemand – mit Ausnahme der Haussperlinge, deren Junge ich heute erstmals kräftig betteln höre...

 

8.40 Uhr: Der oben beschriebene Zustand in Dahme ist unverändert knäulig...

 

11.00 Uhr: Dahme – Ein sichtlich wohl etwas nasser Altvogel hudert die zwei Jungevögel, die doch schon fast so groß sind und voll befiedert wie er... Mistwetter draußen.

 

19.00 Uhr: Hudern aller in Dahme, keine Segler am Turm, Regen, kalt, sch... Wetter. Habe heute keine Möglichkeit mehr zu beobachten.

 

23.7.:

 

Wenn ich seit morgens nach Dahme und an den Turm nur kurz hingucke – in Dahme hudern die Alten in Lensahn ist nix los am Turm in Sachen Seglern.

 

11.40 Uhr schaue ich dann rüber nach Dahme, erst hudern da noch alle, aber dann sind die Elternvögel raus. Ich also zum Turm. Trotz Kälte und Regen sehe ich Spatz, zwei, drei Schwalben füttern und – dann sind auch hier zwei Segler im Regen am Futterjagen über dem Turm und einer fliegt im Westen aus. Und wie ich gerade so schaue – jagt der Baumfalke über das Kirchengelände heran und nimmt die Verfolgung fliegender Schwalben auf und die wenigen Schwalben, die gerade da sind wohl auch warnend seine Verfolgung! Schnell entfernt sich das Kuddelmuddel und ich kann zwar zwei Flugattacken des Falken sehen, aber keine scheint erfolg zu haben... Wow, das alles in ca. 3 Min. nun muss ich wieder an die Arbeit. Jetzt machen beide Jungsegler Liegestütz auf dem Nest und Flugübungen – herrlich. Hab ich gefilmt.

 

Mir kommt einfach noch mal so ein Gedanke zwischendurch: Wenn man sieht, wie liebevoll die Segler miteinander umgehen, dann ist das schwarze Federkleid mit weißem Lätzchen um Gesicht und Schnabel und – bei den Alten – mindestens am Kinn wichtig und richtig: In der dunklen Höhle im Baum früher oder Felsen usw. sah man sowieso keine Farben, aber schwarz am Himmel zieht erstens Sonnenwärme an und man sieht sich bei hohem Tempo gegen den hellen Himmel auch prima und viel besser als wenn man bei Speed hell oder gar weiß wäre (vgl. weißer Bauch der Fischjäger, von Möwe über Seeschwalbe und Fischadler – kann der Fisch nicht so schnell ausmachen...) – also: Wenn man in der Höhle füttern und knutschen will, das Kinn sich kraulen usw. muss man mit Restlicht vor allem den Mund des anderen sehen können – oder J

 

13.55 – 14.05 Uhr: Keine Segler am Turm oder in der Nähe. Zwei Mehlis fliegen höher drüber. Es regnet nicht, aber es ist kalt. Null Insekten in der Nähe oder gar vor der Nase, wie sonst in den wärmeren Tagen, weder in kleinen Schwärmen noch einzeln. In Dahme hudert ein Altvogel auf den Jungen. Mit fällt auf, dass die Jungen immer wieder mit Kopf voran unter der Brust und den Flügeln des Altvogels Wärme suchen, also immer von vorn drunter sind. Das sah ich sehr häufig. Der Altvogel sitzt mit Hintern zu mir und schräg zur Öffnung des Nestes auf dem Nestkranz und schaut auch ab und an zwischen seiner Gefiederpflege raus. Aber so deckt er mit seiner breitseite jedenfalls die Jungen vor dem Kälteeinzug. Alle haben, soweit sichtbar, geplustertes Gefieder. Dann geht er auch mal runter, einmal halb ums Nest picken oder so und wieder anders drauf, aber wieder die jungen abschirmend vom Loch, diesmal mit Hintern runter und nach dem Loch hin und vor allem über die Köpfe der Jungen hudernd, selbst dabei den Kopf und Schwanz und Flügel so tief wie möglich herabgeneigt, wie so ein Bogen krumm. Und nach der kurzen Bewegungsphase so ruhig daliegend wie möglich – spart ja auch am meisten Energie.

 

Abends ist Wetterberuhigung, jedenfalls etwas und so sind einzelne Segler und Schwalben ab und an über dem Kirchengelände zu sehen.

 

24.7.:

 

6.50 Uhr: In Dahme ist es recht dunkel im Kasten, aber mindestens ein Altvogel hudert. Gestern war Westwind, heute sehr starker Süd –Südwestwind. Hoffentlich bringt der mal Wetteränderung. Denn es ist nass und nicht sehr warm, auch wenn es nicht regnet.  Am Turm sind null Schwalben oder Segler zu sehen... Gestern habe ich mal ein Foto von einer WebCam in Regensburg gemacht, wo man nächtliches Hudern mit Web sehen kann. Die Eltern hudern dort auch beide eng auf den Jungen wie unsere Segler in Dahme...

 

8.10 Uhr: Beide Eltern hudern in Dahme!

 

Über Mittag und bis jetzt 16.30 Uhr sieht man in Regenlücken einen oder auch mal drei Segler jagen, aber nun ist Regen, Regen, Regen und – kein Segler am Turm und in Dahme sind alle vier im Nest, drei auf dem Nest zusammen, einer bei der Gefiederpflege abseits links neben dem Eingang. Ob das ein Nasser ist? Der seine Jungen nicht nass und damit auskühlender machen möchte? Wie machen die das jetzt mit Insektenfang – nur immer einer, damit die Jungen trocken bleiben, oder beide? Der andere muss ja auch mal essen...

 

20.00 Uhr: Während die Nester in Regensburg heute leer waren, wird in Dahme gerade kräftig gehudert, evtl. zu viert im Nest. In Lensahn ist kein Regen, weniger Wind, Südwestwind, aber bewölkt und eben sah ich eine Mehlschwalbe und dann sah ich auch einen Segler in den Ostkasten, vermutlich zweites Loch von rechts einfliegen. Sonst ist „tote Hose“...

 

25. 7.:

 

Mein erster „Sommer“urlaubstag...

 

5.50 Uhr:

 

Habe gerade mal rübergeluschert nach Regensburg in dortige Web-Kästen. Da sind die Jungen seit einer Woche raus und die Alten gehen so ab 19.00 Uhr in die Kästen und sind nur noch für sich am Futtersammeln zwecks Fettreserven auftanken. (So Frau Arlet Wills, dortige Betreuerin). Bei uns ist es jetzt hart für Segler. In Dahme erkennt man sie auf dem Nest zusammengekuschelt. Was sollen die für Futter jagen, wenn es draußen so nass, windig und kalt war und ist? Immerhin ist gerade kein Wind mehr, aber wieder mal Regen... Westwind... Hoffentlich wird es für die jungen nicht lebensbedrohlich in der letzten Wachstumsphase vor dem Ausflug?

 

10.00 Uhr: Wetter etwas beruhigt, bewölkt, aber wärmer, wenig Wind, kein Regen, man ahnt, wo die Sonne hinter den Wolken ist – und 4 Segler sehe ich über dem Turm, der Spatz füttert, die Mehlis auch. In Dahme bauen die Jungen ihre Muskeln auf.

 

Drama auf der Landstraße: Eben sah ich einen toten Junggrünling frisch auf der Gegenspur überfahren und seinen Vater dabeisitzen (trauern? helfen wollen?). Auf der Rückfahrt war er auch platt...

 

14.00 Uhr und danach: In Dahme sind die Jungen meist allein. Einmal kam ein Altvogel kurz rein und ging wieder. Leider habe ich den Beginn verpasst – hat er gefüttert? Axel sieht kaum oder gar keine Segler fliegen. In Lensahn sehe ich keie Segler ein- oder ausfliegen. Eben war nur einer mal in der Nähe des Turms zweimal beim Jagen, aber ohne Einflug oder Anflug. Wenn in Regensburg schon eine Woche nur noch Altvögel abends in den Kästen. Sollte die Saison jetzt auch hier zuende gehen? In Dahme lungert ein Junger am Eingang raus und einer sitzt auf dem Nest. Eben war West-Norwestwind, es wird etwas kühler, aber noch ist er trocken und nur bewölkt und kaum Wind... Sommer, wo bleibst du? Mehlschwalben sind weniger geworden, aber eine Hand voll jagt z. b. jetzt über und im Apfelgarten.

 

17.00 Uhr und danach: In Dahme sind die Jungen allein. Am Turm null ein- und Ausflüge, nur über den linden mal kurz ein einzelner Segler bei der Jagd zwischen etlichen  Mehlschwalben, die auch füttern. Das Wetter ist wärmer, ruhiger und windarm (west) und Insekten schwirren zuhauf vor meiner Nase beim Beobachten...

 

17.20 Uhr: Eben hat ein Dahmer Junger lange aus dem Loch geschaut und dann drinnen Flugübungen begonnen, als ob er sich draußen was abgeguckt hat? Da die Jungen jedenfalls schon länger oft rausgucken, auch sehen, wie die Alten da rausflutschen und reinkommen und bestimmt auch so Anflüge mitbekamen, kann ich mir vorstellen: Sie lernen auch über die Augen und werden von den Altvögeln durch Rufen inspiriert und neugierig sind Kinder sowieso = die Topp-Mischung, sich irgendwann rauszustürzen. Wir waren ja auch scharf, erstmals Rad und später Mofa und Moped zu fahren und dann – Auto usw. Da brauchte uns keiner zu zwingen. Alles Spekulation. Jetzt könnten meine Seglerjungen am Turm jedenfalls nix mehr lernen, denn – Alte und Vorbeiflieger sieht man gar nicht an den Kästen...

 

17.30 Uhr: Wetter.de hat Recht behalten: Es klart sich auf, die Sonne scheint und um und über dem Turm schwätzen 20 und mehr Mehlschwalben – da: Plötzlich segelt ein einzelner Segler heran, dreht einen Halbkreis und schießt in den unteren Einzelkasten West und nach kurzer Zeit wieder raus. Dann aber wird noch gefüttert. So lese ich es jetzt auch in einem Aufsatz: Die Fütterungen werden gegen ende immer weniger und die Aufenthalte bei den Jungen kurz, aber im Emsland wurde 2010 z. B. noch bis 11. August eine letzte Fütterung gesehen... Also schaun wir mal...

 

17.50 Uhr: Die Dahmer Jungen sind allein.

 

Super: Bei YouTube gibt es herrliche Filme von u. a. fütternden Mauerseglern, von Flügeltraining der jungen usw... sehr toll:

 

http://youtu.be/nlk7XLnRkNA

 

http://youtu.be/240JZLhZ32k

 

http://youtu.be/55RqhCmgrsg

 

http://youtu.be/Cd8TBADasyo

 

http://youtu.be/2lExKOzlv7o

Flügeltraining:

 

http://youtu.be/5vfVPCxJpy8

 

Oder – super Film zum Thema Handaufzucht junger Segler:

 

http://youtu.be/yAxRLgWhRc0

 

Wie füttert man einen sich weigernden Segler in der Notversorgung?:

 

http://youtu.be/kWvSeW8wlUk

 

Anderswo hinter einem Wasserfall:

 

http://youtu.be/73UlFP1uRoo

 

18.30 Uhr: Eben flog in Dahme ein Altvogel ein und es war wuselig – evtl. Fütterung? Aber er war nach Sekunden wieder raus.

 

Hab eben von einem YouTube – Film gelernt. Mauersegler können fünfmal so schnell gucken wie wir (Habichte verarbeiten ja sogar 8 Bilder pro Sek mehr als wir!). Jo, das brauchen die, bei der Jagd, im Schwarmschnellflug usw....

 

20.00 Uhr: Die Sonne scheint. Es ist angenehm temperiert. Vier Segler screamen in zwei Paaren am Turm, einer fängt Insekten oben drüber. Ein Segler des einen Paars schießt aus dem Kreisen dann in den oberen Einzelkasten, der andere verzieht sich darauf. Auch in der Ortsmitte hörte ich eben Seglerkreischen. Sie sind also noch da oder wieder da, wenn auch (noch?) nicht in der großen Zahl...

 

Die Jungen in Dahme sind allein.

 

26.7.:

 

5.55 – 6.00 Uhr: Kaum Wind (nordwest), nicht kalt, trocken, aber bewölkt. Drei Segler über dem Turm bei Futterjagd, ein Ausflug Ost, ein Einflug Ost. Die Jungen in Dahme sehen im Dunkeln fast aus wie die Alten, aber sind am hellen Gesicht auf dem Nest erkennbar. Ein Alter sitzt am Eingang, guckt raus – und dann ist er raus! Das Füttern dürfte also noch weitergehen. Die Jungen sitzen Schulter an Schulter im Nest, gucken zum Eingang.

 

6.30 Uhr: Vier Screamer in Formation vor den Westkästen, drei Futtersucher in der Luft, Schwalben einzelne aktiv, Spatzenjunge laut im Schwalbennest. Mit der leichten Wetterbesserung kehrt nochmals das gewohnte Treiben an den Turm zurück. Die jungen in Dahme sind allein und einer hat sich seit 6.00 Uhr nur um 180 Grad einmal auf dem Nest gedreht.

 

7.20 Uhr: Nordöstlich weit ab vom Turm und hoch am Himmel findet eine Seglerversammlung mit Screamingparty statt, die sich dann wieder aus der engeren Formation plötzlich in einen lockeren Verband auflöst. Am Turm sind ein, zwei Segler auf Futterjagd. Nordwestwind, aber eigentlich windstill, trocken, aber sehr bewölkter Himmel.

 

Die Jungen in Dahme sind eng auf dem Nest allein nebeneinander oder eher einer auf dem anderen, zumindest mit Kopf und Brust. Dann 7.40 Uhr – Einflug und Fütterung? Jedenfalls war der Alte über 2 Min danach im Nest (gefilmt), sicherte nach draußen, kein Geknuddel, auch heute vorhin nicht, und flog ab... Kaum, dass der Alte abflog, klettert ein Junger vom Nest und sichert nun zum Eingang hinaus und – von den regen Bewegungen dort, scheint er Anteil zu nehmen an dem, was er sieht... Neugier auf die große Welt der Großen! Oder? Der andere bleibt im Nest. Gibt’s ja auch bei Menschen: Nestflüchter und Stubenhocker J Dann aber wird es dem Rausgucker zu kühl? Jedenfalls geht er wieder zum Geschwister auf’s Nest, das inzwischen ein paar Flügelübungen gemacht hat. Aber – so recht Lust hat es dabei auch nicht, ist ja noch morgens und nicht wirklich Seglertemperatur. Jetzt sind beide wieder eng an eng ganz flach auf Nest gedrückt, Kopf an Kopf...

 

8.40 Uhr: Wider eine Fütterung in Dahme, dann einmal ums Nest der Altvogel, dann wieder zum Eingang hin, aber macht 15 Min oder so Pause dort, bevor er ausfliegt. Keinerlei Kuscheln mit den Kindern. Der Ausflug hat wieder zur Folge, dass ein Jungvogel vom Nest geht und hinter dem Alten herschaut oder so... Und dabei sieht er im Eingang ganz wie der Alte beim Rausgucken aus...

 

9.00 Uhr: Drei und mehr Segler bei den Westkästen und tief über dem Apfelgarten am Jagen und Flugspielen,

 

9.10 Uhr: Wieder in Dahme Fütterungseinflug verpasst, aber es sitzt ein Altvogel drin und hat ansonsten null Kontakt mit den Jungen, die eng auf das Nest gekauert sind. Der Altvogel pausiert links vom loch. Der andere hatte rechts davon pausiert. Beide schön mit Abstand von den Jungen. Und – 9.20 Uhr – immer noch Pause. doch – jetzt isser weg. Und schon schaut ihm wieder ein Jungvogel nach.

 

Zeitgleich screamen eben bis zu 6 Segler an West und Ostkästen, gerne auch paarweise. Einer fliegt dabei in den unteren Einzelkasten ein und verweilt dort ebenfalls länger.

 

9.35 Uhr: Ein altv9ogel liegt in Dahme links vom loch und dicht neben ihm ein Jungvogel, Schulter an Schulter, sogar mit ein wenig Geschnäbel. Der andere Junge auf dem Nest. Also war eben wohl die nächste Fütterung. 9.50 Uhr ruht der Altvogel immer noch im Kasten.

 

Zeitgleich über unserem Turm hoch oben wieder eine großer Screamingparty, während drei, vier Segler um den Turm schießen. Ich erinnere mich an letztes Jahr, wo es am Ende der Seglersaison auch große Ansammlungen über dem Turm mit Screamen usw. gab.

 

10.20 Uhr: Die Jungen sind allein in Dahme. 10.30 Uhr: Wieder relaxt ein Altvogel bei den jungen in Dahme, guckt raus, hat also schon gefüttert! Interessant ist auch, dass die Jungen immer nach dem Füttern ganz geduckt und komprimiert im Nest nebeneinander hocken, so, als hätten sie ne Standpauke statt Futter bekommen und gucken immer zum Alten hin. Vermutlich noch dem Motto aller Nimmerstatten: Ob der wohl noch was hat??? Schwupp- der alte ist weg. Insgesamt: Die Dickfütterungsphase hat also begonnen, denke ich, wo die Jungen auf ca. 60 gr. hochgefüttert und dann sich selbst überlassen werden, oder so... bis sie bei optimalem Gewicht ausfliegen... Diesmal rennt kein Junger aus dem Nest hinter dem Altvogel her und guckt raus – wahrscheinlich sind die beiden nun schon „gestopft“ J Da ist auch nix mehr mit „nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun“, wenn  man so voll ist. Und. Im Moment ist nach dem Essen sowieso vor dem Essen ... Aber, dass ein Geschwister dem anderen Mal den Kopf kurz krault, geht noch! Aber – von wegen: Nach kurzer Verdauung, geht das gemeinsame toben zum Eingang los und rausgucken...  11.20 Uhr: Altvogel bei Jungen in Dahme. 11.50 Uhr: Derselbe oder der nächste Altvogel bei den Jungen? Ich konnte wegen Hausputz usw. nicht regelmäßig beobachten... Aber: Rätsel gelöst! Beide Altvögel gucken raus, beide Jungen sind auf dem Nest! Draußen wird es heller und heller!

 

Am Turm ist Ruhe (gewiss nicht wegen des Geläutes vor und nach der Trauerfeier eben), aber vielleicht sind da ja auch alle Alten oder die meisten zur Mittagspause bei den Jungen?

 

In Regensburg ging die WebCam zwei Tage nicht und jetzt, wo sie wieder geht, sind die Nester jetzt leer. Abends erst werden die Altvögel dort schlafen.

 

12.30 Uhr – 12.45 Uhr: am Turm ist jetzt Powerfüttern! Es ist Süd – Südwestwind, sonnig, warm, leicht bewölkt hier und da am überwiegend blauen Himmel. In einer viertel Stunde habe ich in allen fünf bewohnten Nestern Ein- und Ausflüge beobachten können, also in den drei Westwohnungen = links oben Koloniekasten außen, oben und unten Westeinzelkästen. Im Osten beide Nester = links außen und zweites Nest von Rechts. Außerdem fliegen einige Youngsters – ca. 6 Stück oder so – mit ein wenig Schrie um und über dem Turm und Kirchengelände und in der Luft sind permanent Futter jagende Segler zugange.

 

Nachmittags und 17.20 Uhr: Screamer sind immer in geringer Zahl am Turm, gefüttert wird etwas weniger als bei der vorherigen Stichprobe über Mittag. Allerdings war ich eben nur 5 Min gucken. In Dahme habe ich um 17.20 Uhr gerade eingeschaltet, als eine wilde Fütterung ablief, die ich wieder nicht filmen konnte. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ... Kaum ist der Alte raus, hocken beide jungen am Eingang und schauen hinterher oder raus. Axel berichtet, dass es dort nun viele Segler zu bewundern gibt – bei dem Wetter! Es bleibt heute ein herrlicher Sommertag.

 

[War eben mit meiner jüngsten Tochter über eine Stunde im Adlerwald und habe 4 Federn meiner „himmlischen Majestäten“ Haliaeetus albicilla unter ihrem nun nicht mehr besetzten Horst gefunden. einen Jungvogel konnte ich Ende Juni, Anfang Juli im Nest ausmachen. Die Fütterungsstelle der Uhus für ihre Jungen war gut bekotet und es lagen Risse von mindestens 2 Krähen da sowie etliche – leider vom Regen aufgelöste – Gewölle mit zahlreichen Knochen und Haarresten. Die Uhus haben also wieder erfolgreich Junge hochgezogen im alten Adlerhorst keine 200 m ab vom neuen Horst J]

 

17.50 Uhr: Am Turm ist absolut Ruhe und auch in Dahme sind die Jungen allein.

 

19.00 Uhr – 19.05: Am Turm sind sowohl Screamer als auch Futterjäger zugange und ein Einflug findet im unteren Einzelkasten West statt. Die jungen in Dahme sind allein.

 

19.30 Uhr: Die Jungen sind in Dahme allein, hinterste Ecke rechts, weg von der Wärme?

 

20.00 Uhr: Die Jungen in Dahme sind alleine.

 

20.20 Altvogel da bei den Jungen und kuschelt etwas mit Blick in die Webcam.

 

21.40 Uhr: Am Turm sehe ich nur noch Screamer, so 5 Segler, keine Einflüge. Der Wind war nachmittags Ost-Nordost, aber das Wetter blieb sonnig.

 

27.7.:

 

7.40 Uhr: Bin heute später aufgestanden, schaue nach Dahme und erlebe gerade noch einen Ausflug eines Altvogels mit. Das Füttern geht also heute weiter.

 

In Regensburg sind die Nester schon leer, die regelmäßig von beiden Altvögeln zur Übernachtung genutzt werden. Segler, die nicht müssen, schlafen also nicht in der Luft.

 

8.45-9.00 Uhr: Nordostwind, aber fast null Windstärke, sonnig, keine Wolken, in der sonne schon sehr warm. Fünf bis zehn Screamer am Turm lösen seit Tagen keine Duett-Abwehrgesänge mehr in den Kästen aus (die jungen sind derzeit vermutlich schon fetter als die Alten und könnten ggf. Eindringlinge abwehren, aber Nestsucher , die in dieser Zeit – im Vergleich zu gestern über Mittag – wenig beflogen werden: ein evtl. Doppeleinflug im Ostkasten, vermutlich zweites Loch von rechts und ein Einflug im untersten Einzelkasten West. Oben am Himmel sind mehrere Segler ebenfalls aktiv. Lustig war auch, wie ein Grauschnäpper wie irre hinter einem größeren Insekt Zickzackflüge veranstaltete, aber das Insekt Sieger blieb. Spatzen und Schwalben füttern am Turm.

 

In Dahme sitzt gerade ein Altvogel Schulter an Schulter mit einem Jungen und guckt raus, aber seitlich zum loch links, also nicht in der prallen Sonne. Dabei „tuscheln“ die beiden auch mal. Vermutlich erklärt der Alte dem Jungen gerade die Reiseroute usw. Wer weiß, wie die ihre jungen ins Erwachsenenleben verabschieden. Wir Menschen machen so etwas aj mit Konfirmation usw. und brauchen Jahre Vorbilder, Gesprächspartner, Unterricht, weil wir sonst lebensuntauglich bleiben. Erwachsen wird man als Mensch überhaupt nur – falls man entwickeltes Sozialverhalten = in andere Hineinversetzen und auch ihnen zum Vorteil leben lernen zum Maßstab für Menschsein erhebt -, wenn man dazu angehalten und darin unterwiesen wird. Egoisten sind wir als Babys schon und manche bleiben es bis zum letzten Atemzug. Deswegen rasseln bei uns ja so viele aneinander, während Flugunfälle bei Seglern auch im blitzschnellen Formationsflug kaum vorkommen. Ich habe eben zwar zahlreiche brenzlige Flugmanöver der Screamer – einschl. Sturzattacken gegeneinander – gesehen, aber null Unfälle, aber viel Spaß und Schrierufe bei hohem Tempo und Zirprufe bei langsamem Tempo auf Kästen zu reichten als Kombination für Kommunikation und Abstimmung (samt Körpersprache). Segler können allerdings auch fünfmal so schnell etwas sehen wie wir und haben bessere Reflexe. Jedoch glaube ich, dass uns solche besseren Eigenschaften nur unsere schlechtere Seele noch mehr und schneller Unfug machen ließe. Gott weiß schon, warum er uns langsam gemacht hat.

 

Wenn Segler übrigens nicht nur 5-mal so schnell gucken, sondern wir – wie beim Hund 7-Jahre für ein Menschenjahr – ihr ganzes Leben so berechnen, dass sie alles fünfmal so intensiv machen, dann haben sie etwa gleiche Höchstlebenserwartung von 100 J., bei 20 J. nach Menschenaltern. Dann ziehen sie ihren Jungen nicht in 2 Monaten, sondern in 10 Monaten auf = die Zeit, in der z. b. unser Sohn laufen konnte. usw. Und dann ist manches gar nicht mehr so schnell, wie wir es aus unserer Sicht im Leben der Mauersegler vermuten...

 

Der andere Junge ist auf dem Nest, während der Alte mit seinem Geschwister „tuschelt“ und ich wieder ins Philosophieren komme.... Und verpasse, wie der zweite Altvogel einfliegt. Jetzt sehe ich, wie beide Alten im Eingang, manchmal halb raushängend, miteinander kuscheln, ca. 15 Min lang. Die beiden Jungen liegen so eng auf dem Nest, dass ich erst nach Abflug des zweiten Altvogels und Bewegungen eines der beiden jungen erkenne – es sind noch zwei! Einer robbt jetzt zum Eingang und guckt, wie gestern beschreiben, hinter den Alten halb heraushängend, her. Dann machen beide Liegestütz und Flugübungen/Hüpfen rum usw... Das Vorbild der Alten lockt: Was da wohl in der Welt am Himmel abgeht, die wir Jungen noch nicht kennen???

 

10.00 Uhr und danach: Etwa 10 Segler screamen am Turm und hängen sich an den Ostkasten dran, zwei fliegen in Westeinzelkasten oben und untern ein, einer oben ganz rechts, wie sooft, ohne Zögern in den Koloniekasten. Jetzt ist also Nestvorcheck dran. Aus dem Ostkastenloch zweites von rechts kann man auch eine weiße Nase sich bewegend erkennen, dann hängt sich genau da e9iner drunter und ruft rein, auch fast zeitgleich ein anderer unter Loch links außen, ruft rein. Aber – nirgends mehr „Besetzt“-Rufe...

 

Die jungen in Dahme sind allein.

 

10.50 Uhr: Dasselbe Bild, wie eben beschrieben, vielleicht etwas weniger Banging, aber am Ostkasten dennoch auch. Die Jungen in Dahme sind allein.

 

Wenn es stimmt, was die Wissenschaft sagt, dann werden die Jungen nach dem Schlupf ab dm 14. Tag und bis zum 23. Tag steigernd am meisten Gefüttert, dann aber lässt das Füttern nach und nach nach – das wäre, wenn man den Schlupftermin Dahme 20./21. 6. zugrunde legt, also:

 

ca. 4./5.7. – 13./14.7. gewesen. Dann war das gestrige Füttern entweder eine Ausnahme, zumal nach der langen Schlechtwetterphase mit wenig füttern, oder die jungen in Lensahn sind späte geschlüpft? Jedenfalls wird heute bisher soweit ich sehe, noch gefüttert, eben ein Einflug Ost?, aber viel weniger als Gestern. Gestern musste evtl. ja nachgeholt werden?

 

11.10 Uhr: Altvogel in Dahme drin und mit einem Jungen beschäftigt. der andere guckt auf dem Nest sitzend zu. Dann – schwupp, ist der Altvogel raus.

 

In Regensburg ist über Tag nichts, aber immer abends beide Paare drin – also leben die Altsegler jetzt lieber ganztägig in der Luft, als auch nur einmal Pause zu machen... Genial... 

 

11.40 Uhr: Beide Alten in Dahme im Eingang, beide jungen hinten, einer auf Nest, einer daneben... Am Turm wird die Screamerzahl gegen Mittag geringer. Aber – unabhängig davon kann ich erleben, dass ein Seglerpaar im unteren Einzelkasten gemeinsam ein lustiges, eine ganze Zeit andauerndes Schrie-Gespräch im Kasteneingang führt und dabei leicht rausguckt, wie eben in Dahme von innen sichtbar. Dann, kurz darauf, fliegen beide hintereinander aus...

 

[Auf der BUND-Wildblumen- und Kräuterwiese hingen eben drei Vöglein an den Ähren der dortigen Grashalme und pickten die Kerne raus. von der Größe Girlitz, vom Flugstil wie Hänflinge, daher meine Meinung, weil farblich bräunlich-blass: Junge Girlitze? Jedenfalls ist es doch herrlich, dass wir Vögeln hier Nahrung und Biotope bieten, die in all den aufgeräumten Gärten fehlen...]

 

In Dahme sind jetzt um 12.00 Uhr noch drei Segler im Nest.

 

so, ich beende meine Vormittagsbeobachtungen. In einer Stunde fahre ich mit Axel Kramer eine neue Mauerseglerkolonie an einem Krankenhaus einweihen... Da soll ich ein wenig von meinen Erfahrungen erzählen und auch mit der Lock-CD was vorführen... Mal sehen, ob da noch Screamer anlockbar sind???

 

12.30 – 12.45 Uhr:

 

Zwei Ausflüge, einer aus Ostkasten, zweites Loch von rechts, einer Westeinzelkasten unten. Um den Turm bis zu 6 – 8 Screamer, aber schnell und kaum Nester checkend, außer einer, der sich lange mit dem Spatzennest dranhängend befasst. Die Spatzen im Schwalbennest, fliegen heute heroisch Gegenangriffe, aber haben, hart auf hart, keine Chance, wenn die Segler töten wollten.

 

Die Jungen in Dahme sind allein.

 

15.40 Uhr: Zurück von Neustadt, begrüßen mich einige Screamer am Turm. die Ansiedlungsaktion war ein Voller Erfolg: Nach 10 Min Lock-CD waren die ersten Segler spätestens am Anfliegen und bald waren es bis zu 10 Segler. Es dauerte auch nicht lange, da haben die ersten dann die Löcher/Kästen entdeckt und wir konnten nach 20 Min, zur Freude der Krankenhausleitung und Presse sogar die ersten kurzen Bangings sehen. Besonders sein Paar Segler hatte sehr intensives Interesse an einer der 28 an einer Gebäudewand angebrachten Wohnungen. Ich habe dem Krankenhaus meine Lock-CD verschenkt. Die haben mir in 2000 auch mal sehr geholfen. Es ist herrliches Wetter, warm und somit wurde die letzte Chance in 2011 genutzt, Segler vor dem Abflug auf schöne Appartements aufmerksam zu machen. Das Krankenhaus lässt die von eigenen Leuten herstellen und möchte in Zukunft Fledermäuse, Schwalben und Segler angesiedelt gegen Mücken und Co. intensiv einsetzen.

 

In Dahme sind die Seglerjungen allein und hecheln und haben Hitzeprobleme. Dabei liegen sie so flach wie möglich auf dem boden neben dem Nest, nicht drin...

 

28.7.:

 

5.00 Uhr: In Regensburg sind beide Paare noch indoor, aber schon am puzzeln und putzen. In Dahme ist noch stockdunkel im Kasten, aber am hellen Eingang ist mal ein Kopf, mal sind Flügelfedern zu sehen. Da wird also auch schon gepuzzelt.

 

Nach 7.00 Uhr sind 8 und mehr Screamer am Turm. In Regensburg sind die Segler raus. In Dahme ist „Full House“. Es ist nicht ganz klar, aber es könnten alle vier da sein, wahrscheinlich beide Alten im Eingang am kuscheln, beide Jungen auf dem Nest still hockend (wie „Standpauke“)...

 

7.30 Uhr dasselbe Bild, aber jetzt klar erkennbar alle vier. Die beiden Erwachsenen knuddeln ordentlich.

Das Gegenstück dazu sehe ich zuvor am Turm. Aus dem oberen Einzelkasten fliegen im Westen die Partner gemeinsam aus, saßen da also zuvor wohl auch knuddelnd im Eingang. Gestern sah ich einen Duettausflug im Osten. Ob die Segler in der Endphase der Aufzucht und vor dem Abflug noch mal ihre Bande zwischen einander stärken? Jedenfalls ist auch sonst schwer was los am Turm: Mehr als 10 Segler screamen in West und Ost. Ein Paar schießt ohne zu zögern gleichzeitig in den rechts oben außen Koloniekasten West. Wenn also diese Segler die Reise überleben, wird da nächstes Jahr Familie sein. Während das bunte Treiben um den Turm lautstark vonstatten geht, sieht man gleichzeitig oben am Himmel etliche Segler Futter jagen.

 

Die Schwalben füttern am Turm und fliegen oben drüber Jagden.

 

Es ist warm und wird sonnig. Heute mein dritter Urlaubstag – das ist ja ein start nach Maß. Hab gestern in einer Stunde bei der Segleransiedlung in Neustadt einen Fast-Sonnenbrand im Gesicht kassiert...

 

7.40 Uhr: In Dahme unverändert alle vier im Nest.

 

8.00 Uhr: In Dahme ist das Motto:

 

Knuddeln bis Acht

verlängert die Nacht!

 

Wenn man die Alten in den letzten Tagen so tuscheln und knuddeln sieht und dahinter die Jungen platt und Mucksmäuschen still auf dem Nest immer wieder ihnen zugewandt in den letzten Tagen, dann könnte man meinen, sie hätten entweder Respekt oder sie lauschen andächtig der wEisheit ihrer weitgereisten Eltern – oder sie schauen einfach gerne zu, wie lieb die sich haben, was sie selbst für später prägt. Ist ja auch bei Menschen so, dass Kinder aus liebevollen Elternhäusern liebevoll sind, Kinder ohne Eltern als liebevolle Vorbilder aber nicht liebevoll und zärtlich sein können...

 

8.30 Uhr: Draußen am Turm tobt es immer weiter. In Dahme ist nur ein Altvogel noch im Nest.

 

9.30 Uhr: In Lesahn wird gescreamt.

 

Im Moment sieht es in Dahme so aus, dass die ganze Zeit drei Segler im Eingang miteinander kommunizieren/knuddeln, während nur ein Junges im Nest sitzt. Geben da Mama und Papa nur ein gutes Gefühl der Nähe weiter, oder auch Unterricht?

 

Laut Genesis 1 haben die Tiere ja nur den Auftrag, die Erde nicht zu regieren, wie wir Menschen, sonder zu füllen und dazu sind auch die Segler begabt, auch mit Sprache und Wissensvermittlung?,  und mit Strategien auch beschenkt, siehe etwa ihren Umzug aus den gerodeten Wäldern in Gebäude und andere Höhlen, wo keine Baumhöhlen mehr waren. Es gibt daher auch Segler, die noch weiter nördlich brüten und härtere Bedingungen auf sich nehmen als bei uns – z. B. in Schweden: Füllt die Erde! ist der göttliche Auftrag. Ach, würden wir die Erde nur genauso konsequent zum Besten aller Lebewesen regieren, also unter dem Schöpfer und mit seinen Naturgesetzen und –zusammenspielen, nicht gegenan und alles zerstören... Die Segler und andere Tierarten erfüllen ihren Auftrag, wir nicht...

 

Das Knuddeln und kommunizieren zu dritt geht in Dahme im Eingang weiter... 9.40 Uhr

 

Wir haben übrigens Nordwestwind, angenehme Temperaturen, aber es ist leicht diesig... Screamer donnern über das Pastorat...

 

9.45 Uhr: Unterricht beendet. Die sind wirklich zu dritt im Eingang gewesen. Nun löst sich der Pulk auf: Ein Segler geht zum jungen auf dem Nest, die anderen beiden robben etwas hin und her und sind nun im Eingang zugange.

 

Letzter Tagebucheintrag 2011:

 

Da wir morgen in den Urlaub fahren, breche ich das Tagebuch 2011 jetzt hier ab. War eben noch mal beim Turm und habe ein paar Digifilmchen vom Screamen am Turm gefilmt. Nur Dokuqualität.

 

Habe eben erfahren, dass die Segler in Neustadt heute auch die Kästen anfliegen, die wir gestern kurz beschallt haben – heute ohne CD! Das bedeutet vermutlich, dass die Segler dort 2012 eine Kolonie starten werden. Herrlich!

 

Mal sehen, wie ich das Geschreibsel, die mir zugänglich gewordenen wiss. Beiträge zum Seglerleben und Foto- und Filmmaterial aufarbeite? Hätte Lust, daraus eine Story aus Sicht der Segler zu machen, evtl. für Kinder? Ach ja, was hatte ich alles schon für Ideen, die bisher noch schlummern müssen...

 

By by, Segler! Gott behüte euch und eure Kinder auf euerer langen Reise um die halbe Erde... Und – dann: Bis 2012, so Gott will und wir leben! (Jak 4,15 oder so)...

 

Ende

 

Es war nun eben um 13.00 Uhr doch noch mal spannend: Ich habe verschiedentlich anderen Ortes Segler in Mehlschwalbennestern gesehen. Nun habe ich mit eigenen Augen gesehen und filmisch dokumentiert, dass zwei Segler das Nest der Spatzen am Turm eroberten, einer ging ganz rein und verweilte lange drin und - falls die Spatzenbabys noch drin waren, arme Babys! Dann flogen kreischend zwei Segler an, was den Eindringling motivierte, rauszufliegen, aber nur, um kurz darauf mit Partner wiederzukehren und erneut in das Nest zu gehen, während der Partner draußen dranhing und vergeblich auch versuchte, hinterher zu kommen. Dann flog er wieder ab, der andere blieb noch lange im viel zu kleinen Nest...  

 

Nachtrag 2:

 

20.00 Uhr ein Bild – herrlich!: 30 und mehr Segler über der Kirche. Der ganze, inzwischen bedeckte Himmel ist voller Segler und Schwalben. Oben ist auch Screaming in größerer Seglerzahl, während ein kleiner Trupp Segler auch am Turm screamt. Es ist, als würden die Segler sagen: Danke, dass ihr uns in Lensahn ein neues, fantastisches Revier geschenkt habt! Wir kommen garantiert 2012 wieder! Und wir bringen unsere Partner und Kumpels mit J Und ich rufe zum Himmel: Danke, dass ihr mir in einem schweren zweiten Quartal sooooo viel Freude und Spannung gegeben habt! Gott, was bist du für ein Schöpfer, dass du so wundervolle, lustig-zärtliche Wesen geschaffen hast. Gott, was bist du für ein rätselhafter Schöpfer, der es zulässt, dass Spatzen, Schwalben vertreiben und Segler Spatzennester erobern und evtl. deren Junge töten usw. ... Die Schöpfung ist eben „jenseits von Eden“ und wir werden erst nach diesem Leben die Auflösung aller Rätsel bekommen. Vorerst bleibt uns nur, treu zu glauben, zu hoffen und zu lieben, jeden Tag neu: Joh 16; 1.Kor 13,12-13... usw.