Mauerseglertagebuch 2012

 

30. 4.:

 

Heute sind fünf und mehr Segler im Kirchbereich angekommen und screamen manchmal schon zaghaft etwas weiter ab. Die Kästen werden aber noch nicht angeflogen. Mehlschwalben kamen auch früher, nämlich gestern die ersten drei, heute schon ca. 10. Manche befliegen seit gestern die Nisthilfen. Die ersten Segler sind somit eine gute Woche früher als sonst da. (vgl. 2011: 8.5., Dahme 9.5.). Die Schwalben kamen sonst ebenfalls erst am 1. 5. oder 2. 5. Die Rauchschwalben waren zu ca. 20 Exemplaren schon kurz nach Mitte April am Güldensteiner Teich = Treffpunkt für Schwalben und Segler. Am Turm partrouliert jetzt auch ab heute wieder ein Turmfalke. Ein Baumläuferpaar füttert hinter einer Kirchturmuhr. Das Leben am Turm geht los. Die Segler kamen heute mit einer Wärmewelle. Gestern war’s hier noch kühl...

 

Interessant ist für mich auch, dass es zuerst und immer wieder heute vor allem drei Segler sind, die am meisten als Gruppe zu sehen sind. Manchmal nur 4 oder mehr. So fing ja schon alles an: Ein Trio war immer am meisten und zuerst da...

 

1. 5.

 

Dasselbe Bild in Lensahn, aber per Web-Cam erkennbar: In Dahme übernachtet schon ein Segler in der Bruthöhle des letzten Jahres. Der Wind am 1. 5. drehte auf Nord-Ost und es wird wieder kälter. Schaun wir mal. Abends waren nur noch Mehlschwalben zu sehen. Rauchschwalben sind noch nicht im Schuppen.

 

2. und 3.5.

 

Der Nordwind hat die Kälte gebracht und die Schwalben und Segler sind weg vom Turm. Allerdings wird es momentan etwas wärmer – und gerade sind ein, zwei Schwalben da gewesen...

 

Ab Mittag und Nachmittag wird es windstiller und bewölkter und etwas wärmer – und schon ist ein größerer Trupp Schwalben überm Kirchturm – und oben drüber ein paar Segler... Aber – der Turm wird nicht angeflogen. Abends tröpfelt es und – weg sind sie...

 

4.5.

 

In Dahme sitzt ein Segler auf dem Nest. 6.30 Uhr. 12 Grad.

 

7.25 Uhr: 12,1 Grad in Dahme und der Segler sitz jetzt im Sonnenschein vor dem Ausflugloch. Und – schwupp – 7.28 Uhr ist er raus. Laut Axel Kramer ist in Dahme auch erst ein kleiner Trupp da. Wie in Lensahn.

 

Nach 15.00 Uhr:

 

Es ist nicht kühl, aber sehr bewölkt, knapp vor Regen oder auch nicht. Wenig Wind (West). Erstmals fliegt ein Paar (?) Segler im näheren Kirchturmbereich. Kästen anfliegen und Einchecken konnte ich aber noch nicht sehen.

 

5.5.

 

19.30 Uhr. In Dahme 18 Grad. Kein Vogel im Nest. Am Turm sind über Tag bei kaltem, aber sonnigem Wetter (West – Nord-West-Wind) außer einigen Schwalben in ihren Nisthilfen auch dicht beim Turm immer wieder mal zwei Segler zu sehen.

 

6.5.

 

7.40 Uhr. 7 Grad in Dahme. Ein Segler auf dem Nest.

 

Den ganzen Tag über schaffte es die sonne nicht wirklich, es warm zu machen. Die Folge: Keine Segler am Turm und nur gegen Mittag war es den Mehlschwalben kurzfristig warm genug, an den Nestern am Turm aktiv zu sein. Ab Nachmittag flogen sie immer weniger und abends waren auch sie nicht mehr zu sehen. „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“ – ja, aber: Wärme ist was anderes...

 

7.5.

 

8.00 Uhr und 8 Grad in Dahme. Ein Segler dort auf dem Nest. Das ist um 10.15 Uhr und bei 9 Grad immer noch so. Was soll der Segler auch draußen fangen? Also spart er Energie und wird – so die Fachleute – seinen Verbrauch wohl runterfahren... 17.40 Uhr: In Dahme ist es 11 Grad und der Segler, der jetzt lange nicht auf dem Nest war, ist wohl zur Nachtruhe eingekehrt... Am Turm in Lensahn ist bei nasskaltem Wetter gar nix los, wenn ich ab und an nachsehe.... Abends ist ein kleiner Trupp Schwalben wohl neu am Turm angekommen... Aber – wenig aktiv dann...

 

8. 5.

 

Nebel zeigt an, dass es – bei Südwind – mit den Temperaturen etwas rauf geht. Der Segler in Dahme ist auch schon bei 8 Grad um 8.00 Uhr draußen zum Fressen. Gestern war er bei Kälte und Nässe Langschläfer (s. o.). Am Turm ist aber noch nix zu sehen.

 

Abends: Ein seglerpaar dicht am Turm. Eins weiter ab.

 

9.5. Um 6.00 Uhr und 13 Grad und neben Schwalben ein Seglerpaar dicht jagend am Turm. In der Ferne meinte ich, kurz einen Kuckuck gehört zu haben... In Dahme 13 Grad und ein segler noch im Nest.

 

8.30 Uhr, Dahme 14 Grad, kein Segler drin. In Lensahn erste zaghafte Screamingkreise am Turm durch zwei oder auch mal drei oder vier Segler. Die zwei anwesenden Paare scheinen zusammenzufinden. Hab Flugspiele nördlich hinterm Turm gesehen. Es ist bewölkt, leicht schwül, aber nicht ganz ohne sonnenlicht. Heute soll es regnen. Es fühlt sich lauwarm an und der Wind von Süden ist gering.

 

13.30 Uhr schwül-warm, erster Ausflug eines Seglers aus den West-Kästen beobachtet und 4 Segler screamen ab und an am Turm, zu denen er gehören könnte. Dahme 22 Grad, Kasten leer.

 

Eben 14.30 Uhr erreicht mich Axels E-Mail aus Dahme:

 

„Unser Kamera-Pärchen ist komplett. Sie haben schon zusammen genächtigt.

Es sind sonst aber kaum neue Segler angekommen“...

 

Abends 20.00 Uhr oder so fliegen zwei Segler den untersten Kasten im estfenster im Turm an, einer fliegt ein, der andere dreht aber Kreise in Turmnähe...

 

Heute kamen die Grauschnäpper an.

 

10.5.

 

In Dahme sind um 7.45 Uhr 15 Grad im Kasten und 14 Grad außen und beide Segler auf dem Nest schlummern dicht an dicht (Nach getaner Arbeit der ersten Nacht??? J

 

Am Abend waren bis zu 5 Segler am Turm in loser Gruppe zugange und bei einem weiteren Turmbesuch von mir waren Duettgesänge aus dem – vermutlich – unteren Kasten im West-Fenster zu hören. Dort sieht man auch die ersten Ausflüge, die wie in der Aufzuchtzeit häufig sind: Rausfallen und dann abfliegen. Es war sehr schwül und windarm west.

 

11.5.

 

Heute starker Westwind und nachts einmal heftig Regen. War nicht am Turm, aber seit 6.30 Uhr sitzt nur ein Segler in Dahme im Nest. Man hofft, dass dem Partner nix passiert ist. Nun, 7.30 Uhr und bei schwülen 18 Grad bewegt sich der Segler zum Ausflug, wird wohl bald starten... Und schwupp isser raus!

 

9.00 Uhr, Dahme 19 Grad, Sonne hat zurzeit die Oberhand, weniger Wind, drei Segler fliegen am Turm.

 

12. 5.

 

Es ist wieder kühler, aber sonnig und am Turm screamen jetzt immer wieder kurz, aber kräftig bis zu 5 Segler. Zwei Paare plus ein Einzelvogel. In Dahme ist heute morgens 8 Grad und mittags nun 12 Grad. Im Garten singt ein Vogel, de wie ein Teichrohrsänger klingt. Entweder einer auf Durchzug – oder ein „etwas anderer“ Gelbspötter??? Sehen kann ich ihn nicht...

 

13. 5.

 

Endlich! Ein größerer Trupp Segler ist mit screamen über dem Turm und bald auch am Turm zu sehen. Aber – beflogen wird nur der unterste Ostkasten, wie seit Tagen. Wobei nur e9in segler einfliegt und der andere rufend davor kreist. Also ist das alte Paar von letztem Jahr wohl nicht mehr und ein neuer Partner kennt den Kasten noch nicht?

 

14.5.

 

Es ist – wie gestern – kühl oder noch etwas kühler. Westwind usw... 13.20 Uhr sind es 17 Grad in Dahme. Heute sind wieder nur wenige Segler am Turm. Nur der Ostfensterkasten wird wieder von einem Segler beflogen, der andere kreist. Siehe gestern usw... Man sieht acuh mal drei Segler Formation fliegen am Turm, aber mehr ist heute – trotz oft Sonne, manchmal Wolken und trocken – nicht...

 

15. 5.

 

Trotz morgens SW und jetzt S-Wind und in Dahme jetzt 20 Grad ist der 13. 5. – Seglerauflauf am Turm eine Ausnahme geblieben. Gestern und heute ist wieder nur der harte 5er Kern am screamen, wobei zwei davon nun den unteren Fensterkasten West bezogen haben und manchmal Duettgesänge darin anstimmen. Der zweite Vogel traut sich also heute einzufliegen, was ja bis gestern noch nicht der Fall war. Wenn oben links im Westen keine einziehen würden, wäre ich traurig, denn die waren ja die ersten Segler, die in Lensahn am Turm Junge hatten und schon 2x. Wenn denen was zugestoßen wäre – das wäre schade. Kurz: Derzeit ist nur ein Kasten bewohnt. Aber – was nicht ist, kann ja noch werden!

 

Abends ca. 20.00 Uhr ist es wärmer und bedeckt, aber es sind einige Segler mehr am Turm – und – tata: Die ganz links oben im Westen ziehen ein!!!!!!!! Yeah! Das dritte Jahr sind sie da, die ersten Siedler von 2009 und ziehen hoffentlich zum 3. Mal auch junge groß!

 

16.5.

 

Heute ist der Wind auf Nordwest gedreht und es ist aufgefrischt. Obwohl die Sonne scheint, sind in Dahme nur 9 Grad. Segler oder Schwalben am Turm? Fehlanzeige!

 

8.45 Uhr: Dieselbe Temperatur, derselbe Wind, aber Sonne weg, wolkig. Zwei Segler fleigen am Turm, einer aus dem Westkasten unten im Fenster aus. In Dahme war heute um 6.00 Uhr schon niemand im Kasten, jetzt und in den letzten zwei Tagen auch nicht, wenn ich nachschaute. Sind die wieder abgezogen?

 

17.5.

 

Nordost-Wind. Sehr kalt, morgens nur 5 Grad, kaum Aktivitäten der Schwalben und Segler sieht man so gut wie nie. Abends um 21.00 uhr bin ich dann noch mal zum Turm hin – und überrascht: Ich komme gerade drauf zu, dass zwei Segler schon kreisen und um fast genau 21.00 Uhr ein weiteres Paar den Westfensterkasten unten verlässt und ein Paar den Ostkasten!!! Insgesamt bis zu acht Segler (zwei kamen irgendwie dazu) beginnen dann kurze Flugspiele am Turm mit shrieeeeeeeee shrieeeeeeee usw... Dahme leer.

 

18.5.

 

8.30 Uhr: Südwind, windarm, etwas wärmer (ca. 10 Grad) und sonnig. Es soll die kommenden Tage nun wärmer werden. Zwei Westsegler verlassen den Fensterkasten unten, dann zwei den Ostkasten und beginnen zu viert und dann wohl auch mit schon zwei in der Luft befindlichen kurze screamings vor dem Kirchturm. Ein Ossi kehrt dann in den Ostkasten zurück und ich glaube, auch einer in den untersten Fensterkasten West. Andere Segler gehen zur Futtersuche über.

 

19.5.

 

Wärmer geworden. In Dahme noch nix im Kasten. Bei mir mindestens die schon erwähnten drei Seglerfamilien.

 

20.5.

 

9.45 Uhr

 

In Dahme 17 Grad außen, 20 Grad im Kasten. Ein Segler auf dem Nest putzt sich. Am Turm könnten im Westen jetzt links außen und zwei Fensterkästen besetzt sein. Und mindestens einer auch im Osten, wobei eben eine Viererformation am Ostkasten kreiste. Es ist in der sonne hier bestimmt 20 und mehr Grad und strahlendblauer Himmel – Seglerwetter! Die Donnern mit mehreren oft am Turm lang. Aber – mehr als 10 insgesamt sind es noch nicht. Schwalben sind wie wild an allen drei Seiten am Kreisen und Schwatzen, an- und einfliegen in mindestens 10 Nester. eine Blaumeise, die vor Ankunft der Schwalben in den rechten der vier Schwalbennisthilfen West einzog, verteidigt nun wie wild mit letzter Entschlossenheit das Nest gegen anfliegenden Schwalben. Manchmal hängt sie am Überdach und springt sich anhängenden Schwalben in den Rücken usw... Ich hoffe, die wohl brütende Partnerin im Nest kann erfolgreich brüten. Denn gut bewacht ist sie!

 

11.30 Uhr und 12.00 Uhr – herrlich warm, auch in Dahme schon 22 Grad außen. Meine Segler sind 3 Paare im Westen und mindestens eins im Osten, wie ich durch Ausflüge sehen kann. In der Luft zähle ich 7 und mehr, die als Gruppe beim Turm fliegen, aber selten screamen, auch wenn sie Kreisflüge machen. Überhaupt merke ich: Es sind eben schon letztjährig oder länger Brutvögel, viel Zielstrebiger, viel leiser, als die, die Nester erst erobern. Und – wie auf Kommando fliegen sie fast zeitgleich eben z. B. aus den Westkästen zum Flugspiel. Das „Rudel“ kennt sich wohl gut...

 

21. 5.

 

6.25 Uhr. Es wird heute warm und schön. In Dahme derzeit 13 Grad im und 14 Grad außerhalb des Kastens und der zweite Segler fliegt aus. Die Brüter am Turm sind vermutlich vollzählig. Allerdings sind es bei mir nach wie vor nur die 10 „Stammgäste“. Die Massenscreamings oder neue Bewohner, die letztes Jahr vorcheckten, sind noch nicht da.

 

Mittags, abends immer wieder Seglerscreamings am Turm. Aber – der Trupp ist kaum oder gar nicht über die 10 hinaus gewachsen.

 

22.5.

 

5.00 Uhr, klarer Himmel, 12 Grad, windstill, Vogelkonzert allüberall. In Dahme ist das Nest schon leer. Ich stehe am Turm. Keine Segler, aber die Schwalben erwachen. Erst war eine Meise an einen der Südnisten geflogen. Daraufhin Mehlschwalbengebrabbel im Nest. Dann fliegt eine aus und fliegt sabbelnd gleich mal zu einem West, sabbelt davor in der Luft, saust wieder in den Süden am Turm. Bald kommt irgendwie eine Zweite dazu, während sich hoch über dem Turm mehrere Schwalben zeigen. Durchzügler? Jedenfalls sind die segler entweder schon los oder inaktiv. Es sind ja auch kaum oder gar keine Youngsters da. Und die festen Bewohner haben es vielleicht nicht nötig, früh aufzustehen? Oder sind sie schon los? Siehe Dahme.

 

Der Wind schlug über tag um und soll auch in den nächsten Tagen Nord-Nordost bleiben = geringere Temperaturen. Segler waren aber gut zugange am Turm, obwohl es kaum über 10 waren bei Flugspielen. Oft auch paarweise, nicht nur in der Gruppe.

 

23.5.

 

4.45 Uhr: In Dahme sitzt ein Segler wie vor dem Start und scheint aus dem Loch auch herauszurufen. Aber – ausfliegen tut er auch nach Minuten nicht und ich will nun mal wieder ins Bett.

 

24. 5.

 

Nichts Neues zu berichten an einem schönen Maitag.

 

25. 5.

 

Heute, 9.15 Uhr scheint mindestens ein Newcomer da zu sein. Mehrere Segler screamen vor den Westkästen, aber einer versucht einen Eingang bei den Einzelkästen zu finden und wird durch die Bewohnerrufe darin )= Warnung nur noch mehr inspiriert, weiter zu suchen, zwischen die Kästen zu krabbeln. der Kasten in der Mitte von den dreien wäre ja noch frei. Mal sehen, ob er findet, was er sucht. Es ist warm. In Dahme ist 16 Grad außen, 19 Grad innen, beide Segler sind im Kasten...

 

12.20 Uhr: Ein sieben Vögel umfassender Trupp Segler screamt Kreise bei den Westkästen. Plötzlich geschieht’s: Nicht nur das BP fliegt zu zweit in den oberen der drei Fensterkästen – sondern ein dritter (der Newcomer?) schlüpft nach ihnen mit ein. Großes Trara drin, dann kämpft sich der Eindringling erst Köpfchen, dann Körper mühsam raus aus dem Kasten und am Schwanz verbissen folgt ihm einer der Bewohner – beide stürzen raus und lösen sich schreiend voneinander und fliegen ab... Im ersten Jahr der Besiedlung (glaube ich) sah ich einmal einen Segler, der etliche Minuten brauchte, um sich schreiend aus einem Kasten rauszuarbeiten, gepackt von hinten von einem Nistplatzkonkurrenten... Mauersegler mögen Nähe, aber nur, wenn sie eine eigene Wohnung für sich haben...

 

20.00 Uhr: Mit einem wilden Schrei stürzen sich die beiden Bewohner des Westkastens ganz links oben aus ihrer Wohnung. Dem Schrei folgen sofort zwei Segler/ein Paar aus dem Ostkasten und alle vier Segler entschwinden in Richtung Süden zusammen. Andere Segler aus den Westeinzelkästen im Fenster rufen zwar dazu, aber fliegen nicht mit aus... Keine Wolke, lauer Abend – Seglerwetter... 24 Grad in Dahme, Kasten leer... Über Tag waren aber beide auf dem Nest Pause machen, so gegen 13.30 Uhr oder so...

 

26.5.

 

Über Tag warm, sonnig. Gegen Abend dann wolkig, erster Schauer. Aber dann wieder sonnig. Segler waren daher am Nachmittag früher am Turm aktiv, einmal 9 in einer Screamingformation. Allerdings fliegen sie meist tonlos. Es sind alles Brüter, „alte Hasen“. Somit ging ich um

 

21.00 Uhr an den Turm. Da kam ich in das Laufende Programm „Ausflug zum letzten gemeinsamen Fressen und Spielen, sah aus West- und Ostkästen welche ausfliegen. Ab 21.20 Uhr dann sah ich umgekehrt im Osten einen, im Westen zwei einfliegen. Jedes Mal wurde der Einflieger mit großem „Hallo“ bergüßungsgescreamt bzw. beide Bewohner sangen sich gegenseitig das „Hallo“. In einem Fall sah ich allerdings mit dem Einflug auch einen Ausflug. Es war also eine Wachablösung. Vielleicht konnte sich so der Ausfliegende auch noch mit ein paar Insekten für die Nacht stärken, weil der andere brütete. Kurz: Abends gibt es immer wieder am Turm das Ritual: mehr oder weniger im gleichen Zeitfenster alle raus und umgekehrt dann nicht ganz so enges Zeitfenster beim Einflug. Brüter sind aber sehr leise. Manchen Einflug sah ich kaum, so schnell und still. Zweimal hörte ich nur das plötzliche Duett-Trara. Es muss also wer eingeflogen sein...

 

Ob im Juni noch die Youngsters kommen? Schon zwei Jahre lang sehe ich nicht, dass manche vorgecheckten Wohnungen dann im nächsten Jahr angenommen wurden. Ja, im Osten kann ich immer noch nicht sicher sagen, ob 1 oder 2 Paare dort Wohnen. Da aber immer um die 10 Vögel am Turm fliegen, denke ich, dass es die 5 BPs aus 2012 sind.

 

27.5.

 

5.30 Uhr: In Dahme 14 Grad, beide Segler schlafen auf dem Nest an einem wolkigen, regennassen Morgen. Es hat geregnet, regnet aktuell aber nicht.

 

Seit 5.30 – 7.30 Uhr großes Spektakel Rabenkrähen, Elster, Drosseln usw. auf dem Kirchengelände: Ein junger Steinmarder pirscht, manchmal nur ein paar Meter von mir auf dem Rasen, unter den Bäumen, am Schuppen lang und – als ich ihn verfolge, springt er an eine Eiche bei der Kirche und wir beiden schauen uns, keine fünf Meter voneinander getrennt, in die Augen. Ich habe ein Fernglas dabei und kann ihm so noch dichter ins Gesicht schauen, dem possierlichen Killer im dürftigen Sommerkleid. Er verharrt am Eichenstamm, dann klettert er hinauf und macht sich oben im Baum für mich unsichtbar.

 

7.30 Uhr: Die Segler sind unterwegs. Eine Vierergruppe screamt an den Westkästen. Die großes Zahl der Schwalben am Turm ist aktiv und mir eine Freude. Es sind echt mehr als letztes Jahr. Mit den Rauchschwalben wird es immer noch nix im Schuppen. Vielleicht gut so. Die Wissen auch, dass Betty und ich „Zugvögel“ sein müssen... Wen kümmern die Vögel auf dem Gelände, wenn wir gehen... In Dahme wird ordentlich gekuschelt. Da es nur alle paar Sekunden ein Bild gibt, weiß ich nicht, ob die Segler dort im Kasten kopulierten oder nicht...

 

8.00 Uhr: Beide Segler in Dahme waren eine Zeit lang vor dem Ausflug – dann zugleich jetzt raus... Hab’s gefilmt...

 

Seit heute Vormittag sind ein paar neue Segler da und machen mächtig screaming und eine Wohnung im Westen oben rechts wird beflogen, evtl. auch eine neue im Osten angecheckt. Es könnte also noch zu weiteren Bewohnern und Brütern (?) kommen. Jedenfalls wurde oben rechts im Westen so konsequent an- und eingeflogen, dass ich sehe: Es ist ein vorjähriger Vogel, gefolgt von einem anderen, der noch abdreht, wenn der eine eincheckt. Die Screamer sind ganztägig zugange, immer mit kurzen (Fress)Pausen da...

 

1. 6.

 

Ich hatte seit Tagen keine Zeit, will aber wenigstens berichten, dass es seit Tagen kühl ist, die Newcomer weg sind, aber die Brutvögel taff durchhalten. In Dahme und hier sind sie – wie jetzt um 6.20 Uhr bei 11 Grad innen und 10 Grad draußen – viel „im Bett“ und wärmen sich gegenseitig. Aber – gestern gab es gegen Abend endlich leichten Regen nach langer Trockenheit und es war gar nicht so kühl – und das hat Segler sogar zu Flugspielen und Flügen in 20-25 m Höhe beim Kirchturm (= 21 m) inspiriert. Auch die Schwalben waren „aus dem Häuschen“. Ob die alle was mit Wasser durch Regen anfangen können und deshalb die Tropfen genossen??? Gestern erlebte ich dann auch, wie links oben im Westen und im untersten Fensterkasten West gleichzeitig nach den Flugspielen wieder Segler einflogen und im Fensterkasten dann lautstark Duettgesang war. Links oben ist – wie in den Vorjahren wieder still, leise und heimlich, selten bei Ein- und Ausflug zu beobachten. Erst ab Mi nächster Woche soll es wieder wärmer werden und der derzeitige West-Nord-WestWind auf Südwest-Süd drehen, aber bis Fr nächster Woche soll es auch trocken bleiben... so wetter.de.

 

8.17 Uhr und 11 Grad innen, 12 Grad außen – die Segler in Dahme pennen noch eng aneinander im Nest... Sonne scheint, aber bewölkter Himmel.

 

8.45 Uhr – the same procedure in Dahme, obwohl 12 Grad innen, 13 Grad außen und viel mehr Sonnenlicht im Kasten… Mauersegler verharren fast bewegungslos seit 18.17 und sparen nebeneinander optimal Energie...

 

9.00- 9.20 Uhr und danach: In Dahme nix Neues und in Lensahn – bei Sonne und Wolken, Kühle und viel Nord-West-Wind keine Schwalben und Segler zu sehen am Turm... Jetzt, 9.25 Uhr und bei 12 bzw. 13 Grad fangen die Segler an, sich im Nest zu bewegen... Aber Augen bleiben zu und einer hat sich nur auf den anderen jetzt quer draufgehockt... nu iss wieder alles unbeweglich...

 

11.00 Uhr: Am Turm checken bei Sonne und Wind 2 Segler die Westkästen und Schwalbennester nach Wohnungsmöglichkeiten ab – und lösen bei links oben im Westen Duettabwehrgesang aus, suchen unten in einer leeren Wohnung usw... also neue. In Dahme sind beide raus... Haben dieses Jahr noch kein Ei! Also später! Da geht in Lensahn vielleicht ja auch noch mehr??? In Dahme 14 Grad innen, 15 außen...

 

17.30 Uhr, 17 Grad drinnen, 15 Grad draußen – in Dahme beide Segler eng auf dem Nest zusammen, fast übereinander... Am Turm war eben nix los... Windig, kalt, trotz Sonne, blauer Himmel mit Wolken, kein Seglerwetter, Nod-West-Wind... In der Zeitung stand heute: Norddeutschland war im Frühling am kältesten.

 

2. - 4.6.

 

Nichts neues. Es ist morgens gerade in Dahme um 6.30 Uhr 8 – 9 Grad. Die Segler kuscheln tapfer zusammen. In Lensahn halten die Brüter durch, soweit ich sehe. Gestern abend um 20.30 Uhr waren auch ein, zwei neue unter den ca. 4 um den Turm fliegenden Seglern. Denn sie checkten selbst Schwalbennester nach Wohnraum ab, hatten also offenbar keine Ahnung von richtigen Behausungen, geschweige denn eine eigene Wohnung. Die Temperaturen klettern am Tag kaum über 16 Grad. Es sind zu wenig Insekten in der Luft. Bei unseren Freunden sind weniger Rauchschwalben in den Stallungen und die haben zwar Nester gebaut, gehen aber nicht drauf, bis auf ein paar. Wozu auch... Mein Steinkauzpaar Dietmar und Brigitte haben ein Zweitgelege begonnen... mal sehen, ob jetzt das Wetter besser wird und doch noch Kauzküken kommen? Es ist Juni – und wir könnten eigentlich heizen... Nordwestwind... Da nun seit dem Wochenende immer ein Segler in Dahme fest auf dem Nest sitzt und auch in 2011 um den 1. 6. herum ein Ei da war, schätze ich, dass die Brut begonnen hat…

 

--- Große Pause ---

 

26. 6.:

 

Bisher gab es keine besonderen Vorkommnisse. Das Jahr bleibt kühl und – war bis vorgestern auch viel zu trocken. Dann gab es vorgestern durchgehend und gestern öfter Regen. Heute ist trocken-wolkig. Aber nun soll der Sommer kommen. Jedenfalls: Heute sah ich in Dahme erstmals um 9.00 Uhr die Wachablösung der Eltern und dabei Fütterung eines ganz roten, lütten, keine 3 Tage alten Jungvogels. Mehrere sah ich nicht. In Regensburg sind die Jungen schon voll befiedert und gehen auf die letzte Zeit im Kasten zu... Welch ein Zeitunterschied! Nach den Einflügen der Segler hier am Turm könnte hier auch die Fütterung von Jungen begonnen haben, und zwar eine Familie im Ostkasten ganz links. Drei Familien in den Westkästen: ganz oben links und der oberste und unterste Fenstereinzelkasten. Ob rechts unten West im Koloniekasten unter den beiden Koloniekästen darüber schon Familie ist, wage ich zu bezweifeln. Sie zogen im Juni ein und Ein- und Ausflüge sind nur sporadisch. Jedenfalls: Auch Neusiedler bevorzugen immer Außenlöcher, die leicht zu finden sind. Daher die Frage: Ob es der Besiedlung dienen würde, wenn man jedes Loch besonders färbt oder mit einem anderen Symbol oder mit Kotimitat bemahlen würde??? Würden Erkennungszeichen also Segler zur Besiedlung auch mittlerer Löcher ermutigen? Last not least: Es gab eine Veränderung: Im Mai zogen ja oben rechts in den Westkästen zwei Segler ein. Die sind weg, stattdessen nun zwei rechts unten – dieselben? Klapperte der Kunststoff-Regenschutz ihnen zu sehr auf dem Dach oben rechts??? Schade, dass Segler keine verscheiden gefärbten Flügel oder so haben – dann könnte man evtl. Umzüge erkennen...

 

28. 6.

Die Fütterungen des einen Jungvogels in Dahme sind z. T. sehr gut zu beobachten: Ein Altvogel fliegt ein. Der andere verlässt das Nest. der eingeflogene Elternvogel hat erkennbar ein volles „Maul“ / volle Kehle. Recht bald stopft er seinen Schnabel in den Schnabel des Jungvogels, der sich wiederum fest und lückenlos um den Schnabel des Altvogel schmiegt und dann wird mit wenigen Schluckbewegungen die Beute der Elternvögel aufgenommen, die sie nach anderen Studien in einem Speichelball in den Schlund des Jungvogels einbringen.

 

Heute konnte ich erstmals sehen, dass in Dahme zwei Junge sind und es ist der zweite Tag (bei bis zu jetzt um 17.00 Uhr 32 Grad im Kasten), an dem beide Eltern die jungen auch allein lassen. Ich konnte dies filmen und auch eine ganze Sequenz mit Wachablösung der Eltern und Fütterung eines Jungvogels durch den Einfliegenden.

 

Wenn meine Kauzdame Brigitte ca. 5. oder 6. Juni mit Brüten begonnen hat, dann könnten Anfang Juli (nach mindestens 28 Tagen) Junge aus dem Zweitgelege kommen. Ach, wäre das schön!

 

2. 7.:

 

Gestern habe ich gesehen, dass auch der Koloniekasten rechts oben im äußersten rechten Loch weiterhin beflogen wird. Darum habe ich nun:

 

Im Westen evtl. 5 BPs, davon drei in den Koloniekästen, und 1 BP im Osten.

 

Deutlich zu sehen: Es werden immer die unverwechselbaren Löcher angeflogen und dann zuerst bezogen, also die ganz außen:

 

Im West-Fenster hängen drei Kästen übereinander, also sind der oberste und der unterste bezogen, der mittlere noch immer leer.

 

Im Westkoloniekasten oben links das loch ganz links außen. Im Westkoloniekasten rechts oben das Loch ganz rechts außen. Im Westkoloniekasten unter den beiden darüber das loch ganz rechst außen.

 

Im Ostkasten das Loch ganz links außen.

 

Frage: Ob man die Segler zum Beziehen auch mittlerer Löcher schneller bewegen könnte, indem man z. B. ein oder beide Löcher eines Viererkastens farblich anders eindeutig erkennbar macht? Oder an ein loch mit weißer Farbe Kotimitation dranpinselt? Das wäre mal einen Test wert.

 

Von 2008 an nun 6 BPs oder so – es geht langsam, aber nach vorn! Zumal es ja auch schon viele Segler gab und gibt, die auch noch nicht brüten, aber schon an- und einchecken...

 

 

3.7.

Sehr leichter Nordwind, etwas unter oder um 20 Grad.

Nun wollte ich es wissen und bin von 21.30 Uhr bis 22.10 Uhr am Turm gewesen, habe aber nur den Ost-Kasten beobachtet. Und siehe da – ein BP (wohl außen links) war schon drin und kam in der ganzen Zeit nicht mehr raus, beantwortete aber mit Duettgesang oder einzelschrieees ab und an vorbeischrieeende Segler. Fast genau um 22.00 Uhr, wo ich die Tage zuvor auch schon die meisten Ein- und macnhe Ausflugaktionen sah, aber nur stippvisitenmäßig den Turm beobachtete, kam zirpend ein Paar angedonnert und verschwand blitzschnell im zweiten Loch von rechts (ganz rechts ist mit Nistmaterial von Spatzen zugekleistert). Somit steht fest, dass 2 BPs im Osten wohnen. Weil ich zu viel nur den Westen beobachtete, sah ich im Osten immer nur links außen zum Kirchplatz Einflüge, hatte aber in den letzten Tagen den Verdacht, dass es Ein- und Ausflüge auch weiter rechts gibt.

 

Derzeit sieht das Abendleben der Segler am Turm so aus: Häufig hoch über dem Turm über 20 Segler in Gruppenflügen mit viel Geschrieee, mal durcheinander kreisend, mal auch in schnellerer Formation fliegend. Zwischendurch kommen einige auch runter, um lautstark am Turm schnelle Formationen in kleinen Trupps 3 – 8 Tiere zu fliegen. Zwischen 21.00 Uhr und bis kurz nach 22.00 Uhr lösen sich diese (?) – da BPs oder jedenfalls Wohnungsinhaber sind ? – mehr und mehr von dem Rudel der Nichtbrüter und bezeihen Nachtquartier, wobei dann bisweilen bei Einflug eines Vogels sein Partner nochmals ausfliegt und kurz darauf wieder ein. Eventuell kann man auch BPs von nur Wohnungsinhabern unterscheiden: Die BPs sind leiser und nicht so wild bei Einflügen zu sehen, und nur in Wachwechseln sich ablösend. Die je neuen Wohnungsinhaber – dies beobachte ich seit Besetzung der Fensterkästen – kommen wohl immer erst a) mit dem Juni-Zug, erfreuen sich b) der Wohnung, die sie auch mit Duettgesang als Besetzt verteidigen, aber c) brüten im ersten Jahr noch nicht und d) sind oft zirpend und schrieeend und sehr stürmisch (jungverliebt) als Paar zugleich einfliegend zu beobachten, auch mal am Tage. Man sieht – die können noch mehr „einen drauf machen“, weil sie noch keine Fütterer von Jungvögeln sind.

 

Fazit 1: Was ich als BPs beziechnete, sind wohl in Wahrheit 3 BPs im Westen (1 links außen oben Koloniekasten, 2 im Fenster oben und unten) plus 2 wilde Frischverliebte Wohnungsinhaber ohne Brut (rechst unten und rechts oben in Koloniek.). Im Osten 1 BP ganz links und ein frischverliebtes WohnungsP im 2. loch von rechts, das erst spät kam, evtl. erst Ende Juni oder jetzt Anfang Juli. Ich erinnere mich noch an die ebenso späte Besetzung der Fensterkästen West, wo ich auf Spätbrut hoffte, aber nach dem Abzug der Vögel im August dann bei der Kontrolle zwar 2 Mauserfedern, aber keinen Nestring im aufgeschraubten Kasten fand.

 

Fazit 2: Wie ich es von anderen Gastgebern der Segler in Studien las, so auch in Lensahn: Obwohl oft – besonders ab Juni – viele Segler am Turm sind, so werden die Kästen doch nur langsam besiedelt. Manche letztjährig kurz angecheckten und eingecheckten Kästen wurden dieses Jahr auch gar nicht beflogen. Seit 2008 bis jetzt 2012 sind wir also bei 7 Paaren angekommen, die Wohnung bezogen haben. In 2008 eins außen links oben West. In 2009 Kästen im Osten nachgerüstet. Und An- und Einchecker überall mal. ab 2009 / 2010 (müsste ich noch genau in den Tagebüchern nachlesen) dann 3 BPs irgendwann, 2011 wohl max. 5 BPs und Wohnungsinhaber nun 4 oder 5 BPs und 2 oder 3 Woi’s.

 

4.7.

Dahme, 18 Grad im Kasten, beide Altvögel auf den Jungen hudernd. Die Jungen hatten bis gestern noch geschlossene Augen. Als ich um 5.15 Uhr nochmals einschaue, sind beide Altvögel weg. Auch am Turm sah ich in den letzten Tagen, wenn ich mal da war, morgens um plus minus 5.00 Uhr die BPs intensiver füttern.

 

5.7.

 

Man liest ja immer mal wieder, dass Baumfalken Mauersegler fangen, dies aber wohl vor allem durch Überraschungsattacken u. ä. Ich fand nun aber eine Filmstudie, die das Gegenteil beweist: Baumfalken sind auch im freien Flug durchaus Gewinner von Verfolgungsjagden - siehe:

 

http://youtu.be/eHOV40b9_xA

 

Das passt gut zu meinen Beobachtungen, dass Baumfalken irre schnell beschleunigen können. Ich sah mal einen Kolkraben in Brandenburg zufällig zu nahe in einen Baumfalkenhorstbereich fliegen und - dann nur noch wild zeternd zwei schwarze Gewehrkugeln im Duett abwechselnd auf den Raben stoßen, bis dieser völlig erschöpft auf dem Feld am Wäldchen des Falkennestes zu Boden ging, wo er hechelnd und punpend sitzen blieb, während die Falken weiter über ihn Stuka-Flüge flogen...

 

So was von schnell!

 

Dieses Jahr hat noch kein Baumfalke am Kirchturm gejagt, wie in den Jahren zuvor, und auch der Turmfalke ist nur selten da. Dafür gäbe es dieses Jahr dort u. a. so viele Mehlschwalben wie nie zuvor: Alle 10 Nisthilfen plus nicht ein oder zwei, nein 7 Naturnester sind in betrieb! Angefangen hatte alles mal mit einem Paar in einem selbstgebauten Nest...

 

Seglerfamilien sind mindestens 5. Zwei Paare kamen erst im Juni dazu udn sind evtl. nur Bewohner eine bruthöhle, die sie nächstes Jahr dann hoffentlich zur Bruthöhle machen. So kam es bei mir auch im Kirchenfenster zur Besiedlung, wo ich nachkontrollieren konnte, dass erst 1 J. Bewohnen vorausging, bevor jetzt 2 BPs in den Fensterkästen junge aufziehen.

 

Nurbewohner/Nichtbrüter erkennt man m. e. auch am häufigeren gemeinsamen Fleigen udn rasanten gemeinsamen häufigeren Einfliegen und ausfliegen - die haben sozusagen erst noch "Flitterjahr" und sind noch frischverliebt-wild. BPs fliegen viel mehr in Wachablösung und einzeln und still und heimlich ein und aus, nat. vor allem wegen der Fütterungen. Aber - auch sie haben viel Lebensfreude und gönnen sich wilde Rudeljagden mit den ca. 25 Nichtbrütern, die täglich bis kurz nach 22.00 Uhr am und überm Turm rumdonnern... Irgendwann scheren dann die Brutvögel aus der Schar aus und fliegen wieder zu ihren Jungen...

 

A pro pos Feinde:

 

Gestern sah ich zwei Mehlis am Turm zu. Plötzlich stieß eine Warnrufe aus. Im Nullkommanix waren 20 und mehr Mehlis da und flogen wild die Kirchplatz/Südseite des Turms an. Ich konnte aber nirgends einen Feind entdecken – bis ich einen Hausspatz an einer Mehlinisthilfe hängen sah, in die er nicht reinkam. Aber – auch in diesem Jahr haben Spatzen schon Naturnester erobern wollen und eins auch wohl zerstört. Sie sind nun als Feinde schon fest registriert und rufen dieselben Reaktionen hervor wie Falken und Raben...

 

9.7.


Ich hoffe, dass hier das Wetter gut bleibt. Seit dem Siebenschläfergemix ist es hier auch gemixt. Aber – seit gestern auch oft Südwind und über Tag manchmal richtig warm und sonnig, wenngleich abends auch mal ein Regen ist... Meine letzten Arbeitstage gehen gemütlich dem Urlaub entgegen.

 

Die Segler machen mir viel Freude. Es hat sich ein Rudel von ca. 25 Seglern am Turm zusammengefunden : a) ca. 10 Vögel = 5 BPs brüten bzw. füttern jetzt. b) ca. 5 - 6 übernachten schon mal ab und an c) verpaart zu zweit oder d) allein in Nisthöhlen und e) 10 Segler sind Nichtbrüter. Abends ab 20-21.30 Uhr machen alle fünf Gruppen a) - e) zusammen (wenn das Wetter stimmt) Party am und überm Turm. Dann fliegen die Brüter bis nach 22.00 Uhr noch Futterflüge. Vor und Nach 22.00 Uhr fliegen die Brüter und Bewohner, die ohne Familie sind, zur Nachtruhe ein, während sich der dezimierte Punlk der Nichtbrüter als screamende Traube immer höher in den Himmel schraubt, wo sie wohl die Nacht verbringen.

Morgens ab 4.30 Uhr beginnen die intensivsten Futterflüge der BPs, da dann die Jungen nach der Nacht wohl am hungrigsten sind und auch die alten ihr Frühstück brauchen.

Wenn das Wetter gut ist, darf ich 19.-22.7. mit auf Wespenbussardberingung... da bin ich schon ganz aufgeregt.

Meine Adler haben dieses Jahr wohl nur 1 Junges hochgezogen.

Mein SK-Paar hat irgendwie Problem. Das Weib schreit bzw. faucht immerzu nach Futter, aber der Mann scheint nix zu bringen und ist auch sehr heimlich geworden. Ich vermute, ihm machen die 2 alten und 4 jungen Waldohreulen um die Voliere zu viel Angst. Jedenfalls sieht das Zweitgelege jetzt auch sch... aus. Das Weib sitzt zwar noch daneben, aber die Eier, die ich gestern sah, waren halb im Dreck usw... Ich vermute, dieses Jahr werde ich nicht SK-Papa...

Gestern war um 5.00 Uhr was los am Turm: 5 Meter drüber flog ein junger Seeadler auf mich zu - verfolgt von einem kreischenden Graureiher!!!!! Und alle Krähen stiegen mit auf usw.... Vermutlich hatte der Seeadler den Horst des Reihers angegriffen oder so. Aber - dass ein kleinerer Reiher einen fetten Seeadler verfolgt - hab ich noch nicht gesehen...

 

10.7.

 

9.15 Uhr. Es wird kälter und ungemütlich. In Dahme sehe ich erstmals beide Eltern auf den Jungen hudern – bei 17 Grad außen wie innen. Da liegt also irgendwie eine Schallmauer, denn bei 19 Grad sah ich so was nicht.

 

Ich habe schon mal gesehen, wie ein Eichhörnchen bis zu den Schwalbennestern wollte, auch Krähen hingen schon dran und ein Turmfalke versucht es derzeit auch – aber vor einigen Jahren sah ich nur einmal zwei Buntspechte am Kirchturm hinaufwandern. Und – eben flog nur mal einer vorbei – und schon löste das den Warnruf der Mehlis aus und ein, zwei verfolgten den Specht kurz. Daraus schließe ich: er ist als Fressfeind am turm bekannt und also nicht nur einmal dort gewesen...

 

Heute ist es warm und dicht über den linden um die Kirche sind bis zu 30 Segler am fressen – plus den Schwalben sieht es wie eine Vogelwolke aus. Herrlich! Eine Sache beobachte ich zu oft, als dass ich sie noch als Zufall ansehen möchte: Ich höre Segler aktiv an den Kästen. Ich gehe hin, um sie zu beobachten, aber erlebe nur noch die letzten Anflüge. Dann ist Pause, bsi nach längerer Zeit oft erst der nächste Anflugreigen beginnt. Ob die Segler vor mir Angst haben und erst mal wegbleiben? Mir scheint, sie brauchen vielleicht erst mal eine Gewöhnungsphase... Oder?

 

13. 7.

 

Gute Zwischenmeldung: Habe heute am Turm gestanden von 13.00 Uhr bis 13.30 Uhr:

 

Gefüttert wurde links oben West Koloniekasten und Fensterkästen oben und unten. Mitte nicht. Gefüttert wurde Osten links außen.

 

Stand 2012:

 

Aber: Sowohl im Osten sah ich ja schon vor Tagen ein Paar einfliegen (2. Loch von rechts) als auch in dem Westkoloniekasten rechts oben ganz rechts außen. Ebenso darunter im Koloniekasten loch rechts außen.

 

Einzeleinflüge sind heute gewesen: In diesem Koloniekasten unten West im 2. Loch von links und im Koloniekasten links oben ins 2. Loch von rechts!!!

 

Es sind also mehrere Löcher dieses Jahr beflogen, die noch nie Bruthöhlen waren. Das Screaming im Juni und insbes. in den letzten Tagen Anfang Juli hat neue Gasteinchecker gebracht. Die sind zwar noch keine Brutvögel, aber Kandidaten für 2013/14 J

 

14.00 – 14.15 Uhr war eine intensive Kreisflug- und Bangingphase der Nichtbrüter am Turm. Dabei sah ich auch im Koloniekasten unten ganz links außen einen Einzelsegler einfliegen und der verblieb dort die Zeit meiner Beobachtung, während gegen 14.15 Uhr zwei Löcher weiter rechts einer ausflog, vielleicht der eben genannte um 13.00 Uhr-Einflieger im vorigen Absatz? Auch am mittleren Fensterkasten hingen zweimal Einzelsegler dran, während aus dem oberen Fensterkasten Duettabwehr erklang. Ach, wäre das schön, wenn die Segler jetzt schon vormerkten, wo sie nächstes Jahr BP werden möchten. Aber – Einflieger sind nicht automatisch im Jahr darauf auch BP und beflogenen Löcher können auch im Jahr darauf unbeflogen bleiben... Ein BP Ost scheint ganz rechts außen zu fehlen, verunglückt???

 

21.30 Uhr: Und noch ein neues Loch wird erstmals überhaupt beflogen. Einige Segler fliegen Kreisflüge an den West- und Ostkästen und screamen. Es ist jetzt schon ein wenig dunkler als letzte Woche, aber auch bedeckter Himmel. Da sausen zwei Segler zusammen auf das Loch im Westkoloniekastentrio ganz links außen oben zu. Ich denke, es ist also mein ältestes BP. Aber dann fliegt nur einer von beiden in dieses Loch, während zeitgleich und genauso ohne Zögern der zweite Vogel in das Loch daneben, also das zweite von links, einfliegt. Hier sehe ich erstmals seit Aufhängung der Kästen 2008 heute einen Segler einfliegen.

 

Fazit des Tages: Entweder die noch nicht verpaarten Wohnungsersteinflieger, die ich heute alle hier beschrieben habe, sind alles verschiedene Segler, oder ein oder zwei ungebundene Newcomer benutzen verschiedene Löcher, um gelegentlich zu übernachten. Ich sehe z. B. seit längerem keine Paareinflüge mehr in den löchern rechts außen oben und unten in den Koloniekästen West. Haben sich diese Paare wieder getrennt? Fliegen Newcomer nur ab und an mal nachts in einen Kasten, aber viele Nächte auch mit den Nichtbewohnern am Himmel? Keine Ahnung... Segler haben keine individuellen Kennzeichen. Die sehen alle gleich aus. Für verschiedene Segler sprächen die konsequent schnellen Einflüge ohne Zögern. Die Löcher scheinen den Vögeln also bekannt und sicher zu sein. Hätten nicht Ersteinflieger sonst mehr Angst vor Schon-Bewohnern darin?

 

17.7.

 

Bis in den Juli hinein finden Vorchecker noch die neuen Wohnungen! Gestern sah ich abends kurz vor 22.00 Uhr in kurzer Zeit 4 – 5 Segler im Ostkasten einfliegen. Das muss ich heute checken. Heute sah ich um kurz vor 12.00 Uhr zugleich 1 Segler beim Koloniekasten oben 2. Loch links und zwei Segler beim unteren Koloniekasten 2. Loch links ausfliegen. Während unten im Fenster einer ein und ausflog und oben links im Koloniekasten im äußersten Loch links auch einer einflog. Buntes Treiben mit hoffentlich in 2013 mehr BPs...

 

20.30 Uhr: Nachdem ich mehrere Tage einen Segler in das 2. Loch im linken oberen Koloniekasten West ein und aus fliegen sah, sehe ich eben ein Paar Segler 3 Runden Kreisflüge vor den Koloniekästen West machen und dann als Abschluss der 3. Runde fliegt rufend ein Segler in das besagte 2. och links oben neben dem ältesten BP ganz links ein, während den anderen beim Dranhängen dann der Mut verlässt. Er schlüpft nicht hinterher (sah ich auch schon bei anderen Paarbildungen so). sondern fliegt rufend ab. Auch der drinnen ruft noch kurz, bleibt aber still ca. 15 Min drin. Ich muss weg. Während der Zeit flog auch ganz links ein Nachbar aus. Jedenfalls: Ob Segler schon im Jahr vor der ersten Brut Paare bilden, sozusagen „heiraten“, sich dann im Jahr darauf erst zum BP weiterentwickeln? In den Fensterkästen scheint das so gewesen zu sein... Mal sehen, was sich 2013 im 2. Loch links oben West tut J

 

21.7.2012

Gestern war ich mit Dr. Ziesemer und Herrn Bernd Koop zur Wespenbussardberingung und schrieb dazu folgende E-Mail an Herrn Koop:

 

Herzlichen Dank! Das war ein herrlicher Tag in Dodau, nicht wahr? Wann hat man schon mal solche Chance, Wespenbussarde hautnah zu sehen und in action als Verteidiger zu erleben, zu hören und - zu riechen :-) Herr Dr. Ziesemer schickte mir seine kompletten Fotos. Sehr schön sind die Unterschiede zu sehen. Es kann täuschen - aber wenn ich Ihre Portraits und die von Dr. Ziesemer sehe - hat der weibl. Wespi eine etwas andere Kopfform? Größe? Ich erinnere mich, dass Bernd Struwe-Juhl mir einmal mitteile, dass er es zwar nicht wiss. belegen könne, aber denke, männl. Seeadler haben einen anderen Kopf, Schnabelabstand usw... Haben Sie noch ein paar Fotos mehr? Ich bin überhaupt nicht neu-gierig :-)

 

Zu meinen Seglern noch was interessantes:

 

Gestern Abend war ich am Turm. Jetzt ist immer "Eintrudeln" der Brüter und Bewohner um 21.30 Uhr bis 22.00 Uhr. Und immer gibt es was Neues. Vorgestern sah ich erstmals 5 Segler im Ostkasten einfliegen. also dachte ich: nun ist - neben den zwei schon länger dort einfliegenden Paaren - eine neue, dritte Röhre von einem Einzelvogel beflogen. Pustekuchen! Es flogen gestern wieder 5 Vögel ein, Zeitspanne aller Aktivitäten ca. 21.45 - bis knapp nach 22.00 Uhr, aber: nachdem die beiden mir bekannten Röhren von je zwei Vögeln besetzt waren, kam ein letzter, fünfter Segler - und - checkte beim ältesten der beiden Paare, einem fütternden BP ein! Ich dachte: nun gibt's Kampf und Gezeter - aber nix da! Alles ruhig bis auf das üblichen Begrüßungsschrie beim Einchecken des dritten Vogels. Nach 22.00 Uhr allerdings flog einer der drei Segler dann doch wieder aus und verschwand und war auch bei schwindendem "Büchsenlicht" nicht mehr zurück bis ich ging. Wenn sonst ein fremder und bes. ein dritter Segler eincheckt, nach meiner Wahrnehmung würde ich sagen: irrtümlich, dann erfolgt darauf gleich ein erbitterter Kampf und irgendwann hängt ein Segler verzweifelt im Eingangsloch, arbeitet sich mühselig vor, bis er rausfällt und - entweder gleich entkommt. Oder der Verteidiger sitzt ihm sogar verbissen "im Nacken" bzw. – am Hinterteil. All das aber geschah nicht beim Einflug des "Dritten" gestern Abend. Irgendwie war der eher Kumpel oder jedenfalls dem BP positiv bekannt oder so - Familienmitglied??? HG, Rüdiger Fuchs

 

Die Mehlis fliegen z. T. minimal länger als die Segler, drängeln sich dann aber zur Nacht zu mehreren in ihre kleinen Nester und schwatzen darin noch einen Augenblick, bevor Ruhe einkehrt... Letzte Segler und Mehlis fliegen ein, wenn erste Fledermäuse – gestern Zwergfledermäuse – ausfliegen...

 

Es ist ein wenig sonniger, kühler „Sommer“, West, Nordwestwind... oft keine 20 Grad, und die Bauern haben zu viel Regen auf den Feldern... Na, ab dem 22.7. soll es ja besser werden...

 

22.7.

 

Das Wetter bessert sich. Das Abendritual der ansässigen Segler (BPs und Bewohner) ist herrlich! Bevor das Einchecken zur Nachtruhe beginnt, sausen die Segler wie irre in Formationen nahe um und über den Turm, kreischen usw. – lassen also nochmals Dampf ab oder machen Abendsport – und dann, ab 21.45 Uhr derzeit – fliegen sie nach und nach allein oder als Paar hintereinander ein. Um 22.00 Uhr ist der Spuk zuende. Gestern sah ich neben dem ältesten BP im Westkoloniekasten oben links in das loch direkt daneben, also das 2. von links, einen einfliegen und – neu: Ein Paar in das 2. Loch von rechts in den unteren Koloniekasten West. Leider hatte ich nur 5 Min Zeit. Heute möchte ich mal ab 21.30 im Westen Spionieren J

 

Thema Paarbildung: Bei mehreren meiner Seglerpaare (beide Fensterpaare definitiv) sehe ich folgende Paarbildungsabläufe: Die mehrheitlich im Juni erst ankommenden Newcomer/Nichtbrüter entdecken ihren Geschlechtspartner wohl bei den Flugspielen. Da gibt es kurze Zeit später dann immer zwei, die u. a. durch Stimme, Kreisflüge bei der Nestsuche und durch manchmal auch Flügelsignale einander bekunden: Ich will mit dir heiraten – oder so. Zum Beispiel fliegt ein Vogel vorweg und macht, trotz langsamem Tempo schnell schwirrende, fast vibrierende Flügelschläge oder stellt die Flügel in V-Form Sekundenbruchteile still usw. Einer der beiden Partner geht bei den Kreisflügen auch zum Banging über. Dies tun aber auch Einzelvögel. Jedenfalls findet ein Segler dann irgendwann eine unbewohnte Nisthöhle. Dann versucht er den gefundenen Partner (ich sah oft schon verpartnerte Vögel Nistmöglichkeiten suchen in Schwalbennestern usw... also läuft die Partnersuche wohl meist eher als die Nestsuche?) bei Kreisflügeln mit Zirpen usw. ins Nest zu locken. Zunächst fliegt er aber vergeblich dann ein und wartet – der andere jedoch ziert sich noch, hängt höchstens am Loch mal dran usw... Tage später allerdings sieht man dann ein Paar wie selbstverständlich ein- und ausfliegen, im Gegensatz zu den fütternden BPs meist oder oft im Duett, besonders in der Flitterphase auch sehr lautstark. Die fütternden Vögel, die schon im Mai oder – dieses Jahr schon am 30. 4. z. T. ankamen, sind bei ihren Ein- und Ausflügen nur zufällig auch mal gemeinsam im Nest (was sie, wie die WebCam in Dahme zeigt, genießen und für kurze und mal auch längere Schmuseeinheiten nutzen). Last not least werden aber die Ehen, die im Juni geschlossen werden, soweit ich sehe, nicht mehr zu Familien. Das junge Paar genießt das erste Jahr mit Bruthöhle m. E. eher zu zweit. Im darauf folgenden Jahr jedoch werden sie, wenn sie wieder zum Nest vom Vorjahr zurückkehren, Familie. So war es wohl auch im Ostkasten und so dürfte es jetzt auch mit den ca. 3 neuen Paaren und evtl. mit einem oder anderem Einzelvogel in West und Ost am Turm 2013 werden, die nach wie vor keine Fütterungsflüge fliegen, sondern nur gelegentlich und vor allem zur Nacht einfliegen und nicht so heimlich wie Brutvögel, auch nicht mit erkennbar vollem Kehlsack, wenn ich es recht sehe. Fazit: Ich bezweifle, dass Segler nur durch Nestorttreue Ehepaare bleiben. Denn: erstens kennen sich die Partner genau und halten als BP hier treu-heftig zusammen gegen jeden Eindringling. Und zweitens gründen zumindest viele Segler ihre Ehe hier am Turm ein Jahr vor dem BP-Werden. Mag sein, dass sie sich in den 9 Monaten auf Hin- und Herreise sowie im Winterquartier aus den Augen verlieren und durch das gemeinsame Nest wiederfinden. Aber auch das wäre noch zu beweisen. Muss nicht so sein, selbst dann nicht, wenn die Partner nicht gleichzeitig ankommen. Jedenfalls treffen sie sich im Jahr darauf zur ersten Brut, weil die unsichtbaren Bande zwischen ihnen (die Segler im Kasten zusammen sehr genießen!) fest geknüpft sind und die beiden immer wieder zum Brutplatz treiben. Das intensive Gekuschel der Paare spricht sehr dagegen, dass sie nur Trieb- und instinktgesteuert alljährlich ihr „Programm Arterhaltung“ durchziehen. Da würde ich eher von Liebe sprechen und von Freude – man höre nur die begeisterten Begrüßungsschrieees, wenn ein Partner eintrifft in der Bruthöhle, während der andere zufällig auch kurz zuvor zum Füttern einflog und noch da war, als sein Partner kam. Auch beim Einfliegen zur Nachtruhe gibt es den Begrüßungsschrie, wenn beide nicht zugleich einfliegen. Und die WebCam zeigt eben, dass Zusammenkuscheln usw. dann oft dran ist. (Ich habe auch bei einem Schleiereulenfilm gesehen, wie das Männchen immer nach einem mäusebringen erst mal Eulenkasten Sex mit der Liebsten hatte. Beide genossen es sichtlich, wenn es auch kurz war, immer wieder).

 

Ich finde, mein Bio-Unterricht in den Eighties war schlecht! Damals wurde uns im Leistungskurs die Tierwelt nur als instikt- und reflexgesteuert usw. erklärt – heute weiß man, dass im Tierreich auch alles geht – von Glück und Freude bis Trauer und Angst – und dass Sprache bei Tieren oft sehr komplex ist, verbal wie nonverbal durch Körper und Farben und Gerüche usw... Neuerdings überlegt man, ob nicht auch Zugvögel ihre Heimatorte riechen können und verwirrt werden, wenn wir Menschen so vieles am Boden zerstören...

 

Deutlich ist auch die Vermehrung der Vögel bei besserem Wetter erkennbar. Die Newcomer haben keinen Grund, bei Insektenknappheit und Kälte hier zu bleiben, während Seglereltern sehr tapfer auch kalte Zeiten überstehen, viel hudern, mühselig Futter ranschaffen – wirkliche Kältestarre bei Jungen und längere Abwesenheiten bei Eltern habe ich in den letzten zwei schlechten Sommern nun bisher noch nicht in Dahme und auch nicht hier erlebt. Es könnte sein, dass unter 15 Grad und schlechtem Wetter nur intensiver gehudert wird und weniger Energie verbraucht...

 

21.20 Uhr – 22.00 Uhr – Bestandsaufnahme West:

 

Es ist ein lauer Abend und der dritte Tag trocken, sogar am Tag überwiegend sonnig, bis 20 Grad – trotz Nordwestwind, leicht. Alle Segler sind über dem Turm beim Screamen wieder zusammen, ca. 20 – 30. Mit dem guten Wetter kehrten auch die Nichtbrüter zurück. ab 21.20 Uhr beginnt allerdings der „Zubettgeheinflug“ und hört auch etwas früher auf als gestern noch, nämlich – letzte Aktion: 21.52 Uhr (alles nach Kirchturmuhr). Ich kontrolliere ab 21.15 Uhr im Stuhl sitzend die Westseite. Es können also auch schon vorher Einflüge stattfinden und fanden auch laut Begrüßungsrufen für ankommende oder mit Ankommenden im Duett statt – im Einzelnen:

 

21.20 einzelner Segler fliegt im Westkoloniekasten oben links ins 2. Loch von links. Der zweite folgt 21.25 Uhr. Begrüßungsgesang.

 

21.30 Uhr ein Segler fliegt in den untersten der drei Fenstereinzelkästen. Keine Begrüßung. 21.45 Uhr ein weiterer Einflug. Da aber ein Vogel zuvor noch schnell von irgendwo dort im Fenster ausflog und ich nicht sah, ob aus diesem Kasten, weiß ich nicht, ob zwei drin sind. Keine Begrüßungen im Kasten.

 

21.38 Uhr ein Segler fliegt ganz oben links ganz außen links in den Westkoloniekasten ein. Zweiter folgt 21.41. Begrüßung. 21.50 Uhr einer fliegt dort noch mal kurz raus, holt sich wohl ein Betthupferl, fliegt 21.52 Uhr wieder ein. (s. Fensterkasten unten ähnlich?).

 

21.43 Uhr fliegen zwei Segler lauthals 3 Kreisflüge und dann zugleich in das 2. Loch des unteren Westkoloniekasten ein. [Nachtrag: s. 24. 7.: auch das Loch daneben = 2. von rechts im unteren Koloniekasten, das vor Tagen schon mal beflogen wurde, wurde am 24. 7. um 21.40 beflogen – von einem Paar! Wie schon mal? = gibt es mehr Flitterer?]

 

21,40 Uhr fliegt in den obersten Fenstereinzelkasten einer ein. Begrüßungsgesang.

 

Fazit: 2 alte BPs (auch Fenster oben?) und 2 neue Bewohnerpaare. Die Einflüge von Paaren in die Außenlöcher Westkoloniekästen ganz rechts sind nicht mehr – Wohnungswechsel??? Oder sind die Segler als Nichtbrüter später in einer Schlechtwetterphase weggeblieben? Auffällig ist: 2 neue Paare, aber nicht mehr in den Außenlöchern der Koloniekäatsen rechts, wie noch im Mai und Juni...

 

Erste von schließlich 3 Zwergfledermäusen: 21.44 Uhr. Keine anderen Arten, auch nicht in den letzten Tagen.

 

Die Mehlis sind während der ganzen Zeit fast alle in den Nestern und schätzen darin vor sich hin, auch als ich 22.05 Gehe noch...

 

23.7. Bestandsaufnahme Ostkasten von 21.00 – 22.00 Uhr:

 

Ich mache es mir im Liegestuhl gemütlich, ignoriere die lautstarken Säufer und Drogenkonsumenten auf dem Kirchplatz und freue mich an den Screamings der über und um die Kirche donnernden, z. T. noch lauteren Segler. Es ist insgesamt immer eine Gruppe Brüter, Bewohner und Nichtbrüter von bis zu 25 oder 30 Seglern geblieben. Das Wetter ist jetzt so ganz nach ihrem Geschmack. Das Warten wird lang, denn nichts tut sich im Osten. Außer: Eine Kerngruppe von 4 Seglern tobt am meisten im Screamingverfahren kreisend am Ostkasten lang. Sind es die Vier derzeitigen Bewohner? Ich vertreibe mir die Zeit, die lustige Schwalbengesellschaft zu beobachten, die auch z. T. in schatzenden Gruppen an Turm ihre Flugspielchen treiben, auch mal – wie auf Kommando – zu mehreren in ihre Nester einfliegen, kurze Zeit später wieder aus. Mir scheint, die quetschen sich manchmal familienweise oder so in ein Nest und dann klingt es darin, wie wenn Wellensittiche miteinander tuscheln. Schließlich sind dann einige Zeit vor 10 Uhr fast alle in den Nestern. Einige wenige scheinen keinen Platz darin zu finden und fliegen weg.

 

21.30 Uhr sehe ich eine Zwergfledermaus aus einer Betonritze am Kirchturm kriechen und mehrere Anflüge auf ihren Ausschlupf starten, dabei sich immer wieder dranhängen – und – irgendwann wieder in die Ritze verschwinden – ich hätte im Leben nicht geglaubt, dass dieser Mauerritz auch nur für Flöhe passierbar wäre! Wahnsinn. Etwas später fliegen bis zu drei Zwerge manchmal nur 1 Meter von meinem kopf entfernt – ich höre nichts. Wow! So dicht waren sie mir noch nie (außer die, die ich schon mal zum Tierarzt bringen musste...).

 

Bestand: Es gibt im Westen wieder etliche Screamer, die wohl auch nach und nach schon ab 21.30 Uhr oder etwas davor einfliegen, wenn ich es aus meiner Position überhaupt beurteilen kann. Aber im Osten fliegt erst nach 21.30 Uhr ein einziger Segler in das 2. Loch von rechts als es schon recht dunkel wird. Dann tut sich gar nichts mehr. Die Nichtbrüter ziehen im Pulk immer höher kreischend in himmlische Gefilde ab. (Ich lernte gestern durch den herrlichen Film „Die Mauersegler von Bernried“ auf youtube, dass sie in ca. 3 Km Höhe übernachten, manchmal auch die Brüter, wenn im Nest kein Platz mehr ist, weil die Jungen zu groß sind! In Dahme üben sie schon Liegestütze usw... haben sie dort das Fressen schon eingestellt?)

 

Im Westen sind alle schon in den Kästen. Da fliegt nix mehr. Ich klappe den Stuhl zusammen. Herrliche Abendstimmung, endlich mal nicht kalt. Sind die anderen Segler des Ostkastens mit in den Himmel geflogen? Wie ich schon so um 21.55 Uhr und bei kaum noch sichtbaren Einfluglöchern des Ostkasten abziehen will, bleibe ich doch noch ein, zwei Minütchen stehen – und schwupp – da fliegt ein zweiter Segler in das 2. Loch von rechts und wird mit Begrüßungsschrie empfangen. Und schwupp – da fliegt ein weiterer Segler in das Loch ganzb links außen. Keine Begrüßung empfängt ihn. Ich setze mich nochmal und warte, aber bis 22.05 Uhr tut sich nichts mehr. Es wird zu dunkel zum Gucken und ich will auch rein. Entweder der zweite Segler des BPs kommt noch, oder der eine bleibt heute Nacht – warum auch immer – allein...

 

Fazit: Wie schon neulich beobachtet, so bleibt es im Osten: die beiden genannten Löcher sind die einzig beflogenen.

 

Insgesamt haben wir also – aus BPs und frisch verpaarten Bewohnern bestehend – im Westen 5 besetzte und im Osten 2 besetzte Wohnungen und ich habe darüber hinaus auch noch phasenweise durch Paare und Einzelvögel beflogene Löcher beobachten können, die aber zur Zeit der Bestanderfassung nicht mehr beflogen waren. Sind das dennoch vornotierte Wohnungen oder gab es zwischenzeitliche Umzüge von Vorcheckern, weil ihnen zuerst bezogene Wohnungen doch nicht gefielen? Zum Beispiel sah ich Paareinflüge auch im 2. loch von rechts und im Loch ganz rechts im unteren Einzelkoloniekasten West und rechts außen oben im rechten der beiden Koloniekästen West. Aber – inzwischen ist da nix mehr. Der einzige Koloniekasten, der noch gar keine Bewohner hat, ist der rechte oben von beiden Koloniekästen. (in 2011 wurde er z. B. am 29. 6. gecheckt durch Einflieger) Ansonsten ist nur der mittlere Fenstereinzelkasten zwar dann und wann per Banging und Dranhängen gecheckt worden, aber nicht bewohnt.

 

Kurzum – wie auch andere Berichte es sagen: Eine Besiedlung einer Kolonie durch Segler geht nur sehr langsam voran. Denn – im Osten waren auch letztes Jahr nur 2 Paare und im Westen 3 Paare. Macht also in einem Jahr nur einen Zuzug von 2 Bewohnerpaaren = Vorcheckerpaaren, die noch nicht gebrütet haben, und null neuen BPs im Osten, wo evtl. sogar ein Rückschritstattfand, da ein vorjähriges Paar wohl weg ist und durch ein neues ersetzt wurde? Maximal sind im Osten 5 Vögel Einflieger gewesen...

 

Frage: Ob die manchmal bei heftigen Windböen klappernden Plastikdächer über den rechten Außenlöchern der beiden Koloniekästen West rechts außen zum Umzug oder Auszug führten?

 

24. 7.

 

Immer häufiger sieht man Flugmanöverstunden des gesamten Turm-„Rudels“ höher über der Kirche und oft östlich davon am Himmel. Nun wird wieder trainiert für die Reise nach Afrika...

 

Heute war ich nur 21.40 Uhr Kirchturmzeit für 2 Min zum Beobachten – und erlebte drei kreisende, laute Segler an den Westkästen. Als der eine ganz oben links in den Westkoloniekasten links einflog, bleiben die anderen beiden nur kurz weg (wie immer, wenn einer der Kreisenden einfliegt), kamen dann aber lautstark zirpend und schrieend wieder, drehten eine Runde und – schossen zugleich hintereinander in das 2. Loch von rechts im unteren, einzelnen Koloniekasten... sind es andere Segler als bei der Bestandserfassung am 22. 7.? Hatte ich die verpasst? Gibt es ein Bewohner-Paar mehr, das noch lautstark flittert, um erst in 2013 eine Familie in dem o. g. Einflugloch/Zuhause zu gründen?

 

26.7.

 

Die Mittagszeit 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr erweist sich seit längerem schon als dritte Haupteinflugszeit für gute Beobachtungszwecke, wobei Mittags vor allem nur die Noch-Nichtbrüter Kreisflüge, Banging und Einchecken betreiben, jetzt immer noch, kurz vor Ende der Seglersaison.

 

Heute wieder schöne Beobachtung West: Außer, dass die Wohnung links außen im oberen linken Koloniekasten heiß begehrt ist und mein erstes BP immer wieder Banger und Dranhänger lautstark nach ihrem Hineinschreien mit Duettabwehrgesang vertreiben muss – so sah ich eben von 11.20 Uhr bis 11.30 Uhr: Im unteren einzelnen Koloniekasten West geht es rege zu. Erstmals sah ich einen Segler in das loch ganz rechts außen einfliegen und lange verweilen und auch mal rausgucken. Kurz darauf flog aus dem 2. Loch von links einer aus. und kurz darauf flog in das 2. Loch von links einer ein und verblieb dort. Der untere Kasten ist also gut beflogen. Fazit: Oberer links = 2 Wohnungen sind gut und regelmäßig beflogen – das BP außen links und ein Bewohnerpaar daneben, 2. Loch von links. Im unteren Koloniekasten sind die eben genannten drei Löcher beflogen, wobei die beiden mittleren es schon länger und paarweise sind, also Bewohner haben, während ich ganz außen rechts erstmals beflogen sehe. Nur im Kasten oben links tut sich nichts mehr, dessen äußerstes rechtes Loch ja dieses Jahr erst paarweise beflogen wurde... Was sich im Osten heute tat, weiß ich nicht – aber da war auch viel los! Mal sehen, was 2013 bringt!

 

Ach ja – in Dahme ist das Thermometer seit einiger Zeit von der Wand abgerissen... Aber: soeben und auch sonst sind alle 4 oft im Nest. Das Füttern scheint weniger zu werden... Hat schon die Abhungerphase der fetten Jungen begonnen? Sie übern schon eifrig Liegestütz und Flattern...

 

Was mir heute auch erstmals bewusst wird: Die Segler am Turm, ob sie den Westbereich oder den Ostkasten anfliegen oder um den Turm donnern – fliegen immer rechts im Kreis herum. Ist das überall so? Haben Segler – wie wir – eine Lieblingsseite/drehrichtung (Pferde auch usw.)...? Gibt’s bei Seglern auch Linkshänder? -dreher? Fatal bei den Flugspielen, oder?

 

antwort von anderen Seglerfans: Nein. Und – in der Tat gibt es – wie ich nachträglich genauer beobachte – eine kleine Gruppe Segler, die auch gerne andersherum vor den Westkästen Kreise dreht...

 

27. 7.

 

Gedanken zur Eheschließung:

 

Nach meiner Beobachtung werden Ehen im Jahr vor der Brutpaarwerdung geschlossen. So war es bei den beiden BPs in den Fenstereinzelkästen. So war es bei dem BP im Ostkasten. Und so beobachte ich es nun wieder bei den zwei, drei neuen Paaren in den Koloniekästen West links oben, 2. Loch und unter Kasten 2. und 3. Loch von rechts – die Liturgie läuft ca. so: Nachdem die BPs schon im Mai – Anfang Juni einflogen und ihre Familienplanung in die Tat umsetzten, kommen ab Juni die Nichtbrüter immer mehr dazu, die zuvor höchstens in kleiner Zahl da sind (oft hier eine erste Dreiergruppe) – und dann geht es los:

 

a)      Ein Paar findet sich bei den Gruppen-Flugspielen.

b)      Es geht zu lautstarken und auch stillen Kreisflügen und Bangings vor möglichen Bruthöhlen über. Verschiedene werden angecheckt. Gleichzeitig werden die Partner miteinander beim Fliegen immer vertrauter.

c)      Irgendwann fasst zunächst meist einer Mut und traut sich, ein Loch näher zu inspizieren. Ist es besetzt, flitzt er schnell ab, oft andere mit ihm. Es entsteht einen Augenblick eine (Schreck)Pause? Dann geht das Banging usw. weiter... Hauptphasen jetzt im Juli Morgens und dann bis 14.00 Uhr. Dann abends wieder. Höhepunkte: Morgens, mittags, abends. Schlüpft ein Newcomer zu schnell in ein besetztes Loch, kommt es zu kämpfen mit den Bewohnern, die der einschlüpfende manchmal nur knapp übersteht. Eben kam einer nur wieder raus, indem er noch ein paar Federn beim Ausflug verlor... Drinnen großes Trara beim und nach dem Kampf...

d)      Irgendwann findet einer von beiden eine leere Wohnung. Dann fliegt er ein, ruht dort auch mal zeitweise, guckt mal raus, fliegt aber irgendwann wieder aus und versucht dann den Partner immer wieder zu überzeugen durch weitere, oft lautstarke Zirp-Kreisflüge. Je enger, je kleiner und je langsamer die Kreise am Wohnort, desto wahrscheinlicher ein Einschlupf. Und...

e)      ... irgendwann dann fliegen beide ein und verbringen ab da täglich Zeit im Domizil. Das wird mit viel Gekuschel abgehen. Nach den Flügen in der beiden in der Folgezeit zu urteilen, passiert aber in dieser Saison noch kein Sex mit Kinderfolgen. Was jedoch passiert:

f)        Die Prägung auf diese eine Wohnung! Die wird gegen jeden Eindringling verteidigt, damit kein weiterer Segler sich genau diese Wohnung auch noch für die nächste Saison vormerken und einprägen kann. Deshalb ist Verteidigung – u. a. mit Warn-Duett-Gesängen (Schriiee-Schrüü-Schriie-Schrüüü) und ggf. Kampf gegen Eindringlinge jetzt auch dann gerade wichtig, wenn noch keine Jungen da sind.

g)      So wird also die Ehe – bei uns immer kirchlich J, d. h. am kirchturm und unter Gebeten des Beobachtenden Koloniegründers Pastor Rüdi – der meisten (oder aller?) Segler geschlossen. Es wird dann eine Ortsehe – d. h. in der Winterzeit in Afrika fliegen die Partner getrennte Wege – so jedenfalls die Fachleute – aber: natürlich kennen sie sich und erkennen sich auch wieder im nächsten Jahr und lieben sich sehr und – finden sich eben durch den gemeinsam eingeprägten Ort. Sie müssen sich gut kennen (an Stimme, Sound und evtl. Geruch???), weil sie – für uns ununterscheidbar dunkle Vögel – denn: sie verteidigen ja im Jahr der Verlobung/Eheschließung beide ihre Höhle gegen alle anderen Einschlüpfer – lassen also nur ihren Partner durch, wie ich oft sehe, wenn nur einer einfliegt und der andere später einfliegt...

h)      Dass Ehen im Jahr vor der BP-Werdung geschlossen werden, hat natürlich guten Sinn: Segler können nur BPs werden, wenn sie wirklich sicher eine Höhle wissen, wo es geht. Die Paar- und Wohnungsfindung dauert aber usw., sodass im ersten Jahr oft nicht genug Ziet mehr über ist für eine Jungenaufzucht. Ich sehe z. B., dass die neuen Ehen erst Ende Juni so richtig in Fahrt kommen und manche auch erst im Juli entstehen. Früher hoffte ich da schon auf Spätbruten – aber bei der Nachkontrolle im Turmfenster – kein Nest in den Kästen, in denen jetzt erst in der Saison darauf die Ex-Newcomer BPs sind...

 

So verläuft also die BP-Werdung bei Seglers! Oder? Ehen werden dann wohl nicht auf der Afrikatour oder so geschlossen. Der Ort der Brut ist der Ort der Eheschließung und Grund derselben, wenn er gefunden ist... Und natürlich die – bei Seglern sehr zärtliche – Liebe J

 

Ach ja, Nachtrag: Ich sehe deutlich, dass die wilde Zeit der ersten Liebe auch bei den Fensterpaaren im Jahr des Brutpaarwerdens nicht mehr ist. Die begrüßen sich fröhlich, wenn sie sich im Nest treffen – aber fliegen still und leise jeder für sich Futterflüge ein und aus und kommen auch separat ins Bett, während die Flitterpaare gern lautstark zu zweit einfliegen und auch zu Bett gehen ...

 

12. 8.

 

Back in Town aus einem herrlichen Urlaub in Metschow nahe dem Kummerower See. Am Turm hier in Lensahn fliegen noch Segleraltvögel. Links oben außen im obersten Koloniekasten sah ich auch einen Einflug. In Dahme verbringen die Alten noch die Nacht im Kasten. Die Jungvögel sind jetzt wohl schon alle on tour to africa... Das ist für mich das Stichwort:

 

In Metschow, Dorfstr. 55, wohnten Betty und ich in einer Ferienwohnung an einem Storchennest. Es gab fast in jedem Dorf der Gegend ein BP Störche, nur eins, max. 3 Jungvögel, also wenig im Vergleich zu etwa Polen, aber selbst das in Meck-Pomm schrumpfende Volk der Weißstörche ist in dieser Größe in Schl.-Holst. schon längst Vergangenheit – welch ein Verbrechen der Bau- und Landwirtschaft! Von 2670 BPs in 1907 nun auf max. 200 Bps abgesunken! Jedenfalls:

 

Wir erlebten gerade die letzten 2 Wochen der Familie mit: In der ersten Woche unseres Urlaubs gab es noch regelmäßige Fütterungen, der fauchend-bettelnden 3 flüggen Jungstörche, die tags phasenweise und nachts ganz auf dem Nest waren. Sie trafen sich in den angrenzenden Feldern aber über Tag schon mit anderen Störchen (um Metschow waren bis zu 9 Störche zu sehen, z. B. wenn die Bauern den Pflug oder die Egge durchzogen). Dann kam der letzte Bettelversuch: Die beiden Alten trafen sich, wie oft am Tag, klappernd auf dem Nest. Aus großer Höhe kamen die drei Jungen aus allen Himmelsrichtungen angestürzt und landeten und bettelten auf dem Nest. Auf einem Strommast, seit 1960 zugleich auf einer Nisthilfe ein Storchennest) Aber – das bewirkte nur, dass ein Altvogel sofort bei uns aufs Dach flog und der andere etwas später auch vom Nest wegflog auf ein anderes Dach. Die Jungen bettelten noch eine ganze Zeit, wie immer mit Schnäbeln zur Nestmitte und schlagenden Flügeln. Das juckte die Alten aber gar nicht. Die Jungen gaben auf. Irgendwann waren sie dann abgeflogen – und kehrten nie mehr wieder... Jetzt aber wurde es so richtig lebendig auf dem Nest! Tag und Nacht! Die Alten hatten täglich Spaß zu (schein)kopulieren (ihr nach weit hinten hochgestellter Schnabel war dabei oft seine Nackenstütze), miteinander viel zu klappern, sogar ein wenig Nistmaterial einzutragen und am Nest zu puzzeln. Sie flogen viel zum Fressen und waren auch länger weg. Aber – sogar bei sternenklarer Nacht wurde ein anfliegender Altvogel vom anderen mit Klappern begrüßt bzw. beide klapperten dann wohl, nach Gehör vermutet. Kurz: Sie lebten herrlich in Liebe und Lebensfreude nach dem Motto „Es gibt ein Leben nach den Kindern!“ Und: Der Biologieunterricht, den ich noch in den 1980ern bekam, ist voll daneben gewesen. Von wegen alles sei nur zweckmäßig und diene der Fortpflanzung und em Arterhalt usw... Und alles sei aus ein bisschen Ursuppe plus Blitzund Donner usw. entstanden. Was sah ich für Lebensfreude und Liebe und Unzweckmäßige Energieverschwendung im „zweiten Kurzfrühling“ dieser beiden Störche. Wenn alles zweckmäßig gewesen wäre, dann hätten sie sich nur eine Fettschicht anfressen und freud- und lustlos ins Winterquartier fliegen müssen – sie taten es aber nicht...

 

Fazit: Sowohl die auch jenseits jeder Balz sehr zärtlichen Altsegler als auch die ebenso dann sehr zärtlichen Altstörche bleiben sinnvoll und zweckmäßig länger als die fettgefütterten Jungen im Nest, die – ohne jeden Schulunterricht in Geo usw. und ohne jede Landkarte, nur mit Gottes eingebautem Gen-Navy – schon weg sind nach Afrika usw... So haben die Alten Zeit, nach der anstrengenden Jungenaufzucht zu relaxen, Kraft und Energie zu tanken, aber auch – das Leben zu zweit noch mal kräftig und fröhlich zu genießen. Dann können sie auch abfliegen und Winterurlaub machen.

 

Bei dem Rotmilanpaar etwas ab von unserem Grundstück scheint es anders gewesen zu sein. Es hatte seinen Horst in einer großen Pappel und in einer größeren Feuchtgrünlandinsel im Acker mit einem flüggen Jungvogel gerade so verlassen, fütterte aber noch den bettelnden Jungvogel. Sie waren zu dritt ab und an auch im Flug zu sehen – bis eines Tages beide Alten (an der Mauser erkennbar) weg waren und wenige Tage nur noch der Jungvogel in der Gegend über und auf dem Acker zu sehen war. Dann war auch er weg. Fliegen bei milanen die Alten zuerst aus dem Revier? Na ja – die hätten vermutlich ja auch weder einen so langen Weg wie Störche und Segler und die fänden überall reichlich Nahrung in dieser Zeit, genau wie der fertig von ihnen „geschulte“ Jungvogel...

 

Last not least: Eine Kanutour mit einem erfahrenen Ranger auf dem „Amazonas des Nordens“, der immer weiter renaturierten Peene, ist sehr zu empfehlen. Wir sahen Biber, Fischadler (die am Kummerower See 5 BPs haben und – neben Rohweihe, Seeadler, Bussard, Baumfalke usw. ständig jagend zu beobachten sind. Es sollen auch wieder Wiesen- und Kornweihe und viele andere Vogelarten brüten, so der Ranger), Eisvogel und sogar, alles abends von 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr, eine Rohdommel usw...

 

Segler gab es in kleiner Zahl auch in Demmin, beflogen dort ein altes Schulgebäude usw...

 

13. 8.

 

Ein Trupp von Schwalben ist noch munter am Turm zugange, einige sogar wohl beim Füttern einer Zweitbrut? Aber – den ganzen Tag sehe ich keinen einzigen Segler, wenn ich seit morgens bei bestem Wetter am Turm nachschaue. Sind sie alle weg? In Dahme – so berichtet mir Axel Kramer – ist noch ordentlich was los an den Kästen...

 

In 2011 waren von mir am 18.8. die letzten Segler am Turm gesehen worden. In 2010 musste ich meine Beobachtungen wegen Abfahrt in den Urlaub am 6. 8. abbrechen, meinte aber am 5. 8. noch fütternde Segler des damals mit ersten BPs links oben außen im Koloniekasten gesehen zu haben...

 

16.8.

 

Seit dem 13.8. null Seglersichtungen am Turm und über Lensahn. Somit erkläre ich die Saison für 2012 für beendet. Fazit: Im Vergleich zu 2010-11 waren erste Segler einige Tage früher da (30.4. statt sonst ab so 8.5.) und zum Ausgleich zogen die Segler aus Lensahn nun etwas eher wieder ab (statt ca. 18.8. nun schon am 12/13.8.).

 

Ende, aber: Nach der Seglersaison ist vor der Seglersaison.