Warum sich für Natur und Umwelt engagieren?
Gott ist glücklich, wenn Menschen ihn in seinen Geschöpfen ehren und so - wie er es tut (s. u.a. Ps 36; Mt. 6,19ff) - Menschen und Tieren helfen und sie versorgen. Gott segnete die Tiere laut 1.Mose 1 mit denselben Worten wie die Menschen, d. h. er wertschätzt ihr Leben genauso hoch wie unseres - im Gegensatz zu uns, die wir den Tieren alles erdenklich Leid zufügen. Gott gab nach 1.Mose 1-2 den Tieren nur einen anderen Auftrag als den Menschen, nämlich schlicht zu leben und die Erde einfach zu bevölkern. Wir Menschen jedoch sollen "fifty fifty" die Schöpfung sowohl gestalten und nutzen als auch erhalten (bis heute kannst du z. B. sehen, dass sowohl ein vom Menschen zu viel als auch ein zu wenig gepflegter Garten weniger Tierarten und Pflanzensorten beheimaten kann als ein Garten, der von kundigen Menschen im Sinne der Artenvielfalt und des Lebens gestaltetet wird). Dem Menschen gab Gott laut hebräischem Urtext nicht die Aufgabe, sich die Erde und Lebewesen "zu Untertanen zu machen" (wie Luther übersetzt), sondern über sie wie ein (orientalischer) König zu regieren, d. h. aber auch und vor allem: im Auftrag Gottes für ihr Leben und ihren Schutz vor Gefahren und Feinden zu sorgen. Dies wird im orientalischen Sinne in 1.Mose 1-2 so ausgedrückt, dass der Herrschende all denen den Namen gibt, die er regieren und versorgen soll.
Deswegen gibt in 1.Mose 1 Gott als "König aller Könige" den Lebensvoraussetzungen Himmel, Erde, Wasser und Licht die Namen, hat dabei aber selbst keinen Namen. Gott allein beherrscht demnach die Urelemente, in denen Leben existieren und gedeihen kann. Gott darf laut Bibel aber mit nichts auf gleicher Stufe stehen, was er erschafft und auch mit nichts davon vergleichbar oder verwechselbar sein. Daher erhält er in 1.Mose 1 eben keinen Namen, sondern steht ohne Namen als Namensgeber/Regierender über allem Benennbaren.
In 1.Mose 2 jedoch übernimmt der Mensch seine ihm in 1.Mose 1 vom Schöpfer befohlene und übergebene Königs-Aufgabe und benennt darum im Auftrag Gottes alle Tiere (ebenso ist der Mensch in 1.Mose 6-9 auch für ihre Rettung vor der Sintflut mitverantwortlich, unter Gottes Regie), d. h. der Mensch übernimmt für die Tiere mit ihrer Benennung die Verantwortung und Beschützeraufgabe. In 1.Mose 2 hat Gott darum - von nirgendwoher erhalten - wie aus dem Nichts bereits seinen Namen Jahwe, ganz bewusst schon bevor der Mensch irgendein Lebewesen benennt. Denn: Niemand, erst recht nicht der "Unterkönig" Gottes, der Mensch, darf und könnte ihn je benennen, d. h. regieren. Mit dem Motiv der Namensgebung wird in 1.Mose 1-2 altorientalisch klargestellt, welche unverrückbare Ordnung zum Wohle des Lebens in der Schöpfung von Gott gesetzt wurde.
Sehr schön kannst du den Sinn der orientalischen Namensgebung in Jesaja 43,1-2
nachlesen, wo Gott als Regierender (über die u. a. Urelemente Wasser und Feuer und über die, die an ihn glauben), seinen Regierten in Not sagt - "Der HERR, der dich geschaffen hat, spricht: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen
gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll
dich nicht versengen."(Wobei hier Wasser und Feuer symbolisch für die Nöte stehen, in denen das Volk Israel damals
war).
Der Mensch macht - an 1.Mose 1-2 gemessen - fortwährend einen zweifachen Fehler:
Einerseits will der Mensch sein und herrschen wie Gott oder gar an Gottes Stelle. Vgl. 1.Mose 3, wo Frau und Mann die Grenze überschreiten: Sie wollen selbst entscheiden, was gut und böse (für alles Leben) ist,
sie wollen "sein wie Gott". Aber das Abweichen von Gottes Ordnung bringt auch eine andere Ordnung zwischen Mann und Frau: Die Frau wird nun eine Beherrschte: Der Mann benennt in der lebensfeindlich gewordenen Welt sogar die Frau mit dem Namen "Eva", also wird er zwar Versorger und Beschützer seiner Frau (s. o.), aber er beherrscht und regiert sie auch. Ursprünglich aber hatte Gott nach 1.Mose 1-2 der Frau den gleichen Namen/Gleichwertigkeit wie dem Mann gegeben (männl. "Isch", weibl. "Ischa"), um die Gleichrangigkeit und Gleichwertigkeit von Frau und Mann festzulegen. Jesus führt diese wieder ein: Gal 3,27-28; 1.Kor 11,11-12. Jesus führt konsequent in seiner Jüngerschar die Gleichwertigkeit von Mann und Frau wieder ein, lehrt z. B. anders als die übrigen Theologen seiner Zeit auch Frauen das Wort Gottes (vgl. die Provokation des Lukas in Lk 10,38-39: Eine Frau nimmt vor dem Rabbi Jesus die Haltung des männlichen Thoraschülers ein).
Der Mensch meint bis heute jedenfalls, Himmel/Luft, Erde, Wasser und Licht/Feuer beherrschen und für seine Zwecke und gegen die Naturgesetze umgestalten, eindeichen, zerwühlen, versiegeln, entwässern, nur bebauen usw. zu können und nicht bewahren zu müssen und außerdem andere Ordnungen des Lebens und Miteinanders anstelle der Ordnungen Gottes seien besser für ihn - die Folge: u. a. Naturkatastrophen (Vor wenigen Tagen berichteten u. a. die "Lübecker Nachrichten", dass der "Dreischluchtenstaudamm" den Chinesen nur fünf Jahre nach seiner Erbauung nicht nur viele andere Sorgen und Umweltprobleme bereitet, sondern u. a. sogar die Erdbebenhäufigkeit erhöht. Oder: Im letzten Winter machten sich die Chinesen bzw. einige ihrer "oberschlauen" Politiker für alle eine verheerende Schneekatastrophe selbst: Als es ihnen zu lange zu dürr war, beschossen sie Wolken mit Chemie - es fiel Schnee. aber gleich danach kam dann noch eine Menge Schnee dazu durch ganz normales Wetter, das die Natur ihnen lieferte... Es gab viele tote und große Not mit viel zu viel Schnee usw.)
Andererseits will der Mensch u. a. aus Profitgier und Machtgelüsten seinen Regierungsauftrag Gottes nicht nur so, wie ein Orientalischer König zur Zeit der Bibel ausführen, also unterder Regierung Gottes. Er will nicht als Diener und Beschützer aller Lebewesen nur im Auftrag Gottes und nach seinen Geboten handeln. Nein! Der Mensch will die Erde nicht nur "fifty fifty" "bebauen und bewahren" (1.Mose 2,15) und so das Nehmen und Geben im Gleichgewicht belassen. Nein! Er bebaut und verunstaltet nur, will 100 % für seinen Gewinn, aber nichts für die Tiere und Umwelt und schon gar nichts zur Freude und Ehre Gottes tun - die Folgen: weltweit sterben täglich unzählige Pflanzen- und Tierarten derzeit aus und z. B. in China wird derzeit alle paar Minuten (oder so) ein Kind mit Gesundheitsproblemen und Missbildungen und Defiziten durch Umweltgifte in Luft, Wasser, Nahrung geboren (bei uns gewiss auch, s. den Anstieg von Krebserkrankungen aller Art, auch schon bei Kindern). Unsere Kultur heute, die dem "Waren"-Gott "Wirtschaftswachstum" dient, bringt jedes Jahr mehr u. a. Lebens- und Gesundheitsopfer, Verkehrs- und Familienzerstörungsopfer auf dem "Altar" des "Wohlstands und Gewinnstrebens" dar, als es antike Kulturen taten, die ebenfalls meinten, ihr Wohlergehen erfordere, dass Nahrung, Tiere und häufig auch Kinder und Erwachsene Göttern real geopfert wurden. Müssen wir den Rückfall in solch primitives Denken und Handeln weiter mitmachen? Immer noch mehr und breitere Straßen beispielsweise und immer noch mehr Autos darauf (um Lübeck hat sich das Verkehrsaufkommen von 1980 bis jetzt mehr als verdoppelt!) fordern immer mehr Tieropfer und die Zahl der menschlichen Verkehrsopfer, Tote und Krüppel, dürfte dabei auch nicht gering sein... Und Politik, Rundfunk, Fernsehen und Presse feiern jeden Straßenneubau, jedes neue Gewerbegebiet, jedes neue Baumprojekt auf der nächsten Wiese, jedes "Wirtschaftswachstum" - wohin auch immer sich unsere Baugier wie ein Krebsgeschwür in die Landschaft frisst und wie viel auch immer wir an Luft, Wasser, Sonnenlicht und Erde uns noch zu Feinden des Lebens machen (Erdrutsche, Wasserfluten, schädliche UV-Strahlung, viel zu schnell werdende Winde usw. s. u.), und zwar durch Zerstörung der Ozonschicht, durch Gifteintrag, durch Entwaldung und Versiegelung und Zersiedelung...
Es wird Zeit, dass wir die Urgewalten, Elemente und Lebensgrundlagen Luft, Wasser, Licht und Erde
wieder Gott überlassen und demütig (= altes Wort für: Mut zum Dienen, sich für andere und Gott gerne und aus Liebe bücken und beugen wollen) mit ihnen leben lernen, anstatt über sie herrschen zu wollen. Die Natur lehrt uns derzeit das Fürchten! Sie wird unsere Feindin, weil Gott seine Ordnungen und Naturgesetze nicht
uns anpasst, sondern wir uns ihnen anpassen müssten, wenn wir überleben wollen. Die Natur wird unsere Feindin, wenn wir uns über sie und damit über ihren Schöpfer erheben und stellen und ihre Gesetze und Zusammenspiele missachten und ruinieren. Sonnelicht bringt Hautkrebs und Dürre, Wasser überflutet alles möglich, die Erde bebt und dörrt aus und die Luft ist voll von Giften und der Wind wird immer schneller und brutaler usw. die vier Urelemente, denen nur Gott ihre Namen gab = die nur er beherrschen kann, stellen sich gegen jeden, der Gott spielen und sie umorganisieren will, z. B. für "Wirtschaftswachstum", wohin auch immer noch.
Es wird Zeit, dass wir zu Gottes Dienern des Lebens werden. "Die ganze Schöpfung weint unter dem Sterbenmüssen und sehnt sich danach, dass die Menschen in ihr sichtbar aktiv werden, die Gottes Kinder sein wollen!" (frei nach Röm 8).
Auch in Sachen Engagement für Natur und Umwelt gilt: "Lassen wir uns nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinden wir das Böse mit Gutem!" (Röm 12,21 - dazu s. u.) Bist du dabei? Gott freut sich über Menschen, die Gott ihren Gott sein lassen, so, wie er ist, nicht, wie sie ihn gern hätten, und die ihn also als ihren Herrn und besten Ratgeber und Freund anerkennen und respektieren, nicht als ihren Wünscheerfüller und Notnagel o. ä. missbrauchen. Gott ist und bleibt ein Freund des Lebens - warum helfen wir ihm nicht, es zu bewahren? Gott freut sich über Menschen, die sich ihm zur Verfügung stellen, indem sie z. B. das Vaterunser wirklich von Herzen beten, als sein "Parteiprogramm", und dann seinen Willen auf Erden auch tun wollen (Brot für alle, Vergebung empfangen und erteilen, Böses mit Gutem eindämmen und seine Erlösung davon erbitten, sei Reich erwarten, nicht das Reich des Menschen anstreben usw.) und die Gott nicht umgekehrt ihren Wünschen und Gelüsten gefügig machen wollen. Gott freut sich über Menschen, die also in seinem Auftrag „königlich“ für seine Schöpfung sorgen, anstatt Gott zu spielen, sie auszubeuten und den noch ungeborenen und schon geborenen Kindern und tierischen Mitbewohnern wegzunehmen. Alle diese neben und nach uns lebenden Geschöpfe möchten auch durch uns und nach uns in Gottes Welt glücklich und gesund leben! Ist es nicht ein herrliches Ziel, Gott zur Freude und Ehre ihrem Glück zu dienen? Ich verstehe das höchste Gebot Gottes auch in diesem Sinne als Arbeitsauftrag: "Liebe Gott und deinen Nächsten wie sich selbst!" (Mk 12,30-31) und Jesu Gebot ist mir Richtschnur: "Verkündigt (in Worten und Taten - damals immer eine untrennbare Einheit) allen Geschöpfen die frohe Botschaft!" (Mk 16,15! Gerade das Markusevangelium beginnt auch schon mit einem getauften Jesus, der in Frieden "mit den wilden Tieren" lebt: Kap. 1,13, hat also in seiner Endgestalt mit Kap. 1,13 und 16,15 eine wesentliche Klammer = Themenangabe: Gott möchte für alle Geschöpfe da sein, sie retten und erlösen, nicht nur die Menschen). Alles Weitere zum Themenkreis "Bewahrung der Schöpfung" s. unter den entsprechenden Überschriften auf dieser Homepage zu Wald und Tieren.